Für welchen Job entscheiden?

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Moderator: conny85

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aylene73
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von aylene73 »

Ich habe pro Weg über eine Stunde (ÖV), einen recht abwechslungsreichen und z.T. fordernder Job ohne Führungsfunktion, der sehr gut bezahlt ist. Wenn ich einen Job mit 5 Min. Arbeitsweg für 15% weniger finden würde, das Team toll wäre und der Job einigermassen, ich würde sofort wechseln (bin 42). Die ganze Organisation mit der Kinderbetreuung ist schon sehr aufwändig, seit KiGa Start noch viel mehr als vorher. Bald können sie altershalber nicht mehr in die Krippe, dann müssen wir uns eine andere Lösung suchen. Vor allem während den Ferien (12 Wochen!) und während Krankheiten bin ich um meinen verständnisvollen und sozialen Arbeitgeber froh. Das ganze funktioniert bei uns aber nur, weil mein Mann ebenfalls sehr involviert in die Kinderbetreuung ist, ebenfalls reduziert arbeitet und einen sehr kurzen Arbeitsweg hat. Wenn ich einen fordernden Job mit Überstunden hätte mit 1 h pro Arbeitsweg könnte ICH das nicht stemmen, auch nicht mit der zur Zeit guten Betreuung und meinem Mann, der den Karren mit mir zieht. Ich möchte einfach auch noch etwas wenige Zeit für mich, das wär im von dir beschriebenen 2. Job nicht mehr möglich.

Lunida
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Lunida »

aylene73 hat geschrieben:Ich habe pro Weg über eine Stunde (ÖV), einen recht abwechslungsreichen und z.T. fordernder Job ohne Führungsfunktion, der sehr gut bezahlt ist. Wenn ich einen Job mit 5 Min. Arbeitsweg für 15% weniger finden würde, das Team toll wäre und der Job einigermassen, ich würde sofort wechseln (bin 42). Die ganze Organisation mit der Kinderbetreuung ist schon sehr aufwändig, seit KiGa Start noch viel mehr als vorher. Bald können sie altershalber nicht mehr in die Krippe, dann müssen wir uns eine andere Lösung suchen. Vor allem während den Ferien (12 Wochen!) und während Krankheiten bin ich um meinen verständnisvollen und sozialen Arbeitgeber froh. Das ganze funktioniert bei uns aber nur, weil mein Mann ebenfalls sehr involviert in die Kinderbetreuung ist, ebenfalls reduziert arbeitet und einen sehr kurzen Arbeitsweg hat. Wenn ich einen fordernden Job mit Überstunden hätte mit 1 h pro Arbeitsweg könnte ICH das nicht stemmen, auch nicht mit der zur Zeit guten Betreuung und meinem Mann, der den Karren mit mir zieht. Ich möchte einfach auch noch etwas wenige Zeit für mich, das wär im von dir beschriebenen 2. Job nicht mehr möglich.
Auch Job 2 wäre ja "nur" ein 60%-Job - d.h. ich finde, da kann man nicht von "keine Zeit mehr für sich" sprechen. Ich habe bis vor 5 Jahren auch 60% gearbeitet (seither immer 70-80% - auf 5 Tage verteilt!) - und muss daher sagen: 60% ist also relativ easy (das würde ich schon fast wie Ferien empfinden :lol: :lol: )! Mit 60% an 3 Tagen hat man ja immer noch 4 Tage pro Woche, wo man nicht arbeitet bzw. Zuhause ist. Von daher wie gesagt: Da relativiert sich für mich der Arbeitsweg, wenn man ihn ja nur an 3 Tagen machen muss. Aber klar: Die Organisation mit den Kids muss klappen - das ist das A und O.

Was für mich auch noch entscheidend wäre: Du schreibst, dass der jetzige AG viel Verständnis für Deine Situation als Mami mit Kindern hat (kein Problem, wenn Kinder mal krank, etc.). Wie ist das beim neuen AG? Das war mir bei der Auswahl des neuen AG auch wichtig. Und mein neuer AG hatte im 1. Gespräch als 1. Thema grad das Thema "kranke Kinder" und mich darüber informiert, dass ich jederzeit das Recht hätte, 3 Tage (und bei Bedarf auch mehr!) bezahlt Zuhause zu sein, wenn mein Kind mal krank sei und ich auch auch bezahlt frei zugute hätte, wenn Schule mal ausfällt, Besuchstag an der Schule ist, etc. - erst nachdem er mir all meine Rechte als Mutter erklärt hatte (die grosszügiger sind, als die gesetzlichen Regelungen!), kamen wir auf den Job, das Team, etc. zu sprechen :shock: :lol: . Fand ich extrem sympathisch und hat mir auch gezeigt, dass man sich der Situation, dass ich ein AE-Mami bin, bewusst ist und auch mit den allfälligen "Nachteilen" (eben mal Absenzen wegen krankem Kind, etc.) leben kann. Dieses Committement eines AG finde ich als Mutter extrem wichtig - sonst kann es sehr schnell stressig und belastend werden.

