Waffen im Kinderzimmer

[Bonsai 73]

Wieso nicht? Alles, was verboten ist, hat seinen Reiz.

Unsere Tochter macht Kampfsport und da kämpft man auch mit Waffen. Es gibt klare Regeln und die sind einzuhalten. Auch Zuhause hat sie Messer, Säbel, Pistole, Pfeilbogen, Steinschleuder, Schwert und Schild (letztere selber zugesägt und geschreinert). Da sie ein friedliebendes Kind ist, sehe ich gar keine Probleme.

[Schwups]

Unser Sohn hat diverses in seinem Zimmer, das ich lieber nicht in seinem Zimmer hätte (seine Werkzeugkiste mit rostigen Fundgegenständen, 3 kg gesammelte Steine und Muscheln, Holzstecken, dreckige Schnurr und Seile, etc.). Noch im Spielgruppenalter hat ihm GG eine Pistole für die Fasnacht (nur aus Holz) gezimmert, irgendwann hat er vom BEA-Verlag ein Schild bekommen, von einer Geburiparty ist er mit einem selbstgebastelten Schwert aus Karton heimgekommen, dann kam er mit einem aus Plastik heim, dann wählte er in der in der Badi statt dem Glace diese Wasserpistole mit den Chügeli drin aus, er bekam eine Armbrust mit Zielscheibe auf Weihnachten, aus seinem Sackgeld hatte er sich vor etwas mehr als einem Jahr eine Nerf gekauft, etc.). Mit der Nerf spielt er nur, wenn er mit anderen zusammen sind, die auch eine Nerf haben. Alleine herumschiessen macht ja keinen Spass. Wir haben die Regel, dass er nicht auf Augenhöhe schiessen darf und nur draussen. Der Nachbarsjunge muss, wenn er mit der Nerf herumballert, eine Brille tragen. Manchmal machen auch die Girls mit, dann gibt es zwei Mannschaften und sie verstecken sich unter den Liegestühlen, Büschen, ... Die Tochter meinte auch mal, eine Nerf (natürlich in rosa) besitzen zu müssen. Aber irgendwie ist es ihr wohl doch zu teuer und sie gibt ihr Sackgeld für anderes aus. Auch den Sohn reut es in der Zwischenzeit, sein Sackgeld für die Neuanschaffung dieser Pfeile auszugeben. Er passt auf die wenigen, die er noch hat, sehr gut auf. Er hat auch all seine gekennzeichnet, damit klar ist, dass sie ihm gehören. In die Geschenkbox für die Geburi-Party darf er keine Nerf und diese Pfeile legen und ich kaufen für die anderen Kindern, bei denen er eingeladen ist, auch keine Nerfs als Geschenk. Er darf sie auch nicht mitnehmen zu anderen Kindern, die kleinere Geschwister haben. Beide Kinder haben schon seit längerem eigene Sackmesser mit einer Namensgravur. Auch die sind in ihren jeweiligen Zimmern gelagert. Wenn sie ihre eigene Schere nicht finden, nehmen sie das Sackmesser hervor. Sie klappen es nach Gebrauch immer wieder zu.

[Minchen]

Ich bin der ansicht, solange man den kindern den vernünftigen umgang mit waffen beibringt, gibt es dagegen nichts einzuwenden.
Waffen aber per se zu verteufeln halte ich für den falschen weg.

[Nellino]

..vorallem kann man aus allem eine waffe machen...also anfangs nahmen sie holzstecken und das waren waffen... öhm gehe also nicht jeden tag ums haus und sammle mal alle stecken vorsorglich ein
Der kleine hat playmobil ritter und die kämpfen in der arena zb auch mit waffen, dann haben beide schwerter aus holz und plastik, schilder etc.
Hey, wir spielten früher räuber und poli und äxgüsi aber wir lagen damals auch nach einem peng am boden... klar sicher nicht sooooo toll wenn man bedenkt..aber bin also wegen dem keine waffennärrin geworden.

