Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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AnnaMama
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von AnnaMama »

@Lisa-Sofia
Sind sie auch nicht :wink: :mrgreen: .

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sonja32
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von sonja32 »

lisa-sofia hat geschrieben:
F. Scarpi hat geschrieben:lisa-sofia, und wie hat die Lehrerin reagiert, als du dich sanft nach der Sinnhaftigkeit der Wackelköpfe erkundigt hast?
Ich bin (wieder restlos) begeistert von den Lehrerinnen (hat ja zwei).
Also, ich sprach sie – relativ direkt und unverblümt – am Ende des Gespräches darauf an. Konnte mir (aufgrund des Gesprächverlaufs) überhaupt nicht vorstellen, dass sie mit solchen Methoden arbeiten. Tun sie auch nicht, diskutierten dann eine Weile über Sinnhaftig- resp. Sinnlosigkeit solcher Methoden und waren völlig einer Meinung. Ich brachte auch den Input vom Konzept der demokratischen Schule, von der ich begeistert bin, worauf sie mir stolz ihre mit den Schülern zusammen erarbeiteten Klassenregeln und auch die entsprechenden (restlos von den Schülern stammenden) Sanktionen bei Nichteinhaltung präsentierten :) Die eine ist totaler Gerald Hüther Fan.
cool. wieviele Kinder sind in der klasse? ist das einfach eine tagesschuld oder eine spezielle? (zb. montesori, steiner, etc.). was ist eine demokratische schule?

froschkönigs Lehrerin ist ja noch eine ganz junge, vor 3 Jahren vom semi weg in Zürich. dort wird also auch noch nach strafsystemen unterrichtet? oder ist das ihre eigene Idee? ich bin nicht sicher ob ich das ansprechen soll. mir gefällt der Unterricht den sie macht ansonsten ganz gut. sie bringt auch neue Ideen rein. zb. dürfen sie in den kleinen pausen Gutscheine einlösen, zb. wc, Würfel-rechnen, ums Schulhaus rennen (diesen Gutschein lösen meist die jungs ein, froschkönig sammelt sie und rennt dann mehrmals ums Schulhaus.).
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Ariadne
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Ariadne »

dreimäderl hat geschrieben:
Frogy80 hat geschrieben:dreimäderl: Danke für den Tipp..hattet ihr das demnach auch? Ist sowas normal?
ja, wir hatten bei der kleinen auch rückfälle. den tipp von lotus find ich natürlich besser, vor der pause aufs wc, auch während der pause schauen dass sie ggf. aufs wc geht, aber wenn das nicht klappt hätte ich recht wenig nerven für brünzlereien in alle ecken. den wahren grund herauszufinden ist wohl auch recht schwierig, bei solchen dingen klappts bei uns amigs am besten, wenn wir möglichst wenig aufhebens machen und die phase ruhig durchziehen lassen. und natürli ist das normal, deine kleine ist wirklich noch klein!
Das kann ich unterschreiben. Ich würde jetzt auch nicht zuviel dahinter suchen und versuchen herauszufinden, warum sie das denn nun macht. Wir hatten auch solche Schwierigkeiten, und zwar sehr lange. Am besten ging es, wenn sie einfach zeitenweise wieder Windeln bekam. Es ist also normal.
LG,
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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

Rema
Aus der Sicht der Kleinen... Sie wird dabei lernen, sich durch zu setzen. Eine wunderbare Eigenschaft, die sie später gut brauchen kann.
Deine Kinder sind noch soooooo klein. De werden sich auf alle Fälle entwickeln und ihre Schritte machen. Ich könnte mir einfach vorstellen, dass es etwas Drama raus nehmen könnte, wenn das Verhalten einfach mal gesehen, nicht aber kommentiert wird. Im Vertrauen von Drümodi, dass sich vieles von selber regulieren wird und wir als Eltern einfach unterstützend dabei sind.
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LadyBlue
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von LadyBlue »