Aber eben - und das wurde ja auch schon geschrieben und ist auch meine Erfahrung: Berufstätig sein mit Kindern im Vorschulalter ist relativ easy. Da kann man die Kids ganztags in einer Krippe abgeben und sie sind von 7-18 Uhr betreut und man hat auch kein Thema mit 12 Wochen Schulferien. Sobald Kindern in den Kiga kommen, wird es meistens schwieriger und organisatorisch viel aufwendiger. Ich habe von daher meine Berufstätigkeit am Schwierigsten empfunden, als mein Sohn zwischen 5-8jährig war (obwohl ich sehr viel Glück mit meinem AG hatte, sehr flexibel war, etc... sonst wär's wirklich hart gewesen). Seit er so ca. 9jährig ist, ist es auch schon wieder viel einfacher, weil er am Nachmittag auch mal eine Stunde alleine sein kann, d.h. es ist kein Problem, wenn er um 16 Uhr Zuhause ist und ich erst um 17 Uhr komme oder wenn ich am Morgen um 7.30 Uhr gehen muss und ihn dann per Tel um 7.50 Uhr in die Schule schicke... oder wenn am Vormittag mal die Schule ausfällt, gehe ich halt schon sehr früh arbeiten (bin dann um 7 Uhr im Büro), er steht dann um ca. 9 Uhr/9.30 Uhr auf und ich bin um 11 Uhr wieder Zuhause... auch das geht heute bzw. in solchen Situationen muss ich auch nicht mehr zwingend frei nehmen oder eine Betreuung organisieren. All das ist im Alter meines Sohnes viel einfacher. Aber eben: Wenn sie im Kiga sind oder in der 1./2. Klasse geht das halt noch nicht (oder nur teilweise) und da fand ich es in Sachen Berufstätigkeit und Betreuung auch am Anspruchsvollsten. Das muss man sich schon auch bewusst sein.

sonrie
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von sonrie »

@zeit für sich: das ist ziemlich relativ und kommt stark auf das alter und Anzahl der kinder an.
Ich arbeite zwar nur 50%, allerdings sind diese 2.5 ausser Haus Tage die einzige Zeit die ich "für mich" habe. Mit 3 Kleinkindern hat man zu hause den ganzen tag durch alle Hände voll zu tun, da ist ist man zwar zu Hause, aber halt auch am arbeiten ;-) Wird wohl wieder anders sobald die Kinder dann im Kiga sind.
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Lunida
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Lunida »

sonrie hat geschrieben:@zeit für sich: das ist ziemlich relativ und kommt stark auf das alter und Anzahl der kinder an.
Ich arbeite zwar nur 50%, allerdings sind diese 2.5 ausser Haus Tage die einzige Zeit die ich "für mich" habe. Mit 3 Kleinkindern hat man zu hause den ganzen tag durch alle Hände voll zu tun, da ist ist man zwar zu Hause, aber halt auch am arbeiten ;-) Wird wohl wieder anders sobald die Kinder dann im Kiga sind.
Klar, 3 Kinder im Vorschulalter ist happig - da gebe ich Dir recht: Da ist Bürozeit wohl fast schon eine Erholung! :lol:

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Frozen_Yoghurt
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

Ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an, was den Arbeitsweg betrifft.

Mein Mann und ich rechnen bei solchen Abwägungen die Fahrzeitdifferenz in den Lohn mit ein, um einen brauchbaren Vergleich zu haben. Nehmen wir an, 2 ansonsten exakt gleiche Jobs bezahlen einmal 5500 Franken und einmal 6000 Franken.

Der Job für 5500 Franken hat einen Arbeitsweg von 15 min, der für 6000 aber 45 min.
Dann rechne ich beim ersten Job 5500/21 (der Monat hat durchschnittlich 21 Arbeitstage) = ca 262 Franken pro Tag, 262/8.4 = ca 31.20 pro Stunde

Beim zweiten Job ergibt dies 6000/21= ca 285 Franken pro Tag, und weil ich insgesamt eine Stunde länger unterwegs bin als beim anderen Job (2x 30 min länger), rechne ich dann 285/(8.4+1) = 30.30 pro Stunde.

Im besser bezahlten Job bekomme ich also pro Stunde, in der ich weg bin von zu Hause, weniger Geld als im schlechter bezahlten, aber näher gelegenen Job.

So rechnet es sich FÜR MICH nicht, wegen etwas mehr Lohn mehr Arbeitsweg auf mich zu nehmen. Wenn das Geld in der Familie knapp ist, kann die Berechnung natürlich anders aussehen. Ich kann in der so gewonnenen Zeit Geld sparen (da keine Kinderbetreuung nötig), Dinge erledigen, für die ich sonst bezahlen müsste (bügeln, Haushalt) etc., spare Benzingeld, Autokilometer und somit Unterhaltskosten etc.

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Nette
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Nette »

Was sagt eigentlich dein Partner dazu? Kann er die Kinderbetreuung mitübernehmen? Wie gehst du dann arbeiten? Mit Auto oder ÖV? Hast du diese Kosten auch berechnet? Steuer?
Nette
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Nanny
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Nanny »

Hallo zusammen

Ich bin nicht eher dazu gekommen vom Compi zu schreiben. Eure Beiträge haben mich echt viel weiter gebracht und zu neuen Gedankenanstössen geführt, an die ich vorher selber gar nicht gedacht hätte (obwohl einige sehr naheliegend sind) :-)

Der Arbeitsweg ist für mich pro Weg 1 h mit ÖV inkl. Kinder in die Kita abliefern. Ohne Umweg in die Kita 50 Min. Ich wohne im Zürcher Umland, aber so nah und doch so fern von der Stadt Zürich. Ich müsste dann jeweils mit den Auto an Bahnhof fahren und dort auf Zug umsteigen. Eigentlich bin ich überhaupt kein ÖV Typ, weil wir hier so doofe Busverbindungen haben. Aber der neue Job liegt ganz auf der anderen Seite von Zürich, dass ich mit dem Auto dank Stau mind. genauso lange hätte und zudem natürlich keine Parkplatzmöglichketen, oder zu horrenden Wucherpreisen.
Wenn ich mal meinen Bahnhof erreicht habe, habe ich super Verbindungen in die Stadt, alle paar Min. auch wenn ich mal einen Zug verpasse. Es ist dann halt S-Bahn und wohl etwas überfüllt am Morgen (ca. 25 Min. und dann muss ich auf den Bus umsteigen).

