Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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Lotus
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Lotus »

Zusammengefasst:
Unliebsames Verhalten VERHINDERN anstelle darüber nachzudenken, ob Bestrafung oder Reden nützt.

Lotus
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

Frogy80
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Frogy80 »

Lotus: Das hab ich gestern gemacht...ich schickte sie vor der Pause aufs WC..und sie hat auch gepinkelt..umso baffer war ich, als sie mir sagte, dass sie nun ins Zelt gepinkelt hätte....an einem Ort, den sie doch eigentlich liebt
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Rema
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Rema »

Immer und immer wieder haben wir folgende Situation: A. baut aus den Duplo Lego tolle Häuser, Autos und Flugzeuge... N. 23 Monate jünger will auch damit spielen. Sie hat bis jetzt noch nie was kaput gemacht. Nimmt die Fahrzeuge und fährt auch damit rum (imitiert ihre Schwester) oder nimmt mal ein Männchen und setzt es auf einen anderen Stuhl etc... Dies passt A. ganz und gar nicht und sie schreit schon rum wenn N. nur in die Nähe kommt.
Ich kann beide Mädchen gut verstehen. Einerseits die Grosse die Freude am gebauten hat und auch ihr Rollenspiel immer wieder vortsetzt aber auch die Kleine die gerne dabei ist, mitmachen will und gar nichts böses im Schilde führt.
Nur wie soll ich reagieren? Ich habe mit der Grossen geredet, ihr erklärt, dass die Spielsachen nicht nur ihr gehören, dass die Kleine auch mitspielen darf. Und sie auch gefragt wie es für sie wäre wenn sie nicht mitspielen dürfte...

Dass sie den grössten Teil der Spielsachen für sich Hortet und die Kleine darf über Tage nicht damit spielen find ich nicht so ok.
Habt ihr Tips, Ideen, Vorschläge? :)

Danke euch. Rema

Frogy80
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Frogy80 »

dreimäderl: Danke für den Tipp..hattet ihr das demnach auch? Ist sowas normal?
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AnnaMama
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von AnnaMama »

@Frogy80
Kann es sein, dass deine Tochter nicht allein im Zimmer sein möchte?

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

Frogy
Was ist schon normal!?!?
Offenbar gibt es auch bei anderen solche Phasen… Den Vorschlag von Drümodi finde ich noch gut und die Frage von Annamama auch, denn sie zielt auf die Ursache ab.
Was könnte hinter ihrem Verhalten stecken? Wozu tut sie dies?

Rema
Erwartest du nicht e Bitz viel von deiner Grossen? Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine, dass Kinder in dem Alter sich noch nicht in ein Gegenüber einfühlen können. Es gibt hierfür einen Test mit einer Puppe, Bonbons und so, weiss gerade nicht mehr, wie der genau geht. Aber damit kann man testen, ob ein Kind überhaupt die Gedankengänge machen kann, die du nun aktuell von deinem Kind verlangst.

Spontane Gedanken dazu:
* Grosses Kind spielt irgendwo sicher, so dass das kleine Kind nicht dran kommen kann.
* Kleines Kind bekommt auch so Legodinge gebaut, allenfalls aus Duplo.
* Zusammen spielen muss niemand, wenn er oder sie nicht will. Es wäre schön, muss aber nicht sein.
* Teilen muss auch niemand. In dem Alter hatten bei uns die Spielsachen Kleberli dran. Pink war für die Grosse, blau für die Kleine und gelb für gemeinsames Spielzeug. Die Kinder durften über das eigene Spielzeug verfügen und mussten nicht teilen. Gemeinsames wurde in der Regel geteilt, ausser ein Kind hat damit zu spielen begonnen, das andere kam hinzu und das spielende Kind wollte nicht.

Mit der Zeit ergibt sich diese Thematik von selber, weil die Kinder in der Lage sind, kognitiv nachvollziehen zu können, dass es allenfalls mehr Spass macht, wenn sie teilen und vom selbst gebauten Spielzeug abgeben.

