Geburtsbericht Maeva Fiona
Nach einer wiederum schrecklichen Schwangerschaft mit Hypermesis Gravidarum und deshalb 5 Wochen Krankenhausaufenthalt und Medikamenten bis am Schluss, sah ich dem Geburtstermin (07.06.) sehnsüchtig entgegen.
Bereits 5 Wochen vor Termin hatte ich unregelmässig Wehen über mehrere Stunden. In gewissen Nächten war ich kurz davor, in die Badewanne zu steigen, weil die Wehen stark und im 5 Minuten Abstand kamen. Allerdings war nach 1-2h das Ganze wieder vorbei. Der Befund anfangs 38igste Woche war Muttermund 2-3cm offen, Gebärmutterhals fast verstrichen, allerdings noch nicht weich. Trotzdem gingen alle davon aus, dass ich nicht bis zum Termin warten müsste.
Die Tage vergingen und trotz immer wieder Wehen tat sich absolut nichts. Da meine Beleghebamme Ferien geplant hatte 5 Tage nach Termin, versuchte sie ebenfalls, alle ihre Tricks anzuwenden, um unser Kleines zum Auszug zu bewegen. Sie machte Muttermund Massage, Bauchmassage, Akupunktur und hat die Gelbhäute gelöst (Eipollösung). Eine Woche vor Termin haben wir es mit dem Wehencocktail versucht. Ich war nach den 0.25l Sekt hinüber und bin auf dem Sofa eingeschlafen. Drei Stunden später kam der Cocktail dann wieder oben heraus… Wehen habe ich aber keine einzige bekommen. Allerdings ging kurz darauf der Schleimpfropf ab, aber auch da passierte nichts weiter.
Am 07.06. hatte ich nochmals Termin im Spital. Alles war für die Geburt bereit, ich hatte einfach nie genug Wehen um den Geburtsvorgang zu starten. Wir vereinbarten einen Termin für den 10.06. und die Übergabe an die neue Hebamme. Ich hoffte so sehr, dass sich am Wochenende etwas tun würde, aber nichts geschah… Mit zwei kleinen Kindern, der andauernden Übelkeit und starken Rückenschmerzen war es einfach überhaupt extrem anstrengend und ich konnte langsam nicht mehr.
Am 10.06. waren beide Hebammen anwesend und meinten unisono, dass eigentlich alles bereit wäre, der Körper einfach noch nicht den Startschuss gegeben habe. Da es mir aber langsam auch psychisch nicht mehr so toll ging (9 Monate Übelkeit forderten ihren Tribut…), überredeten die Hebammen die Ärzte, am 11.06. eine Einleitung mit Syntocinon zu wagen. Da ich bei der ersten Geburt einen Kaiserschnitt hatte, war dies die einzige zulässige Form der Einleitung. Allerdings waren für den folgenden Tag einige Kaiserschnitte angemeldet und sie wussten noch nicht, ob sie Platz hätten. Wir würden morgens um 07.00 Bescheid bekommen.
Die Nacht durch habe ich fast nicht geschlafen, ich war so nervös. Wir waren beide bereits um 6 Uhr wach. Um 07.30 bekamen wir das erlösende SMS, dass es um 09.00 losgehen würde. Also haben wir die zwei grossen zusammengepackt und zu den Grosseltern gebracht.
Kurz vor 09.00 kamen wir im Spital an und haben uns zur Stärkung noch ein paar Gipfeli gegönnt. Dann ging es hoch in die Gebärabteilung. Meine Beleghebamme hat uns empfangen und ins Zimmer gebracht. Offenbar hatte zu diesem Zeitpunkt die Gebärabteilung das grüne Licht für uns bereits wieder etwas bereut, weil noch einige gebärfreudige Frauen dazugekommen waren, mit welchen sie nicht gerechnet hatten.
Trotzdem machte meine Beleghebamme den Tropf für die Einleitung bereit. Ich zog bequeme Sachen an und bekam das CTG umgemacht. Um 09.30 fing der Tropf an zu laufen. Angefangen haben wir ganz niedrig. Das CTG zeichnete fleissig ca. jede 7-8 Minute eine Wehe auf, allerdings waren diese noch relativ harmlos, ich musste noch nichts veratmen. Alle 30 Minuten wurde die Dosis des Tropfs erhöht und die Intensität der Wehen nahm langsam zu, aber immer noch waren sie weniger intensiv als in den Nächten zuvor die natürlichen Wehen.
Um 11.15 kamen dann die ersten etwas unangenehmeren Wehen, welche ich etwas veratmen musste. Die Hebamme und mein Mann entschlossen sich, in der Cafeteria noch Mittagessen zu organisieren. Danach wollte sie meine Fruchtblase sprengen, da diese bereits „stand“. Kaum waren sie aus dem Zimmer (11.20) machte es *blopp* und ich spürte, wie die Fruchtblase platzte.
