Silas Levi, 01.02.2010, 4010g, 53 cm, KU 37.5
Gegen Ende der SS hab ich jeden Tag gehofft, dass es endlich losgeht. Die Rückenschmerzen waren so unerträglich, dass ich des öfteren vor Schmerzen weinte. Und das obwohl ich Schmerzen eigentlich sonst gut wegstecken kann. Ich habe also ab 38+0 jeden Tag gewartet und gewartet, konnte wegen der Rückenschmerzen auch schon länger nicht mehr arbeiten und lag jede Nacht bis ca.5 Uhr wach. Einen Tag vor ET, am 27.01.2010 war ich zur Kontrolle bei der FÄ. Ihr Statment war: „heute und morgen kommt es bestimmt nicht!“ Ich hab mich also irgendwie darauf gefasst gemacht noch länger warten zu müssen. Hab am 28.01. (ET) meinen Geburtstag gefeiert und so wie es eben ging versucht nicht vor lauter Warten wahnsinnig zu werden

Am Sonntag 31.01. dann ging ich mit GG im verschneiten Wald spazieren und ich spürte immer wieder mal ein ‚Kontraktiönchen’ aber ich wagte nicht zu hoffen, dass es jetzt vielleicht doch bald los geht. Etwa um 22.30 Uhr als wir im Bett lagen wurden die Wehen immer regelmässiger im Abstand von 5 Minuten. Sie waren allerdings noch nicht richtig schmerzhaft. Hab dann im Spital (der 2 Gehminuten liegt) angerufen und gefragt ob ich schon zum zeigen vorbei kommen solle. Ging ohne GG hin, damit der noch ein bisschen Schlaf bekam, falls es ein Fehlalarm sein sollte.
Mumu war 3 cm offen und ich durfte selber entscheiden ob ich bleiben wollte oder noch mal nach Hause und versuchen zu schlafen. Bin dann nach Hause konnte allerdings nicht richtig schlafen und am Morgen, die Wehen kamen jetzt alle 3-4 Minuten waren aber immer noch nicht richtig schmerzhaft, haben wir dann noch geduscht und gepackt und sind dann um ca. 7.30 ins Spital spaziert


Wir sind also den ganzen Vormittag im Gebärsaal rumgehangen, CTG schreiben, ‚Bädele’, Pezziball Hüftkreisen, mit GG ‚gspröchle’ aber das einzige was sich verändert hat war, dass mir plötzlich unwohl wurde. Mochte auch kein Mittagessen (GG hat’s dann gegessen). Um 15.30 hat die Hebamme gemeint sie möchten mir jetzt eine PDA legen, damit sie mich an den Wehentropf hängen könnten. Ich war in dem Moment sehr froh, das ich mich nicht zu sehr versteift hatte darauf ohne PDA zu gebären, ich hab mir immer gesagt: "ich nehm's wie's kommt!" Dann war aber (Gott sei Dank) grad Schichtwechsel und die ‚Neue’ wollte mich ohne PDA an den Wehentropf hängen. Sie hat mir dann erklärt, dass sie die Dosis alle 15 Minuten erhöhen würde bis es ‚richtig’ los geht mit den Wehen. War aber dann nicht nötig, kaum hat sie nämlich den Apparat eingeschalten gings los. Diese Wehen hatten sich ihren Namen endlich mal verdient


Nun sass ich auf dem Stufenbett und hatte in jeder Wehenpause das Gefühl, dass ich Wasser lösen müsse. Die Hebi hat mich auch jedesmal mit der Warnung: „aber nicht pressen! “ auf die Toilette gelassen. Allerdings verspürte ich noch gar keinen Pressdrang. Diese Situation hat nicht so lange gedauert bis die Hebamme noch mal nachgeschaut hatte und dann ohne Vorwarnung bei einer Wehe denn Saum übers Köpfchen geschoben hat. Wow, dass tat wirklich weh und ich war kurzfristig nicht mehr so freundlich zu der Dame

Danach durfte ich pressen. Ich lag jetzt auf der linken Seite und GG hielt mir das rechte Bein angewinkelt fest – der Arme, hat sich die Tage darauf immer wieder beschwert, dass er Muskelkater habe...


20 Minuten nach seiner Geburt traf der Arzt ein - er musste im Schneegestöber von 70 km weit weg von einer Tagung kommen. Er entschuldigte sich sehr, aber mir hat er nicht gefehlt

Während GG mit unserem Kleinen kuschelte ging ich unter die Dusche. Irgendwie hatte ich nicht so richtig kapiert was da gerade passiert ist. Ich war sehr abgeklärt und GG auch. Es vergingen ein paar Tage, bis ich mich richtig über das riesige Geschenk freuen konnte. Aber heute bin ich einfach nur noch unendlich dankbar ihn ins Leben begleiten zu dürfen. Er macht mein Leben reich.