von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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Sunne12
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von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Sunne12 »

Gibt ja jetzt so ein schöner Theard in den heissen Themen :P

Ich möchte gerne ein bisschen hören was andere Frauen so für Erfahrungen gemacht haben die das Modell sie arbeitet voll, er Hausmann oder Teilzeitarbeiter, haben.

Was waren/sind die grössten Probleme?
Wie alt waren die Kids bei der Umstellung resp. schon ab Babyalter und wie war das für euch?
Wer bringt bei vollem Gehalt mehr in die Familienkasse, sie oder er?
Was waren/sind die Beweggründe dafür?
Was sind die Vorteilen resp. was hat es in eurer Familie positiv verändert?

Zu uns:
Momentan bin ich Hausfrau. Mein Mann arbeitet im Industriesektor. Er sucht bald ein Jahr eine neue Stelle - allerdings auf den Ort begrenzt. Wir wohnen auf dem Land, möchten aber in die Agglo oder Stadt. Im Prinzip würde ich schon länger gerne wieder Teilzeit einsteigen, aber dadurch dass wir nicht wissen wohin es uns verschlägt (obschon der Wunschort da ist), hat es bislang keinen Sinn gemacht etwas zu suchen. GG hat zudem noch gesundheitliche Probleme, die auf die Länge ein Arbeiten auf seinem Job unsicher machen könnte. Ein Termin für Laufbahnberatung steht noch aus.

Ich liebe meinen Job. Beobachte den Stellenmarkt und es gibt immer wieder Traumstellen im mittleren bis hohem Pensum die mich in den Fingern kribbeln. Wohl auch weil mir langsam die Decke auf den Kopf fällt :D
GG hat immer schon gesagt, dass er sich grundsätzlich vorstellen könnte Hausmann zu sein.
Wir überlegen immer wieder, ob wir angesichts der momentanen Situation das Familienmodell umstellen wollen. Im Prinzip wäre für uns Modell er und ich 60-80% ideal - auf seinem jetzigen Job aber kaum möglich, er müsste einen "Nebenjob" annehmen und das würde Einkommensausfall bedeuten. Also geht nur das Modell 1 Ernährer, 1 TZ-Arbeiter.

Problem 1: Ich würde natürlich deutlich weniger verdienen als er :roll: Ich arbeite im Gesundheitssektor und das gibt es so schöne Gehaltstabellen. Ich habe extra noch die von der gewünschten Stadt hervorgekramt und da das Grundgehalt als ungefähre Referenz genommen (normalerweise startet man bei -12) - aber ich habe ein paar Jahre Berufserfahrung und WB zur Berufsbildnerin mit entsprechender Verantwortung. Und leider ist es so, dass man bei -12 startet, aber es selten Lohnerhöhungen gibt und da kommt man kaum mal auf einen grünen Zweig. Trotzdem sind es dann noch netto 500 Franken weniger als mein Mann jetzt. Bezahlen müsste der AG den gewünschten Lohn ja dann auch noch und die Forderungen von mir sind gefühlsmässig schon eher oberes Limit. (Allerdings würde ich sowieso noch mit der Gewerkschaft in Kontakt treten, die bisher immer für AG und AN sehr faire Daten vermittelt hat)
Das macht mir irgendwie Bauchweh. Denn er hat ein durchschnittliches Gehalt, keines wo man noch alle Monate einen 1000 und mehr zur Seite legen kann. Obschon GG sagt er würde dann auch etwas suchen. Das muss er dann ja auch finden... Das mit der 100% Stelle hat bisher auch geharzt....

Problem 2: Wir haben 2 Kinder das jüngste 2 Jahre. Lange haben wir darum herum gekaut ob wir überhaupt noch eines wollen oder nicht. Wir waren immer gegenteiliger Meinung und jetzt wären wir einer Meinung nämlich Ja. Eigentlich war der Plan im Februar 16 zu starten und nach 2 eingetretenen SS im 1. ÜZ, rechnen wir eher damit, dass es auch beim 3. mal schnell einschlägt.
Das würde dann aber praktisch mit dem Arbeitsbeginn kollidieren. Für uns wäre der Altersabstand das absolute Maximum gewesen. Ich meine zu unseren sehr nahe beieinanderliegenden älteren Kids wäre ein Nachzüglerli irgendwie deplaziert oder egoistisch?! Und da mein Mann gegen 40 zugeht wollen wir auch nicht mehr ewig Baby`s schaukeln. Also müssten wir fast den KiWu begraben. Ich habe schon Angst dass mich diese Entscheidung später dann einholen wird. Und wenn man sich für ein Nachzüglerli entscheidet, ab wann wäre es gegenüber dem AG fair schwanger zu werden? Nach 6 Monaten oder?

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Ups...
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Ups... »

Hoi Sunne12

Also, wir haben das Modell - ich arbeite 100%, mein Mann ist zu Hause.

