Anfangs September hätte ich meine Tage bekommen sollen, der SS Test zeigte negativ. War ja nicht besonders schlimm, war ja erst der zweite Zyklus seit ich die Pille abgesetzt hatte. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl dass da etwas im Busch ist, und meine Tage kamen und kamen nicht. Am 7. September dann ein gaaanz schwach positiver SS- Test, wir begannen uns zu freuen!
Die Schwangerschaft war nicht ganz so einfach wie meine erste. Mir war 25 Wochen lang dauerübel, ich hatte Verstopfungen die immer öfters mit Durchfallattacken endeten und ab der 20. Woche plagte ich mich mit unerträglichen Rückenschmerzen herum, die mit wachsendem Bauch nicht weniger wurden.
Der Termin rückte näher und wie schon bei meiner Tochter deutete nichts auf eine baldige Geburt hin, keine Übungswehen, Bauch weit oben, Köpfchen noch nicht im Becken. Aber ein Mordskerl mit geschätzten 3800gr 3 Wochen vor der Geburt.
Eine Woche vor Termin hatte ich einen Termin bei meinem FA. Mit dem Baby sah alles sehr gut aus, nur meine Rückenschmerzen waren inzwischen so stark dass ich in der Nacht fast auf allen Vieren auf Klo musste. Ich hätte direkt nach dem Termin ins KH gehen können zum Einleiten. Das ging mir jetzt aber doch zu schnell! Also Termin abgemacht, Montag Morgen einrücken zum Einleiten, ein Tag vor Termin.
Mit klopfendem Herzen kamen wir am 14. Mai im KH an. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl, ich hatte noch nicht viele „Geschichten“ von kurzen eingeleiteten Geburten gehört, und 2 Tage oder länger am gebären sein, nein danke. Der Befund tönte allerdings nicht schlecht, Gebärmutterhals 2cm, Muttermund fingerdurchlässig und alles schön weich. Das CTG zeigte ganz leichte Wehen an, die für mich allerdings nicht spürbar waren. Um 9.45h bekam ich das erste Zäpfchen, danach weiter CTG, zeigte Wehen an die ich als gaaaanz leichtes Ziehen spürte. Es wurde entschieden: 14.00h das nächste Zäpfchen. Wieder Kontrolle, nein ein Zäpfchen wollte sie mir keines mehr geben, sah alles so gut aus, da sollte man mit dem Wehentropf weitermachen. Kurze Besprechung mit der Hebamme der nächsten Schicht und mit dem Arzt der mir einen kurzen Besuch abstatte und mir noch erzählte dass er am Abend noch einen Termin hat mit seinem Sohn. Muttermundmassage, eine Stunde spazieren gehen, dann zwei Mal stechen (schon fast eine Meisterleistung bei meinen schlechten Venen


Ich durfte nun in den Gebärsaal wechseln und mit dem Arzt wurde telefonisch abgesprochen dass die Hebamme die Fruchtblase aufmacht. Dafür brauchte sie eine Wehe die ewig nicht kam. Um 18.45h floss dann endlich das Fruchtwasser, der Tropf wurde wieder einmal erhöht, keine Wehe kam



Gleich darauf setzten auch schon die Presswehen ein, allerdings durfte ich noch nicht ganz mitpressen. Also: Atmen, pressen, atmen. Und dann kam der erlösende Satz der Hebamme: „Und jetzt machen sie es genauso wie ihr Gefühl und ihr Körper es ihnen sagen.“ Ich presste und spürte jeden Centimeter den sich das Köpfchen durch den Geburtskanal bahnte. Ab und zu eine kleine Pause und die nächsten Centimeter. Und dann der erlösende Satz des Arztes: Köpfchen ist da!

Um 19.24h, eine halbe Stunde nach der ersten schmerzhaften Wehe, war unser Kay Marco da. 3930gr und 54cm gross, mit einem KU von 38cm haben wir es ohne Dammriss oder Schnitt geschafft. Den ganzen Tag war mein Mann bei mir, hat mir in der letzten halben Stunde einfach nur mit Berührungen gezeigt dass er da ist, genauso wie ich es zu diesem Zeitpunkt gebraucht habe. Er durfte die Nabelschnur durchschneiden und so genossen wir die erste Zeit mit unserem Sohnemann.
DANKE SCHATZ

Mein glorreicher Kommentar als der Kleine da so zwischen meinen Beinen lag: Was, scho fertig?

