Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser sich!

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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nicimelli
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Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser sich!

Beitrag von nicimelli »

Hallo zusammen

Unser Jüngster (bald 7 Jahre) ist ausser Rand und Band.
Wir haben ihn schon beim KJPD Baselland abklären lassen und damals (vor 1 1/2 Jahren) wurde Psychomotorik verordnet. Natürlich, wie immer, kommt man auf eine Warteliste, auf der man dann mind. ein Jahr steht. Gut, die Abklärung wurde dort ebenfalls mal durchgeführt. Aber für uns als Familie ist es der pure Wahnsinn, dass man Jahre warten muss, bis irgend eine Therpie beginnt.
Leider hat sich unser Kleiner bei den Abklärung überhaupt nicht so verhalten, wie er das im Normalfall tut, da ihm stets etwas in Aussicht gestellt worden ist (nicht von uns, von der Therapeutin wie z.B. dass er nachher aufs Trampolin durfte oder anderes).
Da die Situation in der Familie immer schlimmer wird und er alle förmlich tyrannisiert, bin ich zur Kinderärztin und so wurden wir an die Ergotherapie verwiesen. Dort hat er sich während der Abklärung zum ersten Mal so verhalten, die er sonst ist und die Aussage dieser Therpeutin sah um einiges anders aus, als bei den vorgehenden Abklärungen.

Seit mehr als einem halben Jahr ist er nun in der Ergotherapie und es sind wirklich Fortschritte zu erkennen. Aber betreffend seinen Macken hilft uns auch das nicht weiter. Wir müssen nun noch zu einem Psychologen, der aber auch wiederum eine monatelange Warteliste hat.

Wir fühlen uns total im Stich gelassen und unsere Familie ist so durcheinander geraten. Der ältere Bruder muss stets zurücktreten, da wir immer nur mit dem Kleinen beschäftigt sind.
Ich bin langsam einfach nur müde und begebe mich in ein andere Zimmer, wenn der Kleine mit seinen "Anfällen" beginnt. Ich mag nicht mehr. Manchmal wirkt das Nichtbeachten, manchmal auch nicht.

Eine kleine Beschreibung was so bei uns abläuft:
Es fängt schon beim Anziehen an. Das ist jedesmal ein riesiges Theater, vor allem, wenn die Kleider frisch gewaschen sind. Diese sind dann zu eng, zu locker, zu weich oder zu hart. Die Schuhe sind zu eng oder zu lockergebunden. Kleider engen ihn ein und am liebsten würde er nur in Unterwäsche herumlaufen. Ihr könnt euch ja denken, was das für uns heisst, wenn die Tag kälter werden und er mehr anziehen muss (Jacken, Mützen usw.)
Wenn er Fremden die Hand geben muss, dann muss er nachher die Hände waschen und wenn das nicht geht, haben wir ein riesiges Theater. Während dem Essen geht er sich auch mehrmals die Hände waschen. Speisen, die er mit den Händen essen muss, vermeiden wir wenn immer möglich, da er das nicht möchte.
Wir dürfen seine Spielsachen nicht anfassen, da sie sonst "Fett" dran haben :?: :( , Oder nach uns riechen (die Ausnahme davon bin ich, mich kann er wohl gut riechen :lol: ). Vor allem bei den Düften ist er extrem empfindlich. Er fühlt nicht gerne, sondern riecht lieber. Das heisst beim Blindekuhspielen erriecht er seine Klassenkameraden, da er sie nicht anfassen möchte.
Wenn er eine Figur gebastelt oder mit Lego gebaut hat und nur ein winziges Teilchen abfällt und von uns am falschen Ort angebracht wird, dann geht ein riesiges Geschrei los.
Da er diesen Frust nicht unter Kontrolle hat, geht er auf uns los. Wirft mit Gegenständen nach uns oder verwendet Schimpfwörter. Ich kann ihm hundertmal sagen, dass er diese Schimpfwörter nicht sagen darf, es nützt nichts. Auch wenn ich ihn als Folge davon mit Fernsehverbot oder Hausarrest bestrafe, es nützt alles nichts.
Wenn er so einen Anfall bekommt, spürt er sich nicht mehr und im Nachhinein tut es ihm immer sehr leid und er weint und bittet uns um Entschuldigung. Er kann wohl in diesem Moment einfach nichts mehr um sich herum wahrnehmen.

