Arztzeugnis nach 1. Tag?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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espresso
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Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von espresso »

Darf der Arbeitgeber bei Krankheitsabwesenheit bereits nach dem ersten Tag ein Arztzeugnis verlangen?

Im Lehrgeschäft (Baubranche) unseres Sohnes ist gerade eine entsprechende Diskussion unter den Mitarbeitern und Vorarbeitern entstanden. Diese neue "Regelung" gelte aber nur, wenn man am Montag krank ist und damit offenbar automatisch unter Verdacht steht, das Wochenende verlängern zu wollen. Dies sei in der Vergangenheit offenbar oft vorgefallen.

Bevor wir diesbezüglich nichts Schriftliches erhalten, stufen wir dies eher als Halbwahrheit/Gerücht ein. Würden aber trotzdem gerne erfahren, ob eine solche Regelung rechtlich Bestand hätte.
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Mira
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Mira »

Ist zwar unüblich, aber ja, das ist erlaubt.


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Chaanya
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Chaanya »

Isch bi min Lehrbetrieb ide Speditionsbetrieb au de Fall gsi..

Chaanya
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Chaanya »

Speditionsbranche meini[-]

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Carlene
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Carlene »

Ja ist erlaubt.

DaisSu
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von DaisSu »

Ja ich würde auch sagen das das erlaubt ist

fiosmama87
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von fiosmama87 »

Ja bei mir im vertrag (gastro) auch so geregelt
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Knuddel
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Knuddel »

Ja das darf der arbeitgeber verlangen.

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Ups...
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Ups... »

Wieso wird das Hinterfragt?
Erlaubt ist es - wenn mein Chef das von mir wünschen würde, würd ichs aber auch machen, wenns keinen rechtlichen Bestand hätte - ich hab ja nix zuverbergen..

Malaga1
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Malaga1 »

Es ist erlaubt, aber fragwürdig. Immerhin werden da der Grundversicherung völlig unnötige Kosten aufgedrückt. Aus meiner Sicht müsste es eine gesetzliche Regelung geben, dass der AG die Kosten des Arztbesuches übernimmt.
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espresso
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von espresso »

Ups... hat geschrieben:Wieso wird das Hinterfragt?
Offenbar aus Naivität, da unser Sohn sich niemals trauen würde sich grundlos Krank zu melden und auch wir einen Fehltag nur so zum Spass absolut nicht tolerieren würden.
Malaga1 hat geschrieben:Es ist erlaubt, aber fragwürdig. Immerhin werden da der Grundversicherung völlig unnötige Kosten aufgedrückt.
Dies war ebenfalls unser erster Gedanke, als wir davon hörten.
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Ups...
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Ups... »

Es ist leider so, dass den AGs durch solche Fehltage unmengen von Geld verloren geht. Und eine solche Regelung ganz einfach die "faulen Eier" warnt und allenfalls aussortiert. Ich verstehe die Arbeitgeber,weil es einfach zu viele nicht loyale Mitarbeiter gibt...

Lunida
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Lunida »

Wie schon geschrieben: Arbeitsrechtlich absolut i.O.! Verlangen wir bei Mitarbeitern, die häufig wegen Krankheit fehlen, wir am Wahrheitsgehalt der Krankheit zweifeln oder wo wir aufgrund der Absenzen einfach sicherstellen wollen, dass sie zumindest einen Arzt darüber informieren, dass sie aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten gehen können (Sorgfaltspflicht Arbeitgeber!) auch.

Wegen den Kosten: Ein Zeugnis kostet zwischen CHF 8.- und CHF 12.-. Wenn die Franchise (die bei den meisten relativ hoch ist) noch nicht aufgebraucht ist, muss man das sowieso vollumfänglich alleine zahlen. Wenn die Franchise aufgebraucht ist (oder =0), dann zahlt es (abzüglich 10%) die KK. Richtig. Aber wenn ich daran denke, was KK sonst so alles zahlen... Magen-Bypässe, ohne dass die Leute vorherige Diätversuche vorweisen müssen... bei einer Kollegin von mir wird seit Juli 2-3x pro Woche Physio wegen Schulterschmerzen bezahlt, die 3x gar nichts nützt :roll: ... gewisse Leute gehen wegen jedem Gugus auf den Notfall (das Kispi ist am Weekend und Abend regelmässig voll von Leuten, die dort mit ihren quietschfidelen Kindern sitzen, die vielleicht maximal 2x gehustet haben oder einen Schnupfen haben :shock: )... Spitalaufenthalte von Komasäufern werden bezahlt... Diabetes-Typ 2, eine Krankheit, die vor allem durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung, Uebergewicht, etc. (also Eigenverantwortung!) entsteht... usw.

