15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Fachleute antworten jeweils eine Woche lang auf Eure Fragen
Forumsregeln
Das Expertenforum ist für aktive Fragen nur jeweils im angegebenen Zeitraum geöffnet. Es kann aber nachgelesen werden.
Benutzeravatar
Zapfen
Newbie
Beiträge: 27
Registriert: Mi 25. Jul 2007, 07:29

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Zapfen »

Hallo Frau Holzgreve

Herzlichen Dank für Ihr Engagemen hier!!
Nun zu meiner Frage:
Ich bin in der 9. Woche Schwanger. Ich habe bereits einen 18Mt. alten Sohn, der wegen einer BEL mit einem KS auf die Welt kam. Die Narbe und das umliegende Gewebe war lange sehr geschwollen, hämatös und taub/oder sehr schmerzemfpindlich.
Nun haben sich wieder Beschwerden um/in der Narbe bemerkbar gemacht, die ich auch auf die Dehnung des Gewebes schliesse, wie stechen oder starkes ziehen, sowie Rötung. Wie könnte ich dem entgegenwirken? Oder ist was anderes "im Busch", das ich beachten sollte?
Ich hoffe für die nächste Geburt sehr, dass ich spontan gebären kann. Und dabei hört man ja auch immer wieder Geschichten, dass wegen der KS-Narbe die Schmerzmedikation während der Geburt reduziert verabreicht werden, da die Gefahr einer Ruptur möglich sei.
Was meinen Sie dazu?

Freundliche Grüsse, zapfen

Hallo zapfen,
beim Kaiserschnitt werden ja mehrere Gewebsschichten durchtrennt und ganz zuunterst die Muskelschicht der Gebärmutter. Das was Sie jetzt als Narbe sehen und spüren bzw. was jetzt Beschwerden macht, ist nur die oberste Hautschicht und das darunterliegende Fettgewebe. Und Beschwerden wie Jucken, Rötung usw. sind da gar nicht selten, auch bei viel länger zurückliegendem Kaiserschnitt. Gefährlich ist das aber nicht!
Unter Ruptur versteht man ein Auseinanderweichen der Narbe in der Gebärmutterwand - das kann dagegen gefährlich sein. Aber das ist dann sehr plötzlich und kündigt sich nicht durch solche Beschwerden an. Ausserdem ist das sehr selten (weniger als einmal unter hundert Geburten nach vorherigem KS) und meist nur, wenn bei schwachen Wehen zu stark stimuliert wird, um noch eine vaginale Geburt zu erreichen.
Weil eine Gebärmutterruptur meist völlig schmerzlos ist, hat man heute auch keine Bedenken mehr, die Schmerzmedikation zu verringern, weil da gar nichts "verschleiert" werden kann. Viel wichtiger ist die kontinuierliche Beobachtung der Gebärmutter im Ultraschall, um ein Auseinandergehen der Narbe frühzeitig zu bemerken. Mit Ultraschall kann übrigens auch vor Einsetzen der Wehen schon beurteilt werden, wie gut die Narbe standhalten wird.
Weitere Infos finden Sie bei swissmom im Kapitel "Kaiserschnitt", z.B.:
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... PLRESECTIO
Herzlichst,
B. Holzgreve

Benutzeravatar
Lyah
Newbie
Beiträge: 14
Registriert: Do 1. Nov 2007, 16:02
Wohnort: an einem sonnigen Ort

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Lyah »

Liebe Frau Holzgreve,

meine Schwester ist in der 38. SSW. Sie hatte ab der 22. SSW schreckliche Angst, dass ihr zweites Kind, wie bereits ihr erstes Kind, zu früh auf diese Welt kommen könnte. Aus diesem Grund schonte sie sich nun wochenlang, nahm wehenhemmende Medikamente und bekam auch schon Lungenreifungen.

Nun konnte sie die Medis in der 36. SSW absetzten. Letztes Wochenende bekam sie nun Wehen welche aber nicht effektiv waren. Bei diesem Spitalbesuch stellten die Ärzte fest, dass sie zu wenig Fruchtwasser habe.

Nun meine Fragen:

1. Was für Risiken beinhaltet es, wenn man in der Spätschwangerschaft wenig Fruchtwasser hat?
2. Was sind die Ursuchen, dass sie plötzlich zu wenig hat?
3. Kann es im Zusammenhang mit den vielen Medikamenten in der SS zusammenhängen (z.B. Stress durch Lungenreifungsmedi)?
4. Ist es da nicht gescheiter einzuleiten?

Zu sagen ist, dass in unserer Familie Nierenerkrankungen gehäuft vorkommen (Grossvater starb an Nierenversagen, mehrere Tanten haben Schrumpfnieren). Der Vater des Ungeborenen hat einen operierten Herzfehler.