Die grössten Probleme - ist wohl, dass sie das MuKi Turnen jetzt in MuKi / VaKi Turnen umbenannt haben. Und das mein Mann als Hahn im Korb vor lauter Mamis nicht mehr weiss wem er nun welchen Gefallen tun soll... (ach, wenn ich eine eifersüchtige Person wäre... uiuiuiui)
Viele Menschen können das heute noch nicht so verstehen - ich wurde einige male als Rabenmutter hingestellt, weil ich mein Baby im Stich gelassen habe (naja, es hat bis jetzt überlebt, so schlimm wars wohl nicht). Oder mein Mann, dass er sich in meine Abhängigkeit begeben hat (er hat ein paar Kilo zugenommen - so schlimm scheint also auch das nicht zu sein). Auch ist es so, dass ich für mich keine Zeit habe - er für sich aber sehr viel.
Ich stehe morgens spätestens um 5 Uhr auf - er bleibt bis 8 Uhr liegen, bis der Kleine aufsteht. Ich arbeite von spätestens 6 Uhr bis 15 Uhr. Mittagspause mach ich 15 Minuten. Kaffeepause 1 mal am Tag max. 10 Minuten. Er hat 90 Minuten Mittagszeit, wo der Kleine für sich im Zimmer spielt. Wenn ich um 15:30 nach Hause komme nimmt mich Sohnemann in Beschlag. Nur noch ich darf / muss ... Mein Mann geht dann im Sommer Fahrradfahren und im Winter kann er dann im Internet surfen oder ähnliches. Abends muss ich dem Kleinen Zähne putzen und ihn ins Bett bringen - evt. erzählt Papi das allerletzte Gschichtli - das geht dann aber 5 Minuten - bis ich den Kleinen im Bett hab gehts halt einfach eine gute Stunde. Ich bin dann so k.O. und muss ins Bett - mein Mann ist ja noch fit und geht seinen Hobbies nach bis Mitternacht... - das ist unfair aber nicht zu ändern (ach ja, wenn Sohnemann Nachts was hat bin nur ich gefragt (ich hörs auch viel früher und erwache immer))

Wir haben das seit der Kleine 8 Wochen alt ist, ich bin da wieder 100% arbeiten gegangen - er blieb ab dann zu Hause.

Ich verdiene deutlich mehr als mein Mann - aus diesem Grund haben wir uns für dieses Modell entschieden.

Vorteile / Nachteile - ach, es sind beides Jobs die man machen muss - und wir haben die Rentabilität angesehen und von dem her ist klar, dass ich draussen und er zu Hause arbeiten muss... :)


Zu euch:
weshalb sucht dein Mann einen Job den er eh nicht mehr lange wegen seiner Gesundheit machen kann? Wäre es nicht schlau, wenn er schon was neues sucht schon mal auch was "neues" zu probieren?

Sich grundsätzlich vorstellen können, Hausmann zu sein - ob das dann ausreicht bin ich nicht sicher.

Wenn du 100% arbeitest, und er einen kleinen Teil mit TZ beisteuern soll muss er sich aber auch bewusst sein, dass dies halt nicht unbedingt in seinem angestammten oder gewünschten Beruf ist, sondern auch eine andere Tätigkeit ist (ich sag mal z.B. an der Kasse arbeiten).

Ja, jetzt einen Job suchen und nichts von einem Kinderwunsch erzählen und dann in 6 Monaten Schwanger werden finde ich sehr unfair! Dann würd ich doch eher einen Job nach der Geburt suchen - scheint ja nicht so zu sein, dass es kaum Stellen gäbe.

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schoefli
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von schoefli »

Wir haben das Modell ich zu Hause mit kleinem Pensum, GG 100% arbeiten. Der einzige Grund warum wir das so haben ist dass ich vor/ in der SS einen Job hatte der von den Arbeitszeiten her schlecht mit Familie zu vereinbaren war und ich einiges weniger verdient habe als mein Mann. Ganz abgesehen von den tollen Sozialleistungen die er hat.

Hätte ich mehr verdient wäre heute mein Mann Hausmann. Ich bin nicht die geborene Hausfrau, aber uns war wichtig dass wir den grössten Teil der Kinderbetreuung selber übernehmen.

Ich finde es absolut unfair eine Mutter die 100% arbeitet als Rabenmutter zu bezeichnen wenn der Vater zu Hause ist! Das wertet die Väter total ab und würde bedeuten dass sie einerseits die Kinder schlechter betreuen und andererseits für die Kinder weniger wichtig sind.

In eurem Fall würde ich wohl zuerst die Familienplanung abschliessen (vielleicht nehmt ihr sie ja gleich in Planung :mrgreen: ). Im Gesundheitssektor wird es wohl in den nächsten zwei Jahren keine Entspannung geben, da wirst du auch später noch einen Job finden. Die Frage ist auch ob eine eventuelle Umschulung deines GG parallel zu einem 100% Job von dir geht. Sonst müsste er sich überlegen seine berufliche Laufbahn komplett an den Nagel zu hängen.
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dede
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von dede »

Aktuell bin ich 100% zu Hause und mein Mann arbeitet Vollzeit. Eine echte Teilzeitarbeit von mir würde unser Budget zu sehr belasten (wir hätten 500 - 1000.- weniger zur Verfügung), deshalb mache ich nur ab und zu Vertretungen, die mein Mann mit Homeoffice und Ferien abdecken kann.
Mein Mann war auch schon zu 100% Hausmann, bei einem Kind. Er empfand es als sehr anstrengend und eintönig. Für ihn ist klar, dass er dies nicht auf die Dauer zu 100% machen möchte. Für mich ist auch klar, dass ich nicht auf die Dauer 100% arbeiten möchte, vor allem nicht in meinem sehr Job. Deshalb haben wir wieder umgestellt. Damals verdiente ich etwas mehr als mein Mann, mittlerweile ist es umgekehrt. Von daher macht dies auch Sinn.

Ihr habt im Moment doch einige Unklarheiten. Da würde ich mich wohl zuerst um die unverschiebbaren Dinge kümmern:
1. Kinderwunsch und Laufbahnberatung/ Gesundheitsanalyse bei deinem Mann.
2. Umzug
3. Das Wechseln der Ernährerrolle würde ich wohl erst nachher in die Tat umsetzen. Offene Stellen im Gesundheitswesen gibt es immer wieder viele und wenn du weisst, wo ihr wohnen werdet, dann kannst du dir auch eher einen Job mit möglichst idealem Arbeitsweg suchen. Dieser macht einiges aus und ein kurzer, praktischer Arbeitsweg lässt viel mehr Spielraum offen, gerade bei drei Kindern.