Smäcki: Du hast mir eine andere Sichtweise auf das Zugfahren gegeben. Ich könnte so schön ein Buch lesen, habe seit der Geburt vom Kleinen kein Buch mehr in den Fingern gehabt (abgesehen von Remo Largo u.ä. ;-) )
Gleichzeitig könnte ich meinen Wocheneinkauf bei Le Shop machen - also auch Zeit gewonnen!

Zum alten Job hab ich 15 Min. mit Kita und ohne wären es 5 Min. Also sind es eigentlich nur 1.5 h mehr Zeit die ich täglich aufwende. Psychologisch klingt das nach viieel weniger als 2 h :-))

Was für mich sicher ist, dass der alte Job für mich keine langfristige Alternative ist. Mit 1 Kind hab ich ja noch 60 % weitergearbeitet und hatte da trotzdem noch meinen interessanten, verantwortungsvollen Aufgabenbereich, abgesehen von der Führungsverantwortung. Ich durfte gnädigerweise auch zum gleichen Lohn weiterarbeiten.
So gesehen bin ich für einen Sachbearbeiterlohn wohl auch etwas an der oberen Grenze. Nach meinem Abgang wurde die Aufgabe logischerweise umverteilt und die Vakanz die sich jetzt ergibt, ist von einer Person, die nur simple 0815 Sachen gemacht hat. Die anderen werden wohl kaum freiwillig mir meine alten Aufgaben übergeben (ausser zum Helfen bei Überbelastung) was oft der Fall ist.

Die meisten anderen Jobs wären sicher auch mind. 30 Min Fahrzeit entfernt. Ist wohl eher mega Glück, wenn man grad was um die Ecke finden würde. Zudem wie gesagt, kriege ich wohl an den meisten anderen Stellen auch nicht mehr Lohn als vorher.
Beim neuen Job wären es doch 1500.- mehr auf 60%. Hätte im Traum nicht gedacht, dass so viel drin liegt, ist aber eben auch eine mega gut bezahlte Branche.

Mein Partner tendiert eher zum alten Job mit dem Argument, da weisst du was du hast und falls was mit den Kindern wäre, wäre ich schnell zur Stelle. Er selber hat einen 1 h Autofahrweg und mittlerweile gurkt ihn das völlig an.
Er überlässt die Entscheidung natürlich mir und würde mich schon unterstützen mit dem Abholen/Bringen der Kinder an 2 Tagen. Was er nicht möchte ist, dass er dadurch mehr Pflichten im Haushalt hat. Was ich auch verstehen kann. Aber durch Putzfrau, Hemden in die Reinigung bringen etc. wird dies wohl auch nicht der Fall sein.

Dass die Organisation mit Eintritt in den Kiga schwieriger ist, kann ich mir schon vorstellen, aber die hätte ich ja auch mit einem kürzeren Arbeitsweg. Dann wäre es vermutlich eine schlaue Alternative eine Tagesmutter in der Nähe zu haben oder wirklich eine Nanny, je nach Kosten. Momentan bin ich aber voll überzeugt von der Kita. Ich denke keine Tagesmutter kann den Kinder so ein Programm bieten wie in der Kita. Zudem würden meine Eltern momentan 1 Tag kommen (auch Fahrzeit von 45 Min.) und im schlimmsten Falle können sie bei Krankheit auch mal einspringen, wenn auch nicht innert kürzester Zeit.

@Maike. Betr. schlechtes Gewissen, es ist nicht so dass ich es deswegen hätte, was denken die anderen. Sondern nur wegen der Kinder. D.h. die meisten die um 07 Uhr die Kinder bringen, holen schon um 17 Uhr ab. Die meisten kommen zw. 17.45 - 18 Uhr, obwohl die Kita offiziell bis 18.30 offen ist.
Einmal wurde mein Grosser als letzter abgeholt da ich ziemlich spät dran war und alle anderen waren an diesem Tag ausgerechnet früh dran, da hat er dermassen geheult, dass ich nicht komme und alle anderen sind schon weg!

Betr. neuem Job und Arbeitsklima. Das ist halt nur das was "man" so hört.
Ich war dort zum Gespräch und durfte auch in die Abteilung und den Arbeitsplatz sehen und allen kurz Hallo sagen. Die Leute haben auf mich einen sympathischen Eindruck gemacht. Es herrschte eine gewisse Hektik und die Leute schienen auch etwas gestresst zu sein. Deshalb suchen sie ja aber auch Verstärkung. Der Chef kam mir jetzt auch ganz nett rüber. Aber das ist irgendwie schon schwierig zu beurteilen. Am Anfang zeigen sie sich von der Schokoladenseite und später kommt der Choleriker zum Vorschein oder ihr Frust wird bei zu viel Druck von oben auf den Mitarbeitern abgeladen.