Zurück von der Cafeteria bestätigte die Hebamme die geplatzte Fruchtblase und fragte mich, ob ich in die Wanne wechseln wollte. Ich hatte mir das vorher gar nicht gross überlegt, weil es bei der zweiten Geburt gar nicht angenehm gewesen war und ich anfing zu erbrechen. Aber ich wollte es nochmals versuchen und zog mich also mit Hilfe meines Mannes aus. Um 11.30 war ich in der Wanne, Muttermundbefund: 4cm. Die Wehen kamen jetzt so im 6 Minuten Takt und waren etwas intensiver aber noch aushaltbar. Der Tropf war wieder heruntergeschraubt, es waren also alles natürliche Wehen. Mein Mann ass sein Sandwich, während meine Hebamme draussen ihr Mittagessen zu sich nahm.
Um 12.10 kamen die Wehen dann schneller aufeinander und waren ganz schön heftig. Ich konnte mir während der Wehe nicht mehr vorstellen, dies noch stundenlang zu machen und fragte vorsichtig nach einer PDA. Da ich bei der letzten Geburt eine PDA hatte, ist es mir gar nie in den Sinn gekommen, dass ich es ohne schaffen könnte. Meine Hebamme ignorierte mich aber gekonnt und half mir, mich in der Wanne hinzusetzen, vorher war ich auf den Knien. Sie gab mir eine Spritze in den Tropf, welche die Muttermunderöffnung unterstützen sollte.
Langsam konnte ich nicht mehr klar denken und lebte nur noch von Wehe zu Wehe, welche zum Teil ohne Unterbrechung kamen. Um 12.40, 10-12 Wehen nach der Spritze, informierte mich die Hebamme, dass ich vollständig eröffnet sei. Nun rief sie auch die Ärztin hinzu.
Gleich darauf begannen auch die Presswehen, welche ich noch niemals in dieser Heftigkeit gespürt hatte, wegen dem KS und der PDA bei den letzten Geburten. Mein Körper reagierte wie von selber und ich presste, weil ich einfach nicht anders konnte. Irgendwo kam plötzlich Panik auf, weil ich wusste, dass es nun kein Zurück mehr gab. Einige Presswehen kamen ohne Unterbrechung direkt nacheinander und schienen nicht mehr aufzuhören. Ich schrie wohl ab und zu recht heftig, aber ich brauchte so viel Kraft zum Pressen dass ich einfach dazu schreien musste.
Nach ca. 10 Minuten wurde der Druck und die Schmerzen am Damm extrem intensiv und ich wünschte ich hätte aufhören können, damit der Schmerz weggeht, aber der Pressdrang war zu stark. Bei der nächsten Wehe kam dann auch schon der Kopf. Ich bekam nochmals eine kurze Verschnaufpause und mit der letzten Presswehe wurde Maeva Fiona um 12.52 geboren.
Sie kam sofort auf meine Brust und schrie auch ein bisschen, hat sich aber schnell wieder beruhigt. Ich konnte es erst gar nicht fassen, dass ich eine Geburt ohne PDA geschafft hatte. Nach einigen Minuten durfte Maeva zu ihrem Papi und ich stieg mit Hilfe der Hebamme und der Ärztin aus der Wanne.
Auf dem Gebärbett kam dann etwas später die Nachgeburt ohne Probleme. Allerdings hatte ich einen Dammriss Grad 3A, weshalb ich längere Zeit genäht werden musste, was gar nicht angenehm war.
Danach genossen wir die erste Kennenlernzeit mit unserer Maus, welche bei 50cm Grösse ein erstaunliches Gewicht von 4040g auf die Waage brachte! Keine Ahnung wo sie das her nahm, da ich ja die ganze Schwangerschaft hindurch nicht richtig essen konnte und schlussendlich nur 7kg zugenommen habe. Nach der Geburt war ich 3kg leichter als vor der Schwangerschaft.
Um 17.30 hatten wir alle Informationen erhalten, der Arzt hatte Maeva untersucht und uns über SIDS aufgeklärt. Also durften wir nach Hause gehen.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Geburt super schnell und so angenehm war, wie es halt geht. Ich bin stolz, es einmal ohne PDA geschafft zu haben, das hätte ich nie von mir selber erwartet. Unsere Maus ist super lieb, weint nur selten, lässt sich zum Schlafen einfach hinlegen und schläft in der Nacht seit sie 2 Monate alt ist bereits 7-8 Stunden am Stück.
Wir sind überglücklich, Maeva bei uns zu haben!
Fakten:
Blasensprung: spontan, 01.32h vor Geburt
Eröffnung: 01.10h
Austreibungsperiode: 12 Min
Schnelle und schöne Wassergeburt
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Schnelle und schöne Wassergeburt
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Re: Schnelle und schöne Wassergeburt
Herzliche Gratulation zur Geburt. Es freut mich sehr, dass du nun euer Schätzli in den Armen halten kannst.
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Re: Schnelle und schöne Wassergeburt
Oh wow, das kklingt ja wundershcön. Ich möchte auch dringend eine Wassergeburt. ICh hoffe dass es bei mir auch so wundershcön verläuft! Viel Spaß mit der Kleinen!