Sunne12
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Sunne12 »

Vielen Dank für die Antworten!

@ups: Naja manchmal muss man eben einfach-das sind dann die, die hin und her pflastern um bis 65 einigermassen leistungsfähig zu sein. Momentan steht eine Cortisonbehandlung noch aus. Aber es ist schon so, werden dieselben Gelenke immer wieder stark belastet, gibt es auch immer wieder Entzündungen... Er sucht auch in anderen Bereichen. Aber er hat wohl kaum Chancen ohne Ausbildung oder Weiterbildung - alleine die Motivation und Bereitschaft das Erforderliche zu machen genügt nicht für eine Anstellung. Selber stemmen: Ja dann müsste ich sicher 100% arbeiten damit er überhaupt Zeit finden würde und noch da, finanziell wohl kaum zu schlucken.

Doch ich denke er würde das schon schaffen. Er gehört nicht zu den Männern die direkt ab Mutti ins Nest der Ehefrau schlüpfen, damit sie ja nie eine Waschmaschine in Gang setzen müssen :wink: Allerdings denke ich auch, er wäre am Anfang sehr stark gefordert und das sieht er nicht gar so arg. Er unterschätzt es sicher, aber manche müssen halt schwimmen lernen in dem sie ins Wasser geschupst werden :D

Dass er nicht mehr im angestammten Beruf in Teilzeit arbeiten könnte ist ihm bewusst. Problematisch ist wohl eher, später wieder voll einzusteigen resp. dann nicht altershalber ausgemustert zu werden. Das ist wiederum bei mir ja weniger das Problem. Ich möchte aber dann auch nicht bis er 65 ist die Hauptlast tragen und auch ich möchte mal noch eine WB machen. Obschon im Gesundheitswesen sehr viel mehr subventioniert wird, wäre ich da auch auf ihn wieder angewiesen, dass er dann etwas mehr als üblich nach Hause bringt.

@schoefli: Mit der Rabenmutter hätte ich kein Problem. Ich glaube kaum, dass es im nahen Umfeld viele Vorurteile hageln wird und den Rest interessiert mich nicht. Gut, momentan wohnen wir in einem Dorf das politisch sehr rechts liegt und das spürt man auch. Aber das wollen wir ja ändern :wink:
Wie schon bei ups geschrieben, habe ich auch die Befürchtung, dass es für ihn das Job/Karriere-Aus ist jetzt Hausmann zu sein.

@dede: Ja Laufbahnberatung und gesundheitlich werden wir abwarten. Ist eine Sache von einigen Wochen. Ich hoffe es erschliessen sich daraus neue Inputs und Infos. Umzug müssen wir parallel mit dem Jobwechsel von ihm oder mir machen, da wir kein Auto haben und pendeln sehr schwierig ist, hier keine Kinderbetreuung wenn wir sie denn bräuchten und auch keine Teilzeitstelle weder für ihn noch für mich. Wir könnten höchstens etwas Zeit überbrücken in dem der vollzeittätige Teil eine Zeit lang bei versch. Bekannten unterkommen könnte falls gerade nichts passendes an Wohnungen vorhanden ist.

Petzi78
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Petzi78 »

Liebe Sunne12

Auch wir stehen gerade vor dieser Entscheidung. Vor allem auch aus gesundheitlichen Gründen von seiten meines Mannes.

Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch für einen 100% Job, falls ich ihn kriege, würde dies zum Ergebnis führen dass wir die Rollen wechseln. Eben ich Ernährerin, er Hausmann...

Wir wohnen sehr ländlich, ich war bisher einfach Hausfrau und hab nebenbei ein bisschen was im Home-Office dazuverdient. Falls ich nun arbeiten gehe und mein Mann Zuhause bleibt, wird 100%ig über uns geklatscht im Dorf, aber naja, mit dem kann ich leben. Schlussendlich müssen wir so als Familie leben können. Unsere Kinder sind bereits 10 und 7, Familienplanung also abgeschlossen. Mein Mann hatte auch vor mir eine eigene Wohnung, er weiss also wie man einen Haushalt schmeisst. Die Kinder hängen an ihm genauso wie an mir- Vom Haushalt und Betreuung her mache ich mir da keine Gedanken.

Aber- ich würde wesentlich weniger verdienen. Er hat schon daran zu knabern wenn FRAU das Geld verdient- obwohl wir noch nie über DEIN oder MEIN Geld diskutiert haben, es war immer UNSER.. Tja, und in seinem Beruf gibt es kaum Teilzeitstellen, er müsste sich dann auch neu orientieren.

Uns beibt aber je länger desto mehr keine andere Wahl. Mein Mann ist todunglücklich mit der jetzigen Situation, er macht sich nur noch kaputt und ich habe immer gerne gearbeitet, daher werden wir wohl die Rollen wechseln umso mehr Lebensqualität zu haben. Klar gibt es noch einige Punkte zu klären, Versicherungen die auf ihn laufen, Berufliche Vorsorge etc. Aber für uns würde es so stimmen. Ziel wäre irgendwann dass beide Teilzeit arbeiten, aber das liegt noch in ferner Zukunft. Wichtig für uns, ist dass er sich mal eine "Auszeit" nehmen kann. Danach wird es wohl erst mal für längere Zeit sein dass ich 100% übernehme und er ca. in einem Jahr Teilzeit wieder irgendwo einsteigt.

