6Wochen zu früh, unser Kleinergrosser Mann

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2Ohrküken
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6Wochen zu früh, unser Kleinergrosser Mann

Beitrag von 2Ohrküken »

Die Tage vor der Geburt
Mittwoch, 4.1.2012
Abends war noch eine Freundin zu Besuch. Irgendwie fühlte ich mich nicht besonders wohl, und machte auch die Bemerkung, dass ich mich nicht mehr wohl fühle, so SS und es nicht mehr aushalte, es aber wohl noch mindestens 4Wochen durchhalten müsse, auch wenn ich nicht daran glaube, dass unser Kind noch so lange in meinem Bauch bleibt. :oops:

Donnerstag, 5.1.2012
Nach einer unruhigen Nacht freute ich mich auf den Kontrolltermin bei meiner FÄ. Nach der üblichen Routine (Blutdruck, Gewicht, „Fingerpicks“) gabs noch einen Ultraschall, wo unser Kleiner das erste Mal so richtig faul war :shock: (sonst hat er immer rumgezappelt wie verrückt). Wieder angezogen fragte mich meine FÄ wie es mir geht. Ich meinte dann ich fühle mich absolut elend, auch wenn ich nicht einmal klar sagen kann, woran das liegt. Und dass ich mir ein wenig Sorgen mache, weil der Kleine sich seit 3Tagen immer weniger bewegt. Sie schickte uns ins Spital, um einen Laborcheck zu machen (könne sie auch, hätte aber das Resultat erst morgen und wenn sie es hätte, würde sie mich eh auch schicken). GG und unsere noch Kleine genehmigten sich im MC Donalds noch ein spätes Mittagessen (ich hab darauf verzichtet, wer weiss, vielleicht heisst es dann ja gleich ab in den OP). Auf der Gebs angekommen gab es erst einmal CTG, Blutdruckkontrolle, Blutentnahme, Urinkontrolle und nochmals einen US (Grössen, Gewicht, Lagekontrolle). Da unser Kleiner erst 33.+5 war, wurde Lungenreife beschlossen, da Eiweis im Urin festgestellt wurde, der Blutdruck erhöht war, die Wassereinlagerungen extrem waren-> SS-Vergiftung.
Ich wurde an den Tropf gehängt, und stationär afgenommen. Ich wurde engmaschig überwacht (Blutdruck, Fieber, Urin, Blutwerte). In der Nacht fragte ich das eine FÄ- Team, mit WAS ich denn nun rechnen müsse, wie lange bis zum geplanten KS. „wenn ich schätzen müsste, Stunden, allerhöchstens 2, max 4Tage“, meinte der Arzt trocken, was mir die erste schlaflose Nacht einbrachte (neben den 13Mal stechen, den Infusionen und dauernden BD-Kontrollen) :? :evil:


Freitag, 6.1.2012
Irgendwann nach 7Uhr gab es Frühstück (also wohl doch keine Sache von std) und bei der Visite wurde das weitere Vorgehen besprochen. Aufgrund meiner Werte KS am nächsten Tag, 18Uhr, 24std nach der 2.Lungenreife-Spritze, um 18Uhr. Allerhand Formulare zur Unterschrift wurden da gelassen und ich verwies zum X-ten Mal darauf, dass sie ja nicht vergessen sollen, mich dabei zu unterbinden), dass erscheinen des Neo-Kia wurde angekündigt. Bis der Kia dann endlich Zeit fand, war es schon irgendwann nach 18Uhr. Er klärte uns auf, womit wir rechnen müssen, wo Frühchen in der 34.Woche Probleme machen und er nahm sich viel Zeit, für unsere Fragen. Beruhigt sah ich dem nächsten Abend entgegen.
Irgendwann Abends, nach erneuter Kontrolle der Blutwerte wurde der KS Termin auv den Morgen vorgezogen. Ich lag bis 5wach, dann döste ich noch bis ca 7Uhr in der Früh

