Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Antworten
Benutzeravatar
danci
Foren-Guru
Beiträge: 8250
Registriert: Fr 4. Jan 2008, 18:53
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Bern

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von danci »

sonrie hat geschrieben:Ich bin mir sicher, dass hier jede die "tolle tätigkeit" anders beschreiben wird. Wäre ich 10 jahre aus meinem job weg, hätte ich wohl noch eine sachbearbeiterstelle, was verglichen mit meiner stelle vor den kindern ganz und gar nicht "toll" für mich wäre. Aber klar, ich würde was finden .....
Wäre bei mir genau gleich. Eine Stelle als Juristin bei einer Rechtsschutzversicherung, Behörde oder beim Beobachter...vielleicht. Wirklich eine tolle Arbeit? Kaum.

@ Jali
Gerade in der Pflege kenne ich zwei andere Beispiele:

Fall 1: Pflegefachfrau, 10 Jahre zu Hause mit zwei Kinder, ruft in der Psychiatrie an...sie wolle arbeiten, aber max. 60%, das in der Nacht und im Sommer sei sie jeweils 3 Monate im Ausland....kein Problem, sie konnte gleich anfangen, ihre Unterlagen musste sie einfach am ersten Tag mitbringen. :shock:

Fall 2: Pflegefachfrau, fast 20 Jahre zu Hause mit 6 Kinder...sie rief im Spital an, ob etwas frei wäre...als die hörten, dass sie 6 Kinder hat, durfte sie sich am nächsten Tag vorstellen kommen, da sie ja dann sicher belastbar sei :lol: :lol: :lol:

Aber ich gehe davon aus, dass es auch da gleich ist, wie anderswo. Eine Stelle findet man schon. Eine wirklich spannende Stelle mit etwas Verantwortung etc. wird natürlich viel schwieriger.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

Benutzeravatar
Ups...
Wohnt hier
Beiträge: 4417
Registriert: Mi 25. Mai 2011, 08:12
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von Ups... »

Naja, ein beruflicher Wiedereinstieg muss ja nicht zwangsläufig auf der gleichen Stufe passieren, wie es beim Aufhören war - das kann man nicht, wenn man z.b. 10 Jahre mal weg war. Aber - man hat ja allenfalls schon mal was aufgebaut, weshalb denn beim 2ten mal nicht wieder?

Vor allem das finanzielle - wenn einige hier 50% arbeiten gehen für sagen wir mal 750 Franken (Beitrag AHV, PK und die 300.-- die nach der KITA noch übrigen sind). Weshalb soll dann jemand, der 10 Jahre nicht gearbeitet hat dann nicht für 1'500 / Monat 50% arbeiten gehen? Wenn man gut war in seinem Job und gewisse Anstrengungen zeigt, dann wird der Job interessanter und das Gehalt höher...

mamily
Senior Member
Beiträge: 769
Registriert: So 25. Jan 2009, 09:13

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von mamily »

bzgl wiedereinstieg:
in meinem ehemaligen beruf und auf dem lever auf dem ich war geht fast nur 100% oder nichts. alle anderen, die teilzeit arbeiten, machen im prinzip nur "dubeliarbeiten" da sie eben nicht immer da sind, und somit auch nicht immer erreichbar, in meetings anwesend etc pp. teilweise hatten praktikanten mehr verantwortung als teilzeitarbeitende... un ehrlich gesagt verstehe ich das auch, teilzeit ist nicht in jedem berufh möglich, das wissen aber auch alle. ob ich in meinen alten beruf zurückgehe... eher nein. ich werde mit meinem wissen was anderes anfangen, das geht ja nicht verloren, nur weil man nicht weitergearbeitet hat :)
Bild
mit sternchen 01/2010

+jj+
Vielschreiberin
Beiträge: 1265
Registriert: Do 11. Mär 2004, 23:24
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kanton Zug

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von +jj+ »

