Katze von freilaufenden Hunden zu Tode gebissen

[Jila]

Hallo mitenand

Ich brauche Euren Rat, vielleicht kann mir ja jemand helfen.

Es geht um folgendes:

Gestern wurde unsere Katze von zwei nicht angeleinten Hunden vor unserem Haus zu Tode gebissen. Wir wohnen an einer Nebenstrasse mit 3 Häusern, diese führt bei unserem Haus vorbei zu einem Waldweg und dann in den Wald. Oft kommen bei uns Hündeler vorbei oder Reiter mit ihren Hunden. Diese sind wie gestern sehr oft nicht angeleint. Nun war es gestern so, dass die Reiter ihre zwei Hunde im Verlauf der Nebenstrasse frei gelassen haben. Sie hatten sie nicht unter Kontrolle (das gibt die Besitzerin zu). Unsere Katze war schon etwas älter und konnte dadurch nicht mehr flüchten und wurde von den Hunden attackiert und zu Tode gebissen. Wir haben noch zwei kleine Kinder und ich frage mich, was gewesen wäre, wenn eines der Kinder bei der Katze gewesen wäre und ich nicht schnell genug hätte eingreifen können oder generell wenn die Hunde auch ein Kind angefallen hätten.

Meine Frage ist nun, weiss jemand wie das rechtlich mit der Leinenpflicht (Kt. TG) aussieht?
Wie würdet ihr jetzt weiter vorgehen (die Polizei ist erst am Montag wieder erreichbar und nur für eine Auskunft möchte ich ja nicht den Notruf wählen).

Einerseits denke ich, ich möchte keine Anzeige machen, weil bringen wird es nicht viel. Der (emotionale) Wert der Katze kann man nicht ersetzen. Die besagte Hundehalterin war sehr geschockt und ich nehme an, sie hat ihre Lehren gezogen. Aber die anderen Hundehalter? Ich kann ja kaum eine Leinenpflicht, falls diese rechtlich nicht schon besteht, durchsetzen.

Andererseits haben die Hunde eine Katze totgebissen, vielleicht machen sie dies wieder und irgendwann ist dann ein Kind dran. Dann würde ich mir Vorwürfe machen, nicht gehandelt zu haben, da ich ja wusste, dass diese Hunde schon mal zugebissen haben. Was mich eben etwas stutzig macht, dass diese Hunde quasi eine Katze die nicht mehr davon läuft, totbeissen. Man bringt ja den Kindern immer bei, stehen zu bleiben, nicht zu schreien, Hände runter etc. das der Hund evt. ablässt und seinen Jagdinstinkt nicht noch mehr weckt. Die Besitzerin meinte sie hätten die Hunde 10 Jahre und es sei noch nie etwas gewesen.

Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie ihr in dieser Situation reagieren würdet? Ich bin völlig hin- und her gerissen. Sorry für den langen Roman.

Lg Jila

[Yvi16]

Liebe Jila, tut mir leid für dich und eure Katze.

Bitte bringe es auf jeden Fall zur Anzeige (ich weiss nicht ob man das sogar muss). Wer sagt dass das wirklich das erste Mal war? Tiere die frei gelassen werden müssen klar abrufbar sein. Jagen ist sowieso strafbar, sei es ein Kaninchen, Reh oder was auch immer.

Die Katze kann dir niemand ersetzen aber du kannst andere davor schützen das selbe zu erleben. Es gibt so viele wenn und abers... Was ist wenn der Hund krank ist und es deshalb tut und die Besitzerin es noch nicht weiss? Wer ist das nächste mal dran? Tier? Mensch? Ich gebe dir Recht, man weiss es nicht, es können auch Kinder sein. Aus diesem Grund würde ich reagieren. Du willst ihr ja nichts böses, nur deine Familie und dich schützen, denn sie wird wohl wieder bei euch vorbei reiten.