Ich schliesse mich Stella, Ariadne, Lotus und Drümodi an: Don't add drama. Nimm den Fokus vom Pipi weg, mach' kein Drama draus, wenn Du ihr mehr Aufmerksamkeit schenken möchtest, weil Du denkst, dass vielleicht das dahinter stecken könnte, solltest Du den Fokus nicht darauf richten sondern auf etwas anderes. Nicht dass sie noch lernt, dass einnässen ein passender "Aufmerksamkeitsschalter" ist.
Dass sie sich bei Spielen tatsächlich vergisst (oder "keine Zeit" hat zu gehen, oder zu spät auf den Harndrang reagiert) ist übrigens gut möglich und wahrscheinlich der tatsächliche Grund. Einnässen beim konzentriert Spielen ist laut der Zürcher Langzeitstudie der häufigste "Unfallgrund" bei Kleinkindern. Sie verhalten das Pipi weil sie noch schnell fertig spielen wollen und dann reicht es nicht mehr.
"Es geht nicht darum, andere Meinungen „nicht auszuhalten“.
Es geht um „Opa, warum habt ihr damals eigentlich nichts dagegen getan?“

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lisa-sofia
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von lisa-sofia »

sonja32 hat geschrieben:cool. wieviele Kinder sind in der klasse? ist das einfach eine tagesschuld oder eine spezielle? (zb. montesori, steiner, etc.).
Nö, keine Privatschule, ist eine der wenigen städtischen/öffentlichen Tagesschulen hier. Sie haben Mehrjahrgangsklassen mit je 21 Kindern (7 Erst-, 7 Zweit- und 7 Drittklässler und danach das Gleiche 4.-6. Klasse) mit je zwei Lehrpersonen.
sonja32 hat geschrieben: was ist eine demokratische schule?
also Du weisst was ’ne Demokratie ist :wink: und auch was ’ne Schule :mrgreen: (sorry! :wink: )
Also das Prinzip funktioniert eben demokratisch. Lies doch mal Seite 8 (ist nur eine Seite ;-)) in dem von mir eingefügten Link auf der vorletzten Seite. Komplett demokratische Schulen gibt’s nur wenige, hier ein Beispiel
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 66948.html
Aber es gibt ja viele alternative Schulen, welche eben nicht nach dem althergebrachten Prinzip funktionieren. Hier die Seite der Initiative „Schulen der Zukunft“ an der Herr Hüther beteiligt ist.
http://www.schulen-der-zukunft.org/

Aber es gibt sie ja durchaus auch in den Regelschulen, die fortschrittlichen Lehrpersonen wie z.B. Stella oder die beiden Lehrerinnen meiner Tochter, welche demokratische Elemente in den (Regel-)Unterricht einbauen. Es braucht wohl einfach mehr davon! Und ich denke absolut, dass man als Eltern gewisse Dinge kritisch konstruktiv ansprechen sollte. Lehrer/innen sind doch ’ne intelligente Spezies :wink: und sollten doch eigentlich offen für Neues sein. Aber sicher kommt es immer auf das „Wie“ an.
Wenn man aber immer alles 'in Kauf' nimmt und abtut mit "so ist halt das Leben, das müssen sie lernen" (davon gibt's ja trotzdem immer noch genug :wink: ), dann wird es keinen Fortschritt und Weiterentwicklung geben, das fände ich schade. Ich bin überzeugt, es braucht andere Modelle für die, eine bessere (träumen darf man ja :wink: ) Zukunft.
Grüssli
lisa-sofia

Süssmaus 2007

Blini
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Blini »

@Neues Thema: Kompromisse und "Nachgeben"
Ich wechsle mal Thema, weil mich etwas anderes beschäftigt: Kompromisse und "Nachgeben". Vorausgeschickt: Ich bin der Meinung, dass es - oft, meistens - funktioniert (GG: nur weil er bei mir alles darf - was ich wiederum nicht finde).

Ausgangslage Kompromiss: Mir ist etwas wichtig, Sohnemann (3) auch, und zwar in unterschiedliche Richtungen. Bsp.: Er will, dass ich mich mit ihm abgebe, ich muss (und will :wink: ) kochen. Kompromiss: Ich mache kurz xy mit ihm, dann geht's wieder in die Küche. Oder: Ich will, dass er ins Bett geht (dringend notwendig), er will noch Spielen. Kompromiss: x Zeit, z.B. bis der Zeiger ganz oben ist. Alle sind zufrieden (zumindest Sohnemann und ich).