Danke für ihre Antwort und ihr Engagement.
Mamavon3

Hallo Mamavon3,
zu wenig Fruchtwasser kann viele Gründe haben, der häufigste ist der vorzeitige Fruchtwasserverlust (vorzeitiger Blasensprung) und dass der Mutterkuchen nicht mehr optimal arbeitet (Plazentainsuffizienz). Einen Zusammenhang mit den Medikamenten sehe ich eher nicht. Weitere Infos finden Sie hier:
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... WOLYGOHYDR
Durch eine gezielte Ultraschalluntersuchung, evtl. auch mit Doppler-Ultraschall, wird man herauszufinden versuchen, woran es liegt, dass das Baby zuwenig Fruchtwasser hat. Selten können auch Nierenprobleme des Kindes dafür verantwortlich sein. Da Ihre Schwester die Familienvorgeschichte ja sicher erwähnt hat, wird das auch sorgfältig überprüft werden. Ein Ultraschallexperte kann Nierenveränderungen beim Kind schnell entdecken. Und ja: Es kann je nach Ursache des Fruchtwasserverlusts eine gute Massnahme sein, das Kind bald auf die Welt zu holen.
Herzlichst,
B. Holzgreve

Benutzeravatar
papaya
Member
Beiträge: 447
Registriert: Mi 31. Dez 2008, 14:57
Geschlecht: weiblich

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von papaya »

Liebe Frau Holzgreve,

Ich bin schwanger mit dem zweiten Kind (ET Ende November). Ich hatte im Januar 07 einen sekundären Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand; im Nachhinein wurde ein zu enges Becken festgestellt. Somit wird es nun beim zweiten Kind einen geplanten KS geben, wenn das Kind nicht sehr klein ist (Aussage meiner Frauenärztin).

Nun stellt sich die Frage der Spitalwahl. Da wir sowieso in eine andere Region umziehen, kann ich nicht mehr im gleichen Spital gebären wie das letzte Mal. Ist es für einen geplanten KS wichtig, ein Spital zu wählen, wo viele KS durchgeführt werden, oder spielt die Erfahrung der Ärzte keine so grosse Rolle?

Wie wichtig ist die Nähe einer Neonatologie-Abteilung?

Was würden Sie in meinem Fall sonst noch in die Wahl des Spitals mit einbeziehen (ausser geografische Nähe, sympathische Wochenbettabteilung...) ?

Vielen Dank, beste Grüsse
papaya


Hallo papaya,
da bin ich jetzt aber eigentlich nicht die richtige Person, um eine "unbefangene" Antwort zu geben. :) Ich würde immer an das grösste Spital in meiner erreichbaren Nähe gehen, wo die meisten Geburten stattfinden und somit auch die meisten Kaiserschnitte, denn Erfahrung spielt eine grosse Rolle! Und ich würde sehr grossen Wert auf eine gute neonatologische Abteilung legen! Sowas nennt man wohl "deformation professionelle"...
Herzlichst,
B. Holzgreve

Benutzeravatar
mockeli
Newbie
Beiträge: 7
Registriert: Mi 17. Jun 2009, 09:40
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Züri Unterland

Folsäure, Vitamine usw.

Beitrag von mockeli »

Guten Tag Frau Dr. Holzgreve
Ich war gestern beim FA und der bestätigte meine Vermutung einer Schwangerschaft :-)! Ich bin so ungefähr in der 8ten Woche, muss ich keine Zusätze zu mir nehmen (Folsäure, Magnesium, Vitamine)?
Mein FA meinte ich soll mich einfach möglichst gesund ernähren, da ich aber voll berufstätig bin und es mir recht häufig übel ist - esse ich nicht gerade sinnvoll.
Übrigens ich bin bereits 38 und es ist meine erste Schwangerschaft.

Freundliche Grüsse und herzlichen Dank für Ihr grosses Engagement im Forum.


Hallo Mockeli,
über Multivitamine kann man geteilter Meinung sein, die allermeisten Fachleute befürworten aber eine Einnahme in der Schwangerschaft. Mehr Infos gibt es hier:
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... NVITAMEINL
Bei Folsäure ist die Sachlage noch deutlicher, und eigentlich sollte die Einnahme (wenigstens in den ersten 12 Wochen) eine Selbstverständlichkeit sein:
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... MFOLSAEURE
Herzlichst,
B. Holzgreve
Zuletzt geändert von Anonymous am Do 18. Jun 2009, 10:05, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: zum bestehenden Thema gesetzt

Benutzeravatar
Kingskid
Junior Member
Beiträge: 80
Registriert: Fr 28. Okt 2005, 09:25
Wohnort: Zürich

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Kingskid »

Guten tag Frau Holzgreve

Ich hoffe, ich kann meine Frage hier stellen, da ich gar nicht mehr schwanger bin :wink:

Meine kleine Maus ist nun 11 Monate alt und ich habe bisher meine Periode noch nicht wieder gehabt. Ich weiss, dass das durchaus normal sein kann, besonders da ich noch recht viel stille.

Allerdings habe ich seit Monaten das Gefühl, ich habe eine Art Zyklus: Ab und zu ziehende Schmerzen im Bereich der Eierstöcke, dann mensartiges Ziehen im Unterleib, Stimmungsschwankungen, fettige Haut etc.. Das alles zyklisch (habs bisher nicht notiert und weiss daher nicht genau, obs monatlich ist) - einfach ohne Blutungen. Ich hatte vor der zweiten SS nie Zyklusprobleme. Kann mich auch nicht erinnern, dass ich nach der ersten SS solche "Zyklen" ohne Mens hatte. Es hat allerdings auch etwa 10 Monate gedauert, bis sich die Mens wieder eingestellt hat.

Ist das einfach ein "Einstellen" des Körpers auf den Zyklus oder sind ev. meine Hormone durcheinander geraten? Es ist ja nicht so, dass ich die Mens vermisse, aber ich frage mich langsam, ob ich es abklären lassen soll.