All dies machen wir nun schon mehrerere Jahre mit. Am Anfang dachten wir, dass es sich um eine Trotzphase handle, aber mit 5 und nun mit 7 Jahren ist dies einfach nicht mehr wahrscheinlich.
Schlimm finde ich, dass dies in den ersten Abklärungen als nicht so schlimm eingestuft worden ist. Auch wenn ich genau das alles geschildert hatte.
Wir fühlen uns total unverstanden. Ausser Haus reduzieren sich seine Macken aufs Hände waschen und das Verweigern bestimmt Dinge anzufassen. Die Anfälle erfolgen nur bei uns zu Hause.

Hat hier jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Es stehen Dinge wie ADHS oder Asperger im Raum, aber das nützt uns auch nichts, da wir die ewige Warterei satt haben.

Ich danke euch für eure Antworten.
Nicimelli mit Luusbueb 2004 und Luusbüebli 2009

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Nuuneli
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von Nuuneli »

Oje, ihr braucht unbedingt Hilfe...
Vielleicht kann Dir hier geholfen werden: http://www.fejb.ch
(Ich bekam Hilfe beim Pendant dazu in der Zentralschweiz.)
200120042007

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Pippi22
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von Pippi22 »

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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von klipklap »

Das kenne ich, also das mit den Kleidern. Es ging fast 2 Jahre, war ganz schlimm für mich und unser jüngerer Sohn leidet irgendwie heute noch. Er musste immer zurückstehen wenn seine grosse Schwester dermassen ausrastete. Man kann das kaum jemandem erklären der es nicht miterlebt hat. Wir haben sie auch abklären lassen, es kam nichts heraus. Ich sass damals auf dem Stuhl beim KJPD und weinte weil sie uns nicht helfen konnten. Es regelte sich von selber. Ich weis heute noch nicht warum das es so war. Heute ist sie 12 Jahre alt. Anziehen ist immer noch ein Thema, aber nicht mehr so schlimm. Aber sie trägt auch heute noch keine Jeans und braucht zum anziehen sicher 20 Minuten. Wir müssen es sehr früh ankündigen, sonst rastet sie auch heute noch aus.

Ich habe Dir keinen Rat, leider. Ich wünsche Euch das ihr irgendwoher Hilfe bekommt und Euer Sohn auch. Den ich glaube unsere Tochter war auch in Not in dieser Zeit. Alles Liebe und ganz viel Kraft.
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cire
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von cire »

PN....
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summerwind
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von summerwind »

Hoi Nicimelli

Vieles was du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. Es braucht soooo viel Kraft und ich fühle mit dir! Finde es super, dass du dir Hilfe holst. Einen wirklichen Tipp hab ich dir nicht aber hast du schon mal Hochsensibilität gegoogelt?

Liebe Grüsse
05/10 und 03/12

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Frozen_Yoghurt
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

Man kann natürlich nicht aufgrund einer Schilderung in einem Forum eine Diagnose stellen, aber auf den ersten Blick klingt das für mich stark nach einem hochsensiblen Kind (Highly sensitive child). Vielleicht magst du etwas zu dem Thema googeln oder lesen. Eine Freundin von mir hat ein solches Kind, und gerade die Probleme mit Textilien sind bei ihr auch stark aus geprägt.

Pipistrella
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von Pipistrella »

Hoi Nicimelli,

Das mit den nicht enden wollenden Wartelisten kennen wir nur all zu gut - leider! V.a. finde ich es relativ bedenklich, dass man überall solche Listen führt, d.h. es läuft etwas ziemlich falsch in unserer Gesellschaft oder nicht?

