Hallo zusammen
@ Carina
Willkommen! Kann Dir leider auch nicht wirklich viel empfehlen. Nur, dass es sicher gut ist, die Schule bereits von Beginn an auf seine "Andersartigkeit" (egal, welche Diagnose es dann genau ist) zu unterrichten und auch auf Massnahmen zur integrativen Förderung bestehen. Wir haben uns in der Hinsicht leider zu sehr darauf verlassen, dass das was vor Schulbeginn beschlossen und zugesagt wurde auch umgesetzt wird und der Schuss ging dann gehörig nach hinten los.
@ Flipsy
Mühsam, wenn sich die Abklärungen so in die Länge ziehen. Ich denke aber, dass wohl nicht viel anderes übrig bleibt als sich in Geduld zu üben. Besser ist ja doch, eine korrekt Diagnose die länger dauert als eine übereilte, die sich dann später als falsch herausstellt.
@ Svalbard
Das gibt's ja nicht, wie sich die Lehrerin verhält wegen eines ihrer Meinung nach nicht korrekt aufgesagten Morgensprüchli. Unglaublich!
Danke für den Tip mit der Sternschnuppen-Karte, muss mich mal erkundigen.
@ Testauswertung - Diagnose
So, heute hatte ich nun das Auswertungs-Gespräch beim Psychologen. Zum einen ging es um die Asperger-Diagnose, zum anderen um den bisher noch nicht möglich gewesenen Intelligenztest. Das Gespräch war sehr aufschlussreich und die Ergebnisse der diversen Tests ebenso. Bezüglich Asperger gab es nun die Bestätigung. Er war zwar nicht in allen Teilbereichen gleich auffällig aber im Ganzen bestätigte sich die Diagnose doch eindeutig. Interessant war für mich v.a. zu sehen, wie er in einzelnen Aufgaben abgeschnitten hat bzw. was er gut konnte und was gar nicht. Ein ganz AS-thypisches Beispiel war eine Aufgabe, wo er eine Reihe von Gesichtern (ca. 16 Stück) ordnen musste (also die, welche zusammenpassen in eine Reihe). Er hat das wunderbar gelöst indem er zuerst alle Gesichter aneinanderreihte, die einen geschlossenen Mund haben, dann alle, wo man die Zähne sieht, dann alle mit offenem Mund und zum Schluss diejenigen, bei denen er die Augen ähnlich fand. Darauf, dass er die Gesichter eigentlich nach der Mimik/Gefühlslage hätte einordnen sollen kam er gar nicht.

Auch bei der nachfolgenden Beschreibung der Gefühlslage der Gesichter hatte er doch etliche Mühe und deutete nur wenige ganz richtig, einige der Spur nach und einige ganz falsch. Durch den ganzen Test gab aber auch ein paar Sachen, die er besser konnte als erwartet wie z.B. eine Bildergeschichte der Reihe nach orden.
Beim Intelligenztest bestätigte sich dann ganz klar die ADHS-Problematik, indem er im reinen Intelligenz-Teil (also IQ in Sprache, Mathematik, Logik ) überall im oberen Durchschnitt, teilweise sogar drüber war (Höchster Wert beim Teilbereich logisches Denken, Formen 119 Punkte), dann aber im Test bezüglich Konzentration, Arbeitsgeschwindigkeit doch eher im unteren Normbereich. Der Psychologe meinte, dies bedeute, dass er zur Zeit leider trotz Medikation nicht sein ganzes Potential ausschöpfen könne. Trotzdem sollte er aufgrund der guten "Grundintelligenz" bei Verhältnissen, die für ihn stimmen in einer Regelklasse gut mitkommen können. Wenn, dann sei nicht das Lernen an sich sondern das sich Bewegen innerhalb einer Gruppe und innerhalb der vorgegebenen sozialen Regeln/Strukturen der Knackpunkt, ob es in einer Regelklasse funktionieren kann.
Naja, einerseits keine grosse Ueberraschung, dass die Doppeldiagnose ADHS/AS bestätigt wurde, andererseits fragt sich jetzt halt umso mehr, wie und ob eine Reintegration in seine (oder eine andere) Regelklasse gelingen kann, da er vor allem im sozialen Bereich (Interaktion mit anderen, theorie of mind etc.) die grössten Auffälligkeiten/Probleme hat. Wir werden jetzt dann bald mal ein Standortgespräch mit dem Psychologen und allen Beteiligten der Schule machen, wo wir besprechen, ob, wann und wie die (normalerweise nach ca. 6-12 Monaten) vorgesehene Reintegration stattfinden soll/kann.
Wir sind jetzt immerhin wieder einen Schritt weiter.
Wünsche euch einen schönen Abend
Liebs Grüessli
Daniela