@Lunida. Das ein Chef sagt, dass man bei krankem Kind Anrecht auf 3 bezahlte Tage hat ist ja sau stark von ihm, wohl aber eher die Ausnahme! Die meisten wollen ja hören, wie man sich organisieren kann bei krankem Kind und nicht, ich hab ja Anrecht auf die 3 Tage!
Ansonsten wäre ich sehr flexibel was die Arbeitszeitgestaltung angeht. Ich kann auch um 10 Uhr kommen und die Tage auch frei wählen. Es hiess, das Pensum müsse natürlich eingehalten werden und die Arbeit erledigt. Ich denke eher selber, dass ich evtl. Überstunden machen muss vor allem bei diesem Gehalt... aber evtl. ist das ja auch nicht unbedingt der Fall. Ich male mir wohl zu viele worst case Szenarien aus.

Das mit dem Probetag finde ich aber eine super Idee! Werde nachher anrufen und fragen. Ich hoffe, der Chef reagiert darauf nicht irgendwie komisch.... mal gucken.

Momentan tendiere ich eher zum neuen Job, aber ich warte jetzt mal den Probetag ab und würde dann definitiv entscheiden!

Huch, jetzt hab ich wieder einen Roman geschrieben.....sorry, kann mich irgendwie nicht kurz fassen. Aber viieeelen Dank für die guten Ratschläge!

Noch was, was mich interessieren würde, die Mamis die so viel arbeiten. Wie macht ihr das mit dem Kochen? Kocht ihr vor, oder hilft Partner mit, oder gibt's nur was schnelles an den Arbeitstagen?

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Netterl
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Netterl »

Ich hatte 1h Fahrzeit mit dem Auto bei 60%, musste jeden Tag fahren. Kinder damals 3 und 6. Chef vordergründig nett, hintergründig nicht. Schlecht schlafendes Kind (sowas sollte man definitiv nicht unterschätzen), etc etc.
Im Endeffekt nach einem Jahr im burnout gelandet.

Ohne das hätte ich meinen jetzigen Job nicht, der absolut flexibel ist und mir riesigen Spaß macht. Und den hab ich mit 43 bekommen...

Das was sonrie schreibt, finde ich auch.
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Lunida
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Lunida »

Also wegen der Belastung kann ich Dich grundsätzlich beruhigen - wie gesagt: Ich arbeite 80%, habe ein Kind, 2 Katzen, 4 Meersäuli, bin AE und habe auch eine 120m2-Wohnung mit Garten... und habe weder Putzfrau noch sonstige Hilfe.. auch kein Mann, der im Notfall mal helfen kann, d.h. ich bin wirklich eine One-Woman-Show :wink: . Aber es geht. Von daher: Wenn ich jeweils Frauen höre, die 40-60% arbeiten, Putzfrau haben, Mann der sie unterstützt und und und... boah, da würde ich mich glaub fast schon wie im Ferienparadies fühlen :shock: :lol: .

Klar, ist alles eine Sache der Gewohnheit. Ich kenne es halt nicht anders. Und wenn ich mich manchmal mit 40% arbeitenden Mamis vergleiche (die schon über Stress und Belastung wegen den 2 mickrigen Tagen arbeiten jammern :shock: ), habe ich jeweils auch für 1-2 Minuten meine Selbstmitleidsphase bzw. finde, dass ich eigentlich schon eine arme bin :shock: :lol: . Aber gottseidank habe ich auch andere Frauen in meinem Umfeld :wink: : Auch AE-Mamis, teilweise mit 2-3 Kindern, die 80% oder mehr arbeiten und sogar noch längere Arbeitswege (1.5 Stunden und mehr) haben - und die packen das auch und wirken sogar oft weniger gestresst als viele andere Mamis die ich kenne, die weniger Belastung haben. Von daher: Ich bin halt schon der Meinung, dass es nicht zuletzt auch Einstellungssache ist. Und eben: Wenn einem der Job gefällt und man sich wohl fühlt im Team, in der Firma, empfindet man die Berufstätigkeit und alles, was damit zusammenhängt, wohl auch viel weniger als Stress.

Und eben: Auch mit dem neuen Job hättest Du ja nach wie vor 4 Tage pro Woche frei, d.h. daran würde sich nichts ändern. Klar, der Arbeitsweg ist länger - aber eben: Du wirst ja kaum morgens um 7 Uhr oder abends um 18 Uhr noch grossartig Haushalt machen oder einkaufen gehen... von daher spielt es ja wirklich keine Rolle, ob Du nun um 7 Uhr oder 7.45 Uhr aus dem Haus musst oder um 17 oder 18 oder 19 Uhr Zuhause bist. Das meiste wirst Du ja auch jetzt an Deinen 4 freien Tagen machen - und daran wird sich ja nichts ändern. Von daher finde ich das wie gesagt keine wahnsinnige Belastung - aber klar: Ich habe da aus meiner eigenen Situation heraus vielleicht auch eine etwas andere Perspektive :wink: .

Wegen dem Probetag anfragen: Nein, finde ich überhaupt nicht frech. Wir machen das standardmässig bei allen Kandidaten, die bei uns in Frage kommen - und würden wir das nicht machen und jemand würde anfragen, ob er bei uns probearbeiten dürfte, käme mir das sicher nicht negativ rein... im Gegenteil: Das würde mir auch zeigen, dass es die Person wirklich ernst meint. Von daher: Frag an wegen dem Probetag! Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das komisch finden werden oder Dir diesen nicht ermöglichen werden.

sonrie
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von sonrie »

