Förderung eines Babys

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: conny85

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Krambambuli
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Förderung eines Babys

Beitrag von Krambambuli »

Mich würde interessieren, wie ihr, hier auf Swissmom, dazu steht.

Ich selber, ums gleich vorab zu sagen, mache rein gar nichts besonderes. Ich gebe meiner Tochter viel Nähe wenn sie sie braucht, schaue das sie genug Ruhe hat um zu schlafen, mache immer wieder mal etwas neues mit ihr. Ansonsten herrscht eifach ein normaler Alltag der aussieht wie folgt.

Trinken, Essen,Spielen. Spazieren an div. Orten.Kontakt oft mit denselben Menschen, immer wieder mal lernt sie auch neue Menschen kennen. Kontakt mit Tieren.

Tja, und das wärs auch schon.

Jetzt hatte ich letztens ein Gespräch mit einer Frau, welche ich neu kennengelernt habe.

Sie hat ein Mädchen welches 2 Monate älter ist als meine Tochter. (meine tochter 9mt ihre 11mt)

Sie ist sehr drauf bedacht das Kind überall zu integrieren, möglichst viel mit ihm zu machen, spricht div. Sprachen mit dem Kind, geht mehrmals die Woche zu krabbeltreffs ins Babyschwimmen ins Babyturnen oder so ähnlich, geht in die Babymassage, sing zahlen vor, lässt Lerncd's laufen und sowas.

Ich zweifle nicht an mir. Nicht jeder macht es gleich.

Interessieren tut es mich aber trotzdem.

Habt ihr was besonderes mit euren Babys gemacht? Etwas was ihr sofort weiter empfehlen würdet, oder etwas, was ihr kein zweites mal machen würdet ?

Denkt ihr, dass Kinder, welchen früh Zahlen vorgesungen/vorgeredet wurden, später auch wirklich besser mit Zahlen umgehen können ?

Liebe Grüsse, Krambambuli

Zwirbel_1810
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Zwirbel_1810 »

ich denke nicht, dass das frühere fördern von lernstoff - sei es zahlen, farben etc. einfluss auf das bessere/schnellere lernen einfluss hat. ich kenne div. mütter, die ihre kinder mehrsprachig erziehen, weil es "cool" ist und deren kinder haben sehr mühe, sich auszudrücken und altersgerecht zu sprechen, weil sie ein durcheinander haben mit den sprachen.
für mich ist es eine frage des interessen des kindes und dies kommt automatisch. meine tochter hat mit 2.5 jahren ganz von sich aus plötzlich auf die tomate gezeigt und "rot" gesagt und als sie mit den holzklötzli spielte auf 5 gezählt - ohne dass wir dies mit ihr bewusst geübt haben. kinder lernen am besten, wenn sie freude daran haben und nicht, weil die eltern forcieren. aber das ist einfach meine meinung zum thema[-]

MiaMamma
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von MiaMamma »

Ich denke sie können sich gut entwickeln wenn man sie viel "experimentieren" lässt (wenn sie dann laufen) und einfach viel mit ihnen redet, dann kommt das alles von alleine und zwar dann wenn das kind soweit ist!

Sandy_G
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Sandy_G »

Me cha au zviel mache[-] mini bescht Fründin isch Pädagogin und sie meint mer cha au d Chind unbewusst überfordere

Lin85
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Lin85 »

isch echli too much was die frau macht für min gschmack. bezihig entstaht doch im eifach numme sii...wo hett denn das bi all dene verpflichtige platz? ich glaub me chan es chind beobachte und bi sinere entwicklig begleite, aber fördere hett immer öppis fordernds wo vo de eltere usgaht.

