schreibe ich nun, auf Anraten, meinen Geburtsbericht.
Wir versuchten lange schwanger zu werden und nach 3.5 Jahren durften wir dann
endlich ein positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten.
Wir konnten unser Glück kaum fassen. Beim ersten US sah man ein Herzchen wie wild schlagen,
und mein gg und ich waren sooo happy. da sagte der FA das sei Baby nr. 1 und Baby nr.2 sei hier....


Sekunde an auf unsere Zwillinge.
Ich hatte eine Traumschwangerschaft. Mir war selten übel und ich hatte auch sonst keine Beschwerden. Klar wurde es gegen Ende ziemlich anstrengend, aber sonst verlief alles prima.
Ab Woche 34 musste ich mich sehr schonen, weil die Babys extrem drückten und der Gmh schon
fast verstrichen war. Geplant war ein KS 2 Wochen vor ET,
aber in der 37. Woche hatte ich starke Schmerzen bei jeder Bewgung
und der Muttermund stand schon offen.
Die Babys wurden früher geholt.
Am Tag vor dem KS hatte ich so angst das irgendetwas schief geht
und mit den Babys etwas passiert...
Niemand konnte mich beruhigen, obwohl Ctg's und US alles perfekt aussah.
Am 23.September 2009 war es dann soweit, ich wurde abgeholt und in einen Raum vor dem OPs gerollt. ich war ja sooo nervös. Mir wurde die PDA gelegt und alles vorbereitet.
Ich war so froh dass mein GG die ganze Zeit über bei mir bleiben konnte.
Dann wurde ich in den OPs geschoben und die Aerzte begannen mit dem KS keine 5 Minuten später spührte ich das ruckeln und reissen an meinem Bauch.
Es hat überhaupt nichts weh getan, es war einfach ein komisches Gefühl. Ca. 1 Minute später , um 11.12uhr hörten wir den Schrei von unserem Sohn Liam.
Mir liefen die Tränen nur so runter. Sie zeigten ihn mir schnell und er wurde dann untersucht.
In der Zwischenzeit ruckelte und zerrte es noch einmal an meinem Bauch, und auch unsere Tochter Enya war nun um 11.14uhr zur Welt gekommen.
Von ihr hörte man Anfangs gar nichts. Nach einer gefühlten Ewigkeit (was wahrscheinlich nur ein paar Sekunden war) dann der erlösende Schrei.
Wieder liefen die Tränen nur so runter. Auch die Kleine zeigten sie mir kurz und brachten sie dann zum Untersuch in ein Nebenzimmer.
In der zwischenzeit brachten sie mir meinen kerngesunden Jungen zurück
und mein gg hielt ihn an mein gesicht. endlich konnte ich ihn bestaunen und berühren.
Ich wurde genäht und langsam fragten wir uns wo sie mit unserer Tochter sind...
Da kam eine Schwester und bat meinen Mann mit ihr zu gehen. Ich wollte sofort wissen was los ist, und sie sagten mir, meine Tochter brauche etwas Sauerstoff, sie hätte Probleme mit der Atmung.
Ich war wie geschockt und machte mir solche Sorgen. Ich war wieder zugeflickt, und sie rollten mich mit meinem Jungen in den Kreissaal. Die Hebamme legte ihn mir auf die Brust und setze ihn das erste Mal an, es war wunderschön, aber ich konnte es nicht geniessen, aus Angst um unsere Tochter.
Nach einer Ewigkeit kam mein Mann zurück und sagte mir, sie müssten unsere Tochter ins Kispi transportieren. Er wusste aber auch nicht genau was sie hat...
Um 14.00urhr kamen sie nochmals mit der Kleinen vorbei, Sie war in der Isolette und hatte einen Beatmungsschlauch durch die Nase. Der Arzt sagte uns, sie hätte sehr wenig Sauerstoff im Blut, und sie müssen abklären warum das so sei...
Ich war geschockt, und konnte nicht fassen was mit meinem Mädchen da geschieht...
Ich sah sie ca 2 Minuten, und konnte sie nicht mal berühren.
Eine Stunde, voller Bangen und Sorgen, später bekamen wir einen Anruf vom Arzt.
Er brauche unser Einverständniss, weil sie Enya sofort operieren müssen. Er sagte sie habe einen schweren Herzfehler. Die beiden grossen Arterien waren vertauscht und so wurde das Blut nicht mit Sauerstoff versorgt.
Es folgte eine sehr schwere Zeit, mit vielen Komplikationen.
Endlich nach etwa 1.5Monaten war sie genug stabil,
dass ich sie das erste Mal auf den Arm nehmen durfte. Ich werde diesen Moment niemals in meinen ganzen Leben vergessen. Ganz vorsichtig durfte ich sie endlich ganz nah bei mir haben.
Ihr ganzer Kreislauf schien sich zu stabilisieren sobald wir sie in den Armen hielten.
Von da an konnten wir sie jeden Tag für eine Stunde auf den Arm nehmen.
Enya wurde insgesammt 4 mal am Herzen und 1 mal am Zwerchfell operiert.
Sie war 2 Monate auf der Intensiv und einen weiteren Monat auf der normalen Station.
Es war eine unglaublich schwere Situation, mit einem gesunden Baby zu Hause, und einem schwerkranken im Spital.
Ich weiss nicht ob ich das jemals ganz verarbeiten kann,
irgendwie bleibt wohl immer ein kleiner Kacks zurück, aber ich bin endlich bereit dazu.
Ich sitze zwar hier weinend wie ein kleines Kind, aber, ich habe es endlich geschafft
diesen Bericht zu Ende zu schreiben. Ich habe es schon mindestens 100 mal versucht, aber es hat nie geklappt.
Heute geht es Enya hervorragend!
Ich danke Gott jeden Tag dafür.