
Am 15.2. hatte ich meinen letzten Untersuch mit CTG bei meiner Frauenärztin. Das CTG war ruhig und zeichnete keine Wehen auf, obschon ich immer wieder ein ganz leichtes Ziehen verspürte. Die Herztöne von Mausi waren regelmässig und immer um die 120 Schläge rum, also im grünen Bereich.
Auf dem US sah man genug Fruchtwasser, die Platzentaverkalkung hat sich ein bisschen ausgebreitet und unser Zwerglein wurde wie immer recht klein und leicht geschätzt, laut ihren Notizen flachte die Wachstumskurve langsam ab. Auch sah man, das sie schon schön tief im Becken lag.
Da meine FÄ die nächsten 2 Wochen in den Ferien war, sie aber gerne nochmals ein CTG und einen US gemacht hätte, um zu schauen wie sich Mäuschen noch entwickelt. So verwies sie mich ans Spital, ich solle auf Ende der nächsten Woche einen Termin ausmachen.
Gesagt, getan. Ich bekam einen Termin am Freitag darauf. Ich trudelte um 10.00 Uhr ein und wurde von der Hebi freundlich empfangen und für 30 Minuten ans CTG gehängt. Wie gehabt, alles ruhig, Herztöne der Kleinen immernoch ruhig und in Ordnung.
5 Minuten nach dem CTG stand auch schon die Assistenzärztin im Zimmer für den Ultraschall. Befund: unser Mädchen wurde wieder auf knappe 2800g geschätzt, die Verkalkung hatte sich zwar nicht mehr weiter ausgebreitet, aber der Doppler von der Nabelschnur war nicht mehr 100% ok. Die Oberärztin wurde dazugeholt, sie kam auf das gleiche Resultat. Es hiess sie würden das gerne engmaschiger Überwachen, allenfalls müsste an eine Einleitung gedacht werden. Ich solle am Montag nochmals vorbeikommen und ich bekam einen Termin für 16.00 Uhr.
Mein Freund und ich genossen das Weekend in vollen Zügen, immer in den Gedanken dass das das Letzte zu zweit für eine Weile sei. Wir waren noch am Eishockeymatch der 4.Liga wo ein paar Freunde von uns mitspielen, waren mit Freunden Nachtessen und im Kino, Brunchen war noch angesagt, alles was uns so einfiel

Am Montag war mein Freund in der Schule, also musste ich mit dem ÖV ins Spital (ich hasse ÖV^^). Nach 3/4h war ich dann endlich da und durfte gleich wieder ans CTG. Gleiches Spiel wie schon am Freitag. Wehenschreiber flach wie Holland, Herztöne ok. Es wurde nochmals ein Ultraschall gemacht mit dem gleichen Befund wie freitags. Nach Rücksprache mit der Oberärztin haben wir beschlossen einzuleiten solange die Kleine noch eigene Reserven hatte. Ich solle nochmals nach Hause, mich entspannen und dann am Dienstag um 21.00 Uhr wieder einrücken.
Ich konnte in dieser Nacht so gut schlafen wie schon lange nicht mehr. Am Dienstag packte ich meine Spitaltasche noch fertig, schlief nochmals ein bisschen, ass gemütlich noch etwas mit meinem Freund, und um 20.30 Uhr fuhren wir dann los.
Wir wurden von der Hebamme, bei welcher wir den GVK hatten, freundlich begrüsst und in den Untersuchungsraum geführt. Ich wurde erneut ans CTG gehängt, wir scherzten und lachten bis dann erneut die Assistenzärztin und die Oberärztin kamen, nochmals kurz schallten um Frölis Lage zu ermitteln. Danach, um ca. 22.00 Uhr wurde ich "freigegeben" um aufs Zimmer zu zügeln