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Ups...
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Ups... »

Petzi78 hat geschrieben: Wir wohnen sehr ländlich, ich war bisher einfach Hausfrau und hab nebenbei ein bisschen was im Home-Office dazuverdient. Falls ich nun arbeiten gehe und mein Mann Zuhause bleibt, wird 100%ig über uns geklatscht im Dorf,

was meinst du denn wird geklatscht? Wir wohnen auch sehr ländlich - aber wie gesagt - mein Mann ist bei den Mamis sowas von beliebt... :) Und bei seinen männlichen Kollegen ist er eigentlich der Held - erst lachen Sie, dann erzählt er Ihnen wie schön er es zu Hause hat (im Sommer in die Badi gehen, im Winter schlitteln, mal in den Zoo, mal zum Flughafen gucken - und immer mal wieder mit hübschen Frauen käfelen) - und schon beneiden ihn alle... :)


Betreffend er hat zu knabbern dran... es ist halt schon so (weshalb auch immer) dass sich Männer in der Ernährer-Rolle sehen. Aber das ist ja sowas von unnötig! Ich hatte auch mal einen Freund, der konnte nicht damit leben, dass ich mehr verdient habe als er - sowas von einem Macho-Gehabe - unglaublich! Dein Mann soll sich gefälligst keine Gedanken machen...

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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Petzi78 »

@Ups: Nicht nur ländlich sondern auch sehr traditionell und altmodisch, sprich der Mann arbeitet und die Frau ist Mutter und Hausfrau. Hier wird schon über die Mütter gelästert welche Teilzeit arbeiten und ca 70% der Frauen hier sind wirklich nur Hausfrauen. Nun ja, das wird sich aber mit der Zeit bestimmt legen...

Wir haben aber wirklich auch eine Familie im Dorf wo er Hausmann ist und der arme Kerl hat vier Töchter... Hihihi, und ja stimmt schon was du sagst, er ist bei den Damen sehr beliebt.

Ich hab due letzten Jahre sehr genossen, aber jetzt wo beide Kids in der Schule sind ist es schon sehr langweilig.... Ich würde mich sehr freuen wenn ich die Hausarbeit, kochen, Garten abgeben könnte... War noch nie die perfekte Hausfrau. Und ich denke mein Mann würde sich sehr bald eine Teilzeitstelle suchen, denn ihm fällt bestimmt bald die Decke auf den Kopf.... Aber ich gönne es ihm und er soll sich die Zeit nehmen, ausserdem wäre er mit all den Renovationen am Haus auch ne Weile ausgelastet, wofür er jetzt nie Zeit und Nerven dazu hatte...

Nun ich hoffe sehr ich kann morgen überzeugen, der Job wäre ein guter Einstieg und Entwicklungsmöglichkeiten sind auch da....

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NouschK
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von NouschK »

@Sonne12

Grösste Probleme: Zu akzeptieren, dass er Dinge anders anpackt/tut als ich. Und das aller-aller-allergrösste Problem, das immer wieder auftaucht und neu verhandelt werden muss: ich habe das Gefühl (und er pflichtet mir auch oft bei), dass ich prozentual „zu viel“ zuhause mithelfen muss. Natürlich kann man sagen selber schuld, aber es ist echt nicht so einfach an einem bestimmten Grund festzumachen und muss immer neu angeschaut werden. Ich hab mich auch schon ertappt wie ich im Ärger gesagt habe, ein 100% beruftstätiger Mann müsste zuhause niemals so viel leisten (und ich rede nicht von Kindererziehung und –bespassung, sondern vom Haushalt und dem Admin Zeugs).

Wie alt waren die Kids bei der Umstellung: Ich habe nach der Geburt des Grossen innerhalb 6 Monaten von 40% auf 80% erhöht, Nach einem weiteren Jahr dann 100%, Nach der Geburt der Kleinen für 8 Monate 80%, seit Sommer 2009 100%. Mein Mann hat von 80% graduell auf jetzt 50% reduziert und war zwischendurch mal voll Hausmann für ca 1 Jahr. Er könnte es sich momentan wieder vorstellen voll zuhause zu bleiben. Wir diskutieren die Möglichkeit gerade aus.
Die Kids sind sich also ein hochprozentig berufstätiges Mami gewöhnt.

Gehalt: Mittlerweile bringe ich mit vollem Gehalt einiges mehr in die Kasse. Am Anfang (Geburt 1. Kind) war unsere Entlöhung etwa gleich. War aber bei uns keine Diskussion, weil ich immer gesagt habe, ich wolle wieder hochprozentig ins Berufsleben einsteigen und auch wusste, dass dann mein Lohn schlussendlich seinen „überholen“ würde.
Mein Mann war immer stolz auf mich, auf das was ich weiss und das was ich leiste. Diskussionen und "Neid" wegen der Menge Geld, die jeder verdient, war nie ein Thema. Er scheint mir da selbstbewusst genug und ich bin echt froh drum.

Beweggründe für dieses Modell: siehe oben. Ich habe eine akademische Laufbahn hinter mir und wollte beruflich Karriere machen. Er nicht. Ich hätte mir eine Beziehung ohne Kinder vorstellen können (jetzt nicht mehr :wink: ) er wollte unbedingt Kinder. Also diskutierten wir das aus und raus kam, dass er reduziert oder ganz aufhört und ich schau, dass genug Kohle fliesst.

