Rückblick:
Im Juli 2008 vernahmen wir, dass wir leider nicht "einfach so" ein Baby bekommen würden. Diese Nachricht trafen meinen Mann und mich sehr schwer. Zwei Wochen vor unserer zivilen Hochzeit...
Wir mussten ein paar Mal drüber schlafen um uns klar zu machen, was das bedeuten wird oder kann.
Vor unserer kirchlichen Heirat im September entschlossen wir uns zur ersten IUI. Leider negativ... am Mittwoch vor unserem wunderschönen Tag!
Wir entschlossen uns gleich zur zweiten IUI - Ende September - leider wieder erfolglos.
Danach entschieden wir uns für eine ICSI in Bregenz. (an dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle, die uns Mut gemacht haben und uns Bregenz empfohlen haben)
Der Termin in Bregenz war da - das Erstgespräch. Für uns war klar, ja wir werden diesen Weg zusammen gehen.
Einige Tage später konnte ich bereits mit der Down-Regulierung anfangen. 28 Tage eine Spritze in den Bauch, mein Mann hat das prima gemacht. Für mich hat das bedeutet - 28 Tage nicht mehr schlafen. Mit diesen Hormonspritzen konnte ich einfach keinen Schlaf mehr finden und konnte nur noch dösen. Sehr anstrengend wurde es gegen Ende dieser 28 Tage... "es hänkt eifach aa"
Dann kam die Stimulierungsphase durch Spritzen in den Gesässmuskel - immerhin waren die 7cm lang

Meine Follis haben sich schön entwickelt.. und ich durfte dann an meinem 24. Geburtstag den ES auslösen!
(Da wusste ich, dass es einfach gut kommen muss, denn an meinem 21. Geburtstag hatte ich meinen ersten positiven Schwangerschaftstest von meinem Grossen in der Hand)
Die Spritzen musste ich noch immer täglich machen. Dazu ging ich vier Mal die Woche zu meinem FA und drei Mal die Woche in eine Privatklinik. Ich konnte mich selber nicht überwinden mir eine Spritze zu machen und ich wollte nicht, dass mein Mann mir diese riesen Dinger ins Bein spritzt!
Im Übrigen, die Punktion war sehr schmerzhaft, aber die Schmerzen vergingen zum Glück auch relativ rasch wieder. Der Transfer war ein sehr spannendes Erlebnis, und das werden wir wohl nie vergessen.
Wir haben nur ein Folli zurück genommen, da die Chancen auf eine SS sehr gut standen, da ich relativ jung bin und bereits einmal schwanger war.
Leider bekam ich dann eine Überstimulation und habe in 2 Wochen 10kg Wasser eingelagert. Ich hatte den Verdacht auf Lungenembolie, welcher sich zum Glück nicht bestätigte und so durfte ich Weihnachten mit meiner Familie verbringen!
Dann der grosse Moment...
WIR SIND SCHWANGER!!
Da wussten mein Mann und ich.... jede einzelne Träne hat sich gelohnt (und davon gab es wirklich eine ganze Menge in der Zeit)... Als dann auch die ersten 13 Wochen überstanden waren und es unserem Schätzeli gut ging, waren wir überglücklich, zumal ich dann auch mit der Spritzerei aufhören konnte und wieder meine alte Freiheit zurück gewonnen hatte. Was mich als freiheitsliebenden Menschen sehr freute.
Meinen Eltern haben wir sofort gesagt, dass ich schwanger bin - schliesslich waren sie in dieser Zeit immer für uns da und haben sehr viel für uns getan.
Den Eltern und Geschwister von meinem Mann sagten wir es an Weihnachten, wo wir sie auch darüber informieren, wie unser Weg aussah (sie wussten vorher von nix)
KURZ VOR DER GEBURT
Leider hatte ich vor der Geburt ca 7 Wochen eine Dauer-Blasenentzündung.
5 Tage Antibiotika - 5 Tage Pause - 5 Tage Antibiotika - 9 Tage Pause - wieder Antibiotika bis zur Geburt...
Am 1. August war ich bei meinem FA in der Kontrolle und er meinte, es sähe langsam aber sicher nicht mehr so gut aus.. meine Nieren waren nun auch betroffen.
Am 3. August war ich wieder da zur Kontrolle.. nun hatte ich einen Nierenstau und eine angehende Nieren-/Beckenentzündung.
Mein Arzt bat mich bis am 5. August durchzuhalten.. Ich dachte mir.. gut wenn unser kleiner Schatz schon den Weg zu uns gefunden hat, dann werde ich durchbeissen... ich musste es einfach tun.. ich fühle mich schuldig!
Am 5. August entschied der Arzt dann, dass am 6. August unser kleiner Schatz zur Welt kommen sollte (ET war am 24.08.09)
DER KAISERSCHNITT
Um 6 Uhr weckte uns die Schwester in der Klinik. Mein Mann konnte bei mir schlafen