Hallo Kingskid,
solange Sie noch stillen, ist das alles im normalen Bereich und Abklärungen bringen gar nichts. Wenn Sie abgestillt haben, sollte die Mens innerhalb der nächsten paar Monate wieder regelmässig sein. Wenn der Zyklus sich nicht stabilisiert und Sie bald wieder schwanger werden wollen, kann eine Hormonuntersuchung Hinweise geben und ein evtl. Hormon-Ungleichgewicht kann dann ausgeglichen werden.
Herzlichst,
B. Holzgreve


Vielen Dank

heidi
Newbie
Beiträge: 4
Registriert: Fr 8. Aug 2008, 15:24

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von heidi »

Liebe Frau Holzgreve,

Bei meinem letzten US in der 24. SSW stellte meine Ärztin fest, dass ich eine Zyste in der, oder auf der Plazenta habe. Sie meinte das sollte uns noch nicht beunruhigen, aber wir sollten es weiterhin im Auge behalten. Leider habe ich es verpasst genauer nachzufragen, was es denn genau bedeuten könnte und welche Konsequenzen es haben könnte, und und und.

Könnten Sie mir evtl. mehr Informationen hierzu geben, damit ich die Zeit zum nächsten Untersuch etwas ruhiger angehen kann.

Besten Dank

Heidi

Hallo Heidi,
so spät in der Schwangerschaft sind die Zysten eigentlich immer harmlos, meist nur ein verdicktes Blutgefäss. Sie verschwinden von selbst und nach der Geburt ist die Plazenta meist unauffällig. Sehr selten wachsen die Zysten, und dann muss man kontrollieren, ob das Kind noch gut genug versorgt wird. Beobachten muss man sie also schon, aber eben - nicht beunruhigt sein.
Herzlichst,
B. Holzgreve

Leon

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Leon »

Guten Abend Frau DR.Holzgreve

ich habe unseren Sohn im Januar 08 per Not Ks bekommen...(ET+6)
Er war gross und schwer hatte die Nabelschnur um den hals und nach vielen stunden Wehen machte der kleine nicht mehr mit und hatte schlechte herztöne!
nun habe ich mir schon oft gedanken gemacht wie wohl diese Geburt sein wird?!
Muss es wieder so ein grosses Kind sein?? Kann es auch sein das das Bebe diesmal kleiner ist? Stimmt es das meistens wenn bei der ersten Geburt eingeleitet werden musste oft beim 2ten mal auch eingeleitet werden muss? Wie stehen die Chancen das unser Bebe diesmal "normal" auf die Welt kommt?
Danke für ihre Antwort!


Hallo Leon,
ich kann leider nur sehr allgemein antworten, weil ich die Befunde nicht kenne.
Wenn Sie keinen schlecht eingestellten Diabetes in der Schwangerschaft hatten, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr gross, dass Ihr nächstes Kind wieder "gross und schwer" wird. Aber auch ein grosses und schweres Kind kann komplikationslos von einer nicht zu kleinen Mutter geboren werden. Der Grund für die Probleme unter der Geburt hatten sicher nicht nur mit der Grösse des Kindes zu tun.
Ich würde erst einmal davon ausgehen, dass nicht eingeleitet werden muss. Sie hatten ja offenbar gute Wehen, nur eben keinen Geburtsfortschritt. Und wenn das Kind diesmal besser "mitmacht", gibt es keinen Grund, warum Ihre Wehentätigkeit nicht vollkommen ausreichend sein sollte.
Ich halte die Chancen für eine vaginale Geburt für sehr reell!
Herzlichst,
B. Holzgreve

Ida

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Ida »

grüezi frau holzgreve

ich habe einige fragen zu meiner zweiten geburt, die mich sehr beschäftigen. ich habe von den involvierten ärzten/hebammen unterschiedliche antworten gekriegt und bin drum interessiert, was sie als "neutrale" ärztin sagen.

stimmt es, dass man plazentareste in den ersten tagen nach der geburt noch nicht per ultraschall erkennen kann? ab welchem tag sind sie deutlich erkennbar? bei mir war 11 tage nach der geburt anlässlich einer ausschabung ein walnussgrosses stück auf dem us erkennbar und ich frage mich, ob man das vorher nicht gesehen hätte.

ist es normal, dass man im wochenbett mehrmals blutkoagel gebärt? ich hatte das beim ersten kind nicht, aber die hebamme fand es normal.

hat man bei plazentaresten immer anhaltend starke blutungen oder kann der wochenfluss zwischendurch auch normal sein?

was sind denn indizien, ausser dem ultraschall, dass noch plazentareste vorhanden sind und wann entscheidet man sich zu einer ausschabung?

tut mir leid, dass ich sie so mit fragen bombardiere. ich hoffe, sie mögen sie mir beantworten und danke ihnen schon im voraus dafür.