@mamily: darf ich dich fragen, von welcher branche du kommst? ich höre immer wieder das argument, dass es gewisse jobs nur als 100% gibt. ich persönlich glaube, es gibt natürlich schon einige, wo das wirklich so ist, aber bei vielen müsste das doch schon möglich sein, teilzeit zu arbeiten. darum nimmt es mich immer wunder, um welche jobs es sich handelt.

grundsätzlich zum thema wiedereinstieg: denke auch, das ist extrem branchenabhängig. ich könnte nie und nimmer länger fehlen, wenn ich in meinem job bleiben möchte. ein jahr wäre vermutlich schon schwierig, die entwicklung geht einfach immer weiter und dann verpasst man viel. aber klar könnte ich ja theoretisch auch aufhören und später was anderes machen. war für mich aber nie eine option.

Lunida
Inaktiv
Beiträge: 1174
Registriert: Mo 14. Okt 2013, 20:10
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von Lunida »

Es gibt durchaus Jobs, wo eine längere Pause nicht so problematisch ist - grad im Bürobereich ist es aber wirklich so, dass man nach 5 Jahren praktisch weg vom Fenster ist. Und grad auf kleinere Teilzeitstellen (+/- 50%) bekomme ich immer wieder Bewerbungen von Frauen, die 5 Jahre oder länger nicht mehr gearbeitet haben - ganz ehrlich: In einer Bewerbungsflut von 100 oder mehr Bewerbungen, schaue ich diese nicht mal mehr an :oops: . In 5 oder mehr Jahren verpasst/vergisst man im Bürobereich einfach zu viel. Umso mehr: Es gibt auch Wiedereinsteigerinnen, die nach so langer Zeit am Büroleben an sich scheitern. Wenn man 5 Jahre oder mehr "nur" Hausfrau und Mutter war und plötzlich wieder in einen Betrieb eingebunden ist, wo man sich unterordnen und einfügen muss, "von oben" kontrolliert, wo man sich bei verschiedensten Anspruchsgruppen beweisen muss, etc. ist das halt schon eine Umstellung.

Von daher: Ich sage nicht, dass der Büroeinstieg nach einer Pause von 5 oder mehr Jahren unmöglich ist :wink: , aber ich sage: Es ist alles andere als einfach! Grad auf dem RAV gibt es auch viele solcher Frauen: Frauen, die jahrelang nur Zuhause waren, dann kommt die Trennung/Scheidung und sie sind aus finanziellen Gründen wieder gezwungen arbeiten zu gehen - das ist oft eine ganz, ganz schwierige Jobsuche :? .

Wie gesagt: Das gilt sicher nicht für alle Jobs. Grad in den Bereichen, wo Fachkräftemangel herrscht (z.B. handwerkliche Berufe mit EFZ) wird man auch nach einer längeren Pause noch mit Handkuss genommen.

Aber grundsätzlich kann man sicher sagen, dass eine mehrjährige Arbeitspause die Jobsuche eher erschwert als erleichtert :wink: .

