Im Spital angekommen wurde ich ans CTG gehängt und hatte (wie konnte es auch anders sein) keine einzige Wehe. Nach US und Untersuch war klar dass es unserem Baby gut ging, GMH war allerdings nur noch 2 cm und MuMu fingerdurchlässig und alles weich. Es hiess dann es sei noch zu früh, ich solle mich schonen, das Baby sollte noch bis Weihnachten warten. Um den Bauch zu beruhigen bekam ich dann noch so homöopathische Tabletten. Mir wurde auch noch mitgeteilt, dass ich Streptokokken hatte und bei der Geburt 4 Stunden im Voraus Antibiotika bekomme. Nach der ganzen Aufregung ging ich nochmals ins Büro um meine Sachen zu packen und meinem Chef zu eröffnen, dass ich nun nicht mehr arbeiten komme.
Zu Hause besprach ich dann mit GG das weitere Vorgehen. Unser erstes Kind war sowieso das ganze Wochenende bei Grosi und Grosspapi, da GG und ich eigentlich noch in die Berge wollten mit einem Freund. Wir haben dann abgemacht dass die Grosse bei Grosi und Grosspapi bleibt, GG allein mit unserem Freund in die Berge geht und ich mich schone und das ganze Wochenende nichts tue. Ich sagte dann immer, es werde schon nichts passieren wenn ich mich ruhig verhalte.
So lag ich dann also den ganzen Samstag auf dem Sofa. Am Sonntagmorgen 13.12.09 erwachte ich um 07.00 Uhr und hatte bis 09.00 Uhr regelmässige Wehen alle 5 Minuten. Ich rief dann im Spital an und die meinten ich solle um 10.00 Uhr vorbeikommen. Das nächste Telefon machte ich an meine Freundin aus dem Nachbarsdorf (ich hatte nach dem Arztbesuch am Freitag vorsichtshalber angefragt, ob sie zu Hause sei weil GG nicht da sei) und bat sie mich ins Spital zu fahren. Danach rief ich GG an, welcher gerade im Begriff war in die Gondel einzusteigen um Ski zu fahren. So machte er sich also auf den 3-stündigen Heimweg und ich mich auf den Weg ins Spital. Dort angekommen CTG – regelmässige Wehen in Abständen von 7 – ca. 15 Minuten. Der Untersuch zeigte, GMH immernoch 2 cm, MuMu 2 fingerbreit offen… Für einen ernsthaften Geburtsbeginn war es noch zu wenig weit und doch hatte ich regelmässige Wehen. So langsam aber sicher stellte ich mich darauf ein, unser Kleines 5 Wochen zu früh zu bekommen und hatte schon ein wenig ein mulmiges Gefühl. Ich wurde dann noch spazieren geschickt und meine liebe Freundin begleitete mich die ganze Zeit. Als GG dann eintraf gingen wir zurück auf die Gebärabteilung und ich hatte nochmals CTG. Es zeigte immernoch regelmässige Wehen, Befund war aber immernoch gleich. Dann hiess es ich könne nochmals nach Hause, wir müssten einfach schnell kommen wenn es losginge, da alles schon sehr vorbereitet sei. Die Hebamme meinte noch ich wäre nicht die erste Frau, welche pressend aus dem Lift steigt… Ich war sehr niedergeschlagen und wusste nicht so recht was ich denken sollte, jetzt hatte ich mich doch darauf eingestellt, das Baby nun halt zu früh zu bekommen. Klar war ich froh hatte es noch ein wenig Zeit, doch dieses Hin und Her machte mir ein wenig zu schaffen.