@Belastung: Ich bin da vielleicht ein gebranntes Kind, aber ich finde es gewagt, das so zu verallgemeinern. Ich kanns nicht mehr hören, dass mir andere Leute sagen was ich kann und was nicht :roll: Es hängt von sehr sehr vielen Faktoren ab, man kann das nicht so direkt miteinander vergleichen. Das Umfeld, die private Situation, der Job und den damit verbundenen Druck, die eigene Stressresistenz, die Kinder, ob die Kinder und man selber öfters krank sind oder nicht, inwiefern man Hilfe von aussen in Anspruch nehmen kann, wieviel zeit der einzelne für sich selber benötigt, gibt es noch andere Verpflichtungen die man hat, kann der Partner mithelfen, wie läuft die Partnerschaft und wie reagiert man auf Druck, Stress etc.,

Man muss wohl auf sich selber hören, anstatt sich mit anderen vergleichen. Im Normalfall weiss man ganz genau, was man sich selber zumuten kann und wann es genug ist - man muss es sich einfach auch eingestehen. Zudem sind die Anforderungen an sich selber auch sehr verschieden. Es nutzt einer zweifachen Mutter die 40% auswärts arbeitet herzlich wenig, dass andere mit 3 Kindern, einem 70% Job und einer ehrenamtlichen Tätigkeit locker über die runden kommen während sie selber am Limit läuft. Die Frage ist wohl nicht "wie gross ist die Belastung?" sondern viel mehr "welche Belastung kann und will ich mir/uns zumuten?"
Wer auch mal 5 gerade sein lassen kann wird sich leichter tun als solche, die nicht schlafen können wenn die Wäsche nicht schön gefaltet im Schrank liegt ;-)

Was das kochen angeht: an den tagen an denen wir erst abends nach Hause kommen gibt's einfach schnelle Küche und nicht das volle Menü, oft ist auch noch was vom Vorabend/mittag da oder ich mach schnell für die Kinder was und mein Mann und ich essen in Ruhe wenn die Kinder im Bett sind. Im Sommer haben wir dank der Hitze sowieso immer später gegessen, da wars gar kein Problem.
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scozia 76
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von scozia 76 »

Ich habe vor einem Jahr die Stelle gewechselt, auch die Branche ist komplett eine andere.
Der Lohn war auch viel höher und ich war super froh endlich aus der alten Firma rauszukommen (ich habe 6 Jahre gesucht bis ich endlich eine Stelle gefunden habe wo man mir einen guten Lohn bezahlt, aber ich lebe im Tessin und hier ist die Konkurrenz mit den Grenzgängern brutal).
Der Arbeitsweg ist aber viel länger nicht extrem von der Distanz aber leider bin ich voll im Pendlerverkehr (Auto) drin und für knapp 25 km zu fahren brauche ich gut zwischen 40 min. (gute Tage) und 1h (schlechte Tage). Vorher war ich in 5 min. im Büro.
Ich war mega glücklich über die neue Stelle bis dann der Tag kam an dem ich dort angefangen habe. Vorher hatte ich Zeit um meinen Kleinen selber zur Tagesmutter zu bringen und abzuholen, das habe ich jetzt nicht mehr (GG hat das übernommen), da ich zu fixen Zeiten im Büro sein muss und eben der Verkehr so schlimm ist dass ich es von der Zeit her nicht mehr schaffe. Dies war für mich extrem schlimm, ich habe sehr viel geweint, ich hätte nie gedacht dass mir das so sehr zusetzen würde.
Ausserdem waren die ersten 6 Monate in der neuen Firma die reinste Hölle, ich hatte mit einer Person zu tun die mich mies behandelt hat, sie hat alles versucht um mich rauszuekeln, da einer der Kandidaten für diese Stelle ihre Tochter war und mein Chef sie nicht gewollt hat. Diese Person hat leider sehr viel Macht in der Firma, weil sie den Job für 15 Jahre alleine geschmissen hat und niemand hier weiss wie, wo, was läuft. Leider musste ich bleiben da wir auf meinen Gehalt angewiesen sind und es keine andere offene Stellen gab welche für mich in Frage kamen.
Nach einem Jahr ist es etwas besser geworden, da ich nun die Arbeit kenne und sie nur noch als mein Backup ins Büro kommt, jedoch ist der Verkehr immer noch schlimm und wird immer schlimmer. Das gute ist aber dass ich seit diesem Monat auf 80% reduzieren konnte.

Jetzt ist es so dass ich vielleicht die Möglichkeit habe eine andere Stelle anzunehmen, die wieder 5 min. von zuhause ist, ich müsste aber wieder 100% arbeiten und würde etwas weniger verdienen (also sicher mehr als jetzt mit 80%).
Es ist jedoch noch nichts konkretes, ich wurde auch noch nicht zu einem Gespräch eingeladen, die Stelle wurde mir erst gestern von der Vermittlerfirma angeboten.
Ich bin auch hin und her gerissen was ich machen soll, was das beste für mich und die Familie wäre.
Ich denke ich würde, falls ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werde, einfach mal zum Gespräch gehen und falls es für den AG i.O. wäre würde auch ich um einen Probetag bitten.
Man hat mir gesagt, dass es eine sehr gute Firma ist, mit einem sehr geringen Turn over, mal sehen.

Was ich damit sagen wollte ist, dass ich für einen kürzeren und viel weniger stressiger Arbeitsweg in Erwägung ziehen würde weniger zu verdienen, dafür aber wieder an allen Tagen der Woche mehr Zeit für meinen Bub hätte.

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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Netterl »

@sonrie: Das hast Du schön und toll geschrieben!
Klar, einerseits will Nanny Erfahrungsberichte, andererseits weiß sie allein, was und wieviel sie sich zumuten kann/will. Von daher finde ich es schon gut, sich vorher klare Gedanken darüber zu machen. Wo sind Ressourcen etc. Ist es "nur" Torschlußpanik? (Wobei ich es auch schon gut finde, wenn man sich Gedanken über den nächsten beruflichen Schritt macht.)