sonrie
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von sonrie »

ich bin ja nach wie vor der meinung, dass babytreffs und krabbelgruppen nicht für die entwicklung der babys sonden gegen die langeweile der mütter ins leben gerufen wurden ;-)
nein, im ernst: mir sind diese dinge ein graus, ich habs nicht gemacht und den kids gehts trotzdem gut.
man fördert sein kind ganz automatisch - wenn ein kind freude an der bewegung hat, dann macht es spass mit ihm in die badi oder die turnhalle zu gehen und man wird auf klettertürme klettern, skifahren gehen und auf einer slackline balancieren. wenn farben oder zahlen das kind beschäftigen wird man das alltag automatisch aufgreifen oder altersgerechte bücher oder spiele besorgen, ist malen grad gefragt sind wasserfarben oder wachskreiden schnell zur hand.
es ist schön zu sehen wie kinder die welt entdecken und genauso schön, selber wieder mal den pinsel in die hand zu nehmen oder "ich sehe was was du nicht siehst" zu spielen - ohne druck, ohne anleitung und ohne unter beobachtung zu stehen (vor allem wenn man singt :-) :-))
Ich halte nichts von verplanten wochentagen, bin für flexible und spontane tagesgestaltung und auch mal langeweile - kinder werden unglaublich kreativ wenn ihnen langweilig ist (man selber übrigens auch ;-))


ich selber bin gelernte kindergärtnerin und diese eltern die beim kennenlernen schon erzählt haben in welchen kursen ihr kind scho. war, waren mir immer suspekt ...


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Lusmeitli
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Lusmeitli »

Ich mache es genau so wie Du, Krambambuli! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die sogenannte Förderung nicht viel bringt. Am besten hilft man den Kindern, wenn sie sich viel (draussen) bewegen dürfen.
Und im Alltag die Intressen der Kinder aufgreift. Meine 3-jährige Tochter findet zählen grad so toll. Also zählen wir die Treppenstufen, die Gummibärchen etc.
lasst die Kinder doch noch ein bisschen Kinder sein!
Ich bin übrigens Sozialpädagogin.

Muktuk80
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Muktuk80 »

Ich bi mit mim immer viel use. Jetz woner lauft sowieso. Gang uf e spielplatz, burehof zu tierli etc. aber halt au eifach im quartier umespaziere loh und ihn mache loh, was ihn interessiert. Viel frei spiele und usprobiere loh. Das glaubi, isch s beschte. Mir sin im babyschwimme gsi, ha das toll gfunde au für d bindig, au zum papi grad no als ganz chlii. Aber alles was scho "schuelstoff" isch, isch mir au too much!
Mir hän ihn halt au viel zu unsere fründe etc. mitgno, au zobe. S resultat: är liebts mit vill lüt und är cha mit uns au überall yschlofe.

cherry
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von cherry »

Hmm ich sehe solche Aktivitäten nicht als Förderung sondern als Sachen die Spass machen. Ich ging damals in die Krabbelgruppe weil ich noch niemanden kannte da wir frisch umgezogen sind. Und ich wirklich keine Lust hatte mich den ganzen Tag nur mit meinem Baby zu unterhalten ;) und heute gehen wir immer noch da es eine tolle Runde wurde und wir uns so einmal im Monat sehen. Den Kindern machts mal mehr und mal weniger Spass. Sie würde auch zu Hause spielen und Büechli anschauen doch MIR wird das mit der Zeit langweilig und so kann ich nebenbei "schnädere" :) daselbe mit Spielsplatz. Wir haben zu Hause auch einen Sandkasten, Riitiplampi und Rutsche. Aber ab und zu mal weg tut einfach gut. Babyturnen und schwimmen waren wir nie. Evtl. dann mal Muki oder Vakiturnen, wenn sie wollen. Aber doch nicht um irgendwas zu fördern sondern um Spass zu haben. Lerncds und Zahlen vorsingen find ich grad lustig. Erinnert mich an meine Schwiemu. Die "testet" die Grosse auch bei jedem Besuch mit Farben und Zahlen und so. Und wenn sies nicht kann schaut sie mich leicht vorwurfsvoll an. :-D

Das einzige was ich an Förderung mal machen wollte war tanzen. Da die Grosse erst mit zwei laufen lernte und lange ganz "gstabig" war. Da sie Musik liebt dachte ich wir könnten ins Kindertanzen. Aber wir tanzen nun einfach zu Hause mehr. ;) ah und wenn mein Partner oder ich eine ander Muttersprache hätten würden wir sie also auch zweiprachig aufwachsen lassen. Gehört dann ja zur Familie und wird von Verwanten gesprochen. Aber einfach so käme mir das nicht in den Sinn.

Bin ja gespannt ob und was sie dann beim Kigaeintritt alles können sollten.