Aber jetzt, deine Kinder sind ja noch so klein.. Es ist ok, so wie es ist und deine Grosse soll sich abgrenzen dürfen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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LadyBlue
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von LadyBlue »

Rema hat geschrieben: Dass sie den grössten Teil der Spielsachen für sich Hortet und die Kleine darf über Tage nicht damit spielen find ich nicht so ok.
Habt ihr Tips, Ideen, Vorschläge? :)
Die Grosse einladen, ihrer kleinen Schwester extra ein Fahrzeug zu bauen, womit diese spielen darf?
"Es geht nicht darum, andere Meinungen „nicht auszuhalten“.
Es geht um „Opa, warum habt ihr damals eigentlich nichts dagegen getan?“

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

ach noch…

Venezuela
Ich habe sehr hohe Erwartungen punkto Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Und mein Unterricht hat noch einen rechten Drive, da müssen die Kids vorwärts machen. (Ich unterrichte recht herkömmlich, aber immer individualisiert und doch unter einem grossen Nenner…)
Ich zeige auch oft meine Grenze auf oder die der anderen Kinder. Also ein Larifari ist nicht bei mir.

LB
Ich weiss nicht, ob ich eine natürliche Autorität habe. Mir ist nur aufgefallen, dass ich es immer sehr gut kann mit den grössten Schlitzohren oder mit den Kids, die am meisten Probleme haben. Auch ist es so, dass mich z.B. an Orten mit vielen Kindern oft auch wildfremde Kinder anquatschen und Kontakt mit mir suchen. Ebenso die Kids meiner Freundinnen, die ich nicht so oft sehe. (Letztens wurde ich von einem unverhofft sogar abgeknutscht und umarmt… henne süess…)
Dies beängstigt mich oft ein Bitz.
Aber vielleicht kommt es daher, dass ich eine eher unkonventionelle Schwester hatte… Und darum meine ganze Kindheit und Jugend geprägt waren, wie man mit dieser am besten umgehen könnte, damit es allen wohl ist...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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lisa-sofia
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von lisa-sofia »

F. Scarpi hat geschrieben:lisa-sofia, und wie hat die Lehrerin reagiert, als du dich sanft nach der Sinnhaftigkeit der Wackelköpfe erkundigt hast?
Ich bin (wieder restlos) begeistert von den Lehrerinnen (hat ja zwei).
Also, ich sprach sie – relativ direkt und unverblümt – am Ende des Gespräches darauf an. Konnte mir (aufgrund des Gesprächverlaufs) überhaupt nicht vorstellen, dass sie mit solchen Methoden arbeiten. Tun sie auch nicht, diskutierten dann eine Weile über Sinnhaftig- resp. Sinnlosigkeit solcher Methoden und waren völlig einer Meinung. Ich brachte auch den Input vom Konzept der demokratischen Schule, von der ich begeistert bin, worauf sie mir stolz ihre mit den Schülern zusammen erarbeiteten Klassenregeln und auch die entsprechenden (restlos von den Schülern stammenden) Sanktionen bei Nichteinhaltung präsentierten :) Die eine ist totaler Gerald Hüther Fan.

War also (zumindest teilweise) ein Missverständnis von mir. Wie ich am Abend bei genauerem Nachfragen von Süssmaus erfuhr (sie hatte das eben nie so im Detail erzählt), ist das Belohnungssystem eine Methode vom Hort. Zur Erklärung für die die's nicht wissen, sie geht eben in eine Tagesschule und die Grenzen zwischen Schule und Hort sind teilweise fliessend. Die für Süssmausens Klasse verantwortliche Hortmitarbeitern war (obwohl geplant) leider nicht beim Gespräch dabei. So werde ich das, wenn sich die Gelegenheit bietet, mal bei ihr ansprechen.