Vorteile, pos. Auswirkungen: Früher hätte ich gesagt, dass die Kinder so lernen, dass die Mutter auch berufstätig erfolgreich sein und ein Mann das Haus auf Vordermann halten kann. Mittlerweile denke ich braucht es dazu nicht ein anderes Familien/Rollenmodell als das klassische Mutter zuhause Vater berufstätig, sondern eine offene Einstellung der Eltern die auch vermittelt wird. Jetzt ist meine Aussage:
Vorteil: ich bin happy, mein Mann ist happy mit der momentan zugewiesenen Rolle
positiv verändert: nix, es ist einfach so! Eine Möglichkeit von vielen wie man die Familie managt.

@Petzi78
Ich halte unbekannterweise die Daumen für morgen. Lass uns wissen wie's lief.
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Sunne12
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Sunne12 »

@Petzi:danke für dein Feedback. Insbesondere in deinem letzten Abschnitt habe ich uns gefunden. Er ist todunglücklich in der jetzigen Situation,es ist sehr belastend auf der Arbeit-was aber nur wenig mit der Gesundheit zusammenhängt. Langsam spüre ich dass es mich runterzieht,weil eben ich durch seine Situation blockiert bin. Ich bin sehr gespannt wie es bei euch weitergeht.... Auf wann wäre denn der Job? Müsst ihr finanziell grosse Abstriche machen?

@Nouschk:Das würde wohl auch das grösste Problem werden,dass ich mich abgrenzen kann. Ein weiteres wäre für ihn noch das ganze Haushaltsbudget zu managen. Er ist eher so der Typ kaufen was gerade ins Auge fällt und lieber das (teure) Markenprodukt. Prix garantie sagt ihm gar nix :-D Aber das geht bei unserem Budget gar nicht,da muss man vergleichen,Aktionen abpasssen und dann genug kaufen bis zur nächsten Aktion.

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Ups...
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Ups... »

@Nouschk und Sunne

Also, das mit dem Abgrenzen, das müsst ihr so sehen: wenn ihr euch in den Haushalt "einmischt" ist das, wie wenn bei der Arbeit der Chef kommt und euch etwas, was ihr dann wohl gleich machen wollt wegnimmt und selber macht... ihr nehmt Verantwortung und Kompetenz weg - und macht ihr das öfters, wird der Mann seine Verantwortung nicht mehr wahr nehmen. Wenn er fragt, ob man irgendwie helfen kann - klar - aber einfach Aufgaben ab- / wegnehmen dürft ihr nicht...

Ja, das ganze Finanzielle übernehme ich - das kann mein Mann nicht. Also, posten geh ich immer mit oder ich mache LeShop. Und Rg. zahlen und Steuern und das ganze Administrative mache auch ich!

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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von mimmi »

Mein Mann war auch mal Hausmann, nach der Geburt unseres 2. Kindes ist er für 1.5 Jahre zuhause geblieben. Momentan arbeiten wir beide Teilzeit, er 60% ich 80%.
Zu deinen Fragen:

Was waren/sind die grössten Probleme?

Grosse Probleme gabs keine, wir waren zufrieden. Für mich war es etwas schwierig, dass ich die alleinige finanzielle Verantwortung für die Familie trug und das ich nicht gleich nahe an den Kindern war, da ich nur selten einen Tag mit ihnen alleine war. Ich bin jetzt froh um meinen Mama-Tag.

Wie alt waren die Kids bei der Umstellung resp. schon ab Babyalter und wie war das für euch?

1. Kind drei Jahre, 2. Kind wurde 2 Wochen nach dem mein Mann zu arbeiten aufhörte geboren

Wer bringt bei vollem Gehalt mehr in die Familienkasse, sie oder er?

Er

Was waren/sind die Beweggründe dafür?

Mein Mann wollte gerne zuhause bleiben.

Was sind die Vorteilen resp. was hat es in eurer Familie positiv verändert?

Schwierig zu sagen, wir hatten schon viele verschiedene Aufteilungen und waren mit allem zufrieden, was ein zusammengerechnetes Arbeitspensum von 150% nicht überschritt. Der Vorteil von diesem Modell war für uns: keine regelmässige Kinderbetreuung nötig, der Haushalt war gut im Schuss.

Petzi78
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Petzi78 »

@ Vorstellungsgespräch: Ich durfte mich heute ja vorstellen und bin mit einem sehr, sehr positiven Gefühl nach Hause gekommen. Diese Stelle wäre perfekt! Nun kommen sich natürlich noch weitere Bewerber vorstellen und sie sind bis in 1 1/2 Wochen mit allen durch. Ich soll ihnen in der Zwischenzeit noch ein Feedback geben und dann wäre der 2. Schritt ein weiteres Gespräch und sich die Arbeit genauer anschauen. D.h. ich muss mich nun noch eine Weile gedulden... Ich hoffe wirklich sehr das dies klappt! Der Jov wäre ab sofort, sie würden mich gerne im Dez. Teilzeit einarbeiten und dann ab Januar dann 100%.

@Sunne12: Finanziell wäre da schon eine grössere Einbusse da, aber wir würden mit meinem Gehalt über die Runden kommen. Da es auch nicht gedacht ist dass mein Mann für immer Hausmann bleibt, müssten wir wohl ca. 1-2 Jahre etwas kürzer tretten. Käme ganz darauf an wie schnell mein Mann eine Teilzeitstelle dann findet und ich möchte ihm da auf keinen Fall Druck machen, er soll sich in Ruhe überlegen was er machen will. Schlussendlich ist uns vor allem wichtig dass wir beide wieder glücklich und zufrieden sind- klar Geld ist wichtig, schliesslich haben wir auch ein Haus etc., aber wie gesagt es würde gehen.
In den letzten Jahren bin ich mit ihm durch so viele Tiefs gegangen, deshalb kann ich die finanzielle Einbusse gut wegstecken, es sind ganz andere Sachen die bei uns im Vordergrund stehen.

