Die Mühe hat sich gelohnt - die Geburt unserer kleinen Maus

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shaney
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Die Mühe hat sich gelohnt - die Geburt unserer kleinen Maus

Beitrag von shaney »

Angefangen hat es am Sonntagmorgen, als ich mit, wie ich glaubte, starken Senkwehen morgens um 7h aufgewacht bin. Die Wehen waren so unangenehm, dass ich beschloss, zu Hause zu bleiben und das Treffen zum Brunch und die abendliche Kinoverabredung abzusagen. So relaxten mein Mann und ich zu Hause. Die Wehen begleiteten mich den ganzen Tag, doch ich machte mir keine grossen Gedanken deswegen. Ich fand es einfach frustrierend, dass ich nun sogar Treffen absagen musste, wo doch das Baby bestimmt noch auf sich warten liess, schliesslich dauerte es bis zum ET noch 2 ½ Wochen und ich war Erstgebärende. Abends kam dann meine Mutter zum Znacht und wir grillierten. Beim Essen musste ich mehrmals innehalten, weil das Ziehen in meinem Unterleib und im Rücken so stark war. Mein Mann und meine Mutter begannen, mehr darauf zu achten und wir stellten fest, dass die Wehen in regelmässigen Abständen kommen. Ich konnte immer noch nicht wirklich glauben, dass es nun bald losgehen sollte und so lenkten wir uns mit einem Spielfilm ab. Danach nahm ich noch ein warmes Bad, die Wehen blieben. Ich rief also im Gebärsaal an, wo die Hebamme mich bat, in einer Stunde vorbeizukommen. Ich erklärte ihr, dass ich nur zur Kontrolle kommen würde und danach unbedingt wieder nach Hause gehen will.
Im Spital angekommen machte man ein CTG, welches Wehen anzeigte, und die Hebamme untersuchte mich. Dabei ging ein Gutsch Wasser ab, was sich als Fruchtwasser herausstellte. Nichts da also mit nach Hause gehen, ich musste bleiben. GG fuhr nach Hause, packte mein Köfferli und wir verbrachten die Nacht im Vorbereitungszimmer, von Schlafen war natürlich vor lauter Aufregung und Wehen keine Spur.
Am Montagmorgen wurde ich wieder untersucht. Der GMH war zwar verstrichen, der Mumu allerdings erst 1 cm geöffnet. Wenn es nicht bald vorwärtsgeht, würde man einleiten. Trotz der grossen Hitze machten GG und ich also lange Spaziergänge und ich rieb meinen Bauch mit wehenförderndem Öl ein.
Gegen 15 Uhr durften wir dann in den Gebärsaal, wo ich ständig in Bewegung blieb. Die Schmerzen waren zwar unangenehm, hielten sich aber in Grenzen. Die Müdigkeit und die Hitze machten mir viel mehr zu schaffen! Um 16 Uhr platze dann die Fruchtblase endgültig mit einem grossen Schwall. Die Wehen wurden nun sehr viel stärker und schwächten mich sehr. Mit Ggs Hilfe duschte ich und gemeinsam mit der Hebamme beschlossen wir, in die Wanne zu steigen. Die Untersuchung davor zeigte, dass der Mumu nun 5cm geöffnet war, es ging also langsam aber sicher vorwärts! In der Wanne wurden die Schmerzen unerträglich und ich verlangte eine PDA. Der Anästhesist kam schnell und sobald die PDA ihre Wirkung zeigte, wurde ich wieder etwas lockerer. Es war mir wichtig, dem Baby trotz PDA helfen zu können, seinen Weg nach draussen zu finden. So bat ich GG und die Hebamme, mir bei diversen Stellungswechseln zu helfen, was sehr gut klappte. Ich musste mich mehrere Male übergeben und irgendwann setze ein Zittern am ganzen Körper, wie Schüttelfrost, ein. Mein Mumu war nun schon 8cm geöffnet. Um 22 Uhr begann es draussen heftig zu gewittern und mein Mumu war endlich vollständig geöffnet. Wir wechselten weiterhin fleissig die Stellung. Ich musste immer wieder erbrechen und wurde trotz Infusion von unglaublich starkem Durst geplagt. Um 24 Uhr untersuchte mich die Hebamme erneut. Sie stellte fest, dass ein Geburtsstillstand vorliegt, das Köpfchen unserer Kleinen war in den 2 Stunden kein bisschen weiter runter gerutscht. Ausserdem hatte ich nun Fieber, was, wegen der geplatzten Fruchtblase, eine Infektionsgefahr birgt. Die Hebamme erklärte, dass wir nun nur noch wenig Zeit hätten, bevor gehandelt, sprich das Baby per KS geholt werden müsste. Mein Mann und ich weinten vor Erschöpfung und Verzweiflung. Einen KS nach all dem, was wir geleistet hatten? Ich erklärte der Hebamme, dass ich mit einem KS einverstanden wäre, wenn sie es für notwendig hielt. Ich wurde vom Assistenzarzt untersucht, das Köpfchen war immer noch an derselben Stelle.
Gegen 1.30h entschieden die Hebamme und der Arzt, dass der Chefarzt gerufen werden muss, damit dieser entscheiden kann, ob ein KS gemacht werden muss. Mein Fieber war immer noch da, das Zittern sehr stark. Um 2h traf der Chefarzt ein. Er untersuchte mich und bat mich auch zu pressen. Da ich trotz PDA gut pressen konnte und die Wehen spüren konnte, entschied er, dass ich das Baby zur Welt bringen konnte, wenn auch mit Unterstützung der Saugglocke. Meine Erleichterung war so gross, bald würden wir unsere Tochter begrüssen dürfen! Es wurde alles bereit gemacht und ich wurde aufgefordert, bei den nächsten Wehen zu pressen. Mein Mann hielt mir meinen Kopf, die Hebamme motivierte mich und so kam unser kleines Wunder um 2.57h zur Welt. Als wir unsere gesunde Tochter in die Arme nehmen durften, war das Gewitter vorbei und die Sterne strahlten am klaren Himmel.

Ich danke meinem Mann von ganzem Herzen, dass er diesen schwierigen, langen Weg mit mir gegangen ist – du warst mir eine unglaubliche Stütze und hast mit mir gelitten. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft – DANKE! Ich liebe dich von ganzem Herzen!
Liebe Grüsse
Shaney
2 Prinzessinnen (2009 und 2012) und Bauchmaus
*mit unserem tapferen König im Herzen*

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Ariadne
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Re: Die Mühe hat sich gelohnt - die Geburt unserer kleinen Maus

Beitrag von Ariadne »

Liebe shaney
Schöner Geburtsbericht! Wie schön, dass es am Schluss doch noch so geklappt hat, wie ihr es euch gewünscht (und verdient!) hattet. Auch hier nochmals alles Gute für euch!!
LG,
Ariadne

There is a crack in everything - that's how the light gets in.
Leonard Cohen

schlingel

Re: Die Mühe hat sich gelohnt - die Geburt unserer kleinen M

Beitrag von schlingel »

Zum Glück gibt es Chefärzte :-) Gratuliere zu der kleinen Maus und alles Liebe und Gute wünsche ich euch

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