Wieder zu Hause hatte ich jeden Tag regelmässige Wehen, manchmal im 5 min. Takt und ab und zu auch über 2 oder 3 Stunden. Sie wurden aber nie stärker und verschwanden jeweils wieder. Das zehrte sehr an meinen Nerven und meiner Kraft, es war sehr anstrengend täglich diese Wehen zu haben. Am 21.12.09 hatte ich wieder Kontrolle bei der FÄ. Dem Baby gings gut und mir soweit auch, ich war einfach ein wenig genervt von den täglichen Wehen. Die FÄ meinte dann, es werde bestimmt nicht bis ins nächste Jahr gehen und den Termin am 28.12.09 werde ich bestimmt nicht mehr brauchen. Den brauchte ich auch nicht, da ich am 28.12.09 Morgens um 01.00 Uhr wiedermal im Spital war. Ich erwachte eine Stunde nach dem zu Bett gehen mit heftigen Kopfschmerzen und bekam kurz darauf heftigen Durchfall wodurch natürlich auch wieder Wehen einsetzten. Da die erste Geburt auch mit Kopfschmerzen und Durchfall begann, riefen wir im Spital an und die Hebamme meinte wir sollen vorbeikommen. Wieder im Gebärsaal angekommen gabs CTG und einen Untersuch. Ich hatte regelmässige Wehen, Befund war aber immernoch unverändert. Ziemlich depremiert fuhren wir früh am Morgen wieder nach Hause. So langsam hatte ich keine Lust mehr, die ständigen Wehen machten mir zu schaffen und auch unsere Grosse ständig wieder wegzubringen war nicht so toll. Ich hab dann jeden Abend Tee mit Zimt getrunken und Zimtsterne gegessen da ich mir sagte, das Baby hat sich ja bereits auf den Weg gemacht und ich will ein wenig nachhelfen, dass es nicht noch Wochen so weitergeht.
Ich hatte weiterhin täglich Wehen, manchmal über Stunden und wir überlegten uns die ganze Zeit wieder ins Spital zu fahren, doch meistens gingen die Wehen dann weg oder wurden nicht stärker. Am Morgen des 06.01.2010 hatte ich um ca. 02.00 Uhr wieder stärkere Wehen in regelmässigen Abständen. Nun also wieder die Grosse wecken, ins Spital fahren und CTG. Die Hebamme meinte noch ich müsse bestimmt nicht nochmals nach Hause, das sehe gut aus, ich hatte Wehen im 2-5 Minutentakt. Dann machte sie den Untersuch und oh Wunder, Befund immernoch gleich, die ständigen Wehen hatten nicht viel bewirkt. Sie schickte mich dann auf dem Gang spazieren eine Stunde. Das machte ich dann auch, obwohl ich fast einschlief vor lauter Müdigkeit. Dann nochmals kurze Besprechung, doch es ging einfach nicht weiter. Ich war langsam mit den Nerven am Ende und fragte ob sie nicht etwas machen könnte. Sie meinte dann solang es dem Baby noch gut gehe und mir auch, werde vor dem Termin nichts gemacht. ET hatte ich am 13.01.2010. Völlig depremiert, müde und irgendwie traurig machten wir uns wieder auf den Heimweg. Ich wusste nicht mehr was ich von meinem Körper halten sollte, konnte es kaum glauben, dass ich mich sooft getäuscht habe…
Unsere Grosse blieb gleich beim Grosi und so konnte ich noch ein wenig schlafen. Am Nachmittag ging ich dann noch zum Coiffeur, das hatte ich schon eine Zeit lang abgemacht. Die Coiffeuse konnte kaum glauben als ich sagte ich hätte immernoch Wehen und fragte immer wieder ob sie mich fahren soll
. Am Abend ging ich dann Simona abholen, wir assen zusammen mit GG Znacht und sie ging dann ins Bett. GG ging mit seinem besten Freund noch etwas Trinken und ich lag mit einer Schüssel Popcorn auf dem Sofa und schaute einen DVD. Langsam aber sicher bekam ich wieder Wehen alle 5 Minuten welche auch immer ein wenig stärker wurden… Diesmal hatte ich mir aber geschworen, nicht mehr zu früh ins Spital zu fahren, ich wollte nicht noch ein viertes Mal wieder nach Hause… Während dem Film musste ich dann schon ein wenig atmen während den Wehen und trotzdem dachte ich immernoch, sie würden bestimmt wieder aufhören.
