Das kommende Wochenende stand ganz im Zeichen der Wehenanregung, doch leider half nichts, und wir gingen am Montag, 8.3., dann doch einleiten. Ich hatte grosse Angst davor, weil ich viel schlechtes darüber gehört hatte. Heftigere Wehen, ewig langes warten usw...
Am Montag Morgen um halb neun bekam ich den Wehentropf, der Mumu war 2-3 cm offen. Bis ca. 11 Uhr hatte ich leichte Wehen, die dann über Mittag wieder verschwanden. Nachdem die Hebamme den Tropf immer wieder höher gestellt hatte, gings dann um 2 wieder los mit Wehen. Diesmal etwas stärker, aber immernoch recht locker aushaltbar. Meine Stimmung sanke.. Wieder stundenlang nutzlose Wehen haben??? Um halb 4, immernoch alles gleich, immernoch lockere Wehen... Die Hebammen wechselten die Schicht, und dann kam die Powerhebamme
Eine Belegshebamme mit viel Erfahrung und richtig pfupf im A... Sie machte mir Mut und meinte, wir schauen nun dass dieses Kind endlich raus kommt! Sie kontrollierte den Mumu und meinte, er wäre nun doch schon bei 5 cm. Dann besprachen wir das weitere Vorgehen. Bei der Geburt meines ersten Sohnes blieb der Mumu nämlich die ganze Nacht bei 4 cm trotz heftiger Wehen, und ich wollte das nicht wieder erleben, so lange Wehen zu haben ohne Erfolg.
Also entschieden wir uns, die Fruchtblase zu öffnen. Sie sei sehr stabil, und ginge wohl sowieso nicht von alleine auf... Nach einer halben Stunde etwas stärkerer Wehen (die Mumu-Untersuchung hatte etwas bewirkt), öffnete die Hebamme dann die Blase. Es war viertel nach vier.
Hui, dann gings aber los mit den heftigen Wehen! Die ersten paar konnte ich noch gut veratmen, dann brachen aber schon bald die Emotionen aus, und ich weinte, wollte dass das aufhört, gleichzeitig war ich glücklich dass es endlich vorwärts ging! So ein Gefühlschaos
Um viertel vor Fünf sagte die Hebamme, nun sei ganz offen, ich könne mit der nächsten Wehe beginnen zu pressen. Ich wusste langsam nicht mehr wo mir der Kopf stand...Da fing ich also an zu pressen, Dein Köpfchen kam mit einer Wehe halb raus, bevor es aber ganz draussen war war die Wehe vorbei und das Köpfchen ging wieder zurück. Mann diese Schmerzen. Ich schrie... Der Arzt kam soeben rein und ich sagte zu ihm, er solle doch einen Dammschnitt machen. Zu spät, die nächste Wehe kam. Dein Köpfchen draussen, doch du stecktest irgendwie mit deinen Schultern fest. Ich schrie das ganze Haus zusammen. Egal. Die Hebamme und der Arzt meinten, ich sollte "verschnuufe" und die nächste Wehe abwarten. Ha! Ich dachte nicht daran und presste einfach weiter, ohne Wehe. Raus mit Dir! Hab ich gedacht, und da warst Du dann auch schon..... Das hat soooooo gut getan!!!
Nach diesen sehr kurzen und sehr heftigen Schmerzen konnten wir Dich am 8.3.2010 um 16.57 in die Arme schliessen.... Du, unser zweites Wunder, unser zweites Glück!
Du warst, genau wie Thierry, auch 4280g schwer, hattest einen Kopfumfang von 37 cm und warst 52.5 cm gross... Mami produziert wohl nur grosse Jungs
Diese Geburt war für mich - trotz der heftigen Geschwindigkeit - wunderschön. Die erste Geburt, wo ich nach stundenlangen nutzlosen Wehen dank PdA, Dammschnitt und Saugglocke erlöst wurde, hatte ich nicht so schön in Erinnerung wie diese. Diese zweite Geburt war von dem her wirklich wie aus dem Bilderbuch: heftige Schmerzen, die man nach der Geburt einfach sofort vergisst, und sie als schöne Erinnerung im Kopf behält...
Tobias Benjamin: Dein Papi, Dein Bruder und natürlich ich, dein Mami, wünschen Dir alles Glück dieser Welt, und freuen uns unendlich, Dich in unsere Arme zu schliessen! Du machst unsere Familie komplett, und wir lieben Dich über alles!
Dein Mami