Da sind diese CHF 10.- für ein Zeugnis - das ja nur vereinzelt Leute bringen müssen - mit Sicherheit das allerkleinste Problem :wink: .

Aber ansonsten wie geschrieben: Rein rechtlich ist es absolut i.O. Der AG darf ab dem allerersten Tag der Absenz ein Arztzeugnis verlangen. Immer.
Zuletzt geändert von Lunida am Fr 11. Dez 2015, 08:23, insgesamt 1-mal geändert.

Peti
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Peti »

Ja das döff s gschäft.

Epic
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Epic »

Ja dürfen sie.
Auch wenn ihr bzw. dein Sohn ehrlich ist dann nützen viele leider diese Situation aus.

@Lunida
Aber mit den 8.- Franken ist es ja nicht gemacht. Ein seriöser Arzt stellt erst ein Zeugniss aus nach einem Untersuch was dann nochmals Kosten von 60-80 Franken verursacht.
Gebe dir aber recht das dies sicher nicht die problematische Belastung für die KK ist.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

Lunida
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Lunida »

@Epic
Ja, das stimmt schon. Aber aus meiner 10jährigen HR-Erfahrung kann ich sagen, dass wir das mit dem Arztzeugnis ab dem 1. Tag wirklich immer nur in Ausnahmefällen/begründeten Fällen verlangt haben. Habe noch nie einen Fall erlebt, wo man das von einem Mitarbeiter verlangte, vielleicht 2-3 Mal pro Jahr krank war. Beim jetzigen AG z.B. haben wir rund 200 Leute - und momentan müssen 3 davon ab den 1. Tag ein Arztzeugnis bringen. Dies aber nicht aus Bosheit und auch nicht, weil wir glauben, dass uns der Arbeitnehmer anlügt, wenn er sich jeweils aus gesundheitlichen Gründen abmeldet, sondern weil wir wissen, dass diese Mitarbeiter wirklich Probleme haben (psychisch, Alkohol, etc.) und es uns wichtig ist, dass da ein Arzt informiert ist. Wenn sich solche Mitarbeiter alle 2-3 Wochen für jeweils 1-2 Tage krank melden (weil es ihnen eben psychisch schlecht geht, sie wieder mal einen Hangover wegen Alkohol, Drogen, etc. hatten) und nie ein Arzt involviert ist (weil man bei uns sogar erst ab dem 4. Tag der Absenz ein Arztzeugnis bringen muss), vernachlässigen wir unsere Sorgfaltspflicht... weil wir aufgrund der häufigen und kurzen Absenzen (und dem sonstigen Verhalten des Mitarbeiters) faktisch wissen, dass da bei ihm etwas nicht i.O. ist, aber einfach die Augen davor verschliessen. Mit diesem "Arztzeugnis ab dem 1. Tag" stellen wir einfach sicher, dass irgendein Arzt über diese häufige Absenzen informiert ist und dann liegt es in seiner Verantwortung, mal mit dem Patienten zu reden oder sich diesen genauer anzuschauen (wobei sowohl AG als auch Arzt bei solchen Problemen natürlich immer nur bedingt eingreifen/helfen können - wenn der Mitarbeiter nicht will, will er nicht... aber immerhin: Wir haben dann gemacht, was wir tun konnten).

Selbstverständlich reden wir bei einer solchen Massnahme auch immer vorgängig mit dem Mitarbeiter und erklären ihm, wieso wir per sofort ab dem 1. Tag ein Arztzeugnis wollen. Aber klar: Die, die sich ihre Probleme (noch) nicht eingestehen wollen, die verstehen es dann trotzdem nicht.

Bei einem Lernenden musste ich diese Massnahme auch mal anwenden. Der hat auch alle 2-3 Wochen immer wieder für 1-2 Tage gefehlt. Ich glaube, der hatte auch psychische Probleme (mit körperlichen Auswirkungen wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, etc.). Das haben auch die Eltern so gesehen (da fanden vorgängig selbstverständlich auch Gespräche statt). Schlussendlich habe ich dann auch ab dem 1. Tag ein Arztzeugnis verlangt, womit ich zumindest sicherstellen konnte, dass da ein Arzt involviert ist.