Hallo Ida,
Plazentareste können auch verdeckt/überdeckt sein, das muss nicht in jedem Fall schon gleich nach der Geburt zu sehen sein. Und es muss auch nicht immer zu starken Blutungen kommen. Blutkoagel, die aussehen wie Gewebsstücke, sind im Wochenbett auch nicht selten. Einen Grund zur Ausschabung gibt es, wenn die Gebärmutter sich nicht richtig zurückentwickelt, das kann man durch manuelle Untersuchung diagnostizieren, aber man sieht es v.a. im Ultraschall sehr gut.
Herzlichst,
B. Holzgreve
Zuletzt geändert von Ida am Do 18. Jun 2009, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
laekerol
Newbie
Beiträge: 13
Registriert: Mo 14. Mär 2005, 16:19

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von laekerol »

guten tag frau holzgreve

ich bin in der 15. SSW mit unserem zweiten kind. unser sohn kam am 14.11.06 gesund via kaiserschnitt zur welt. ich bin jetzt 37 jahre alt, mein mann 42. in beiden familien sind keine krankheiten bekannt.

nun meine frage:
im vorfeld dieser schwangerschaft war ich mir sicher einen chromosomentest machen zu lassen. nun nach nackenfaltenmessung und blutuntersuchungen teilte mir meine FA mit, dass meine "chancen" ein behindertes kind zu bekommen bei 1:4000 liegen. sie hat mir eher von einem weiteren test abgeraten.
es ist mir klar, dass niemand für mich entscheiden kann. ich wäre aber trotzdem sehr froh über ihre meinung; was würden sie einer ihrer patientinnen in diesem falle raten? keine weiteren untersuchungen oder doch eine fruchtwasseruntersuchung?
besten dank, dass sie sich zeit genommen haben!

Hallo laekerol,

raten darf man als Arzt in dieser Situation gar nicht. Man darf nur möglichst viele und neutrale Informationen geben, und die Entscheidung liegt dann bei Ihnen.
Um es noch einmal zu betonen: Mit dem Ersttrimestertest wird nur ein statistisches Risiko berechnet für ein Kind mit den häufigsten Chromosomenstörungen (die umso häufiger werden, umso älter die Schwangere ist) und ganz wenig anderen Behinderungen. Daneben kann ein Kind noch mit einer Vielzahl anderer Behinderungen auf die Welt kommen - aber alle diese sind seltener und dafür hat auch jede Frau, egal ob 20 oder 40 Jahre alt, dasselbe Risiko.
Bei Ihnen ist ein Risiko von 1:4000 herausgekommen. Aus einem Marktplatz voller schwangerer Frauen unterschiedlichsten Alters, aber alle mit denselben Blutwerten wie Sie und demselben Befund in der Nackenmessung, wird eine einzige ein Kind mit einer der o.g. Behinderungen bekommen. Das ist kein hohes Risiko, es liegt weit unter dem statistischen Risiko einer 37Jährigen, eigentlich noch unter dem einer Frau von 20. Nun stellen Sie sich einmal vor, wie Sie entscheiden würden, wenn Sie jetzt 20 Jahre alt wären. Würden Sie weitere Untersuchungen machen lassen, um genau herauszufinden, ob Sie evtl. die eine von den 4000 sind? Oder würden Sie es darauf ankommen lassen, die eine zu sein, bei der das Kind dann z.B. ein Down Syndrom hat?
Infos gibt es auch hier:
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... DSCREENING
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... HWUSNACKEN
Ich hoffe, diese theoretischen Überlegungen helfen Ihnen ein wenig weiter...
Herzlichst,
B. Holzgreve

Ida

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Ida »

vielen dank für ihre antwort. ich habe noch eine kurze nachfrage. sie schreiben, dass gewebestückähnliche blutkoagel normal sind. gehe ich richtig in der annahme, dass meine blutkoagel, die organähnlich aussahen und etwa faustgross waren, nicht üblich sind bei einem normal verlaufendem wochenbett?

Das würde ich nicht sagen. Das geronnene Blut kann schon aussehen wie grössere Gewebestücke.

ina

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von ina »

lebe frau holzgreve,

ich habe vor einiger zeit die kupferkette entfernt und warte nun immer noch auf meine mens. hätte aber zum zeitpunkt des ziehens bald meine mens bekommen müssen.
gibt es oft verschiebungen nach der enternung?

mit lieben grüssen,
ina


Hallo ina,
nach bisherigen Erfahrungen gibt es nach der Entfernung einer Kupferkette (oder eines anderen Kupfer-IUDs) keine Unterschiede bzgl. Zyklus, Eisprung und Fruchtbarkeit gegenüber Frauen, die keine Spirale hatten. Verschiebungen sind also eher selten, aber möglich, und zunächst mal nicht beunruhigend. Ich würde zwei Monate nach der Entfernung Kontakt mit dem Frauenarzt aufnahmen, damit das mal kontrolliert wird.
Herzlichst,
B. Holzgreve

princessoftheörps
Member
Beiträge: 152
Registriert: Di 2. Mai 2006, 11:01

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von princessoftheörps »

guten tag frau holzgreve

ich bin momentan ende 18ssw und habe seit 2,3 tagen einen pilz.. ich war nicht beim fa der das genauer untersucht hätte sondern hab nur angerufen und dann ein medikament genannt bekommen (gyno-pevaryl 150) das ich in der apotheke holen konnte..


meine frage ist jetzt, ist pilz schädlich für mein baby?

freundliche grüsse..