Als GG um 23.30 nach Hause kam musste ich doch schon recht mitatmen und er fragte sogleich ob wir los sollen. Ich wollte dann aber noch in die Badewanne um mir gaaaanz sicher zu sein
. In der Zwischenzeit riefen wir wiedermal im Gebärsaal an, diese meinten wenn wir das Gefühl haben es gehe los, sollen wir kommen. Kaum in der Wanne musste ich auch schon wieder raus, da die Wehen immer stärker wurden. GG weckte Simona und organisierte Grosi und Grosspapi, die sie abholen sollten. Noch schnell das Necessaire zusammenpacken (Köfferli war seit Mitte Dezember im Auto) und anziehen. Simona verstand die Welt nicht mehr, auch für sie war es langsam zuviel. In den Wehenpausen versuchte ich sie zu trösten und schaute dann wieder, dass sie mich während den heftigen Wehen nicht zu Gesicht bekam. Nach ca. 20 Minuten (gefühlte 3 Stunden) kamen dann endlich die Schwiegereltern um Simona abzuholen. Da hatte ich schon so heftige Wehen, dass ich kaum noch stehen konnte. So fuhren wir um 00.55 Uhr los ins Spital. GG fuhr wie wild viel zu schnell, wir hatten beide Angst dass unser Kind im Auto kommt.Gemäss Hebamme holte sie uns um 01.12 Uhr vom Lift ab. Sie begrüsste uns und fragte wies geht, ich meinte dann nur zu ihr ich müsse pressen. Und sie ganz ruhig, das Badewannen-Zimmer ist frei, kommen sie, wir gehen rein. Mein einziger Gedanke war, vergiss die Badewanne, das Kind kommt JETZT. Vor dem Gebärzimmer hatte ich noch eine heftige Wehe und war mir nicht ganz sicher ob ich es noch bis hinein schaffe... Danach also rein ins Gebärzimmer und erstmal ausziehen. Dann wollte mich die Hebamme untersuchen. Als ich lag meinte ich dann es käme eine Wehe und sie sagte ich solle mich so verhalten wie es mir am besten ginge. Ich also wieder aufgestanden und hab mich an GG festgehalten. Da hatte ich heftige Wehen im ca. 3 Minutentakt. Nach zwei Wehen sprang die Blase und ich fragte ob ich pressen dürfe. Die Hebamme legte ein Kissen unter mich und stellte sich hinter mich während ich mich an GG abstütze welcher zwischen Fenster und Gebärbett stand. Gemäss GG kam die Ärztin unter dem Bett durch um zu helfen. Nach 2 Presswehen war der Kopf geboren und unser Kleiner schrie bereits als er noch nicht ganz geboren war… Bei der nächsten Presswehe kam der Rest und endlich war er da:
Noël, 01.24 Uhr, 3750 gr., 49 cm
Nach nur 12 Minuten im Spital war er da, wunderschön und genauso erledigt von der schnellen Geburt wie GG und ich.
Die Wehen über Wochen scheinen doch etwas bewirkt zu haben. Auch wenn wir alle mit der rasanten Geburt ein wenig überfordert waren, war es ein wunderschönes Erlebnis!!!
Wir sind einfach nur glücklich, dass alles gut gegangen ist und wir einen gesunden Jungen in die Arme schliessen durften! Mein GG war auch diesmal eine tolle Unterstützung für mich!!!
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im herzen
mir gings beim kleinen fast gleich...hatten auch einmal "fehlalarm" und die geburt war dann knapp 2 stunden. 
schön das sich der kleine doch noch entschieden hat zu kommen! aber da hast du bestimmt viele nerven gebraucht! 