Natürlich wird es für mich schwierig ihm den Haushalt zu überlassen und ihm nicht dreinzufunken. Es ist ganz wichtig dass ich dann akzeptiere dass er die Dinge anders angeht. Wir sind in unserer Beziehung aber so gefestigt dass ich glaube das kriegen wir gut hin.
Das ganze finanzielle wie Rechnungen bezahlen, Versicherungen, Steuern mache auch ich und das werde ich wohl sicherlich weiterhin regeln. Kochen, putzen, einkaufen kann mein Mann. Einzig mit der Waschmaschine steht er noch auf Kriegsfuss und was im Garten ein Unkraut ist und was man verwerten kann muss ich ihm auch noch beibringen... hihihi....
Bei den Kindern, wir haben zwei Jungs und ich merke dass sie anfangen sich immer mehr am Papi zu orientieren. Sprich wenn ich bei den Hausaufgaben unterstützen soll, kommt vom Grossen schon sehr oft: Nein, ich möchte dass dann mit dem Papi anschauen.... Hmmm... wäre ja eigentlich gar nicht so schlecht wenn er das künftig macht.

Ich hab gesehen dass du noch an einem 3. Kind rumstudierst... Vom AG her gesehen wäre es bestimmt nicht fair wenn du eine neue Stelle anfängst und dann gleich wieder ausfällst. Vielleicht solltet ihr das besser nochmals durchdiskutieren. Mir persönlich würde es sehr schwer fallen ein Baby so früh "abzugeben" und ich hatte auch lange meine Mühe damit kein Baby mehr zu haben. Wenn ich heute meine Jungs anschaue (7 und 10) dann kommen mir oft die Tränen weil die Baby-/Kleinkindzeit definitiv vorbei ist...
Was ich damit sagen will, entweder wagt diesen Schritt jetzt und dann wir eure Familienplanung abgeschlossen, oder warte noch damit. Ich glaube nicht dass beides gut geht.

Petzi78
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Petzi78 »

Huihui... sorry für die Rechtschreibfehler... aber mein Beitrag wurde jetzt länger als gedacht...

+jj+
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von +jj+ »

wollte auch kurz zu diesem thema schreiben, auch wenn es nicht wirklich auf mich zutritt. ich war nie hausfrau, heisst habe beim ersten gleich nach drei monaten, beim zweiten nach dem spitalaustritt weitergearbeitet. auch teilen wir uns die "ernäherrolle". aber ich hätte auch kein problem, das ganz zu übernehmen.

offiziell habe ich nach der ersten geburt auf 60% reduziert. arbeite aber unter dem strich oftmals mindestens so viel wie gg, der eine reguläre 100% stelle hat (kann aber überzeit kompensieren). da ich mit drei kollegen selber eine firma habe, ist es schon ok für mich, dass ich viel arbeite. würde bei einem 100% pensum zwar schon mehr verdienen, dafür aber auch noch mehr arbeiten.

mein einkommen variert zwar von jahr zu jahr, aber bisher habe ich eigentlich immer einiges mehr verdient als gg. somit wäre es natürlich rein finanziell betrachet verfünftiger, ich würde aufstocken und er reduzieren. aber für uns stimmt es so und wir haben beide unsere zeit mit den jungs.

@andere leute: ich finde, wenn es für euch als familie stimmt, ist es egal, wenn andere tratschen oder was sie denken. bei uns im quartier sind auch die meisten frauen zu hause. im berufsleben habe ich es dafür häufig mit männer zu tun (die oft eine frau zu hause haben). aber es soll ja jeder so machen, wie er will.

@haushalt / abgrenzen: ist bei uns zeitweise ein thema, da ich manchmal geschäftlich weg bin. seid sommer war ich dreimal mehrere tage im ausland. wenn ich dann nach hause komme, muss ich mich schon zusammenreissen, nicht dies und das zu kritisieren. vor allem was essen betrifft, welches den kindern verfuttert worde oder eben nicht... ich weiss, ist eigentlich doof.

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danci
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von danci »

@ Sonne12
Wir hatten vorübergehend für 2 Jahre das Modell: Ich arbeitete Vollzeit, er ca. 40-50%. Zuvor und jetzt seit dem MU wieder das Modell je 80%.

Was waren/sind die grössten Probleme?

Mir fehlte der Alltag mit den Kindern. Meine Grosse kam gerade in den Kiga und ich hatte keinen Tag, wo ich sie danach empfangen konnte. Zeit mit den Kindern hatte ich genug, wir haben sie uns extra genommen, aber eben nicht Alltag unter der Woche.
GG war gestresst, dass praktisch der gesamte Haushalt auf ihm lastete (ich wollte neben der Vollzeitarbeit halt die Zeit einfach mit den Kindern geniessen), und auch war es für ihn schwerer, Anschluss im Dorf zu finden, da er nur von Frauen umgeben war.

Wie alt waren die Kids bei der Umstellung resp. schon ab Babyalter und wie war das für euch?

Die Kinder waren 5 und 2.

Wer bringt bei vollem Gehalt mehr in die Familienkasse, sie oder er?


Ich verdiene auf 100% gerechnet ca. das Doppelte als mein Mann.

Was waren/sind die Beweggründe dafür?


Eher Zufall :wink: Ich stagnierte in der Karriere und wollte einen Schritt vorwärts machen. Da bekam ich ein Angebot und hatte die Wahl: 1. bleiben im 80%-Job, mehr Familienzeit, aber Langeweile, kein Vorwärtskommen. 2. Neuer Job, allerdings 100%, mehr Arbeitszeit, aber spannend und ein grosser Schritt in die Richtung, die ich wollte.