Ich hatte die Fahrerei damals gnadenlos unterschätzt, da ich schon vorher mit langer Anfahrt gearbeitet hatte (auch Teilzeit, aber ohne Kinder). Zudem war das bei den vorherigen Arbeitsstellen mit ÖV und im Gegensatz zu lunida finde ich den entspannend. Das Autofahren war zwar kein Zusatzstress, aber eben keine Entspannung wie im Zug lesen oder mal die Augen zumachen.

Und bloß weil es irgendwer irgendwas schafft....Ich mag solche Sprüche auch nicht mehr. Das ist so ein runterschauen, vergleichen,... Und dann sagen, es sei wohl Gewohnheit. Das würdigt die anderen herab, denn das impliziert für mich, dass man nur lange genug viel arbeiten müsse, dann wird es Gewohnheit und dann schafft mans auch.


Ich bin ich und ich habe meine Kräfte und meine ureigenste Situation. Ich kann schauen, was andere machen, mir Inputs holen, Warnungen beachten, aber schlussendlich muss ich es für mich und meine Kraft entscheiden. Und das ist völlig ok so. Und keiner ist deswegen besser oder schlechter.
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Ups... »

Netterl hat geschrieben: andererseits weiß sie allein, was und wieviel sie sich zumuten kann/will.

ist leider heute so, dass das viele nicht mehr merken / wissen / sich eingestehen wollen... gilt aber nicht für jeden; ist also kein Angriff auf irgendwen!

Nanny
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Nanny »

@scozia76:
Das tut mir sehr leid für Dich, dass Deine Situation so schwierig ist. Da kann ich wirklich verstehen, dass Dir alles zu viel ist und Du viel dafür geben würdest näher zu arbeiten!
Deine Situation ist auch eine viel schwierigere als meine, da du fixe Arbeitszeiten einhalten musst und dann noch dieses hohe Pensum. Da befinde ich mich dagegen bei "Jammern auf hohem Niveau". Eine Arbeit mit fixer Arbeitszeit bei langem Arbeitsweg käme für mich nicht in Frage, aber natürlich hat man manchmal keine Wahl, vor allem wenn man so wie Du der Haupternährer ist.
Ich will damit auf keinen Fall anmassend klingen, gell! Bitte nicht falsch verstehen, aber Hut ab dass Du das alles meisterst! Ich hoffe wirklich, dass Du für Dich eine bessere Lösung findest - alles Gute!

Ich denke nicht, dass Lunida mit ihrer Aussage sagen will, sie wäre super woman die alles gebacken kriegt und die anderen sind Jammerlappen! So habe ich es jedenfalls nicht interpretiert.
Natürlich ist es ganz richtig, wie sonrie schreibt, dass jeder für sich seine persönliche Grenze kennen und vor allem eingestehen muss!

Meine Schwester war auch AE und hat keine Alimente erhalten und hat immer 80% gearbeitet mit einem Neurodermitis Baby und schweren Lebensmittelunverträglichkeiten. Der Kleine war in der Kita untergebracht und sie musste auch immer noch das ganze Essen selber mitbringen, da er so vieles nicht vertragen hat.
Sie hatte zwar während dieser Zeit nur eine kleine Wohnung aber ihr Privatleben war gleich Null! Alles hat sich nur um Arbeit und Kind gedreht. Als er grösser wurde, sind einige Allergien verschwunden er aber ein ADS Kind, das etliche Therapiestunden nötig hatte und irgendwie hat sie das trotzdem alles geschafft!
Nun ist er im Teeniealter und sie empfindet ihr Leben wieder als Entspannung pur.

Mit Kleinkindern den ganzen Tag ist die Belastung zu Hause noch viel grösser und manchmal komme ich nicht grossartig zum Haushalten, da der Kleine die ganze Zeit an mir klebte. Seit 1 Monat kann er sich auch mal länger alleine beschäftigen und seither klappt es besser.
Zudem hat man in gewissen Bereichen als AE auch "weniger Arbeit". Denn ich finde ein Mann verursacht auch "Arbeit". Zumindest meiner :-)) Für mich und die Kinder könnt ich was total simples kochen, so à la Couscous mit grünen Bohnen. Oder Spinat und Kartoffeln. Für ihn muss es immer viel aufwändiger/spezieller sein. Nicht dass er motzt, wenn ich was einfaches mache, aber er hat so vieles nicht gerne und dann holt er irgend eine Wurst aus dem Kühlschrank und wenn die Kinder das sehen, essen sie lieber seine Wurst statt das Gemüse! Obwohl ich so viel Wert auf gesundes Essen lege! Dies so als einfaches Beispiel!
Ja und ich bin ein Typ, den es stresst, wenn das Haus nicht aufgeräumt und geputzt ist und dann würd ich wohl für die Putzfrau auch noch einigermassen aufräumen wollen ;-), aber ich arbeite daran und es hat sich massiv gebessert!

Soviel dazu....

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Frozen_Yoghurt
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

Tut mir leid, ich weiss das ist total off-topic und gehört eigentlich nicht hierhin, aber dieser Satz hat mich hellhörig gemacht:
Nanny hat geschrieben: Zudem hat man in gewissen Bereichen als AE auch "weniger Arbeit". Denn ich finde ein Mann verursacht auch "Arbeit". Zumindest meiner :-))
ich glaube nicht, dass das stimmt. Als AE hat man nicht weniger Arbeit als mit Mann.
Als AE hat man nur weniger Arbeit als eine Frau mit einem unkooperativen Mann.
Eine Frau mit einem kooperativen Mann hat deutlich (!!) weniger Arbeit als eine alleinerziehende Frau.

