Genau heute vor einem Jahr hättest du eigentlich zur Welt kommen sollen, am 26.6.06. Das wäre ja ein tolles Geburtsdatum gewesen. Doch es sollte ja alles anders kommen.
Am Freitag, den 30.6. durfte ich endlich ins Spital einrücken. Ich war bereits 4 Tage überfällig doch es gab immer noch keine Anzeichen. Muttermund schön zu, keinerlei Wehen, alles ruhig. Doch ich hatte so stark Wasser und könnte kein Auge mehr zutun in der Nacht, da es schon seit Tagen sehr heiss war. Also durfte ich heute Abend um 21.00 Uhr im Spital einrücken um dort mit Schlafmittel auszuschlafen und bekam dann auch gleich Wehenmittel um vielleicht etwas zu bewirken. Zuerst gab es aber noch für eine knappe Stunden ein CTG und dann erst das Einleitungszäpfli. Um 24.15 bin ich dann endlich unruhig eingeschlafen aber nur bis 3.30 Uhr (trotz Schlafmittel) dann war ich wieder für eine ganze Stunde wach.
Um 7:30 bin ich dann erwacht und nach einer Dusche gab es um 8:15 einen Untersuch worauf ich sehr gespannt war. Vielleicht hat sich ja was getan? Nein, leider noch alles beim alten: Muttermund zu und keine Wehen. So gab es dann um 9:00 ein zweites Einleitungszäpfli. Um halb 2 sah es immer noch gleich aus und es gab ein drittes Einleitungszäpfli. Da nichts passierte gab es um 18:00 ein 4. Zäpfli. Dann ab ca. 21:30 Uhr hatte ich regelmässige Kontraktionen. Endlich ging etwas. Bis halb 12 wurde dann CTG gemacht und wegen den regelmässigen Kontraktionen bekam ich kein Zäpfli mehr. Nun hatte ich Wehenschmerzen und konnte nicht schlafen, also bekam ich dann um 1.00 Uhr ein Schlafmittel und Tramal (Schmerzmittel) denn ich sollte ja dann für die Geburt fit sein! Um halb 3 war ich immer noch wach mit Schmerzen. Es hat alles nichts geholfen, also bekam ich eine Spritze ins Bein. Die Kontraktionen hielten an. Bis 6 Uhr habe ich dann irgendwie geschlafen. Als ich erwachte hatte ich immer noch Kontraktionen, worüber ich eigentlich froh war. Nach dem Duschen sollte ich erneut untersucht werden. Ich wartete gespannt. Doch leider war trotz der vielen Kontraktionen nichts geschehen; der Muttermund blieb zu!
Nun hatten wir bereits den 1. Juli! Um 8.30 Uhr bekam ich dann wieder ein Wehenzäpfli damit es endlich weitergehen sollte. Doch das Gegenteil passierte. Die Kontraktionen sind wieder ganz verschwunden. Immerhin konnte ich nun für 2 Stunden ein bisschen schlafen. Dann am Mittag hatte ich plötzlich wieder leichte Kontraktionen. Ich freute mich. Ich bekam dann noch ein Einleitungszäpfli und ging im Park spazieren. Endlich wurden die Kontraktionen stärker. Um 16:15 Uhr gab es ein CTG nun hatte ich regelmässige schmerzhafte Kontraktionen. Also gab es kein weiteres Zäpfli mehr.
Montagmorgen, 3. Juli, die Nacht ist irgendwie vorübergegangen.