Hallo JaneDoe,
nein, das ist nicht schädlich für Ihr Baby, aber der Pilz könnte es sein. Der Wirkstoff Econazol ist seit langem in der Schwangerschaft bewährt und die Anwendung direkt in der Scheide ist auf jeden Fall in der Schwangerschaft besser und schonender als eine Tabletteneinnahme. Also bitte anwenden! Infos finden Sie auch hier
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... FLSOORTHER
Herzlichst,
B. Holzgreve

Noy 08

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Noy 08 »

Liebe Frau DR.Holzgreve,

Ich habe seit einer Woche einen ca. 4cm angeschwollenen Thrombus am After. Am anfang hat er so furchtbar geschmerzt dass ich in den Notfall musste. Konnte kaum noch gehen und sitzen. Dort hat es ein Chirurg angesehen und gesagt ich solls mit scheriproc Zäpfchen (3 am Tag) und scheriproc- Salbe (5x am Tag) behandeln. Die Zäpfchen habe ich 3 Tage genommen und die Salbe nehme ich jetzt seit einer Woche. Meinem Frauenarzt hab ichs bis jetzt noch nicht gezeigt da dieser bis nächste Woche in den Ferien ist.
Zur Zeit schmerzt der Thrombus nicht mehr so arg aber er ist kein bisschen zurück gegangen.
Wie lange kann ich diese Kortisonsalbe noch einstreichen ohne dem Kind zu schaden? Gibt es Alternativen?
Kann ich normal Gebären auch wenn der Thrombus nicht zurück geht?
Ich danke Ihnen für die gewidmete Zeit :D
Liebe Grüsse...


Hallo Noy 08,
eine Analthrombose ist mit einem Bluterguss vergleichbar, d.h. eine kleine Vene, die den After von aussen umgibt, platzt und Blut tritt ins Gewebe ein. So bildet sich unter der Haut ein Blutgerinnsel, das - je nach Größe - sehr schmerzhaft sein kann. Ursache ist meist ein Blutstau durch Druck auf den Beckenboden, wie häufig in der Schwangerschaft. Wenn es keine Schmerzen verursacht, reicht es sogar einfach abzuwarten, bis das Gerinnsel vom umliegenden Gewebe resorbiert wird. Besonders grosse Thromben sind aber in den ersten Tagen sehr schmerzhaft. Es empfiehlt sich Fettcreme, um die Haut elastisch zu halten, und den Thrombus mit Eis zu kühlen. Eine schmerz- und entzündungshemmende Salbe wie das Scheriproct kann durchaus auch in der Schwangerschaft angewendet werden, weil die Kortisonbelastung über die Haut nicht schädlich für das Kind ist. Sie können es ruhig weiter anwenden bis zu Ihrem nächsten Termin beim Frauenarzt und das dann besprechen.
Herzlichst,
B. Holzgreve

Wanderweg

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Wanderweg »

Guten Abend Frau Dr. Holzgreve

Ich habe einige Fragen zur Geburt meines ersten Kindes. Sie beschäftigt mich und ich wäre sehr froh über eine unabhängige Meinung. Mir ist bewusst, dass eine Beurteilung anhand der Aussagen schwierig ist. Trotzdem möchte ich gerne wissen, wie normalerweise ähnliche Situationen während einer Geburt gehandhabt werden.

Ab 22 Uhr abends begannen bei mir die Wehen. Mitternacht oder etwas später (ich weiss nicht mehr genau) begann ich, mich zu übergeben.In der Nacht sind wir ins Spital gefahren, da ich ein wenig Blut verloren hatte und mir die Hebamme telephonisch nicht sagen konnte, ob das schlimm sei oder nicht. Ich blieb über Nacht im Spital, vor allem weil ich wegen der Schmerzen kein weiteres Mal mit dem Auto hin- und herfahren wollte. Am frühen Morgen hattesich der Muttermund einige Zentimeter geöffnet. Bei einem weiteren Kontrolle um 10, 11 Uhr wurde fest gesellt, dass sich der Muttermund nicht mehr oder kaum mehr geöffnet hatte. Darauf hat mich mein Frauenarzt übers Telefon zu einer PDA überredet. Wann wird eine PDA beführwortet, die von der Mutter eher zurückhaltend beurteilt wird? Ich kenne mehrere Frauen, die viel länger Wehen hatten und keine PDA erhielten.

Ich habe gehört wie die Hebamme mit meinen Frauenarzt telephoniert hat. Sinngemäss hat sie gemeint, dass es wohl okay sei, wenn er später komme, da ich ja keine Schmerzen habe. Ich frage mich, ob es möglich ist, dass zu lange gewartet wird und dadurch die PDA während der Geburt nicht mehr griff, siehe unten?

Während der nächsten Stunden spürte ich nichts. Ich konnte am Mittag etwas Nahrung zu mich nehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nichts behalten können.
Am Nachmittag wurde ich in den Gebärsaal gerollt. Mein Frauenarzt hat gemeint, ich solle auf dem Rücken liegen, worauf ich gefragt habe, ob das sinnvoll ist. In vielen Artikeln zu Geburten steht ja, dass diese Position aufgrund der Schwerkraft nicht optimal ist. Ich habe auf meine Frage keine befriedigende Antwort und war nicht fähig, so nachzuhacken, wie ich es in einer normalen Situation getan hätte. Warum wird einer Gebärenden empfohlen auf den Rücken zu liegen? Liegt es an der PDA, da angenommen wird, dass die Beine nicht tragen?
Die Austreibung dauerte sehr lange. Ich bin sehr unsicher bezüglich der Zeit, sicher aber über eine Stunde. Wie viel davon Übergang war, weiss ich nicht. Ich konnte aber von Anfang an mitpressen. Ich hatte Wehen in sehr kurzen Abständen, bekam alles mit, hatte aber Mühe mich zu äussern.
Leider hat die Betäubung durch die PDA ganz aufgehört. Mir ist klar, dass gewisse Schmerzen sinnvoll sind, weil sonst der Pressdrang fehlt. Trotzdem hätte ich eine leichte Schmerzlinderung gewünscht, da ich die PDA sowieso hatte. Die schlimmsten Schmerzen waren für mich nicht die Wehen an sich, sondern die Schmerzen beim Pressen. Sie waren so stark, dass ich nur mit allergrösster Überwindung pressen konnte. Einige Male schaffte ich es nicht. Es ist normal, dass die Schmerzen beim Pressen so stark sind?