Wir konnten duschen, mein Mann noch was essen.. und um 6.45 kam die Hebamme und bereitete die Infusionen vor.
Um 7.15 gings dann los.. ich musste einen kleinen Saft trinken und dann ab in den OP.
Ich hatte etwas Bammel vor der Spritze in den Rücken (bei meinem ersten Kaiserschnitt brauchten sie 4 Versuche *autsch*)
Dieses Mal sass die Spritze sofort am richtigen Ort und ich bekam bereits Medis, damit mein Blutdruck nicht wieder so sinkt.
Während noch alles zu Ende vorbereitet wurde, wurde mir wieder extrem übel. Mein Blutdruck sank auf 70: 39 und mein Puls rasste. Mein Mann kam und sah mich (ich glaube, er erschrak auch etwas)!
Ich bekam weiterhin viele Medis... und plötzlich war da dieser Druck.. und ich fühlte mich plötzlich ganz leicht... und der Frauenarzt sagte... "Ja tatsächlich, es isch än Boy"

Mein Mann und ich schauten uns tief in die Augen und wussten, jetzt ist er da..
Unser erster gemeinsamer Sohn - LAURIN ERIC NICOLAS
Er wurde uns gezeigt und mein Mann ging dann mit der Hebamme mit zu den ersten Test.
Danach kamen sie zurück zu mir und ich wurde dann in den Aufwachraum gebracht zur Überwachung wegen meines Blutdrucks. Mein Mann ging dann mit der Hebamme und Laurin hoch um ihn zu wägen und messen!

Laurin war bei der Geburt 49cm klein und 3360g schwer!
Im Vergleich zu seinem grossen Bruder, ist er wirklich ein kleines Baby - oder eben halt wirklich ein Baby

Nachher kamen sie zurück und ich durfte dann auch hoch ins Familienzimmer.. da genossen wir die ersten gemeinsamen Stunden, bevor wir dann eine SMS versendet haben und unsere Familien telefonisch informieren über unseren Familienzuwachs!
Wir sind überglücklich und dankbar, dass wir unseren Laurin gesund bei uns empfangen durften.
Auch sind wir unglaublich froh, dass unsere erste grosse Hürde in unsere Beziehung sich positiv entwickelt hat, und wir unseren kleinen Schatz, den wir uns soooo wünschten, auch bekamen.
Laurin trägt zum zweiten Namen den Namen seines einen Grossvaters, einfach in englischer Version - und Nicolas - weil er am 6. Dezember 2008 durch den Transfer zu mir zurück kam und blieb

Dieser Name wird uns immer dran erinnern, wie sehr wir uns unseren kleinen Laurin gewünscht haben, was wir für unseren Wunsch getan haben und auf uns genommen haben... im Nachhinein hat sich natürlich alles gelohnt und ist nicht messbar mit dem Glück eines Kindes... doch in der schwierigen Zeit, war es für uns alle nicht einfach!
DANKE
An dieser Stelle möchte ich mich noch herzlich bedanken bei meinen zwei Freundinnen H. und C. die mich durch diese schwere Zeit begleitet haben und immer für mich da waren.
Natürlich danke ich auch herzlich meinen Eltern, die während diesen Wochen für meinen grossen Linus da waren. Er durfte beinahe täglich bei ihnen übernachten, damit er mich nicht so sehen musste.
Und natürlich danke ich meinem Mann von ganzem Herzen, der meine Launen, Wutausbrüche und sonstigen unschönen Momente mit mir durchgestanden hat - und mich noch immer liebt!
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Im Übrigen... Laurin ist ein richtiger Papibueb geworden, wie ich es meinem Mann immer gewünscht habe, er sieht ihm sehr ähndlich... während Linus ein Abbild von mir in männlicher Form ist