Immer wieder wenn man eine neue Anlaufstelle genannt bekam und man sich dort hoffnungsvoll meldete, hiess es "wir führen aber eine Warteliste"... irgendwann konnte ichs auch nicht mehr hören und wie Du, fühlte v.a. ich mich sehr oft irgendwie wie im Stich respektive alleine gelassen, obwohl ich mir absolut bewusst bin, dass es noch viele andere Kinder und Eltern gibt, die dringend auf Hilfe hoffen und es denen genau gleich ergeht. Man hält sich dann eben manchmal verkrampft an einem Strohhalm fest... mir erging und ergeht es auch heute noch oft so... und oft (nicht überall, aber oft) fühlte ich mich an diesen Stellen irgendwo nicht wirklich als Mutter verstanden... Dies ein Grund, weshalb ich mich nun hier registriert habe... manchmal hilft es schon nur etwas, wenn man weiss, dass es noch viele andere "da draussen" gibt, die in etwa dasselbe erleben...

Ich wünsche Dir und Deiner Familie gaaaaanz viel Kraft und Zuversicht - ich weiss, das ist manchmal sehr schwer!

Sei unbekannterweise lieb gedrückt
Pipistrella

muffin
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von muffin »

Liebe nicimelli

Da tönt ganz viel Frust und Enttäuschung und Nicht-Verstandensein und Ohnmacht aus deinen Zeilen. Ich bin keine Expertin, möchte dir aber meine Gedankenanstösse schreiben, denn es ist nicht gut, wenn eure Familie derart unter der Situation leidet und sich so alleingelassen fühlt. Es wird Zeit, auf die Hinterbeine zu stehen und zu handeln. Das „Ich bin langsam einfach nur müde und begebe mich in ein anderes Zimmer, ich mag nicht mehr“ muss sich wieder ändern. Einfach gesagt, ich weiss, aber vielleicht hat es was unter meinen Gedanken dabei, das dir/euch hilft:

Ich würde deine Situation gerne aufteilen in diverse „Unterkapitel“. Denn es ist längst nicht mehr „nur“ 1 Problem, sondern mindestens drei Probleme und die muss man unterschiedlich angehen.
Problem 1: dein Sohn mit seinem speziellen Verhalten
Problem 2: Dein Sohn mit seinem speziellen Verhalten und euer Umgang damit
Problem 3: Dein Sohn mit seinem speziellen Verhalten, euer Umgang damit und wie es dir als Mama geht
(Dann wäre da noch dein Mann mit Burnout das du mal erwähnt hast. Aber das ist seine Thematik, er hat ja hier nicht geschrieben...) Das ist mal ein erster wichtiger Schritt, das auseinanderzuhalten finde ich.

Nummer 1
Dein Sohn hat es nicht leicht. Schön dass es in der Ergotherapie Fortschritte gibt. Sehr ihr das auch vor lauter Trubel? Seht ihr auch immer wieder seine Stärken?
Ihr als Familie leidet, klar, aber das ist Thema Nummer 2 und er leidet bestimmt auch. Es tut ihm ja jeweils sehr leid.
Was meint eigentlich der Schulpsychologe?
Unbedingt dranbleiben beim Termin mit dem Psychologen! Ich würde nochmals anrufen und die Dringlichkeit erwähnen und auf einen früheren Termin pochen. Richtig stürmen. Oder nochmals beim KJPD und sagen, wie es sich verändert hat (in 11/2 Jahren geht viel). Ev hilft es, wenn ihr quasi schon mal „Kunden“ wart. Auch hier: nicht locker lassen. Ihr seid ein dringender Fall. Klar hat es eine Warteliste, aber es gibt bestimmt dringendere und weniger dringende Fälle. Ev. sollte dein Mann anrufen oder die Kinderärztin?