Im Zimmer angekommen, kam auch gleich die Hebi vorbei. GG verabschiedete sich vorläufig, denn er wollte zu Hause noch ein bisschen schlafen. Bei mir wurde derweil der MuMu untersucht, Befund: weich, aber noch weeeeit hinten und danach bekam ich dann das erste Zäpfchen gelegt.
Die Hebamme sagte, sie käme dann um ca. 4.00/4.30 Uhr nochmals, um das zweite Zäpfchen zu legen.
Wieder schlief ich wunderbar, merkte nix von Wehen oder ähnlichem, bis mich dann um 04.15 Uhr die Hebamme weckte und Untersuchte. Fingerkuppendurchlässig. Hmmm ok, immerhin etwas.. Das zweite Zäpfchen wurde gelegt und die Hebamme verabschiedete sich mit den Worten:"Wir sehen uns mit Baby wieder, ich habe nun eine Nacht frei". Ich glaubte noch nicht wirklich daran

Um 8.00 Uhr gabs Frühstück. Von spürbaren Wehen noch nicht die Spur... Um halb 9 kam dann die neue Hebamme mit einer Hebammenschülerin vorbei, stellten sich vor und es gab den nächsten Untersuch. Die Hebi fragte, ob die Schülerin auch untersuchen dürfe, was ich bejahte. Fingerdurchlässig.. Ich stellte mich weiterhin auf eine lange Zeit ein und ich bekam Zäpfchen Nummer 3. Bald kam auch mein Freund wieder und wir gingen in die Caffeteria. Langsam machte sich ein leichtes Ziehen bemerkbar, so menskrampf mässig, aber für mich völlig aushaltbar.. Wir assen zu Mittag und so gegen 14.00 Uhr wurde das Ziehen stärker und kam so alle 10 Minuten. Wir gingen wieder aufs Zimmer, weil mir nicht mehr so wohl war unter so vielen Leuten. Es wurde auch Zeit fürs nächste Zäpfchen.
Der Untersuch ergab 2 fingerdurchlässig

Um 16.00 kam die neue Hebamme zum Untersuch. 2.5 Finger


In der Zwischenzeit hatte ich meinen Freund wieder angerufen der wieder nach Hause gefahren war, da er von zuhause aus noch ein bisschen Arbeit hatte, die zu erledigen war, er solle doch bitte wieder kommen.
Um 17.30 gabs dann Abendessen, aber so richtigen hunger hatte ich nicht und ich brachte praktisch nichts runter. Die Hebi kam vorbei und wir beschlossen dann ins Gebärzimmer zu zügeln und es mit dem Tropf zu versuchen. Ich packte das nötigste (frische Trainerhose, Socken und Tshirt) unter den Arm und wir zottelten gemütlich los. Die Wehen hatten unterdessen ein bisschen von ihrer Stärke verloren und kamen auch nur noch alle 13-15 Minuten.
Im Gebs angekommen, setzte ich mich auf den Gymnastikball und rollte ein bisschen hin und her, die Hebamme bereitete währenddessen Tropf vor und hängte ihn an. Sie steckte mir nochmals Akkupunkturnadeln, drehte den Tropf auf dem Minimum auf und hängte das "mobile" CTG an. Es vergingen ca. 5 Minuten und ich verspürte einen extremen Druck nach unten. Es bahnte sich eine gewaltige Wehe an und mir wurde schwumrig. Vor meinen Augen flimmerte es nur noch. Zu diesem Zeitpunkt stand ich noch im Gebs. Ich hörte wie durch Watte, wie die Hebi sagte ich müsse mich hinlegen, die Herztöne von Mausi gingen bergab. Ich sass kaum vor dem Bett, spürte ich ein "plopp" und das Fruchtwasser lief in Strömen. Einen Moment darauf ging es mir wieder blendend (so wie man das halt unter Wehen sagen kann

21.00 Uhr... Ich hüpfte in die Wanne und GG ging nochmals nach Hause um noch ein bisschen zu schlafen. Ich fühlte mich im Wasser so richtig wohl, konnte wunderbar loslasse und jede Wehe so nehmen wie sie kam (auch wenns eklig war, da ich nach jeder langen Wehe direkt noch eine kurze hatte, welche aber nicht minder stark war

Die Hebamme setzte mir nochmals ein paar Akupunkturnadeln, welche mir extrem halfen, finde ich, und liess mich einfach die Zeit in der Badewanne geniessen. Das mein Freund in diesen paar Stunden nicht bei mir war, störte mich nicht im geringsten. Ich genoss die Zeit für mich und Prinzesschen alleine zu haben. Um 22.30 kam dann die Hebi und meinte ich solle doch mal rauskommen, um wieder ein bisschen Kräfte sammeln zu können, sie liesse das Wasser in der Wanne, dann könne ich später nochmals rein.
Gesagt getan und ich legte mich aufs Bett. Sie Untersuchte mich noch rasch um den Rapport auszufüllen, denn um 23.00 Uhr war ja wieder Schichtwechsel. Befund 4cm