Ausgangslage "Nachgeben": Ich denke mir, dass man xy machen/essen/... kann. Es ist keine Notwendigkeit, aber ich habe es angekündigt. Der Kleine mag das aber gerade nicht, sondern etwas anderes. Bsp.: Ich möchte in die Stadt, etwas besorgen (geht er normalerweise auch gerne), aber gerade beschäftigt ihn sein Lego/Kugelbahn/Basteln… Er will zu Hause bleiben. Da ich genauso gut ein anderes Mal in die Stadt kann, bleiben wir eben zu Hause oder gehen später, mit der Konsequenz, dass es auch ein "zu spät" gibt und wir eben je nach Zeit nicht mehr loskönnen, auch wenn er dann will. Oder: Wir wollten den Papa abholen, er will aber spielen, wir bleiben da, und dann ist es auch einfach zu spät, den Papa abzuholen, weil der auch irgendwann Feierabend machen will und nicht mehr auf uns wartet - obwohl Sohnemann "jetzt, sofort, und ganz dringend" genau das natürlich möchte.

Für mich stimmt das so - mir ist es nicht wichtig und dann darf eben auch der Kleine etwas bestimmen, mit den Konsequenzen (die ich ihm etwa in den gegebenen Bsp. auch erzähle - ob er in dem Moment zuhört, ist eine andere Sache :wink: ) muss er dann aber auch leben. Mich hier gegen ihn durchzusetzen, wäre für mich ein Machtkampf, dessen Notwendigkeit ich nicht einsehe. Nicht zuletzt dadurch, dass wir als Eltern unterschiedliche Auffassungen dazu haben, stellt sich mir aber doch manchmal die Frage, ob das nun "richtig" ist oder nicht, wie ich das handhabe.
Wie verhaltet Ihr Euch? Was sagen die schlauen Bücher dazu?

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huckepack
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von huckepack »

.
Zuletzt geändert von huckepack am Mi 24. Jun 2020, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Majorelle
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Majorelle »

[quote="Blini
Für mich stimmt das so - mir ist es nicht wichtig und dann darf eben auch der Kleine etwas bestimmen, mit den Konsequenzen (die ich ihm etwa in den gegebenen Bsp. auch erzähle - ob er in dem Moment zuhört, ist eine andere Sache :wink: ) muss er dann aber auch leben. Mich hier gegen ihn durchzusetzen, wäre für mich ein Machtkampf, dessen Notwendigkeit ich nicht einsehe. Nicht zuletzt dadurch, dass wir als Eltern unterschiedliche Auffassungen dazu haben, stellt sich mir aber doch manchmal die Frage, ob das nun "richtig" ist oder nicht, wie ich das handhabe.
Wie verhaltet Ihr Euch? Was sagen die schlauen Bücher dazu?[/quote]

Lässt du dich wirklich bei allem und immer auf einen Kompromiss ein? Ich finde, wie in allem im Leben ist es ein Geben und Nehmen und ich gebe durchaus auch mal nach, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Bedürfnis und Vorschlag gerade nicht so wichtig ist. Aber grundsätzlich entscheide ich am Schluss und ein Kind muss nicht in jedes Vorhaben und in jede Entscheidung mit einbezogen werden, trotzdem hat es ein Recht auf seine Meinungsäusserung. In den meisten Fällen, hat es ja einen Grund wieso man sich jetzt für X entscheidet und mein Sohn akzeptiert meine Entscheidungen auch, auch wenn es ihm in er ersten Min nicht immer passt.
Du bist das Beste, was mir je passiert ist.....geboren am 07.05.2009

Blini
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Blini »