In der Literatur habe ich dazu nichts gefunden. Ich habe jahrelang Kampfsport betrieben und weiss deshalb, dass ich nicht besonderes schmerzempfindlich bin. Die Schmerzen waren an der gleichen Stelle, wie ich sie während der Menstruation beim Stuhlgang habe. Der Stuhlgang während der Mens ist für mich oft schmerzhaft, wenn auch natürlich in einer anderen Dimension als die bei der Geburt. Durch was könnten diese Schmerzen versucht werden? Ich habe seit einigen Jahren Endometriose. Wäre es theoretisch möglich, dass sich ein Herd in der Nähe vom Darm angesiedelt und mir darum Schmerzen bereitet? Oder sind die Schmerzen beim Pressen und beim Stuhlgang normal?

Irgend einmal hat mein Frauenarzt einen Dammschnitt gemacht, um die Geburt zu erleichtern. Mein Kind wurde um 17 Uhr geboren, es wog 4 kg. Da sich die Plazenta nicht löste, musste sie manuell geholt werden.
Zwei Tage nach der Geburt habe ich auf der Toilette eine Mulde/Binde (leider weiss ich den medizinischen Ausdruck nicht) verloren. Mein Frauenarzt hatte sie nach der Operation vergessen und hat nur gemeint, dass er sie bei der Nachkontrolle sicher bemerkt hätte. Ich frage mich allerdings, ob sie nicht zu Komplikationen hätte führen können?

Zu Erwähnen ist, dass ich mein Belegarzt mein normaler Frauenarzt war. Ich habe vor der Geburt gewünscht, dass ein Dammschnitt eher gemieden und eine Zangengeburt nur im äussersten Notfall eingeleitet wird.
Nach der Geburt hatte zuerst ich keinen Stuhlgang. Zu Hause – über einer Woche nach der Geburt – hatte ich aber beim ersten (?) Stuhlgang ausserordentlich starke Schmerzen, ähnlich wie bei der Geburt. Diese Schmerzen hatte ich nur einmal (falls ich mich richtig erinnere). Was könnte der Grund dafür gewesen sein?

Ich danke Ihnen bereits im voraus für Ihre Antworten. Als unabhängige medizinische Fachfrau ist für mich Ihre Sichtweise sehr wertvoll.

Bericht meinen FA bezüglich Geburtsverlauf:
„Eintritt in die der Latenzphase mit unproduktiver Wehentätigkeit und MMfd, wegen drohender Erschöpfung frühzeitige PDA. Nach rascher EP und eher protrahierter AP Spontangeburt mit Kristeller-Unterstützung aus ll.HHL. Rententio placentae trotz zwei Mal Syntocinon, Blasenkatheterismus und Akupunktur. Manuelle Placentalösung in Dispoprivan-Kurznarkose, bei der Nachtastung ist das Cavum uteri leer. Versorgung von Episiotomie und Vaginalriss mit Vicryl rapid. Antibiotische Zinacef-Einmalprophylaxe. Komplikationsloser Verlauf ohne vermehrten Blutverlust.“

P.S. Ich bin fleissige Benutzerin des Forums, schreibe aber heute mit einem Pseudonym.


Hallo Wanderweg,
trotz des langen Berichts kann ich natürlich hier kein "unabhängiges Gutachten" abgeben, dazu fehlen schlicht und einfach zu viele Fakten. Als Patientin sieht man die Dinge ja meist sehr anders als diejenigen, die für den Ablauf verantwortlich sind und oft unter Zeitdruck die richtigen Entscheidungen treffen müssen.
Bei einer PDA ist die Seitenlage ungünstig, weil sich das Mittel dann ungleichmässig verteilen kann und die Wehen immer noch spürbar sind. Hockstellung usw. geht eben nicht, weil die Beine keine Kraft mehr haben.
Die Schmerzen können von Hämorrhoiden oder Analfissuren stammen, möglicherweise auch von Endometrioseherden. Das sollten Sie abklären lassen. Bis dahin sollten Sie versuchen, den Stuhl möglichst weich zu halten. Die Binde zur Tamponade wäre sicher noch bemerkt worden, da hat ihr Frauenarzt recht.
Herzlichst,
B. Holzgreve

Daria 26

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Daria 26 »

Grüezi Fr Holzgreve

Ich bin in der 30 SSW und habe schon seit 2 1/2 Wochen immer wieder Wehen. Manchmal sind es nur einzelne und schon drei Mal hatte ich über Stunden hinweg. Mein FA hat es vor einer Woche kontrolliert und sagte es sei noch alles i.O und es seien harmlose Wehen!