Er schwankte im gleichen Moment zwischen zwei Angeboten: 1. 80% Festanstellung, fester Lohn, guter Job, aber mit viel Abwesenheit. 2. Stelle auf Abruf, unsichere Prozente und damit auch Lohn, aber spannendere Aufgaben, mehr Abwechslung und mehr Familienzeit.

Wir wussten, dass es nur geht, wenn entweder ich bei meinem Job bleibe und er das 1. Jobangebot annimmt oder ich wechsle und er nimmt das 2. an. Dass ich bleibe und der das 2. annimmt, wäre finanziell eng geworden. Dass ich den Job wechsle und er das 1. Angebot annimmt, hätten wir als Familie nicht gepackt bzw. wäre zu Lasten der Kinder gegangen. Wir haben uns dann beide für die zweite Option entschieden. War eher ein Bauchentscheid innert ein paar Stunden.

Was sind die Vorteilen resp. was hat es in eurer Familie positiv verändert?


Ich habe beruflich sehr profitiert und es macht mir Freude. Er hatte eine sehr intensive Zeit mit den Kindern (Auch wenn sein Pensum jetzt nur wenig höher ist, so merken wir halt schon den Unterschied zwischen zwei "gleichberechtigten" Betreuern und einen "Hauptbetreuer"), die er genossen hat. Zudem hatte er die Möglichkeit wirklich da Fuss zu fassen, was er am liebsten macht, weil ich ihm finanziell sehr den Rücken freihielt.
Und was ich halt geniesse und auch heute noch liebe, ist dass wir den Kindern vorleben konnten, dass es auch anders geht als in den starren Geschlechterrollen. Mami (mehrheitlich) zu Hause, Papi Vollzeit weg sehen sie ja überall im Umfeld, aber sie empfinden es als eine Option, nicht als Muss und das finde ich schön.

Und trotzdem empfinde ich (und er hoffentlich auch) unser jetziges Modell als ausgeglichener und wir sind beide zufriedener. Keiner von uns könnte ganz auf seine Arbeit verzichten (unabhängig von den Finanzen), eher wollen wir beide auch ein gewisses Pensum haben, und auch ist keiner der Hausmann/Hausfrau. Aber wir wollen beide am Leben der Kinder teilhaben und nicht die ganze finanzielle Last alleine stemmen. Auch gibt es so weniger Diskussionen, wer welchen Prozentsatz zu Hause machen muss. Wir teilen den Haushalt 50:50 (da ich schneller bin, kommt höchstens die Frage, ob sich die 50:50 auf die Zeit oder den Output beziehen :mrgreen: ), was uns mehr liegt.

Wir könnten beide mehr verdienen, wenn wir Vollzeit arbeiten würden (also mehr auf 100% gerechnet). Aber das ist es uns mit so kleinen Kindern nicht wert, also war es auch nie ein Kriterium. Es ist stressig, herausfordernd und ein organisatorisches Chaos, aber es geht uns beiden besser damit und solange wir diese Möglichkeit haben, möchte niemand wechseln.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

Sunne12
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Sunne12 »

So ich möchte euch mal wieder wissen lassen wie es steht....

Das Gefühl mit der Decke auf den Kopf fallen hat sich etwas gelegt.
Trotzdem ich habe mich vor einer Woche auf eine 100% Stelle beworben. Die Gefühle waren sehr ambivalent. Auf der einen Seite hat mich das Inserat extrem angesprochen, auf der anderen Seite hatte ich im letzten Zyklus eine Verschiebung und musste recht lange auf die TR warten. Obschon ich wusste, dass es ausser "Maria 2.0" unmöglich ist, sind meine Hormone wild durcheinander geflattert. Irgendwie kann ich damit nicht so ganz abschliessen...
Jetzt kann ich mich schon vorstellen gehen und das bringt mich vollends aus der Fassung. Ich bin etwas überrumpelt, da ich nicht dachte dass es so schnell geht.
Bei meinem Mann hat sich folgendes ergeben: Gesundheitlich;leicht besser aber naja... Er geht neu in die Osteopathie und sein Therapeut denkt er könnte noch was verbessern - braucht aber sicher 6-8 Sitzungen.
Laufbahnberatung: War gut für ihn. Aber auch da, das wird etwas Zeit in Anspruch nehmen. Da wir aber das unmöglich auch noch finanzieren können (der Osteopath ist schon schw... teuer) Also entweder schauen ob wir Prämienverbilligung kriegen dann wäre das gratis oder IV beantragen - also einfach für die Beratung (niederschwelliges Angebot oder so nennt sich das) Braucht allerdings auch bis zu einem halben Jahr Zeit.

@Petzi: Hattest du das Gespräch schon? Wie ist es gelaufen?

Petzi78
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Petzi78 »

@Sunne: Ja ich hatte das Gespräch vor 2 Wochen bereits und hatte ein sehr gutes Gefühl. ich war eine der ersten und das letzte Gespräch der ersten Runde hatten sie diese Woche. Leider habe ich bis heute nix mehr gehört und denke ich bin aus dem Rennen, sonst hätten sie sich schon gemeldet. Bin gerade sehr traurig und enttäuscht.... Wennigstens könnten sie gleich absagen dann bräuchte ich mir keine Hoffnungen zu machen :-(
Naja, ich werde weiterschauen....

Ich wünsche Dir dass ihr euren Weg findet.