@majorelle
Nein, nicht immer, aber sicherlich oft. Wenn er absolut übermüdet ist, gibt es nicht mehr "nur noch eine Stunde spielen" oder zwei Geschichten. Wenn etwas Dringendes ansteht, muss er auch hinten anstehen. Aber wenn ich es verschieben kann, oder es nun wirklich egal ist, ob er noch 10 Minuten spielt, oder ob wir den Papa abholen oder nicht, dann muss ich nicht meinen Kopf durchsetzen - vielleicht bin ich auch als Typ sehr flexibel? Aber: Nur weil er sagt, er will xy haben/kaufen, dann gibt es das natürlich nicht. Zum Bäcker etwa gehen wir, wenn ich nichts dabei habe, und nicht, weil er lieber Brot statt Apfel haben will. Den regelmässigen Schwimmkurs lasse ich nicht sausen, weil er an einem Tag gerade lieber etwas anderes macht. Ich spiele nicht mit ihm ein 2. Spiel, wenn er das erste einfach in der Mitte abbricht. Etc. Das ist doch ein Geben und Nehmen?

@huckepack
Ich erkläre auch seeeehr viel, schon immer, und habe auch ein absolutes Weshalb-wieso-warum-wer-wo-etc.-Kind zu Hause. Einem schreienden/tobenden Kind erkläre ich freilich nichts, wenn, dann warte ich ab. Abmachungen funktionieren sehr oft, manchmal probiert er es doch, ob er noch Zusätzliches rausschlagen kann (man kann's ja probieren, aber dann wird dann nicht nachgegeben :wink: und meistens auch gut angenommen), manchmal findet er es dann eben doch doof, dass er schon ins Bett muss, weil die 10 Minuten schneller vorbei waren. Aber Grossteils passt es, v.a., wenn ich nicht die Situation (zu übermüdet, überreizt etc.) falsch eingeschätzt habe.
Spannend, dass sich Deine zwei so unterschiedlich verhalten! Verhältst Du Dich dann aber auch bezüglich Kompromiss- bzw. Nachgebebereitschaft anders, oder sind es nur die "Zusätze", die dazukommen?

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

@Kompromiss/Nachgeben:
Ich verhalte mich sehr ähnlich wie du blini und du huckepack. Das war für mich ein markantes Merkmal, dieser "anderen Erziehungsmethode" beim Umdenken. Sich jeweils gut zu überlegen, in welches Gefecht ich mich stürzen muss/will und wo ich mich eher treiben lassen kann.

Keine Kompromisse gibt es bei uns z.B. bei Terminen (z.B. Arzttermin). Da kann ich ihn nicht einfach spielen lassen. Oft kündige ich das aber an. Sage ihm vielleicht schon morgens beim Aufstehen, dass wir uns heute beim Anziehen etwas beeilen, weil wir noch dies/das zu erledigen haben. Ähnlich wenn er mal von jemand nicht alltäglichem gehütet wird. Letzthin war bei uns der Götti mit Freundin im Einsatz. Darauf habe ich ihn schon drei Tage im Voraus vorbereitet und ihm immer wieder erzählt, dass dann der Götti zu ihm kommt, was sie alles gemeinsam machen und so weiter. War dann auch wirklich kein Problem. Wenn möglich, mache ich dies immer so. Denn ich habe bemerkt, dass besonders das "Überfahren" von jetzt auf sofort meist nich so gut ankommt. Was für mich nur verständlich ist.

Wichtig ist für mich in diesem Zusammenhang auch das Vorausdenken. Was ich nicht mag ist wischiwaschi. Erst fünmal Nein, dann doch ja und so. Mein Sohn soll sich grundsätzlich auf das verlassen können, was ich sage. Wenn ich also nein sage, ist es auch so und das aus Überzeugung. Da gibt es für mich dann auch kein Nachgeben (Ausnahmen bestätigen die Regel und machen uns zu liebevollen Menschen - ihr wisst, was ich meine?). Wobei sich das strikte "nein" bei uns enorm reduziert hat.

