Mit einer Woche Verspätung-Eliah Leon

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sarakay
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Mit einer Woche Verspätung-Eliah Leon

Beitrag von sarakay »

Hallo zusammen
Endlich kommt auch unser Geburtsbericht, unser Kleiner ist nun schon 6 Monate alt... :oops:

Eigentlich hätte unser Sohn am 31.05.2010 ET gehabt. Ich mochte schon kaum mehr warten, endlich mein erstes Kind in die Arme nehmen zu können und war ganz gespannt wie er wohl aussehen würde. Ich hatte eine unerwartete, deshalb aber nicht weniger schöne, komplikationslose Schwangerschaft hinter mir.

Nun ja, am 31.05 war noch kein Anzeichen zu bemerken, dass unser Kleiner sich auf den Weg machen wollte. Die FÄ schrieb noch ein CTG, darauf war aber nur wenig Wehentätigkeit zu sehen. Ich bekam einen Termin für den 07.06 17.00h. An diesem Datum gingen wir (GG und ich) nochmal zur FÄ, noch immer nichts zu sehen von Wehen. Die FÄ machte noch eine Untersuchung und spürte das Köpfchen sehr weit unten, dehnte mit den Fingern noch etwas den MuMu und meinte, lange gehe es wohl nicht mehr, sie wolle aber noch einen Ultraschall machen.
Beim Ultraschall stellte sie fest, dass das Fruchtwasser getrübt war und vermutete unser Kleiner hätte ins FW gemacht :) . Aufgrund diesem Befund musste die Geburt nun in den nächsten 24 Stunden losgehen. Sie sagte mir, ich könne nach Hause, sie rufe mich am Morgen an, um mir den Einleitungstermin anzugeben. Wir fuhren los, für die wahrscheinlich letzte Nacht zu hause. Nach ca. 5 min Fahrt klingelte das Telefon und die FÄ sagte uns, wir sollten jetzt ins Spital fahren, morgen hätten sie schon viele Gebärende "auf dem Programm" :shock: , sie wären froh wenn ich schon heute kommen würde. Da wir gerade am Spital vorbeifuhren, gingen wir hin. Nach einiger Wartezeit kam eine Hebamme und fragte uns, wann wir kommen möchten, ob 19.00h gut sei. Ich sagte, ich möchte noch mal heim, keine Ahnung wieso. Wir kämen um 19.30h. Wir gingen nach Hause, assen noch Znacht und kamen dann wieder. Ich hatte keine Angst vor der Geburt.
Ich wurde in ein Zimmer gelegt und musste erst mal warten... Ca. um 20.45h kam eine Hebamme und untersuchte mich. Danach legte sie eine Tablette vor den Muttermund, um die Geburt einzuleiten. Sie sagte, falls es nichts nütze und nicht vorwärts gehe, würde ich nach ca. 5h noch mal eine Tablette bekommen.
Wir warteten, GG bekam ein Zusatzbett ins Spitalzimmer gestellt. Wir schliefen noch ein wenig. Wehenmässig tat sich nichts. Ca. um 02.30h kam die Hebamme wieder und ich bekam die nächste Tablette. Nun gings aber richtig los. Innert 5 Minuten hatte ich Wehen, die ich schon stark veratmen musste. Teilweise kamen mehrere Wehen ohne Pausen. Mein Körper hatte keine Zeit mehr, die körpereigenen Schmerzmittel auszuschütten und ich hatte von anfang an extreme Schmerzen. Ich musste erbrechen. Nach ca. 2 Stunden Wehen im 2 Minuten-Takt, immernoch teilweise ohne Pause, bekam ich ein Schmerzzäpfli, das den Wehen die Spitze nehmen sollte. Leider nein, ich bekam Durchfall und musste wieder erbrechen. Die Hebamme meinte, ich solle mich nun langsam in den Gebärsaal begeben. So gingen wir dann nach vorne in den Gebärsaal. Ich tigerte im Gebärsaal herum und hatte tierische Schmerzen. Ich schrie wie die Frauen in den Filmen :-) (habe zuvor immer gemeint ist nur Show, mache ich siiiiicher nicht). Die Hebamme versuchte mich zu überreden, in die Badewanne zu steigen, aber ich wollte nicht mehr, obwohl ich es mir zuvor so gewünscht hatte. Ich verlangte eine PDA. Die Hebamme untersuchte mich und stellte fest, dass trotz sehr starker Wehen der Muttermund erst 4 cm geöffnet wäre. Sie sagte, bei mir seien die Schmerzen viel stärker, als wenn die Geburt nicht eingeleitet worden wäre, es könnte noch lange gehen, das sei erst der Anfang und eine PDA wäre wohl eine gute Entscheidung. Der Anästhestist kam und setzte mir zwischen 3 Wehen die PDA. Von da an wars eine Traumgeburt. Ich konnte etwas schlafen und ass morgens sogar noch ein Frühstück.
Die Geburt schritt weiter, jetzt sehr schnell fort und ich bekam Wehenmittel per Infusion, damit ich die Presswehen spüren konnte. Meine FÄ wurde gerufen. GG machte dauernd Fotos. Nach ca. 20 min. sanken die Herztöne des Kleinen und ich bekam Sauerstoff, damit seine Sauerstoffsättigung erhöht werden konnte. Trotzdem gings zu langsam. Die FÄ nahm die Saugglocke und setzte sie an -ratsch- der Draht war futsch. Neue Saugglocke, noch 2 Wehen und jetzt war er da. Eliah Leon hatte das Licht der Welt erblickt - und nieste :-).
Die Hebamme fragte GG, ob wir ihr die Fotos mailen könnten für eine Schulung wegen der Saugglocke. GG hatte wohl ein Superfoto geschossen :-).
Eliah wurde mir auf den Bauch gelegt. Er war irgendwie so zerbrechlich, so fein und klein. Er wog 3650g und war 49 cm lang.

Eliah Leon, wir lieben Dich!
Zuletzt geändert von sarakay am Di 28. Dez 2010, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.

schlingel

Re: Eliah Leon

Beitrag von schlingel »

Vielen Dank für diesen Geburtsbericht. Einfach krass, was du da durchgemacht hast. Ich hoffe, dass es nicht eine Fehldiagnose war und umsonst so früh eingeleitet worden ist. Es ist einfach schade, wenn man den Körper so drängen muss und man selber die Zeit und eigenen Hormone nicht so gebrauchen kann, wie es eigentlich gedacht währe. Ich wünsche euch alles Liebe und Gute und hoffe, dass ihr viel Freude mit dem Kleinen habt. Übrigens einen schönen Namen.

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