Samstag, 7.1.2012, DIE GEBURT
Nach 2Nächten kaum geschlafen stellte sich morgens die Hebamme vor, beruhigte mich und ich bat sie eindringlich darum, UNBEDINGT mir unseren Kleinen noch im OP`s zu zeigen (weil das beim ersten versäumt wurde), wenn es auch nur für ein paar Sekunden, dass ich sobald es geht auf die Neo zu meinem Kind will, auch im Rollstuhl , wenn es sein muss. Mit GG habe ich ausgemacht, dass er mit dem Kleinen mit geht, Bilder macht, und mir diese dann auch gleich bringt. Ich bin also ins sexy Spitalhemd geschlüpft und habe diesen leckeren Beruhigungsdrink zu mir genommen. Dann schoben Hebamme und GG mich in den OP`s. GG und Hebamme zogen sich um. Mir wurde ein 2.Zugang gelegt, ich wurde verkabelt und bekam die spinale gespritzt, Ich zitterte unkontrolliert, mir war alles zu viel. Mein Blutdruck sackte während der OP in denn Keller
10.57Uhr war OP Beginn, 11.02Uhr hörten wir ihn schreien, die Hebamme zeigte uns das kleine Bündelchen, und mir kamen fast die Tränen vor Erleichterung. GG ging dann mit ihm in den Nebenraum, wo der Kia schon gewartet hat. Nach wenigen Minuten kam er zurück, erzählte mir, dass er es gut macht, spontan geatmet hat, aber noch Sauerstoff bekommt. GG blieb bei mir, bis die Hebamme zu uns gekommen ist, mit unserem kleinen Mann im Arm. Ich durfte ihn berühren, streichelte die winzigen Hände. Diese paar Minuten kann ich immer noch nicht in Worte fassen. Dann ging die Hebamme mit Baby und GG wieder in den Nebenraum, während die Ärztin mich zugenäht hat.
Mir schien es, dass die Zeit stehen blieb, als GG mit dem eingepackten Baby wieder zu mir in den OP`s gekommen ist, sich neben mir setzte und die Hebamme uns dann sagte, dass er vorerst mit auf Station kommt. „Nei, echt jetzt?“ war das einzige, was ich sagen konnte. Ich war erleichtert, hatte gleichzeitig die ganze Zeit Angst, dass „irgendwer“ kommt, und ihn mir gleich wieder aus den Armen nimmt.Wir machten Fotos, damit ich allenfalls etwas habe, wenn er dann wegkommt auf die Neo. Die ganze Zeit hatte, ich Angst, wenn die Tür aufging, dass wer kommt, und ihn mitnimmt. Aber keiner ist gekommen.
An deinem 6.Tag morgens hiess es, dass wir nur noch auf den Billi-Wert warten, nd wir dann BEIDE heim dürfen. Da der Wert aber zum Vortag ein wenig gestiegen war und die Neo die tieferen Werte als die Station hatte, mussten wir bleiben. Erst musste der Kleine ins Billi Bett auf der Station (das ging ja noch, mir grauste vor der Neo, und davor, dass er dann zu müde zum trinken werden könnte...). Nach 4 Std im Billibett auf Station musste unser Kleiner dann doch auf die Neo, wo er im Wärmebett unter die Lampe musste. Ich war schon so kirre, von dem ganzen Trubel im Zimmer, wollte doch nur Ruhe haben, nach Hause, zu GG und meinen beiden Grossen.
Auf der Neo fühlte ich mich dann aber gut aufgehoben, die Atmosphäre war um vieles entspannter als auf Station, und nach 12Std/ einer Nacht waren seine Werte gesunken, und wir durften auf Urlaub nach Hause, bis zm nächsten Morgen.
Sonntag Morgen zur Visite waren wir wieder auf der Neo, wo nochmalls Billi gemessen wurde. Der Wert war gesunken und wir durften nun endlich ganz nach Hause. Ich war nur noch froh, und erleichtert, und freute mich auf daheim, mit meinen Kindern und GG, ohne ständige Störungen.


Unser Kleinergrosser Mann, du hast mit deiner frühen Ankunft unser Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Du verzauberst uns Tag für Tag aufs Neue, und verblüffst uns mit all den kleinen Dingen, die du tust. Wir haben mit ALLEM gerechnet, du hast uns Tag für Tag aufs neue Überrascht.
Wir alle lieben dich, von ganzem Herzen,

Unser Kleinergrosser, 6Wochen zu früh mit

Grösse: 44cm
Gewicht: 2100Gramm

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Re: 6Wochen zu früh, unser Kleinergrosser Mann

Beitrag von Luckystar »

Sehr schön geschrieben, gratuliere euch ganz herzlich zur Geburt und toll dass am Ende alles gut gekommen ist.
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