Diese ganzen Sachen kommen dann automatisch. Das Kind schnappt sich alle Kugelschreiber die es kriegen kann und kritzelt den Tisch voll. Also kaufst du ihm Malblock und Farbstifte. So lernt es meist auch die Farben usw.

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Phase 1
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Phase 1 »

Krambambuli ich förde meine Kids auch nicht.
Ich kenne kein babyschwimmen, kein krabeltreff kein tanzen noch sonst was.
Meine Kids sind täglich draußen unterwegs und zuhause basteln, malen, spielen sie sehr ausgiebig.
Mit der Zeit erkennt man dann wo die Interessen sind.
Die grosse mag Musik, also darf sie nun mit ihren 12 Jahren in die musikschule.
Die jungs mögen alles was mit wissenschaften zusammen hängt.
Also kauf ich experimentier kästen usw.
Reicht ihnen vollkommen.
Leider gibt es gerade in diesem Gebiet nicht wirklich was gutes und um ans raumfahrt Programm zu gehen, müssten sie gut englisch oder deutsch können.
Und meine kleine Tochter mag Kunst. Wir fördern es, indem wir ihr Thon oder so besorgen und sie ihrer kreativität freien lauf lassen darf.
So hat sie letzte Woche aus farbigen büroklammern, halter für Fotos gebastelt!
Und das völlig ohne Hilfe oder googeln ect.

Krabbelgruppe hier ist irgendwie eine geschlossene Gesellschaft. Da rein zu kommen, ist nur über vitamin b nglich.
Find ich zwar schade aber was soll's.
Und da die meisten aktivitäten ein Auto benötigen ( ich hab kein führerschein) sind die meisten dinge so oder so unmöglich für uns.
Trotzdem haben die Kids spass.

Was ich aber krankhaft finde, ist der forderwahn in der schule.
Sogar die Lehrer erwarten das man zuhause Zusatz Aufgaben bereit stellt oder das man ab der sechsten klasse zu Professor xy geht um in Mathe ein Genie zu sein.
Ich hoffe einfach das all die Kids trotzdem spass haben und es kein Leistungsdruck gibt.
Leider seh ich das immer häufiger.

sonrie
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von sonrie »

Sie ist sehr drauf bedacht das Kind überall zu integrieren, möglichst viel mit ihm zu machen, spricht div. Sprachen mit dem Kind, ....
Hat diese Mutter denn selber aach mehrere Muttersprachen,m also ist mehrsprachig aufgewachsen?
Ich finde es toll, wenn Kinder zwei- oder mehrsprachig aufwachsen können, das aber nur wenn die Eltern auch wirklich versch. Muttersprachen haben und nicht, wenn eine Mutter ihr Schulfranzösisch auspackt und der Vater glaubt, sein englsich sei perfekt (man kann noch so fliessend eine sprache sprechen, es ist und bleibt eine Fremdsprache...).

Was ich aber eigentlich schreiben wollte: ich hab grad vor kurzem den Film "Alphabet" (http://www.alphabet-film.com/) angeschaut, es geht dabei um den Leistungswahn in unserem Schulsystem,d arum wie Kinder lernen und wie die Kreativität darunter leidet. Sehr beeindruckend ist der Teil über Arno Stern, der in seinen Malorten den Kindern Platz für freies Kreativ sein geschaffen hat.
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Krambambuli
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Krambambuli »

Gucke mir den Link an sobald ich eine ruhige Minute finde !

Sie ist Schweizerin, ihr Mann auch. Soweit ich weiss sprechen sie Englisch Französisch und (oha) den Chinesischen Wortlaut :D also nicht Chinesisch mit Sinn, sondern einfach den Klang. Fand ich noch interessant, ob das was nützt?

sonrie
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von sonrie »

Krambambuli hat geschrieben:
Sie ist Schweizerin, ihr Mann auch. Soweit ich weiss sprechen sie Englisch Französisch und (oha) den Chinesischen Wortlaut :D also nicht Chinesisch mit Sinn, sondern einfach den Klang. Fand ich noch interessant, ob das was nützt?
:lol: :lol: :lol:
sorry, aber wenn ich sowas höre dann kann ich nur den Kopf schütteln... nichts furchtbarer als das "wollen und nciht können..." :wink:
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Phase 1
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Phase 1 »

Krambambuli, ich Weis nur von hier das die Kinder, die ins früh englisch gehen, dann in der schule nicht wirklich weiter sind als ihre gspändli die das nicht hatten.

bona
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von bona »

Ich selber fördere meine Kinder sicher nicht in diesem Alter. Meine sind 7 Monate und 2,5 jahre alt. Wir habem viel abwechslung, treffen viele andere Kinder, sind viel auf dem Spielplatz.