Nummer 2
Euer Umgang damit
Abklärungen sind das eine. Aber ein Etikettli wird dann auch nicht sofort alles ändern und es herrscht wieder eitel Sonnenschein. Er ist hochsensibel? Ja und jetzt? Oder Asperger? Ok, aber nun? Natürlich sollt ihr weiter dranbleiben mit Abklärungen (Nr.1) aber im Moment müsst ihr ja auch damit umgehen können und das ist für mich ein anderes Thema. Ganz konkret und jetzt, nicht in einigen Monaten wenn dann mal eine Abklärungsdiagnose steht. Die Zeit bleibt ja nicht stehen bis dahin. Da es euch als Familie so durcheinanderbringt, gäbe es auch die Möglichkeit, ein Familiencoaching zu machen (z.B. in Liestal beim kjf). Das kann auch mal ohne den kleinen Sohn sein. Für euch als 3er-Familie, die darunter leidet und lernen möchte, besser damit umzugehen.
Ich finde grundsätzlich, ihr solltet ihm in seinen Besonderheiten so weit für euch möglich, entgegenkommen. Er IST anders, er IST speziell, und was immer dann sein Etikettli sein wird, eines bin ich 100% sicher: er macht das aber nicht um euch in den Wahnsinn zu treiben!! Es ist keine Trotzphase und ihr könnt ihn auch nicht gleich erziehen wie Sohn 1. Also es bringt rein gar nichts, 100 mal wegen dem Schimpfwort zu mahnen oder TV-Verbot schon gar nicht. Da müsst ihr ev. auch mal mit Sohn 1 reden, dass bei ihm die Erziehung anders läuft, weil bei seinem Bruder das identisch nicht möglich ist. Also ihn zu akzeptieren in seiner Besonderheit hiesse dann z.B.
Schuhe zu eng gebunden >evt. besser Klettverschlüsse, die er selber öffnen kann? Oder Stiefelartige Schuhe, die man gar nicht binden muss? Wenn ihr mal ein Paar habt, das ok ist, halt immer wieder dieses Modell kaufen. Das Gleiche bei den Kleidern. Lieber das eine Shirt in 5facher Ausführung, dafür ist es ihm einigermassen wohl. Wenn du hier bei swissmom bei den "Hochsensiblen Kindern" stöberst, findest du viele praktische Tipps, die du auch anwenden kannst, wenn dann eine andere Diagnose kommen sollte. Wenn ihm ein Teil am Lego abfällt, dann ist das für ihn wirklich schlimm und das dann auch ernst nehmen. Vielleicht staut sich auch tagsüber viel Frust an und daheim wo er sich sicher fühlt, lässt er es raus (undankbar für euch, klar).
Hände waschen lassen ohne gross drauf einzugehen, es ist okay. Fremden die Hand nicht geben und nur freundlich grüssen, Feuchttüchli dabeihaben

Der ältere Bruder muss stets zurücktreten > Wo kannst du nur Zeit mit ihm alleine verbringen? Timeout nur mit ihm (Europapark oder so?) Gespräche sind wohl schon gut möglich mit 11 Jahren. Und bloss nicht auf Fingerfood verzichten, dein kleiner Sohn kann ja sonst die Gabel dazu nehmen.

Nummer 3
Du als Mama
Auch du kannst dir Hilfe suchen. Wie kommst DU wieder zu Kraft, dass du mit der Situation besser umgehen kannst? Wie kriegst du wieder Nerven? Und damit meine ich nicht der Therapeut, der mal vorwärts machen sollte. Da musst du ja nur passiv drauf warten. Kannst du AKTIV was ändern? Dein Hobby pflegen? Dich mal verabschieden ins Wellnessweekend? Wie sehr hast du in der letzten Zeit auch noch die Last deines Mannes getragen??? Wer hilft wann wieviel ganz konkret?

Puh, das war jetzt viel Text... ich wünsche dir ganz viel Energie auf all euren „Baustellen“ und Zuversicht!!
Lieber Gruss, muffin

nicimelli
Newbie
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Registriert: Mi 12. Mai 2004, 16:38

Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von nicimelli »

Vielen Dank für eure Antworten und Tipps.