Kann es sein das diese Wehen plötzlich gefährlich werden??
Und sollte ich nicht krankgeschrieben werden damit ich Ruhe habe??Weil ich immer Wehen bekomme wenn ich mich zu sehr anstrenge.
Mache mir echt Sorgen.Ich heirate in einem Monat und will diesen Tag auch geniessen können, habe angst dass es plötzlich heisst nur noch liegen!!!

Freundliche Grüsse


Hallo Daria 26,
ich glaube, dass Ihr Frauenarzt das sorgfältig geprüft hat und Sie bei Gefahr sicher nicht so einfach nach Hause geschickt hätte. Sicher war der Muttermund noch ganz geschlossen und der Gebärmutterhals noch nicht verkürzt. Es besteht also noch kein Grund, sich besonders zu schonen oder krankschreiben zu lassen, davon würden die Wehen nicht weniger. Wenn die Wehen gefährlich werden, merken Sie das früh genug. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Hochzeitstag!
Herzlichst,
B. Holzgreve

Mausi79
Newbie
Beiträge: 33
Registriert: Fr 5. Sep 2008, 22:10
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Bern

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Mausi79 »

Guten Tag,

Ich habe bei meiner ersten Schwangerschaft eine schwere Präeklampsie erlitten.
Nun ist meine Tochter 15 Monate alt und ich möchte wieder schwanger werden.

Die Ärzte rieten mir damals, bei einer erneuten SS von Anfang an Magnesium und Aspirin Cardio zu nehmen, um einer Präeklampsie vorzubeugen.
Ist dies nicht gefährlich für das Kind? Habe ich dann eine erhöhte Blutungsgefahr?

Liebe Grüsse von Mausi79

Hallo Mausi79,
Magnesium ist immer gut und Aspirin Cardio ist ja das ganz niedrig dosierte Aspirin (enthält nur 100 mg im Vergleich zu 500 mg bei den "normalen" Aspirintabletten), deshalb ist die Einnahme durch die geamte Schwangerschaft, auch im letzten Drittel, möglich. Es bewirkt eine ganz leichte Blutverdünnung und verbessert so die Durchblutung der Plazenta. Für das Kind ist es nicht gefährlich und Sie sollten auch keine gefährlich erhöhte Blutungsneigung feststellen.
Herzlichst,
B. Holzgreve

Benutzeravatar
zwerg
Newbie
Beiträge: 7
Registriert: Sa 28. Jun 2008, 13:59

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von zwerg »

guten tag,

Ich muss bald ins Spital Blut abgeben wegen : Thromboseneignung in der Schwangerschaft.
Habe heute ein Aufgebot erhalten und bin doch sehr ratlos was da alles im Spital gemacht wird?

Wenn rauskommt das ich Blutverdünner spritzen muss, was heisst das für mich? negatives? positives?

Danke für Eure Hilfe

ZWERG

Hallo Zwerg,
wenn bei der Blutuntersuchung herauskommt, dass eine Blutverdünnung nötig ist, dann kann das nur positiv sein, denn wenn man dann nichts unternimmt, ist das Risiko einer Thrombose bzw. Lungenembolie zu gross.
Heparinspritzen mit dem modernen, niedermolekularen Heparin bedeuten nach gängiger Ansicht kein nennenswertes Risiko für das Baby oder Sie selbst, weshalb sie zur Blutverdünnung als Mittel der ersten Wahl gelten. Sie müssen auch nur einmal täglich gespritzt werden.
Herzlichst,
B. Holzgreve

babsli

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von babsli »

Liebe Frau Holzgreve
Ich bin zum dritten Mal schwanger - etwas überraschend aber sehr willkommen!
Die erste Geburt (Dez 06) endete in einer sekundären Sectio wegen hohem Geradestand und Blutungen. DAbei hatte zuerst alles so gut angefangen: beim Eintritt ins Spital war der Mumu schon 4 cm offen. Nachher bewegte sich aber nichts mehr, nur die Wehen wurden stärker, allerdins nie im Rücken spürbar. Wie sich später zeigte, kamen die Blutungen davon, dass sich die Plazente teilweise vorzeitig abgelöst hatte. Mein Kind war 4 kg schwer.
Die zweite Geburt war dann im Juli 08: mein Arzt bestand auf einem geplanten Kaiserschnitt. ich habe mich erst drei Wochen vor dem Termin überzeugen lassen, bei einem langen Gespräch. Er betrachtete das Risiko als zu gross mit meiner Vorgeschichte und in der Erwartung, dass es wieder ein grosses Kind geben werde und hätte mich vermutlich zu einem anderen Arzt geschickt, wenn ich auf dem Versuch für eine Spontangeburt bestanden hätte. Da ich mich bei der ersten Geburt sehr gut bei ihm aufgehoben gefühlt habe, habe ich mich schliesslich überzeugen lassen. Als ich das gesunde Kind in die Arme schliessen durfte war ich überglücklich, auch wenn es nur 3,2 kg wog. Im Nachhinein komme ich mir aber manchmal doch etwas "betrogen" vor.
Wenn alles gut geht, darf ich im Januar 2010 wieder eine Geburt erleben :-). Aus organisatorischen Gründen werde ich das Spital und damit auch den Arzt wechseln, wo und wer genau ist aber im Moment noch offen.
Kann ich mir nach meiner Vorgeschichte Hoffnungen auf eine spontane Geburt machen? Ich bin 38 und körperlich sehr fit.
Vielen Dank für Ihre Meinung und herzliche Grüsse
Babsli