@Frogy80
hätte das Gleiche wie Dreimäderl vorgeschlagen (ohne gross Aufhebens drum zu machen), finde ich eine logische Konsequenz.
Aber auch AnnaMamas Input finde ich gut. Sind diese 20min denn so eine Art Zimmerstunde (worauf Du bestehst)? Dann könnte das quasi eine versteckte ’Rebellion’ dagegen sein :wink:
Grüssli
lisa-sofia

Süssmaus 2007

Frogy80
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Frogy80 »

ok, danke euch...ich werds mal versuchen....denn wie erwähnt, wieso sie dies tut, dahinter bin ich trotz mehrmaligen Versuchen, es herauszufinden, nicht gekommen..und ich möchte nicht mit den suggestiven Fragen kommen, denn die werden möglicherweise eh mit ja beantwortet. Ob es eine Rebellion sein kann? Das ist grundsätzlich schon möglich, denn es ist eine mir wichtige Pause, die sicherlich nicht von ihr vorgeschlagen wurde :lol: ...es ist eine Art Zimmerstunde. Ich bin ein sehr präsentes Mami, hocke viel mit ihr auf dem Boden, spiele, baue Legos, puzzle mit ihr...oder bastle am Tisch, beziehe sie mit in den HH ein etc etc...Und da habe ich mir das Recht herausgenommen, dass ich 20 Minuten am Tag etwas "runterfahren" kann...das brauche ich, um am Nachmittag wieder fit für ihre "Freizeitwünsche" zu sein :lol:
Zuletzt geändert von Frogy80 am Do 16. Jan 2014, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Rema
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Rema »

Rema
Erwartest du nicht e Bitz viel von deiner Grossen? Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine, dass Kinder in dem Alter sich noch nicht in ein Gegenüber einfühlen können. Es gibt hierfür einen Test mit einer Puppe, Bonbons und so, weiss gerade nicht mehr, wie der genau geht. Aber damit kann man testen, ob ein Kind überhaupt die Gedankengänge machen kann, die du nun aktuell von deinem Kind verlangst.

Spontane Gedanken dazu:
* Grosses Kind spielt irgendwo sicher, so dass das kleine Kind nicht dran kommen kann.
* Kleines Kind bekommt auch so Legodinge gebaut, allenfalls aus Duplo.
* Zusammen spielen muss niemand, wenn er oder sie nicht will. Es wäre schön, muss aber nicht sein.
* Teilen muss auch niemand. In dem Alter hatten bei uns die Spielsachen Kleberli dran. Pink war für die Grosse, blau für die Kleine und gelb für gemeinsames Spielzeug. Die Kinder durften über das eigene Spielzeug verfügen und mussten nicht teilen. Gemeinsames wurde in der Regel geteilt, ausser ein Kind hat damit zu spielen begonnen, das andere kam hinzu und das spielende Kind wollte nicht.

Mit der Zeit ergibt sich diese Thematik von selber, weil die Kinder in der Lage sind, kognitiv nachvollziehen zu können, dass es allenfalls mehr Spass macht, wenn sie teilen und vom selbst gebauten Spielzeug abgeben.

Aber jetzt, deine Kinder sind ja noch so klein.. Es ist ok, so wie es ist und deine Grosse soll sich abgrenzen dürfen.
Sie ist im Sozial - emotionalen Bereich sehr weit und ich weiss dass sie es kann. :)
Ja ich finde auch, dass sie sagen dürfen wenn sie alleine spielen wollen. Dies muss unbedingt Platz haben. Trotzdem finde ich es nicht ok, wenn die Kleine immer weggeschickt wird.
Und ja doch ich bin der Meinung dass Teilen dazu gehört und von Beginn an gelernt werden kann. Alle Legos horten und verbauen damit die Kleine nicht spielen kann geht meiner Meinung nicht.
Wollte deine Kleine nicht auch mal mit den pinken Spielsachen spielen?? Durfte sie dass dann nicht? Keine Erfahrung damit sammeln? Und die Grosse nicht auch mal wieder mit den blau beklebten Spielsachen?
Wäre jetzt für mich keine Option, sorry.

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

Rema
Und ich weiss auch, dass man die Grossen generell eher überschätzt. Du wirst sehen, dass du von deiner Kleinen in dem Alter NIE das Gleiche verlangen wirst, wie du jetzt von der Grossen verlangst.