[+jj+]

ich mag keine waffen und wollte auch keine den jungs kaufen.. ist aber anders gelaufen:-)

mein grosser interessierte sich eigentlich kaum für so was, er mag auch nicht so kämpfen etc. mein kleiner ist da aber anders. der nahm schon immer jeden stecken als waffe...

mein erlebnis dazu: er war vielleicht knapp fünf, wir waren im europapark, er spielte zu der zeit viel piraten und wollte unbedingt so eine waffe (ist so weich, aus gummi oder so was). ist war dagegen und diskutierte mit ihm. da meinte er "mami, das sind eben keine meitli-spielsachen". habe ich eingesehen, ich verstehe das offenbar nicht:-)

mittlerweile ist er 8, der grosse 11. ich kaufe ihnen ausser wasserpistolen keine waffen, aber sie haben sich auch schon vom taschengeld so pistolen für diese kleinen kügeli gekauft. zu weihnachten bekam der kleine nun eine starwars-nerv (nicht von uns!). ich habe mich damit abgefunden. wird auch nicht so viel gespielt. da wird mehr mit lego stars wars etc. krieg geführt. mit games zum glück (noch) nicht.

regeln: zu hause krieg nur im zimmer hinter geschlossenen türen. auf niemanden schiessen - auch nicht nur "wie" mit der hand - der beim spiel nicht mitmacht. wenn mit waffen, dann nie auf den kopf zielen, kügeli einsammeln. aufräumen.

ich sehe es mittlerweile lockerer. thematisiere aber durchaus immer wieder mal das thema krieg und das daraus folgende elend.

[dextroenergen]

Eine Waffe ist nicht nur zum töten da. Eine Waffe ist auch ein Sportgerät. Und ich kann nicht verstehen, warum man umbedingt verhindern will, das Kinder damit in Berührung kommen. Waffen gehören auch zu Leben. Und je früher die Kinder lernen damit umzugehen, umso besser ist es doch.

Ich höre immer wieder von Eltern "Mein Sohn bekommt nie eine Waffe". Und dann können die nicht verstehen, wie denn nun der Kleiderbügel plötzlich zur "Waffe" wurde.

Meiner Meinung nach wurden Pistolen dazu erschaffen, um etwas, sei es Mensch oder Tier, zu töten. Benutzt jemand sein Gewehr, um damit ein Tier zu schiessen, damit er dann essen kann, sehe ich das nicht so eng, also z.B. ein Jäger. Allerdings finde ich gehört es auch zum Leben, den Kindern zu zeigen, für was der Mensch die heutigen Waffen so benutzt. Was hat Dextro also getan? Allen Nachbarskindern, die meinten immer wieder auf mein 3! jähriges Kind zu schiessen zu müssen mit Käpslipistolen, einen kurzen Film gezeigt. Und siehe da, keines der Kinder möchte noch "Töten" spielen, es ist einfach kein Spiel und das ist schon kleinen Kindern, wenn man es ihnen erklärt, klar.
Kämpfen ist ok, sie sollen ja auch lernen ihre Kräfte einzuschätzen, aber Krieg nachzuspielen finde ich wirklich traurig.

Ich habe kein Problem damit, dass Kinder ihre Fantasie dazu benutzen und Kleiderbügel in Schwerter verwandeln usw.
Aber bei originalgetreuen Pistolen und Maschinengewehren usw. hört der Spass auf.

Dass Kinder lernen sollten mit Waffen umzugehen finde ich einfach eine strube Vorstellung. Wieso sollte mein Sohn eine Waffe in die Hände nehmen, zu welchem guten Zweck?
Ich bin durch und durch Pazifistin und gegen jede Form von Gewalt, aber Kindern noch so viel "Gewalt" in Form einer Waffe in die Hände zu drücken, das passt mir nicht.

[Minchen]

Spielzeugwaffe ist nicht gleich spielzeugwaffe.
Ein holzgewehr (umriss) ist doch ein himmelweiter unterschied als eine 1:1 nachbildung einer originalpistole.

Dennoch sehe ichs natürlich wie du, dextroenergen, dass man kinder durchaus für den hintergrund von kriegsspielen sensibilisieren kann (und sollte).
Es ist doch bei allen das gleiche: verstand einschalten.