@muffin
Ja, ich weiss auch, dass unser Kleiner stärken hat. Er kann auch wirklich sehr lieb sein. Hat eine sehr schnelle Auffassungsgabe und argumentiert in einer Art und Weise, die uns Eltern oft in erstaunen setzt.
Klar ist eine Diagnose noch keine Lösung, das ist uns auch klar. Auch haben wir schon sehr viel ausprobiert. Das mit den Kleidern wende ich schon längere Zeit an. Sobald eine Hose oder ein Pulli von ihm zum Lieblingskleidungsstück bestimmt worden ist, kaufe ich diese in mehrfacher Ausführung im Laden. Somit habe ich immer mehrere Exemplare davon. Leider muss ich diese auch mal waschen und dann beginnen die Probleme erst recht.
Bei den Schuhe mit Klettverschlüsse ist es so, dass er diese so locker zu macht, dass er die Schuhe beim Gehen oder Springen regelmässig verliert. Er hasst es, wenn die Schuhe eng am Fuss liegen. Was diese, für mich offenen, Schuhe für Folgen für seine Füsse haben werden, möchte ich mir noch gar nicht ausmalen.

Meinem Mann geht es wieder viel besser. Diese Krise haben wir hoffentlich überwunden.
Damit unser Grosser nicht immer zu kurz kommt, unternehmen wir auch Dinge nur mit ihm.
Auch habe ich mir meine Freiräume geschaffen, gehe ins Tanzen usw.

Ich werde mich auf jeden Fall nochmals beim Psychologen melden, ob wir nicht doch eher einen Termin haben können.

@Frozen_Yoghurt und Sommerwind
Vielen Dank für den Hinweis betreffend Hochsensibiliät. Habe mich bereits auf den Website schlau gemacht und dies könnte wirklich betreffend seiner Wahrnehmung über die Haut und Gerüche zutreffen.
Vor allem da ich selber beteffend Gerüche extrem sensibel bin. Ich kann Gerüche wahrnehmen, wenn Sie für andere noch gar nicht wahrnehmbar sind, hatte damit aber nie Probleme, da es für mich immer schon normal war. Sollte dies bei ihm so ausgeprägt sein, kann ich sehr wohl verstehen, dass es ein kleines Kind überfordern kann.

@klipklap
Das freut mich für dich, dass die Situation bei deiner Tochter besser geworden ist.
Ja, man fühlt sich so extrem hilflos in dieser Situation. Auch ich habe bereits bei Arbklärungsgesprächen geweint, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste. Wir hoffen noch immer, dass es auch bei uns einmal besser wird.

@nunneli
Vielen Dank für die Adresse des fejb.
Nicimelli mit Luusbueb 2004 und Luusbüebli 2009

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Hausdrache
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von Hausdrache »

Nicimelli
einfach eins noch, unsere Kinder sind auch nicht so "normkinder" wie man sie halt gerne hätte.
Ich lese aus deinen Zeilen, ob das stimmt oder nicht, kannst nur du beurteilen, auch ganz viele Sorgen heraus. Zu lose Schuhe, was das mit seinen Füssen macht, er muss sich wärmer Anziehen, Mütze, Handschuhe....
Manchmal hilft es, das Kind selber entscheiden zu lassen und halt einfach hinzunehmen, dass es freiwillig zehnmal aus den Schuhen kippt. Entwerde verleidet es ihm von selber, oder aber er lebt damit. Klar ist es mühsam, weil alle warten müssen, bis er wieder drin ist, aber ich glaube nicht, dass es seinen Füssen schaden wird. Wenn er so ist, wie meine Kinder, dann fliegen die Schuhe eh wenn immer möglich von den Füssen. Und Barfuss hat noch kein Fuss Schaden genommen, im Gegenteil. Zu Hause laufen unsere nur Barfuss oder in Socken rum.

Und auch bei Handschuhen und Mützen, wenn ihn das so stört, können auch Kaputzen eine Alternative sein, Hände in den Aermel ziehen reicht vollkommen. Ich habe mir Jahrleang den Mund fusslig geredet, sie sollten doch mehr anziehen, es hat nur Streit gegeben. Nachdem ich es ihnen überlassen hatte, fand das zwar die Lehrerin überhaupt nicht cool, von wegen ich Rabenmutter... Heute sind sie älter und letzthin meinte unser Teeni, also echt Mami, das hätte ich mir ja nie gedacht, obwohl du es immer gesagt hast, aber mit Mütze auf dem Kopf friert man deutlich weniger.
Krank waren unsere Kinder sehr selten, im Vergleich zu anderen, es scheint ihnen nicht geschadet zu haben, zwischendurch mal zu frieren.