Auch wichtig finde ich den Einbezug. Also auch wenn es eine Situation gibt, um die wir nicht herum kommen (z.B. die Hand geben in einer Tiefgarage) kann ich kleinem Mann die Wahl lassen, welche Hand er mir geben möchte. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Chline Maa 2011
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humeli
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von humeli »

Bei uns läufts ähnlich wie bei Huckepack, Blini und Abigail. Wo es kein Diskutieren und Verhandeln gibt, ist bei Sicherheitssachen, zb Strassenverkehr oder für mich sonst gerade wichtigen Situationen. Wenn uch müde bin, habe ich auch nicht immer Bock auf Diskussionen ;), aber Machtkämpfe finde ich auch Kacke. Kompromissbereit müssen alle sein, Eltern wie Kinder. Unsere sind bald 7 und bald 5.5 und verstehen schon recht viel und gut,
Üses Ranggifüdli (21.03.2007)
Üses Fägnäschtli (23.09.2008)
Üses * im Härze (März 2006)

MIR SI UNÄNDLECH STOUZ UND MEGA DANKBAR :D!

Sanoe
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Sanoe »

Blini, bei uns bestinme grundsätzlich ich den tagesablauf, und die kinder machen mit. Ich arbeite auch und es geht gar nicht, mich den ganzen tag treiben zu lassen.
Bei mehreren, fordernden kindern funktioniert deine methode freilich nicht, weil wie willst du so den bedürfnissen aller gerecht werden?

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

Sanoe hat geschrieben:Ich arbeite auch und es geht gar nicht, mich den ganzen tag treiben zu lassen.
Bei mehreren, fordernden kindern funktioniert deine methode freilich nicht, weil wie willst du so den bedürfnissen aller gerecht werden?
Das mit dem "treiben lassen" kam von mir und vielleicht hast du es etwas missverstanden. Ich kann natürlich auch nicht einfach in den Tag hinein leben und arbeite ebenfalls. Auch daheim gibt es Dinge, die ich einfach erledigt haben will. Es geht auch nicht darum, dass das Kind immer entscheidet was, wann gemacht wird. Es geht mehr darum, dass es Situationen gibt, in denen es keine Rolle spielt, ob ich das Vorhaben jetzt heute um 14.00h, erst um 18.00h oder sogar erst am nächsten Tag in Angriff nehme. Hier habe ich die Chance, auch die aktuellen Bedürfnisse meines Kindes mitzuberücksichtigen. Und für mich sehe ich keinen Grund, warum ich das nicht tun sollte.

Und dann gibt es diese Situationen, in denen etwas einfach sein muss. Gerade wenn es Termine sind oder ich ins Büro muss, ein Einkauf sich nicht verschieben lässt oder wir uns verabredet haben uns so weiter. Das muss dann halt sein, doch auch hier versuche ich persönlich, kleinen Mann so gut als möglich vorzubereiten.
Chline Maa 2011
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sonja32
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von sonja32 »

Sanoe hat geschrieben:Blini, bei uns bestinme grundsätzlich ich den tagesablauf, und die kinder machen mit. Ich arbeite auch und es geht gar nicht, mich den ganzen tag treiben zu lassen.
Bei mehreren, fordernden kindern funktioniert deine methode freilich nicht, weil wie willst du so den bedürfnissen aller gerecht werden?
das geht schon..und jedes Familienmitglied muss auch kompromissbereit sein. wenn ich ausser haus arbeiten würde wäre das komplizierter, dann würde ich wohl zu kurz kommen. denn ich liebe meine wiedergewonnene Freizeit am morgen.
bin auch eher die die nachgibt aber nur wenns auch für mich stimmt. früher konnte ich meine grenzen nicht so wahren, dornröschen war sehr fordernd, da muss man dann schon aufpassen dass man nicht unter die Räder kommt. ;-)
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Ariadne
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Ariadne »

Blini, bei uns bestinme grundsätzlich ich den tagesablauf, und die kinder machen mit.
Hier habe ich die Chance, auch die aktuellen Bedürfnisse meines Kindes mitzuberücksichtigen.
Ich finde eben, es geht nicht nur darum, die Bedürfnisse/Wünsche des Kindes zu berücksichtigen. Sondern auch darum, dem Kind dadurch zu siganlisieren, dass es Mitspracherecht hat. Dass seine Wünsche/Bedürfnisse auch respektiert werden. Dass eben nicht nur die Eltern bestimmen. Das finde ich persönlich ganz wichtig, dass das Kind dies spürt.
LG,
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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

Kinder mitentscheiden lassen
Dort, wo es geht, tun wir das. Und wo es halt nicht geht, weil Schule, Termine, … müssen wir alle durch, ich auch, auch wenn ich eigentlich keine Lust habe.
Das erkläre ich meinen Mäusern dann immer ganz kurz.