100%-Jobs/Teilzeitjobs: Je "höher" Jobs sind, je schwieriger ist es mit Teilzeit. Wenn man auf der Stufe Sachbearbeitung unterwegs ist, gibt es ganz viele Teilzeitjobs. Auch in den Bereichen Service, Verkauf, etc. gibt es viele Teilzeitjobs. Aber im qualifizierten Bereich wird die Luft dünner. Und sobald man im Kaderbereich ist, wird es wirklich schwierig :roll: . In meinem Bereich z.B. (Kader, 60-70%) gibt es im Schnitt 10 Jobs pro Monat, die passen - und wenn ich dann wirklich nur die anschaue, die mir auch vom Arbeitsweg/-ort her passen, muss ich froh sein, wenn ich pro Monat 2-3 passende Jobs finde... und den muss ich dann ja auch noch bekommen :roll: . Von daher: Ich habe auch rund ein Jahr lang die Augen offenhalten müssen, bevor ich meinen Teilzeit-Kaderjob gefunden habe. Und hätte ich nur 50% oder weniger arbeiten wollen, wär's so gut wie aussichtslos gewesen. Wir haben mal eine HR-Sachbearbeiterin 40% gesucht. Anforderungen: 1-2 Jahre Erfahrung im HR, wenn möglich mit SAP-Kenntnissen, Ausbildung HR-Assistentin von Vorteil, aber kein Müssen. Also kein Wahnsinns-Profil :wink: . Erschreckenderweise habe ich Bewerbungen von Frauen bekommen, die vor 2-3 Jahren Mutter wurden und davor in qualifizierten HR-Funktionen (100%) tätig waren... HR-Business-Partner-Funktionen in Grossunternehmen... HR-Directors... mit Jahressalären von CHF 150'000.- aufwärts :shock: . Mit einigen davon habe ich dann telefoniert - weil mich die Beweggründe (sich mit Führungserfahrung, höherer Ausbildung, etc. auf so einen "Füdli-Job" zu bewerben) interessiert haben. Ihre Antwort: Sie möchten nicht mehr als max. 50% arbeiten und auf ihrer Stufe sei es so gut wie unmöglich einen Job mit kleinem Pensum zu finden - also bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als sich auf Sachbearbeiter-Jobs zu bewerben, um wenigstens die Chance zu haben, mit einem Bein in Berufsleben drin bleiben zu können. Aber bei solchen Jobs würde sie natürlich auch niemand nehmen, weil sie eben überqualifiziert sind und es mehr als genügend Bewerber auf Sachbearbeiter-Stufe hat, die wie die Faust auf's Auge passen. Das ist dann schon ein Fluch :? . Ok, ich kann verstehen, dass es bei gewissen Jobs einfach schwierig ist, etwas unter 50% anzubieten und ich denke, da muss man halt als Frau auch so flexibel sein, um immerhin 50-60% arbeiten zu können... aber eben: Das es ab einer gewissen Stufe sogar mit der Bereitschaft, 60% oder gar 80% zu arbeiten, schwierig ist, ist schon fies :? .

Benutzeravatar
sillyspider73
Senior Member
Beiträge: 688
Registriert: Di 17. Nov 2009, 15:34
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von sillyspider73 »

@+jj+:
Ich bin zwar nicht mamily, aber auch ich arbeite in einer Branche (R&D Pharmaindustrie), wo es Jobs auf meinem Ausbildungs- und Qualifikationsbereich eigentlich nur auf 100 %-Level gibt. Teilzeitstellen werden nur für solche geschaffen, die zuvor schon einige Jahre Vollzeit in diesem Job gearbeitet und ihrem Vorgesetzten/HR glaubhaft dargelegt haben, wie das Ganze auch in Teilzeit zu bewältigen ist. Meistens ist damit auch (unbezahlte) Arbeit von Zuhause aus verbunden, um das Pensum zu schaffen. Es wird auch nicht einfacher dadurch, dass 99 % meiner Kolleginnen kinderlos sind.

Manana
Senior Member
Beiträge: 792
Registriert: Mo 9. Jan 2012, 12:58
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von Manana »

++jj++
Ich war mal in der Informatik( Softwareentwicklung). Da musste ich den Job an den Nagel hängen. Die Forderung war, dass ich mindestens 60% weiterarbeiten würde oder eben gar nicht.
(Ging damals wegen fehlendem Betreuungsangebot bei mir einfach nicht).
In dem Job gibts praktisch keine Stellen unter 80% und somit ist dort ein Wiedereinstieg auch nach kurzer Zeit praktisch unmöglich.

Benutzeravatar
Berlin
Vielschreiberin
Beiträge: 1101
Registriert: Fr 30. Jul 2004, 10:13
Wohnort: Region Zürich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von Berlin »

Was ich nach meiner Erfahrung auch bestätigen kann: ein anspruchsvoller Job in Teilzeitpensum ist einfacher möglich, wenn man bereits zuvor beim gleichen Arbeitgeber Vollzeit gearbeitet hat.