Die Frage ist nur: Hat man einen Mann, der am selben Strang zieht, oder hat man keinen Mann, sondern ein zusätzliches Kind, das Arbeit verursacht.

Nanny
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Nanny »

Frozen_Yoghurt hat geschrieben:Tut mir leid, ich weiss das ist total off-topic und gehört eigentlich nicht hierhin, aber dieser Satz hat mich hellhörig gemacht:
Nanny hat geschrieben: Zudem hat man in gewissen Bereichen als AE auch "weniger Arbeit". Denn ich finde ein Mann verursacht auch "Arbeit". Zumindest meiner :-))
ich glaube nicht, dass das stimmt. Als AE hat man nicht weniger Arbeit als mit Mann.
Als AE hat man nur weniger Arbeit als eine Frau mit einem unkooperativen Mann.
Eine Frau mit einem kooperativen Mann hat deutlich (!!) weniger Arbeit als eine alleinerziehende Frau.

Die Frage ist nur: Hat man einen Mann, der am selben Strang zieht, oder hat man keinen Mann, sondern ein zusätzliches Kind, das Arbeit verursacht.
Wir müssen hier nicht diskutieren wer mehr zu tun hat. Ich sage nicht, dass man es als AE einfacher hat.

Handkehrum ist es schon so, dass ich ja jetzt zu Hause bin, und ja, wir haben eher das "traditionelle Modell". Ich erwarte nicht von ihm, dass er die Wäsche bügelt und die Hälfte von allen Hausarbeiten erledigt. Schliesslich arbeitet er ja auch zu 100 % und Abends wenn er nach Hause kommt nimmt er mir die Kinder ab und er kümmert sich alles was rund ums Haus ist. Ich bin dann schon froh, wenn ich wenigstens in Ruhe kochen kann etc. Somit hat er dann ja auch nicht wirklich frei. Somit stimmt es für mich zur Zeit so mit der Arbeitsteilung!

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Frozen_Yoghurt
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

Ich wollte nur klarstellen, dass es absolut nicht der Normalfall ist, mit Mann mehr Arbeit zu haben als ohne, weil das in deinem beitrag so klang:
Nanny hat geschrieben: Zudem hat man in gewissen Bereichen als AE auch "weniger Arbeit". Denn ich finde ein Mann verursacht auch "Arbeit".

jinjo
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von jinjo »

Ich persönlich würde wohl vorläufig noch beim alten Arbeitgeber bleiben. Unser Sohn z.B. ist tagsüber in den "Tagesstrukturen" der Schule versorgt, aber ich könnte mit den angebotenen Betreuungszeiten keinen 8.5-Stunden-Job mit zwei Stunden Fahrzeit erledigen ohne auf eine Mittagspause zu verzichten.

Meine aktuelle Arbeitsstelle liegt auch nahe von zuhause, ich habe ein super Team, einen tollen und umgänglichen Chef und kann mir meine Arbeitszeit mehr oder weniger frei einteilen. Auch das Aufgabengebiet wird auf mich und meine Fähigkeiten zugeschnitten, ich habe Zeit und Musse Neues zu lernen und kann ganz viele Abläufe, Programme etc. selbst bestimmen. Was will frau mehr? :lol: Ach ja, dafür ist der Lohn an der unteren Grenze: ich arbeite nur für meine Altersvorsorge, die Kinderbetreuung und die Ferien! :lol: :lol: :lol:
mit D.F. 16.08.2006

Lunida
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Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Lunida »

@Nanny
Danke - Du hast mich richtig verstanden :wink: : Ich wollte mit meiner Aussage wirklich nicht sagen, dass ich Superwoman bin und alle anderen Jammerlappen... das wäre "ein bisschen" arrogant :lol: ! Aber ich halte halt schon daran fest: Ganz vieles im Leben ist Einstellungssache: Ich kenne z.B. viele, die sich gottlos aufregen, wenn sie wegen eines Unfalls im Stau hocken - ok, klar... freuen tut mich das auch nicht. Aber ich sage mir dann halt, dass ich auch diejenige sein könnte, die in den Unfall verwickelt ist - und das bin ich gottseidank nicht, sondern stecke nur im Stau fest... d.h. ganz viel Grund für Dankbarkeit :wink: . Oder wenn es mich mal angurkt, arbeiten zu gehen - dann denke ich an die Menschen, die wahnsinnig gerne arbeiten gehen würden und nicht können (weil krank, arbeitslos, etc.). Oder wenn mich mein Ex nervt: Dann denke ich an all die Frauen, die Ex-Männer haben, die sie bedrohen, schlagen, keine Alimente zahlen, die Kinder im Stich lassen, usw... dann bin ich mit meinem Ex jeweils grad wieder superhappy :lol: . Und so ticke ich halt auch, wenn ich finde, dass ich Anschlag laufe oder mein Leben grad furchtbar anstrengend und scheisse finde: Dann denke ich an die Frauen, die mit dem gleichen Arbeitspensum wie ich noch 1-2 Kinder mehr haben... oder Frauen, die sogar 100% arbeiten müssen und sogar noch mit 100% weniger verdienen, als ich mit meinen 80%... usw. Deswegen habe ich es nicht unbedingt besser im Griff - aber es hilft mir, dass sich alles etwas relativiert und ich besser damit umgehen kann. Würde ich mich in den Moment, mit der Luxus-Hausfrau im 1-Millionen-Einfamilienhaus mit dem BMW vor der Türe vergleichen, deren einziger Stress es ist, die Putzfrau zu organisieren und monatlich ihre Manicure-Termine wahrzunehmen, würde ich in meinem Selbstmitleid glaub hoffnungslos versaufen :shock: :lol: . Und darum wie gesagt: Klar ist die Belastungsgrenze je nach Mensch verschieden - aber ich bin halt schon davon überzeugt: Mit einer gewissen Einstellung kann man schon vieles (positiv) beeinflussen. Und meistens hält man 10x mehr aus, als man sich selber zutraut :wink: .