Alles Gute und komm gut über die Regenbogenbrücke kleine Fellnase [-]

[Shanta]

Oh je das tut mir echt leid für öich,also ich bin villeicht ein wenig extrem aber bei mir gibts kein pardon und beckämen eine anzeige,si haben jetzt blutgeleckt und kann immerwieder vorkommen und wie du sagst das nächste mal ist es villeicht ein kind und dann??
Ich habe selber 2 Hunde(schäfer)und 9 katzen und ich finde es ist eine erziehungssache,meine beiden jagen nicht,der grosse ist auch als er jünger war mal einer katze nach weil si aus dem busch kamm konnt ihn direckt abrufen und für ihn wars etwas was davon sprang...di kl hündin hab ich auch immer zum reiten mitgenommen bei strassen,quartier war sie immer neben mir nur auf feldwegen durfte sie frei laufen...so das ist meine sicht und wie gesagt villeicht etwas extrem aber mach was für dich stimmt wirst sicher das richtige tun,viel Glück und drück dir die daumen[-] [-]

[don-li]

Ich bin der meinung vob Yvi16

Es tut mir leid für euch und eurer katze[-]

[Yvi16]

Hab noch meine Kollegin gefragt. Wenn di es melden willst dann laut ihr bei der Polizei und beim Kantonstierarzt.
Wie Shanta schreibt, sie haben ev. Blut geleckt und tun es wieder.

[macybacy]

oh nein! das ist ja mega schlimm![-][-]tut mir sehr leid für euch!
ich würde es auch melden, den gewissen wegen. bin selbst reiterin und sehe viele hündeler, dir ihre tiere nicht im griff haben und eben auch reiter, die sich nicht auf pferd und hund gleichermassen konzentrieren können. z.T. gehen die hunde auch auf Wild im Wald. Das dürfen sie auch nicht.
darf ich fragen, was für hunde es waren? so ungefähr? kleinere jagdhunde oder z.b. in richtung labradore? wir möchten auch einen hund, aber erstens will ich, dass unsere katzen nicht darunter leiden und zweitens möchte ich mich möglichst für eine ultra friedliche rasse entscheiden. obwohl natürlich auch die erziehung eine grosse rolle spielt.
ich hoffe, es passiert bei euch nichts mehr und es tut mir sehr leid um eure katzen-seniorin[-]

[ocki]

Ich bin ebenfalls Hundehalterin und ich würde es melden. Mein Kolleg hat eine Hundeschule und hat mir erzählt, welche Konsequenzen eine Teilnehmerin bekam, deren Hund ein Reh gerissen hat. Sie hat sich selbst gemeldet beim Forstamt und bekam eine Anzeige wegen vernachlässigter Aufsichtspflicht und Tierquälerei. Deshalb musste sie eine Busse zahlen (CHF 1'600.-), der Hund hat Leinenpflicht und sie muss zusätzlich 10 Stunden in der Hundeschule absolvieren... Die Busse finde ich persönlich extrem, vor allem, da sie sich ja freiwillig gemeldet hat, aber den Leinenzwang und die Hundeschulstunden finde ich sehr gut!

[Leni84]

Anzeigen oder melden ja, aber sucht doch nicht den Fehler bei der Rasse!!! Es ist einzig und allein der Hundehalter der den Hund nicht im Griff hat. Alle Hunde die sich gestört oder "agressiv" gegenüber anderen Tieren oder Menschen verhalten machen das nicht von Natur aus.. Wenn man sich einen Hund zutun möchte dann soll man sich über die Rasse die man will informieren und sich auch bewusst sein dass man immer, sprich das ganze Leben des Hundes auch mit ihm "arbeiten" muss. Egal welche Rasse.
Ales gute am anderen Ende der Regenbogenbrücke Fellnase.

[Christa]

Frag doch mal beim Tierarzt nach, der kennt auch die Gesetze vor Ort und kann dir sicher weiterhelfen.

[Büsi3]

Oh nein, das tut mir sehr leid für Euch. Ich würde das auf jeden Fall melden und das sage ich als Hunde- und Katzenhalterin. Die Hunde werden abgeklärt und je nachdem wird der Halter Auflagen bekommen wie Hundeschule, Leinen- und evt. Maulkorbpflicht. Kommt raus dass die Hunde gefährlich sein könnten für Kinder werden sie evt. eingeschläfert. Aber lieber das als dass noch mehr solche Vorfälle passieren. Bei uns im Dorf wurde letzte Woche ein kleiner Hund von einem grossen totgebissen, der Hund wird jetzt abgeklärt.


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[Tinky]

Soweit ich weiss, muss sowas gemeldet werden.

Unsere Katze wurde mal von einem Hund auf seinem Terrain verbissen. Mein Tierarzt hat das gemeldet, da der Hundebesitzer jederzeit für seinen Hund verantwortlich ist.