Und zu Teilzeit: ich stelle in meinem Bereich niemanden unter 60% an. Das lohnt sich als Arbeitgeber einfach nicht (Arbeitsplatz, ansprechbar und erreichbar sein für Interne und externe Ansprechpersonen, notwendige Zeit für Sitzungen / Besprechungen, Austausch mit Vorgesetzten). Grade weil bei uns sehr viele Teilzeit arbeiten ist ein Mindestpensum für eine sinnvolle Zusammenarbeit notwendig.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

Lunida
Inaktiv
Beiträge: 1174
Registriert: Mo 14. Okt 2013, 20:10
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von Lunida »

Berlin hat geschrieben:Was ich nach meiner Erfahrung auch bestätigen kann: ein anspruchsvoller Job in Teilzeitpensum ist einfacher möglich, wenn man bereits zuvor beim gleichen Arbeitgeber Vollzeit gearbeitet hat.

Und zu Teilzeit: ich stelle in meinem Bereich niemanden unter 60% an. Das lohnt sich als Arbeitgeber einfach nicht (Arbeitsplatz, ansprechbar und erreichbar sein für Interne und externe Ansprechpersonen, notwendige Zeit für Sitzungen / Besprechungen, Austausch mit Vorgesetzten). Grade weil bei uns sehr viele Teilzeit arbeiten ist ein Mindestpensum für eine sinnvolle Zusammenarbeit notwendig.
Ich gebe Dir in beiden Punkten recht. Und: Mit 20-50% sind halt oft wirklich nur einfache Sachbearbeiter-Funktionen möglich - wie geschrieben: Da muss Frau halt schon auch so flexibel sein, wenigstens 60% zu arbeiten. Wenn ich dann Frauen höre, die max. 40% - selbstverständlich nur an ihren Wunschtagen und an beiden Tagen nie länger als max bis 17 Uhr - arbeiten wollen und gleichzeitig jammern, dass sie keine qualifizierte Stelle bekommen... na ja... :roll: :wink: .

mamily
Senior Member
Beiträge: 769
Registriert: So 25. Jan 2009, 09:13

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von mamily »

lunida, berlin
ich gebe euch total recht, ich verstehe jeden der genau aus diesen (und noch viel mehr) gründen keine teilzeitstellen anbieten kann/will.

++jj++
ich war im consulting für internationale konzerne tätig. das geht nur 100%, es sei denn man will einen (wie lunida so schon sagt ;) "füdli job" machen und irgendwelche powerpoint slides zusammentippen. zudem ist der job mit langen arbeitstagen und viel reisetätigkeit verbunden. das ist genial, solange man keine familie hat. ich habe wirklich meinen job geliebt und war mit leib und seele dabei. für nichts in der welt hätte ich das aufgegeben, bis ich kinder hatte. aber mit kindern ist das einfach nicht mehr machbar. zumal das verständis für "familie" auch fehlt, da die wenigsten kinder haben, frauen kannte ich keine mit kindern. ich war ja schon schwanger ein exot ;) da wusste ich, dass meine zeit dort einen ende finden wird und das war auch gut so.

mein mann hat auch einen sehr anspruchsvollen Job und auch er hat lange arbeitszeiten (vor allem abends da er viel mit USA zu tun hat) und ist immer wiedermal (auch für längere zeit) im Ausand. mit dieser konstellation kann man keine familie haben, in der beide elternteile 100% arbeiten (müssen). es sei denn, man entscheidet sich, die kinder (mehr oder weniger komplett) von einer "tag-und-nacht nanny" betreuen zu lassen. dafür haben wir aber keine kinder bekommen ;)

da bei mir teilzeit vom job her gar nie zur diskussion stand - und auf grund des jobs meines mannes - haben wir uns für das "klassische modell" entschieden. für uns stimmt das so.