In der Tat haben meine Kinder eine zeitlang solche Regeln gebraucht, damit sie sich orientieren konnten. Als sie begonnen haben, die jeweils anderen Spielsachen zu entdecken, waren die Kläberli nicht mehr nötig. Und es gab halt Dinge, die wir doppelt hatten. So hatte jedes die eigene Legokiste. Pfunzi kleine, Gumsi grosse. Beide hatten eine Puppe…

Ich bleibe dabei: Mit 3 Jahren sind die Kinder noch sehr Ich bezogen und ich denke, es ist eine hohe Anforderung an dein grosses Kind. Wenn es denn könnte, dann würde es. Und wenn es nicht tut und will, dann kann es nicht und es macht es nicht extra.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Rema »

@ Ladyblue: danke dir für deinen Tip. Werd ich nächstens mal ausprobieren :)

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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Rema »

@ Stella: oki dies mal aus der Sicht meiner Grossen. Und nun zur Kleinen. Sie ist "23" mt. jünger als die Grosse. Spricht mit ihren 19 Monaten bereits 4 Wortsätze und ziehmlich klever... sie will nun halt auch mitmachen. Macht bereits Puzzles für ältere Kinder etc... ihr immer sagen du darfst jetzt nicht damit spielen... hm... da brems ich sie klar in ihrer Entdeckerfreude und Entwicklung.

p.sdie Grosse hat eine Schublade die nur für ihre Sachen sind... und die sie auch nicht teilen muss... und sonst nathürlich auch noch ihre Plüschtiere, Puppen, Bastelsachen etc...

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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von LadyBlue »

Rema hat geschrieben:Sie ist im Sozial - emotionalen Bereich sehr weit und ich weiss dass sie es kann. :)
Ja ich finde auch, dass sie sagen dürfen wenn sie alleine spielen wollen. Dies muss unbedingt Platz haben. Trotzdem finde ich es nicht ok, wenn die Kleine immer weggeschickt wird.
Und ja doch ich bin der Meinung dass Teilen dazu gehört und von Beginn an gelernt werden kann. Alle Legos horten und verbauen damit die Kleine nicht spielen kann geht meiner Meinung nicht.
Wollte deine Kleine nicht auch mal mit den pinken Spielsachen spielen?? Durfte sie dass dann nicht? Keine Erfahrung damit sammeln? Und die Grosse nicht auch mal wieder mit den blau beklebten Spielsachen?
Wäre jetzt für mich keine Option, sorry.
Aus meiner eigenen Lebensgeschichte heraus kann ich Dir sagen, dass meine Mutter genau gleich argumentiert hat und ähnliche Forderungen an meine Schwester stellte.
Die hat es mir tausendfach zurückgezahlt, sobald Mutter mal nicht hinschaute.
Wir haben uns so ab 35 oder so einigermassen zusammenraufen können, dass wir nicht schon nach 10 Minuten im gleichen Raum streiten.
Aber meine Schwester ist noch heute eifersüchtig auf mich.

Ich weiss nicht, was Du für Erziehungsziele hast... oder welche Geschwisterbeziehung Du den beiden wünschst...

Zum Thema "Teilen" habe ich erst kürzlich eine interessante Studie gelesen: "Giving Preschoolers Choice Increases Sharing Behavior" von Nadia Chernyak und Tamar Kushnir erschienen in der Zeitschrift "Psychological Science" vom 16 August 2013.
Zusammengefasst geht es um einen Versuch, den die beiden Entwicklungspsychologen mit Kleinkindern machten. Sie haben dabei herausgefunden, dass Kinder, die selber bestimmen konnten ob sie ein Spielzeug teilen wollten oder nicht, später spontan von sich aus teilten. Im Gegensatz zu Kindern, denen das Teilen befohlen wurde, die später - sobald sie die Wahl hatten - die Sachen viel mehr für sich behielten.
Da geht es also genau um "dein" Thema.
"Es geht nicht darum, andere Meinungen „nicht auszuhalten“.
Es geht um „Opa, warum habt ihr damals eigentlich nichts dagegen getan?“

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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von lisa-sofia »