Hallo Babsli,
ich fürchte, das wird schwierig, jemanden zu finden, der nach zweimaligem Kaiserschnitt (egal aus welchen Gründen) noch eine vaginale Geburt riskieren würde. Ich würde an Ihrer Stelle auch eher auf Nummer Sicher gehen und mich in das Vernünftige fügen: Einen geplanten Kaiserschnitt. In Ihrer Situation ist es für Sie und Ihr Baby das Beste.
Herzlichst,
B. Holzgreve

Bones

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Bones »

Guten Abend Frau Dr. B. Holzgreve

Ich bin zwar nicht SS, möchte es aber sehr gerne werden! Vor der SS mit unserem 1. Kind hatte ich sehr Probleme mit meinem Zyklus, der sehr unregelmässig war (alles zwischen 4-8 Wochen möglich und jeder Zyklus sehr unterschiedlich). Nach der Geburt, unter der Minipille/Pille, war der Zyklus vorgegeben und ich habe Angst, dass es jetzt dann wieder so wird. Können Sie etwas natürliches empfehlen, was regelt, dass mein Zyklus nicht mehr so schwankt? Oder muss ich da zu meinem FA?

Lg und herzlichen Dank für Ihre Antwort
Bones

Hallo Bones,
ein Naturheilmittel zur Regulierung des Zyklus kenne ich nicht - wenn er also nach Absetzen der Minipille wieder sehr unregelmässig ist, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt besprechen, wie Sie am schnellsten wieder schwanger werden können. Wahrscheinlich muss nur gezielt ein kleiner Hormonmangel ausgeglichen werden.
Herzlichst,
B. Holzgreve

Benutzeravatar
Däneli81
Junior Member
Beiträge: 57
Registriert: Di 19. Jul 2005, 11:07
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Seetal
Kontaktdaten:

Re: 15.-21.6.2009: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Däneli81 »

Guten Abend Frau Holzgreve

Auch ich würde Ihnen gerne 2-3 Fragen stellen.

Ich bin nun zum 3. mal schwanger. Meine 2. Geburt war eine richtige Traumgeburt. Hatte so gut wie keine schmerzhaften Wehen. Und bin eigentlich nur ins Spital gegangen, weil ich einfach seit 2-3 Stunden ziemlich regelmässig (alle 3-5Minuten) ein mensartiges Ziehen hatte. Im Spital war dann der Muttermund schon geöffnet und ich konnte nur noch in die Wanne hüpfen, die Hebamme hat mir noch die Fruchtblase aufgestochen (hat sie auch bei der 1. Geburt schon gemacht) und nach nur 2 Presswehen war unser kleine Maus da. Nun meine Frage. Wie ist das mit der Fruchtblase, kann ich davon ausgehen, dass die bei mir wieder nicht von selbst platzen wird? Oder hat das ganz ander Einflüsse? Dann mein anderes Problem. Mittlerweile sind wir umgezogen und das nächste Spital ist mind. 30Minuten von uns entfernt (vorher waren es 5 Minuten) Wie weiss ich, wann ich los soll? Hab bei der 2. Geburt noch vor dem Gebärsaal gesagt, dass wir wohl gleich wieder heim können...

Noch ganz eine andere Frage, ich habe im Bauch eine Stelle (seitlich) die mich beim drauf drücken schmerzt. Was kann das sein? (eine Darmschlaufe? oder so?) Es fühlt sich an wie ein Schlauch und ist ein bisschen härter als die *Umgebgung* ;-)

Und zum Schluss noch, haben sie einen Tipp, was ich gegen meine Müdigkeit und meine *schlechten* Nerven (die ich ab und zu mal habe) tun kann?

Ganz lieben Dank jetzt schon für Ihre Antworten und herzliche Grüsse
Däneli

Hallo Däneli,
herzlichen Glückwunsch zu so einfachen Geburten! Das ist ja beneidenswert.
Bezüglich Fruchtblase kenne ich keine Studien, aber es kann schon sein, dass es individuelle Unterschiede gibt: die Fruchtblase ist bei den einen stabiler, bei den anderen weniger. Meist ist der Geburtsfortschritt nicht so gut, solange die Fruchtblase noch intakt ist, und es geht erst richtig los, wenn sie dann künstlich eröffnet wird. Ob das bei der dritten Geburt wieder so sein wird, kann man aber nicht genau vorhersehen. Ich würde auf jeden Fall so bald wie möglich nach den ersten Wehen losfahren.
Die schmerzende Stelle sollte sich ein Arzt mal ansehen. Evtl. ist das ein Bruch, durch den ein Stück Darm herausgeschlüpft ist. Muss auf jeden Fall gut beobachtet werden.
Tipps gegen Müdigkeit haben wir auf der swissmom-Hauptseite:
http://www.swissmom.ch/newsletteranzeig ... DSCHWMUEDE
Wenn Sie die Müdigkeit akzeptieren und vielleicht etwas verbessern, hebt sich auch die Laune und die Nerven werden belastbarer! Mit zwei kleinen Kindern und Schwangerschaft übrigens kein Wunder...Sie sollten deshalb jetzt nicht das Gefühl haben, zu versagen!
Herzlichst,
B. Holzgreve

Gesperrt