Gerüche/Waschen
Wir haben von Total ein Waschmittel, das auf Seife basiert. Unsere Kinder vertragen das von der Haut her besser. Auch hat es nicht so einen intensiven Geruch. Ich habe gemerkt, dass es sehr wichtig ist, ein Waschmittel zu finden, das passt und dann ja nicht wieder zu wechseln. Aber vermutlich hast du da auch schon einen Weg gefunden, so wie ich dich lese.

Grundsätzlich gilt einfach, davon ausgehen, dass es für dein Kind ein grosses Problem ist und nie davon ausgehen, dass er das extra macht. Unsere Grosse war lange sehr anstrengend, mit täglichen Ausrastern, die Kleinen mussten ganz viel einstecken. Und obwohl ich lange das Gefühl hatte, sie kämen extremst zu kurz, merke ich heute, dass das für die Kinder gar nicht sooo dramatisch war. Im Moment haben sie öfter begklagt, aber ich glaube, wenn man es sich bewusst ist und versucht auch mal etwas nur für sie zu machen, sehen sie das auch. Kinder leben viel mehr im Moment. Der Moment ist dann sehr schlimm, dafür ist es dann auch einfach wieder gut, wenns vorbei ist. Sie hängen nicht so sehr dem nach, was war. Sie gehen einfach weiter.

Ich hoffe für euch, dass ihr einen Weg findet. Hilfe ist schwer zu bekommen und oft wird einem nicht geglaubt, wenn die Kinder auswärts ihre Schokoladenseite zeigen. Das zeigt aber eigentlich auch nur, dass er sich dort nicht so sicher ist, dass er es zeigen würde, zu Hause fühlt er sich angenommen und aufgehoben und lebt dann aus, was ihn plagt.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

frausteiner
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von frausteiner »

Du kannst mit Waschnuss waschen. Das bekommst du im Reformhaus. Ich habe das ausprobiert in der Schwangerschaft, da habe ich keine chemischen Gerüche mehr vertragen. Es wird sauber und riecht nicht. Ich kann mich erinnern, dass mich Kleider als Kind oft gestört haben. Es war ein unmögliches Gefühl, alles hat gekratzt und gebissen und geklemmt.

Vielleicht darf dein Sohn in der Wohnung in der Unterwäsche sein und möglichst lange Barfuss draussen? Natürlich nicht, wenn es kalt ist. Aber so an warmen Oktober-Tagen liegt das vielleicht noch drin?. Heutzutage ist die Gesellschaftsnorm so starr und gerade als Mutter kann man es sowieso nur falsch machen. Aber vielleicht kannst du dir und ihm einiges ersparen, wenn er da halt nicht immer rein passt und das auch ok ist. Wenn du ihn lässt wie er ist und es egal ist, was die anderen sagen. Ich weiss, das ist natürlich sehr einfach gesagt...

chipsi
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von chipsi »

beim lesen hatte ich auch sofort den Gedanken Hochsensibilität...

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Kosi1980
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von Kosi1980 »

@nicimelli: Wegen Schuhen, Kleidung und so... Bei unserem hieß es damals: sensorische Integrationsstörung. Er hat dann Ergo bekommen. Die mussten wir aber privat zahlen, sonst wäre die Warteliste sehr lange gewesen.... Die Ergotherapeutin war super und es wurde viel besser.

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holy-bimbam
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von holy-bimbam »

stell ihn mal einer Kinesiologin vor...

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Sparky
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Re: Was für Abklärungen sind möglich? Kind ist oft ausser si

Beitrag von Sparky »

weiss die lp von euren problemen? falls ja, wäre es eine möglichkeit, dass sie bei den zuständigen stellen druck macht...
ohne eine ferndiagnose stellen zu wollen, ist mir sofort das aspergersyndrom in den sinn gekommen....
♥ leni ♥ 28. märz 2008 ♥
♥ emma ♥ 10. mai 2012 ♥

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