Wobei - und ganz klar: Dass Du Dir (Nanny) Gedanken wegen dem beruflichen Wechsel machst mit den noch kleinen Kindern, finde ich gut und richtig - und könnte es auch absolut verstehen, wenn Du Dich gegen den neuen Job entscheidest. Es gibt sicher für beides Dafür und Dagegen - und kein Richtig oder Falsch. Es muss wirklich nur für Dich und für Euch als Familie stimmen! Was andere sagen oder denken, ist egal! Wenn andere hier schreiben, dass Du den neuen Job machen sollst und locker schaffst, es aber für Dein Bauchgefühl nicht stimmt, dann lass es - und genau so: Wenn es Leute gibt, die Dir vom neuen Job abraten, weil sie finden, er sei zu streng, Deine Kinder seien noch zu klein, etc., aber Du merkst für Dich, dass Du den Job gerne machen möchtest und ihn Dir (mit allem Drum und Dran) auch zutraust: Dann go for it!

Dass es aber je nach Mann sein kann, dass man mehr Arbeit hat, als eine AE-Frau ohne Mann, dem stimme ich zu . Ich hatte auch schon Partner, die mein Leben nicht unbedingt einfacher/stressloser gemacht haben - genau so, wie ich auch schon Partner hatten, die mich in meinem Alltag extrem unterstützt haben. Dementsprechend käme für mich auch nur noch Typ 2 in Frage. Denn wie ich immer sage: Wenn ich ein 2. Kind will, will ich das nicht in Form eines Mannes, sondern lasse mir eines machen :wink: :lol: . Und wenn ich einen Mann Zuhause hätte, der meine Arbeitsbelastung Zuhause erhöht, dann würde ich mein Arbeitspensum reduzieren und er müsste mir dafür den finanziellen Ausgleich bezahlen. Fertig, schluss. Da würde ich nicht lange machen. Darum habe ich auch immer gesagt, dass ich mit dem Vater meines Sohnes (wenn ich mit ihm noch zusammenleben würde) nie mehr als max. 50% arbeiten würde, weil das einer war, der Zuhause herzlich wenig machte und ich für Wäsche, Putzen, Kochen, Einkaufen, etc. immer ganz alleine zuständig war. Mit so einem Mann würde ich es mir garantiert nicht antun, auch noch hochprozentig zu arbeiten :roll: . Jetzt muss ich zwar Zuhause auch alles alleine machen, aber kann es so und wann machen, wie ich es will - und muss nur mir und meinem Sohn hinter her räumen :wink: . Das ist schon einfacher, als wenn man so eine gewisse Art Mann Zuhause hat... das stimmt! Aber wenn man einen Mann Zuhause hat, der auch nur teilzeit arbeitet und gewisse Haushaltspflichten übernimmt oder sogar einer, der Vollzeit arbeitet und Zuhause zusätzlich seinen Beitrag leistet (mal einkaufen geht, mal staubsaugt, Kinder zur Krippe bringt oder abholt, etc.), dann hat man es als berufstätige Mutter sicher einfacher, als wenn man AE ist.

Christa
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Registriert: Mo 17. Sep 2012, 13:09

Re: Für welchen Job entscheiden?

Beitrag von Christa »

Finde das tönt gar nicht so schlimm nach der Arbeitgeber hat kein Verständnis für kranke Kinder, wenn
du ja so flexibel in der Arbeitszeit sein kannst.
Vielleicht ist für dich auch wenn beiden in Kiga/Schule sind auch eine Lösung das 60% Pensum auf
4 Tage zu verteilen und du so eher am Nachmittag zu Hause bist.Oder eben kannst es von Jahr zu Jahr
am Stundenplan der Kinder anpassen.

Probetag finde ich eine gute Idee, so siehst du auch gerade mal wie der Arbeitsweg ist und
wie es ist.Ob der Zug überhaupt einen Sitzplatz hat bei Stosszeiten oder ob du auf
erste Klasse umsteigen willst.

Ich selber hab im Moment eine Arbeitsweg von 30 Min hin und Rückweg wegen Stosszeiten 45 Min.
Mit Zug hab ich auch über eine Stunde (dies mach ich im Winter weil da der Verkehr regelrecht
auf diese Strecke zusammenbricht) oder wenn mein Mann das Auto braucht. Aber da ist es eben auch
so gibt es Stau auf der Strasse fährt der Bus auch nicht zur Zeit und ich verpass den Zug und hab
1,5 Std.Hab aber schon grosse Kinder und da geht es gut wenn ich Verspätung habe.

Denke du musst auch den Punkt Überstunden anschauen, wenn du schon vornherein das Gefühl hast
Ob es für dich machbar ist und wie du das lösen kannst mit der Kindnerbetreuung.Auch ob dein
Mann da einspringt oder er von vorherein dann nicht mitzieht.

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