@espresso
Dass es in der Tat Mitarbeiter gibt, die vor allem am Montag oder Freitag krank sind, stimmt :wink: . Ich habe das immer nur sehr vereinzelt erlebt - aber von HR-Kolleginnen gehört, dass das je nach Branche wirklich ein Thema ist (z.B. im Verkauf sind anscheinend immer wieder sehr viele Mitarbeiter am Montag oder Freitag krank... oder eben im Baugewerbe). Und klar: Wenn man da häufiger solche Fälle hat, dann muss man da irgendwie entgegenwirken - und diese Massnahme (Arztzeugnis ab dem 1. Tag) ist eine sehr wirkungsvolle Massnahme. Dass man es - wenn man ein paar solcher Fälle in einer Firma hat - grad bei allen einführt, finde ich persönlich zwar auch nicht sehr schlau, aber schlussendlich ist das die Entscheidung des AG bzw. er darf das so machen. Aber eben: Dass man es dann grad von allen verlangt, statt nur von denen, die eben häufiger mal am Montag oder Freitag fehlen, finde ich persönlich auch nicht gut.

Malaga1
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Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Malaga1 »

@Lunida: das Arbeitsunfähigkeitszeugnis ist eine Nichtpflichtleistung und wird von der Grundversicherung nicht übernommen. Wie du sagst kostet es um die 10 Franken. Die kassenpflichtige Konsultation ist um einiges teurer. Ich finde einfach, der AG müsste die Konsultation bezahlen, wenn er unter drei Tage Abwesenheit generell von der ganzen Belegschaft ein Zeugnis will.


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shiraz
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von shiraz »

... und wieso sollte der Arbeitgeber bezahlen müssen? Es liegt ja nicht in seiner Person, wenn jemand krank wird UND Krankentaggeld beansprucht.
Manche Menschen sind nicht klassisch dumm - sie haben bloss Pech beim Denken

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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Lunida »

Malaga1 hat geschrieben:@Lunida: das Arbeitsunfähigkeitszeugnis ist eine Nichtpflichtleistung und wird von der Grundversicherung nicht übernommen. Wie du sagst kostet es um die 10 Franken. Die kassenpflichtige Konsultation ist um einiges teurer. Ich finde einfach, der AG müsste die Konsultation bezahlen, wenn er unter drei Tage Abwesenheit generell von der ganzen Belegschaft ein Zeugnis will.


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Ok, das habe ich nicht gewusst. Wie gesagt: Wegen diesen CHF 10.- für das Zeugnis, mache ich persönlich kein Büro auf - deshalb habe ich auch die Abrechnung der KK diesbezüglich noch nie genauer angeschaut :wink: :lol: .

Nochmals: Wenn der AG ein Arztzeugnis verlangt, tut er es oft nur deswegen, um seiner Sorgfaltspflicht nachzukommen, d.h. damit sicherzustellen, dass ein MA der häufiger oder länger krank ist, in Kontakt mit einem Arzt ist. Im Fall von Nespresso: Wenn es tatsächlich häufiger und mehrer MA gibt, die gerne mal am Montag "krank feiern", dann verursacht das für den AG hohe Kosten (1-2 Tage krank zahlt noch keine KTG - zumindest nicht im Baugewerbe :wink: ). Das heisst, ein Mitarbeiter mit einem Lohn von CHF 6000.-/CHF 7000.- hat einen Tageslohn zwischen CHF 300.- und CHF 400.- (grob gerechnet). Das heisst, wenn so ein Mitarbeiter nur 3-4 Tage pro Jahr krank feiert, betrügt er den Arbeitgeber um rund CHF 1000.- :!: Und wenn das nur 3-4 Mitarbeiter machen, dann reden wir schon von einem mehrtausendfränkigen Betrag...

... aber lustigerweise: Von diesen horrenden Kosten, die dem AG entstehen, redet hier niemand und darüber empört sich auch niemand :wink: . Aber CHF 10.- für ein Arztzeugnis, die dem Arbeitnehmer entstehen und das man ja NUR bringen muss, wenn man an einem Montag krank ist (wie oft pro Jahr passiert das im Schnitt?), sorgt für einen Riesen-Aufschrei... :shock: :roll: .

Also ich denke, wenn da in der Firma wirklich generell ein Problem herrscht, dass öfters mal mehrere Mitarbeiter am Montag fehlen, dann ist das Verlangen eines Arztzeugnis, wenn Mitarbeiter am Montag krank sind, absolut verhältnismässig, wenn man diese oben genannten Zahlen anschaut! :wink:

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Ingvale
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Re: Arztzeugnis nach 1. Tag?

Beitrag von Ingvale »

Wenn mir meine Lernenden regelmässig an Montagen oder Freitagen sich krank melden würden, dann ja.
Ist Gott sei Dank noch nie vorgekommen.
Aber ich habe regelmässig Patienten, die sich Zahnarzttermin bescheinigen lassen wollen, was für uns sehr viel Aufwand ist. Meistens reicht aber das Terminkärtchen aus.
Lg
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