Ich versuche auch immer, eine Lösung zu finden und nicht einen Kompromiss. Im Kompromiss steckt immer die Komponente, dass beide Seite Haare lassen mussten und beide einander entgegen kommen musste. In der Lösung versuche ich, eine win-win-Situation zu schaffen. Geht natürlich nicht immer, aber es ist eine Grundhaltung von mir. Ich halte nichts von (faulen) Kompromissen, die hinterlassen einen schalen Nachgeschmack und zufrieden ist niemand richtig.
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Ariadne »

@ stella
Ich versuche auch immer, eine Lösung zu finden und nicht einen Kompromiss. Im Kompromiss steckt immer die Komponente, dass beide Seite Haare lassen mussten und beide einander entgegen kommen musste. In der Lösung versuche ich, eine win-win-Situation zu schaffen. Geht natürlich nicht immer, aber es ist eine Grundhaltung von mir. Ich halte nichts von (faulen) Kompromissen, die hinterlassen einen schalen Nachgeschmack und zufrieden ist niemand richtig.
Ich glaube, das ist nun wirklich eine reine Definitionssache. So wie das Wort Kompromiss hier gebraucht wurde, geht es nicht um solche "faulen" Kompromisse, die du meinst. Da bin ich völlig mit dir einig, dass diese nicht wirklich das Gelbe vom Ei sind. Sondern es geht hier eben um Lösungen, mit der alle gut leben können. Das wurde ja aus den Beschreibungen deutlich.
EDIT: Ich persönlich finde es übrigens allgemein manchmal sogar noch besser, falls man keine win-win-Situation kreieren kann, um dann dem einen seinen Wunsch zu lassen und selber ganz zurückzustecken, und in einer anderen Situation dann umgekehrt - also besser als ein Kompromiss, bei dem beide ein bisschen gewinnen aber auch beide ein bisschen verlieren. Einfach je nachdem, wer gerade in der Situation besser mit dem Zurückstecken leben kann. Mir ist es lieber, der eine ist dann total glücklich, als dass beide nur halbwegs zufrieden sind. Aber eben; dies eher allgemein.

Ich denke, in den hier beschriebenen Situationen ist es oft gar nicht so schwer für einen selber, das Kind auch mal bestimmen zu lassen. Finde ich, wie gesagt, eben nur schon deshalb wichtig, um dem Kind zu zeigen, dass auch seine Meinung geschätzt wird.
LG,
Ariadne

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

Ariadne hat geschrieben:Ich finde eben, es geht nicht nur darum, die Bedürfnisse/Wünsche des Kindes zu berücksichtigen. Sondern auch darum, dem Kind dadurch zu siganlisieren, dass es Mitspracherecht hat. Dass seine Wünsche/Bedürfnisse auch respektiert werden. Dass eben nicht nur die Eltern bestimmen. Das finde ich persönlich ganz wichtig, dass das Kind dies spürt.
Genau so war das meinerseits gemeint :D . Ist bei uns an sich immer so, indem ich die Bedürfnisse und Wünsche meines Kindes einbeziehe, gebe ich ihm Mitspracherecht. Ich tue das ja nicht quasi heimlich indem ich so entscheide, wie ich meine, dass es für ihn richtig ist (in eben diesen Situationen).
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Hippyangel
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Hippyangel »

Bezüglich Mitspracherecht hab ich immer etwas Diskussionen mit gg. Er meint dann, ich verwöhne unsere Tochter, wenn ich mal mache was sie sagt. Dann überleg ich mir schon manchmal, ob das passieren könnte. Sie begreift glaub dinge wie: letztes mal durftest du sagen, jetzt darf jemand anders wählen (zB) noch nicht.
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