Sie sagten mir, dass wenn das Baby bis jetzt nicht gekommen sei und ich keine eigenen Wehen hätte, so müssten wir warten und ich wieder nach Hause. Ich war völlig übernächtigt und von den vielen Mitteln fühlte ich mich komisch. Die Hebamme meinte ich solle meine Sachen packen. Doch da hatte ich plötzlich eigene Wehen. Nur zeigte das CTG komischerweise gar nichts an. Die Hebamme meinte ich lüge. Sie sagte, dass ich dann halt noch bleiben solle bis 13:00 Uhr dann aber das Zimmer räumen müsse. Ich war völlig aufgelöst und rief meinen Mann an, dass er mich holen kommen müsse. Ich hätte Wehen und könne nicht mit dem Zug nach Hause (Hebamme wollte mich so schicken). Es schlug mir ziemlich aufs Gemüt und ich fühlte mich schlecht behandelt. Dann bevor mich die Hebamme endgültig schicken wollte macht sie noch einmal ein CTG so zum Absichern. Ich versicherte ich hätte seit 10 Uhr ständig regelmässige Wehen ohne Unterbruch. Und siehe da! Sie sagte ganz barsch zu mir:“ Also sie können auf keinen Fall nach Hause. Das sind regelmässige Wehen, der Anfang der Geburt!“ Sie machte dann einen Untersuch des Muttermundes und der war plötzlich 2 cm offen. Nun kam es die Hebamme aber in den Stress. Sie packte alle meine Sachen hievte sie auf mein Bett und fuhr mich einfach so auf direktem Weg ins Geburtszimmer. Ich konnte nichts mehr machen! 14:00 Uhr mein Mann trifft ein und findet mich nicht mehr! Er ist ein bisschen erschrocken. Schliesslich hätte er mich ja abholen sollen. Nun heisst es plötzlich: die Geburt steht kurz vor der Türe. Mir ging es eigentlich noch ganz gut und ich habe sogar noch schnell mit meiner Mutter telefoniert, die sich langsam Sorgen machte. Um 16:15 hatte ich dann so starke und schmerzhafte Wehen, dass ich in die Badewanne wechselte. Die Schmerzen waren im Wasser aber nicht besser im Gegenteil. Mir taten vor allem die Beine sehr weh. Vermutlich von den vielen Schmerzmittelspritzen, die sie mir in die Beine gemacht hatten. Um 17:00 Uhr gab es wieder ein Untersuch: der Muttermund war erst 3cm also nach min. 4 Stunden Wehen nur 1cm mehr. Und was komisch war: das Köpfchen vom Baby war nicht tief! Oje was heisst jetzt das? Was kommt da genau noch auf uns zu?
Dann um etwa 18:00 Uhr verliere ich in einer heftigen Wehe das Fruchtwasser. Es war sehr grün, was nichts Gutes hiess. Es geht nur sehr schleichend vorwärts und ich habe starke Wehen, die nichts bewirken, deshalb beschliessen wir, dass ich eine PDA bekommen soll. Doch bis die endlich gesetzt werden kann vergeht nochmals mehr als eine Stunde, da ihnen ein Blutwert von mir fehlt. Ich bekomme die PDA gesetzt und bin sehr froh um die wenige Erleichterung die sie mir bringt. Ich habe aber trotzdem noch starke Schmerzen in den Beinen.
Um 20:00 Uhr wird endlich nochmals ein Ultraschall gemacht, der Klarheit bringen soll was hier los ist! Und da sehen sie es ! Da Kind steht mit seiner Nase auf meinem Beckenknochen an. Es müsste den Kopf drehen um überhaupt ins Becken zu kommen. Sie wollen ihm noch bis 22:30 Uhr Zeit geben um sich zu drehen. Falls das nicht passiert wird es wohl einen Kaiserschnitt geben müssen.
Nun war ich langsam angespannt. Ich fragte mich, ob es dem Baby wohl gut geht. Das arme Kind knallte ja bei jeder Wehe auf meinen Beckenknochen mit dem Gesicht.
Bis zum nächsten Entscheid wurde meine PDA noch verstärkt, da sie zu schwach war und ich hatte noch viele Wehen und hoffte, dass nun endlich etwas gehen würde.
Dann endlich 22.30 Uhr der Untersuch: Muttermund erst 5cm geöffnet (nach 12 h Wehen) und das Baby liegt immer noch genau gleich. Nun wird es einen Kaiserschnitt geben müssen, da das Baby nun raus muss!
23:00 Uhr ich warte auf die Operationsärztin. Die PDA ist fertig ich spüre wieder jede Wehe und stärker als je zuvor. Ich habe kaum mehr eine Pause, doch wegen dem bevorstehenden Kaiserschnitt bekomme ich kein Schmerzmittel mehr. 23:30 Uhr alles ist für den Kaiserschnitt bereit wir warten angespannt aber irgendwie auch erleichtert. Erleichtert, dass das Baby nun endlich kommen wir. Doch dann kommt die Ärztin und sagt:“ Es tut mir leid, ein Notfall ist dazwischen gekommen! Wir müssen warten bis der OP wieder frei ist.!“
In diesem Moment hätte ich zum erstem Mal einfach los schreien und losheulen können. Bis jetzt war ich tapfer und habe durchgehalten aber das konnte ich kaum ertragen.