Ach, noch vergessen
stella hat geschrieben: Lisa-Sofia
Kuuler Link.. Werde ich auch für die Vorbereitung des Elterngespräches nutzen.
Ja, find’s auch einen tollen Link, obwohl ich’s ja nun gar nicht so (also in dem Sinne wie ich dachte) brauchte.
stella hat geschrieben: Übrigens: Ich unterrichte nun seit 20 Jahren und habe noch nie ein Kollegium erlebt, welches sich mit diesem Thema aktiv auseinander gesetzt hat. Die meisten Kollegien funktionieren noch so, was dies anbelangt, wie damals, als ich zu Schule ging…
Weiss nicht, wie’s mit dem gesamten Kollegium aussieht, aber zumindest sind diese beiden Lehrerinnen auch sehr fortschrittlich *freu*
Grüssli
lisa-sofia

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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von AnnaMama »

LadyBlue hat geschrieben:Zusammengefasst geht es um einen Versuch, den die beiden Entwicklungspsychologen mit Kleinkindern machten. Sie haben dabei herausgefunden, dass Kinder, die selber bestimmen konnten ob sie ein Spielzeug teilen wollten oder nicht, später spontan von sich aus teilten. Im Gegensatz zu Kindern, denen das Teilen befohlen wurde, die später - sobald sie die Wahl hatten - die Sachen viel mehr für sich behielten.
Da geht es also genau um "dein" Thema.
Das haben wir so in unserer Nachbarschaft erlebt. Unsere ehemaligen Nachbarn legten sehr viel Wert darauf, dass die Kinder ihre Spielsachen teilen. Diese beiden Kinder konnten ganz schlecht teilen und verteidigten ihre Spielsachen enorm. Unsere Kinder mussten nie teilen wenn sie nicht wollten und in der Regel teilen sie ihre Spielsachen gerne mit anderen Kindern. Ich finde es aber auch legitim, wenn sie mal nicht teilen wollen.

@Lisa-Sofia
Auch herzlichen Dank für den Link. Werde die Broschüre sicher mal lesen (eigentlich müssten sie die Lehrpersonen unserer Kinder lesen). Wenn ich was aus dem Kanton Appenzell sehe packt mich das Heimweh ... ich bin dort in einem Lehrerhaushalt aufgewachsen. Vielleicht müssten wir doch das Haus meiner Eltern übernehmen :mrgreen: .

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

LB
Das ist schön in Worte gefasst und bei meiner Schwes und mir ist es ähnlich. Vor allem, wenn meine Mum uns den Rücken gekehrt hat, waren wir wie Katz und Maus. Hauptsache, die Fassade des trauten Familienglücks und der Harmonie konnte aufrecht erhalten werden!

Drümodi
Du schreibst das auch sehr schön… Ich bin eher der Machertyp.. Darum komme ich gar nicht so auf die Idee mit dem wenig tun und präsent sein… Super Input… Auch für andere Bereiche!
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lisa-sofia
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von lisa-sofia »

LadyBlue hat geschrieben:Zum Thema "Teilen" habe ich erst kürzlich eine interessante Studie gelesen: "Giving Preschoolers Choice Increases Sharing Behavior" von Nadia Chernyak und Tamar Kushnir erschienen in der Zeitschrift "Psychological Science" vom 16 August 2013.
Hier eine (etwas ausführlichere :wink: ) Zusammenfassung (mit Link zur Studie)
http://starke-eltern.de/htm/archiv/arti ... eilen.html
Grüssli
lisa-sofia

Süssmaus 2007

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lisa-sofia
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von lisa-sofia »

AnnaMama hat geschrieben:@Lisa-Sofia
Auch herzlichen Dank für den Link. Werde die Broschüre sicher mal lesen (eigentlich müssten sie die Lehrpersonen unserer Kinder lesen). Wenn ich was aus dem Kanton Appenzell sehe packt mich das Heimweh ... ich bin dort in einem Lehrerhaushalt aufgewachsen. Vielleicht müssten wir doch das Haus meiner Eltern übernehmen :mrgreen: .
Hi hi, ja vielleicht solltet ihr das überlegen :wink:
Also das stammt ja vom Bildungsdepartement, die Appenzeller scheinen gar nicht so ’hinterwäldlerisch’ zu sein, wie ihnen manchmal nachgesagt wird :mrgreen: :wink:
Grüssli
lisa-sofia

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