Um 23.00 kam dann die neue Hebamme und untersuchte mich. Immernoch 4cm


Die Hebi der Spätschicht, die neue Hebi und die Assistenzärztin verliessen alle kurz den Raum um die Rapportübergabe zu machen. Sie waren keine 2 Minuten draussen, als die Wehen wieder an Stärke zunahmen. Ich rief der Hebamme und verlangte das erste Mal nach Schmerzmitteln. Die Hebi der Spätschicht meinte dann ich solle doch nochmals in die Badewanne, und könne ja dann immernoch was bekommen wenn ich mich nicht entspannen könne. Ich fand die Idee toll, denn ich hatte mir vorgnommen die Geburt ohne, oder mit so wenig Schmerzmittel wie möglich zu meistern. In der Wanne hängte ich mich bäuchlings übers Stillkissen und probierte mich wieder zu entspannen. 5 Minuten später musste ich aufs Klo, also wieder raus, aufs Klo, und wieder rein. Das selbe Spiel noch 2x, bis ich mich dann wieder in die Wanne aufs Stillkissen hängen konnte. Es war da 23.25... Plötzlich verspürte ich einen riesengrossen Pressdrang. Ich geriet in Panik, denn beim letzten Untersuch beim Schichtwechsel war ich ja erst 4cm offen, es war also noch viiiiel zu früh


Ich rief der Hebi, die kam, schaute mich an, und sagte ganz ruhig: "Ich lüüte mal ihrem Fründ a" und ging. Als sie wieder kam, half sie mir aus der Wanne und untersuchte auf dem Bett den MuMu. Sie lächelte und sagte das der MuMu nun ganz offen sei, und begann die Sachen für die Geburt zu richten. Mittlerweile kam auch die Assistenzärztin dazu und half der Hebamme. Nur, mein Schatz war noch nicht da


In der nächsten Wehenpause begrüsste die Ärztin erst mal meinen Freund und sagte zu ihm er solle doch erst mal die Jacke ablegen

2 Presswehen vergingen und der Kopf war da(ich hatte das Gefühl es zerreisst mir alles) und weitere 2 und unsere Zaubermaus war geboren.
Der ganze Schmerz war wie weggeblasen. Ich hab das vorher nie so richtig geglaubt, aber es ist tatsächlich so. Dieses wunderschöne, kleine Geschöpfli auf der Brust zu haben entschädigt für jeden noch so grossen Schmerz, einfach für alles.
Ich fragte wieviel das "kaputt" gegangen sei und die Ärztin meinte nur es seien 2 kleine Risschen, ein Labienriss und einer grad neben der Klitoris, welcher noch tückisch werden könne zum nähen.
Mir wars egal. Ich hatte endlich unsere Maus im Arm. Mein Freund und ich waren einfach nur glücklich, völlig in einer anderen Welt. Ich hab noch mitbekommen das die Assistenzärztin die Oberärztin aus dem Feierabend holte um meinen einen Riss zu nähen, doch sie nahms mit Humor

Wir durften dann noch die Platzenta anschauen, wo die Verkalkungen deutlich sichtbar waren.
Ich wurde noch zusammengeflickt, was trotz kleinem Riss ein Weilchen dauerte, denn es war ein doch sehr doofer Ort ^^
Danach wurde unsere Maus noch gewogen(was zuerst nicht so funktionierte da die Waage spinnte und zuerst 2kg anzeigte und beim zweiten mal Richtung 5kg Marke stieg

Unsere Zaubermaus wurde bei 39+3 am 26.2.2014 um 23.53 Uhr mit 48cm und 2910g geboren.
Wir sind unendlich glücklich und dankbar nach einer wunderschönen und reibungslosen Geburt eine gesunde Tochter in unseren Armen halten zu dürfen, was keine Selbstverständlichkeit ist.
Es ist einfach ein unbezahlbahres Geschenk...