Solche Dinge wie zb Pekip sind doch für die Eltern und nicht die Kinder. Die Kinder sollen doch einfach noch sein dürfen ohne schon im Babyalter unserer Leistungsgesellschaft ausgesetzt zu sein . Meine Kinder lernen automatisch im Alltag, schauen sich Dinge ab und lernen ohne einmischen meinerseits.

Ich denke man merkt, das ich diesem fördern im Babyalter sehr abgeneigt bin und diese Entwicklung echt tragisch finde. Passt zu unserer Gesellschaft!

Also liebe Krambambuli, meiner Meinung nach machst du alles richtig:)

tanne

Re: Förderung eines Babys

Beitrag von tanne »

Meine Kinder sind resp werden jetzt schon Schulkinder. Aber früher, als sie noch klein waren :wink: habe ich sie in dem Sinn auch nicht gefördert. Ich sehe all diese Angebote auch eher als etwas für die Mütter - was ja völlig ok ist :!: und den Kleinkindern schadet das nicht. Sie können ihren Spass haben im Wasser, beim Singen oder klatschen, was auch immer, sie sehen andere Kinder, das tut den meisten gut denke ich. Als notwendig sehe ich es trotzdem nicht an. Meine "Förderung" bestand darin, dass ich sie an meinem Alltag teilhaben liess und viel mit ihnen raus ging.

Solvej

Re: Förderung eines Babys

Beitrag von Solvej »

Uii.. ich finde imm

aja

Re: Förderung eines Babys

Beitrag von aja »

Das einzige was wir mit unserer ältesten gemacht haben war Babyschwimmen ... aber das auch hauptsächlich, damit wir als Eltern sicherer wurden im Wasser mit so einem Würmchen. Die jüngere ist dann nicht hin. Weil wir Eltern tatsächlich gelernt hatten ... ;o)

Und Mehrsprachigkeit ist zum Anfang für das Kind eher ein Hinderniss. Wir sind Zweisprachig (CH-Deutsch und Hochdeutsch) und die Logopädin hat eindeutig darauf hingewiesen das dies schon als Zweisprachig gilt und unsere Kinder sich dementsprechend in der Sprache anders (langsamer / später) entwickeln als Einsprachige und sich dann meist für eine Hauptsprache entscheiden ... Meine Grosse hat sich schon entschieden: CH-Deutsch ists geworden ... ;o)

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danci
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von danci »

Ich fördere mein Baby (5 Mt) sehr aktiv, indem ich es an meinem Leben teilhaben lasse und ansonsten machen wir das, was Spass macht. Ich arbeite viel (80%), aber ausserhalb dieser Zeit ist es zu 99% dabei, sei es Einkaufen, abholen der Grossen, Treffen mit Freundinnen oder auch einem Restaurantbesuch. Auch war es z. Bsp. von Anfang an mit am Familientisch, wenn es nicht gerade schläft. Zwei Sprachen bekommt es mit, weil wir nun mal zu Hause zwei Sprachen sprechen, war schon vor den Kindern der Fall. Das einzige, was wir jetzt bald machen werden, ist Babyschwimmen, einfach weil sowohl ich wie auch sie gerne im Wasser sind und mein Mittlerer eh in den Schwimmkurs geht, da macht es dann mehr Spass mitzumachen als am Rand zu warten. Eigentlich könnte man sagen, das Baby ist für mich Mittel zum Zweck, um auch im Wasser sein zu können :mrgreen: . Einen "Förderzweck" verspreche ich mir vom Kurs selber nicht, vom häufig im Wasser sein schon.

Ich stelle bei solchen Müttern, wie oben beschrieben, immer folgendes, was mich sehr erstaunt: Einerseits baut man sich ein unglaubliches Förderprogramm für das Baby/Kleinkind auf, andererseits verzichten die gleichen Mütter auf 1000 Sachen, die sie gerne tun würden, weil es angeblich nicht "baby-/kinderfreundlich" ist und wenn sie doch daran teilnehmen, dann ist das Baby/Kind beim Babysitter.

