@Morgenmuffel
Keine Angst - Du machst sicher nicht so viel falsch.... und das mit dem "falsch" und "richtig" in der Ernährung ist eh so eine Sache. Gibt es eigentlich nicht. Ist auch das Spannende an der Materie, weil halt Menschen verschieden sind. Was für den einen richtig ist, total stimmt und er damit Erfolg hat, stimmt für den anderen überhaupt nicht oder nützt bei dem Menschen nicht. Gibt ja auch diesen Gentest, mit dem man herausfinden kann, was Leute für Futterverwerter sind - der eine nimmt vorallem von KH zu, der anderen von Fetten... ganz spannend. Aber eben: Bei den meisten Leuten setzen schon vorallem die KH an und eben, dass sie zu viel essen, das Falsche, zum falschen Zeitpunkt - und die mangelnde Bewegung (unter der wir heute alle leiden!) tut den Rest dazu. Unsere Vorfahren hatten keine Nudeln, kein Reis, etc. zur Verfügung - die haben vorallem von Beeren, Fleisch, Fisch, etc. gelebt - und dazu eben viel mehr Bewegung (sind tagelang gewandert, haben auf dem Feld gearbeitet, etc.). Und der menschliche Körper braucht nachgewiesenermassen mehrere 1000 Jahre, um sich umzustellen, d.h. unser Körper funktioniert eigentlich immer noch so wie vor 1000 Jahren, aber unsere Lebens- und Ernährungsweise weise hat sich in den letzten 1000 Jahren massiv verändert. Gibt gewisse Leute, bei denen das - zumindest äusserlich - nicht so einen Einfluss hat (wobei auch dünne Menschen extrem schlechte Bluttfettwerte, verfettete Leber, etc. haben können!), aber die Themen Uebergewicht, Diabetes und viele Krankheiten, die durch eine falsche Ernährung und Lebensweise entstehen, werden ja schon immer ein grösseres Problem.
Grundsätzlich hat sich das Ernährungsbewusstein ja schon recht verbessert. Ich würde meinen, 70% der Leute, die zu mir kommen, wissen recht gut Bescheid bzw. wissen sogar selber, was sie anders machen müssten, um abzunehmen. Aber eben: Theorie und Praxis sind manchmal so eine Sache - kenne ich von mir selber

. Darum ist bei vielen Leuten der Coaching-Teil (wie kommt man aus Mustern raus, wie verändert man seine Denkweise und damit auch seine Lebensweise?) ein viel grösserer Teil als der Aufklärungsteil in Sachen Ernährung (wobei grad Themen wie Craving, etc. auch sehr spannend sind und einem helfen können).
Aber eben: Wichtig ist vorallem, dass man seinen eigenen Weg findet... die Ernährung, die zu einem passt, mit der man sich wohlfühlt und die halt auch in Sachen Gewichtserhaltung oder -reduktion funktioniert. Eine Ernährungsumstellung, die einem selber nicht behagt und als grosser Verzicht wahrgenommen wird, kann auf Dauer nicht funktionieren - und sobald man wieder in die alten Muster kommt, ist das abgenommene Gewicht schnell wieder drauf (meistens noch mehr)... und da beginnt dann halt der Teufelskreis, in dem viele Jahre lang drinstecken... 5 Kilo minus... 7 Kilo plus... 2 Kilo minus... 5 Kilo plus... 10 Kilo minus... etc und das ganze Denken kreist nur noch um das Thema Abnehmen und Essen. Das ist dann halt der Punkt, wo es wirklich nicht mehr gut ist.
Was einem beim Abnehmen sicher auch im Weg sein kann ist (negativer!) Stress! Bei Stress jeglicher Art (familiäre Probleme, Geldprobleme, etc.) schüttet der Körper Adrenalin aus und ist in einem Zustand, in dem es gar nicht möglich ist, dass der Körper grossartig Fettreserven anzapfen kann. Auch das immer wieder ein Thema bei Leuten, die zu mir kommen - das man halt zuerst (bevor man überhaupt abnehmen kann) auch gewisse Themen im Leben lösen muss. Wie gesagt: Das ist eben das Spannende am Ernährungscoaching, weil es eben meistens um viel mehr als nur KH, Eiweisse und Fett geht - da geht es oft wirklich extrem in die Tiefe und an das Aendern von Lebensweisen und Verhaltensmustern.
Möglichst natürliche Nahrung, richtig verteilt und in richtigen Mengen, genügend Schlaf, Bewegung (zumindest moderat) und eben möglichst stressfrei leben (negativer Stress - positiver Stress ist ok

) sind aber sicher schon mal wichtige Faktoren!