Doch dann endlich um 00:30, der neue Tag kam langsam herangeschlichen. Konnte ich in den OP. Auf dem Weg dorthin musste ich schreien vor Schmerzen und da kam mir der Notfall entgegen ein lachender Jüngling mit eingegipstem Arm. Ich hätte ihn am liebsten vom Bett gezerrt, so wütend war ich.
Doch dann endlich kehrt Ruhe ein. Ich bekomme eine neue PDA und die Operation beginnt. Mein Mann ist nicht bei mir, ihm wurde alles plötzlich ein bisschen zuviel. Das war kein Problem für mich. Ich war ganz ruhig meine einzige Sorge im Moment war, dass ich das Gefühl hatte ich müsse erbrechen und ich bekäme keine Luft mehr. Doch dann ging alles sehr schnell und um 01:06 durfte ich unsere kleine Tochter zum ersten Mal in die Arme schliessen. Sie hatte dann die üblichen ersten Kontrollen und durfte dann zurück zu mir. Sie war putzmunter und kerngesund. Nebst ihren komischen Lage hatte sie auch noch die Nabelschnur 2 mal um den Hals gehabt. Während ich vernäht wurde trank sie schon zum ersten Mal genüsslich an meiner Brust. Ihr war nicht anzusehen, welche Strapazen sie die letzten Stunden mitmachen musste. Dann musste ich leider alleine auf die Aufwachstation, da ich bei der Geburt zuviel Blut verloren hatte und auf der Wochnerinnenstation zuwenig Leute waren um mich gut zu überwachen. Meine kleine Tochter erwartete mich dann morgens um 6:00 Uhr und wir durften einander endlich richtig kennenlernen.
Knapp 3 Wochen nach der Geburt wurde dann ein CTG von meinem Becken gemacht und dabei stellten sie fest, das mein Becken innen viel zu schmal ist, als dass der Kopf eines Babys durch könnte. Ich konnte also gar nicht natürlich gebären und das war auch der Grund weshalb die Geburt nicht vorangegangen ist.
Nun sind wir einiges Schlauer!
4.Juli 2006 51cm 3650g
Deine Geburt war ein steiniger Weg. (sehr lange)
Moderator: Phönix
- gotti
- Junior Member
- Beiträge: 75
- Registriert: Fr 11. Aug 2006, 23:45
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Thurgau
Hallo Sandy!!
Ufff, Du hattest es ja wirklich nicht einfach bei Deiner Geburt.
Doch ich kann mit Dir mitfühlen, ist mir ziemlich ähnlich gegangen!!! Bin mit 10 Tage übertragen in Spital eingerückt und war dann noch 2 Tage dirt bis meine kleine Maus zu Welt kam. Ich konnte dem Kaiserschnitt gerade noch entweichen, dank meinem GROSSEN Becken, Lena war ein Sterngukerli.
Errechneter ET war 24.12.06, Geburt war am 4.1.07
Doch wenn das kleine Lebewesen da ist, ist schwupps alles vergessen...
Ufff, Du hattest es ja wirklich nicht einfach bei Deiner Geburt.

Doch ich kann mit Dir mitfühlen, ist mir ziemlich ähnlich gegangen!!! Bin mit 10 Tage übertragen in Spital eingerückt und war dann noch 2 Tage dirt bis meine kleine Maus zu Welt kam. Ich konnte dem Kaiserschnitt gerade noch entweichen, dank meinem GROSSEN Becken, Lena war ein Sterngukerli.

Errechneter ET war 24.12.06, Geburt war am 4.1.07

Doch wenn das kleine Lebewesen da ist, ist schwupps alles vergessen...
Girl 4.1.2007
&
Boy 14.8.2010
Gottibueb 22.4.2002
Gottibueb 2.10.2010
&
Boy 14.8.2010
Gottibueb 22.4.2002
Gottibueb 2.10.2010