Ich habe nirgends so oft wie in der Schweiz das Gefühl, die Kinder wachsen in einer Art Paralleluniversum auf, wo man einerseits eine ganze Welt für sie aufbaut und andererseits sie aus unserer realen Welt fernhält. Ich kenne sogar Mütter, die frühestens mit 7 Jahren mit ihrem Kind Zug fahren, weil es sich zuvor langweilen könnte oder es würde andere Leute stören :shock: . Dabei lernen doch Kinder v.a. durch Vorbilder und ausprobieren, was für mich bedeutet, dass sie erstens genug freie Zeit brauchen, um alles zu probieren und zu üben. Meine Tochter ist 5 Monate alt und motzt jeweils jetzt schon, wenn wir einen Tag länger unterwegs sind und sie wenig einfach auf dem Boden sein konnte und die Möglichkeit hatte, zu spielen und das krabbeln zu üben. Und zweitens müssen sie sehen, was denn Mami und Papi so den ganzen lieben Tag machen.

Das gilt für Babys, wie für grössere Kinder. So als Beispiel: Ich war gestern mit meinem vierjährigen Flaschen entsorgen und er musste die Milchflaschen vom sonstigen PET trennen und die Glasflaschen nach Farben und dann gab es noch Alu. Er wollte dann noch selber die Flaschen vor dem Entsorgen zählen und erklärte danach seiner Schwester, dass wir 8 Petflaschen, 6 Milchflaschen etc. entsorgt haben. Klar, hätte er das Sortieren und Zählen auch mit einem CHF 200.00-teuren Lerncomputer lernen können oder es gäbe sicher auch einen Kurs für Frühmathe, aber mit ein bisschen Menschenverstand kommen wir schnell drauf, was sinnvoller ist. :wink:
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

whatelse32
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Re: Förderung eines Babys

Beitrag von whatelse32 »

Ich bin ausgebildete Sprachlehrerin und habe mich dagegen entschieden, mit unserer Tochter Englisch statt Schweizerdeutsch zu sprechen. Englisch ist nicht meine Muttersprache und somit kann ich sie ihr nicht richtig vermitteln. Ich kenne andere Mütter, die mit ihren Kindern Englisch sprechen - und zwar falsch! Da stehen mir die Haare zu Berge. Solche Sachen im Schulalter dann loswerden, ist sehr schwierig.

Wenn die Kinder mehrsprachig aufwachsen, weil beide Eltern eine andere Sprache sprechen, dann ist das okay. Ich weiss von meiner Schwester (sie wohnt in der französischen Schweiz), dass es allerdings bei zwei Sprachen (in ihrem Fall Schweizerdeutsch & Französisch) länger dauert, bis die Kids zu reden beginnen.

Das einzige was wir mit unserer Tochter machen, ist Babyschwimmen. Unsere Kleine liebt das Wasser über alles und sie geht zusammen mit Papi ins Babyschwimmen - so haben die beiden was, das sie gemeinsam tun können.

Ansonsten finde ich die ganzen Angebot übertrieben! Kinder lernen nicht, weil sie ins Frühfranzösisch oder was auch immer gehen. Es überfordert sie. Erst kürzlich habe ich einen Artikel in der Zeitung gelesen, dass das man Kinder fördern kann, in dem man mit den Kindern regelmässig nach draussen geht, sie die Natur entdecken lässt, ihnen ein gutes Vorbild ist. Kinder lernen durch Wiederholungen, Nachahmungen und Kopieren. Ich sehe nicht ein, warum wir zig hunderte von Franken ausgeben sollen, wenn wir das alles selbst machen können.

Auch wenn ich jetzt vielleicht jemandem zu Nahe trete - ich habe gewisse Mühe mit Müttern, die alles und jeden Kurs besuchen - sie machen weder sich noch dem Kind einen Gefallen - finde ich. Gebt einem Kind die Zeit, Kind zu sein - der Ernst des Lebens beginnt früh genug... Heute müssen die Kinder ja bereits mit 4 Jahre in den Kindergarten, während wir damals erst mit 6 in den Kindergarten mussten...
Grosse (04/2015)
Kleine (08/2017)

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