[Leela]

Ich bin ebenfalls Hundehalterin und ich würde es melden. Mein Kolleg hat eine Hundeschule und hat mir erzählt, welche Konsequenzen eine Teilnehmerin bekam, deren Hund ein Reh gerissen hat. Sie hat sich selbst gemeldet beim Forstamt und bekam eine Anzeige wegen vernachlässigter Aufsichtspflicht und Tierquälerei. Deshalb musste sie eine Busse zahlen (CHF 1'600.-), der Hund hat Leinenpflicht und sie muss zusätzlich 10 Stunden in der Hundeschule absolvieren... Die Busse finde ich persönlich extrem, vor allem, da sie sich ja freiwillig gemeldet hat, aber den Leinenzwang und die Hundeschulstunden finde ich sehr gut!

Die Busse finde ich nicht extrem, sie entspricht wohl etwa dem Gegenwert eines Rehes?
Und ein Hund der ein Reh reisst....das ist schon krass, das ist ja kein kleines Tier.

[Mrs. Bee]

Etwas salopp ausgedrückt: das geht unter Sachbeschädigung. Ob die Katze jung oder alt war spielt keine Rolle, der Hundehalter ist verantwortlich für den vom Hund verursachten Schaden. Auch wenn's den Hundehaltern leid tut, warden sie gebüsst werden.
Ich würde glaub's Anzeige erstatten.

[Jila]

Hallo mitenand

Melde mich kurz, bin etwas im Schuss:-) Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen, der Tenor ist ja eindeutig. Ich habe mich nun heute bei der Polizei und dem Veterinäramt erkundigt. Also bei der Polizei muss ich Anzeige erstatten, wenn ich quasi die Katze "entschädigt" haben möchte. Von Büssen hat der Polizist insofern nichts gesagt. Grundsätzlich ist es aber so, zumindest bei uns im TG, dass das Hundewesen Sache der Gemeinde ist. D.h. ich kann eine Meldung beim Veterinäramt machen, diese nehmen dann mit der Gemeinde Kontakt auf und diese ist verpflichtet den Sachverhalt zu überprüfen, d.h. ob die Hunde z.B. schon mal auffällig waren etc. Je nachdem wird die Gemeinde dann Sanktionen gegenüber dem Hundehalter verhängen oder das Veterinäramt wieder einschalten wenn das Tierschutzgesetz / Hundegesetz zum Tragen kommt. Ich für mich habe nun entschieden, dass ich diese Meldung beim Veterinäramt mache. Bei der Polizei werde ich vorgängig keine Anzeige erstatten. Mir geht es in erster Linie darum, dass hier einfach mal genauer hingeschaut wird. Das Büsi können wir leider nicht ersetzen und ich hätte ihr im Alter einen schöneren Tod gewünscht. Das macht mich halt traurig und die Kleine fragt halt auch immer wo die Katze ist:-(

@macybacy: Ich habe absichtlich nicht geschrieben, um welche Hunderasse es sich handelt. Ich war selbst 14 Jahre lang Hundehalterin eines Labradors, den wir leider vor 2 Jahren auch hergeben mussten. Ich bin der Überzeugung, dass es immer der Fehler des Hundehalters ist. Es gibt Hunde mit verschiedenen Charakteren und nicht jeder passt zu jedem Mensch. Oft sucht sich der Halter das "falsche" Tier aus. Ich habe für meinen Hund nie die Hand ins Feuer gelegt, da ich nicht immer zu 100% wissen kann, wie der Hund reagiert. Bzw. es kann eben auch gut sein, dass der Hund krank ist und dann plötzlich zu beisst. Meine Kollegin hatte ebenfalls einen lieben Familienhund bis zu dem Tag als er hintereinander beide Kinder biss. Es stellte sich heraus, dass er einen Krebstumor hatte. Daher habe ich immer probiert möglich vorausschauend zu sein und meinen Hund wenn er frei war, frühzeitig wieder angeleint etc. Gerne schreibe ich Dir aber wenn es Dich interessiert per PN die Hunderasse. Ich finde es einfach wichtig, sich genau über die verschiedenen Charaktere zu informieren und dann zu entscheiden welcher Hund vielleicht zu einem passt.

Also nochmals herzlichen Dank für Eure Meinungen!

Lg Jila