Lg

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tiwa
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von tiwa »

OT Petzi, frag doch nach, das signalisiert auch dein Interesse !
@sunne12: wie andere finde ich auch ihr solltet dir familienplanung vorher lösen... habe es mehrmals im team erlebt dass eine kollegin frisch beginnt und gleich ss wird....ich fand das gar nicht toll, auch wenn das ja nicht verboten ist, logischerweise
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

Astin
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Re: von Hausfrau zu der Ernährerrolle

Beitrag von Astin »

Hallo Sunne

Ich habe gerade ein bisschen herumgeschneuggt und bin auf diesen Thread gestossen, auch weil ich lange Zeit gedacht habe, ich bin so ziemlich weit und breit die einzige 100%-arbeitende Mama :wink: Natürlich ist mir klar, dass es nicht so ist, aber wir wohnen in einem Dorf, wo es schon komisch ist, dass eine Frau studieren geht ("Was, wieso? Kriegst ja Kinder und dann bleibst du zu Hause! Geh doch lieber vorher noch etwas Geld verdienen!")...

Wie geht es deinem Mann? Habt ihr euch inzwischen entschieden bez. Hauptverdiener und Nebenverdiener?

Also, vor einem halben Jahr hat GG seinen Job aufgegeben (extrem familienunfreundlich, langer Arbeitsweg, so dass er nur am Wochenende todmüde zu Hause war, Kind damals 2 Jahre) und ich ging 100% arbeiten. Ich konnte meine 40%-Stelle "aufstocken". Ich verdiene etwas weniger als GG, aber durch den kürzeren Arbeitsweg und dadurch, dass ich zu Hause Mittag essen kann, gleicht sich dieser Betrag wieder aus. Ausserdem habe ich teilweise auch Ausseneinsätze, wo mir der Weg mit Privatauto angerechnet wird, ich bekomme also noch eine kleine km-Entschädigung, die je nach Monat die Benzinkosten sogar abdeckt. Meine Arbeitszeiten kann ich meist gut so timen, dass ich allerspätestens um 17:00 h zu Hause bin und dann noch Zeit als Mama geniessen kann.

Ein Gehalt alleine reicht nicht aus, deshalb hat GG einen Teilzeitjob angenommen, den er ausserhalb meiner Arbeitszeiten ausführen kann. Zudem schliesst er jetzt sein Studium in einem Teilzeit-Studium noch ab. Insgesamt arbeitet er also ca. 3 Nächte/Woche und hat einen ganzen Tag plus zwei Abende Uni. Er ist dadurch häufig müde, gerade durch den doofen Schlafrhythmus, der faktisch gar nicht vorhanden ist, aber es geht gut auf. Unser Kind (inzwischen 2.5 Jahre) ist in der Regel ein sehr guter Schläfer und braucht nur ab und zu (ca. alle 2 Wochen einmal) Mama oder Papa in der Nacht. Ausserdem gibt's noch Mittagsschlaf. :wink:

Zeit zu Zweit gibt es also nicht viel, aber Baby Nr. 2 ist unterwegs, so schlimm ist es also nicht mit der Paarzeit. :wink: Ich wurde ss, bevor ich mein Pensum erhöht habe (aber es war schon so ausgemacht), habe aber niemandem etwas gesagt, erst nach den 13 Wochen. Das war zuerst ein Schock für die Arbeitskollegen, aber jetzt kommt das Kind, wenn bei uns eh saisonbedingt eher wenig los ist, von daher geht es schon. Ausserdem konnten sie sich jetzt dann fast ein halbes Jahr drauf vorbereiten. Nach dem 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub werde ich wieder 100% weiterarbeiten.

Hm, mein grösstes Problem war, dass ich immer dachte, ich mache zu Hause alles richtig, und deshalb muss GG es so machen wie ich will, aber das habe ich inzwischen aufgegeben, immerhin gibt es da ja mehrere Arten von "richtig". :wink: Haushalt macht GG super, und auch mit anderen Müttern im Dorf kommt er besser zurecht als ich... Aber war vorher schon nicht anders. :wink: Für ihn ist manchmal Hausmann, Arbeit und Ausbildung dann schon auch sehr anstrengend, aber wenn Kind Nr. 1 dann mal eine schwere Nacht hatte, ist mein Arbeitgeber auch felxibel genug und ich darf zu Hause bleiben, damit GG sich etwas erholen kann.

Positiv verändert hat sich vor für uns, dass wir jetzt vom Gefühl her eine richtige Familie sind (ich sehe GG und Kinder am Mittag und am Abend) und GG nicht nur "Gast" ist am Wochenende und ich sonst alles alleine bewerkstelligen muss. Aber den Alltag mit Kiddy vermisse ich schon auch teilweise...

So, ich hoffe, ihr könnt eine für euch passende Lösung finden! Was vielleicht auch noch interessant ist: Kinderzulagen würdest ja dann auch du via deinem Lohn erhalten. Die sind aber von Kanton zu Kanton sehr, sehr unterschiedlich (bei uns hat das 150 CHF/Monat ausgemacht!!) und wenn du in einem kinderfreundlicheren Kanton arbeitest als dein GG, dann wirst du auch höhere Zulagen erhalten. Ist mir nur eingefallen wegen Umzug etc. Ausserdem haben auch alle Kantone andere KK-Prämienverbilligungsregeln (entscheidend ist der Wohnkanton). Wir verdienen auch ein Mü zuviel und bekommen deshalb dieses Jahr keine Verbilligungen mehr. Schlussendlich haben wir jetzt weniger Portemonnaie, als wenn wir die paar Fränkli weniger verdienen würden. Solche Unterschiede würde ich insbesondere auch wegen geplantem Umzug und so beachten!

Liebe Grüsse, Astin
Wirbelwind (Sommer 2013) und Wundernas (Februar 2016)

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