wie gesagt, ich werde wohl zu 99% nicht mehr dort hin gehen, wo ich mal war. das stört mich aber auch gar nicht, im gegenteil, eigentlich will ich das gar nicht mehr (müssen). ich bin überzeugt, dass ich was anderes finde bzw machen werde, das weit besser zu meinem jetzigen lebensabschnitt passen wird.
Bild
mit sternchen 01/2010

+jj+
Vielschreiberin
Beiträge: 1265
Registriert: Do 11. Mär 2004, 23:24
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kanton Zug

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von +jj+ »

@mamily: danke für deine antwort. ich bin übrigens auch im consulting tätig, war mal bei einer big 5 (solange sie noch gab) und dort wäre es wohl schon schwierig. wir haben dann aber eine eigene firma, wir sind weiterhin für internationale firmen tätig und bin happy, dass ich reduzieren konnte auf drei tage pro woche auswärts arbeiten (ok, ich arbeite sicher mind. 40 h die woche, aber bei 100% war es ja viel mehr). und bin happy, habe meinen tollen job und zeit für kinder. muss aber sachen, wir sind in einem ziemlich spezifischen bereich tätig und machen eher kleiner projekte, sind also nicht unbedingt vollzeit bei einem kunden, sondern bei verschiedenen.
ich verstehe aber ganz gut, wenn du meinst, dass dein mann viel arbeitet und oft im ausland ist. das würde bei uns nicht gehen. mein mann arbeitet zwar 100%, aber hat einen kurzen arbeitsweg, keine reisen, kann überstunden kompensieren und kann im notfall einspringen. sprich wenn ich früher mal im ausland war, nahm er einen tag frei (ich bin sonst an zwei tagen pro woche zu hause) und im prinzip war immer an meinen arbeitstagen püktlich zu hause etc. heute ist es nicht mehr so ein problem, da die kinder grösser sind.

bin bin euch aber absolut einverstanden: spannendere jobs gibt es schon wohl eher ab 60-80%. am besten hat man schon erfahrung und hat in der firma vorher gearbeitet. dann geht es meiner meinung nach schon in fast jedem job, mind. 20% zu reduzieren.

wir würden wohl auch niemanden unter 60% einstellen, das wäre schwierig. aber sonst kein problem, zwischen 60 und 100% sind wir eigentlich flexibel, hatten da auch immer wieder mitarbeiter, die wegen ausbildung, der eine wegen kind weniger als 100% gearbeitet haben.

Lunida
Inaktiv
Beiträge: 1174
Registriert: Mo 14. Okt 2013, 20:10
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von Lunida »

Ich sehe da einen Teil des Problems halt schon auch in der fehlenden Flexibilität vieler Mütter. Wenn ich so an unsere schwangeren Mitarbeiterinnen in den letzten Jahren zurückdenke, die vor dem ersten Kind 100% gearbeitet haben, kommt mir genau eine einzige in den Sinn, die nach dem Kind mit 70% zurückgekommen ist - alle anderen wollten max. 40-50% arbeiten... aber selbstverständlich den gleichen Job zum gleichen Salär :roll: . Das war manchmal möglich - aber nicht immer. Und wenn es nicht möglich war, waren Verhandlungen (gleicher Job aber wenigstens 60% oder anderer Job und dafür nur 40%) meistens sinnlos :roll: . Da gab's nur die Entweder-oder-Haltung der frischgebackenen Mütter oder hochschwangeren Mitarbeiterinnen.

Aber genau so haben wir wohl auch immer noch ein gesellschaftliches Problem. Ich fing mit 60% an, als mein Sohn 1.5jährig war - erhöhte dann auf 70% als er 4 Jahre alt war (allerdings mit 10% Home Office, d.h. weiterhin nur 3 Tage im Office). Ich weiss gar nicht mehr, wie oft ich den Satz: "Ui nein... Du arbeitest soooooo viel?" gehört habe :shock: :roll: . Man ist mit Kind und einem Pensum über 60% sicher kein absoluter Exot mehr - aber ich habe halt schon das Gefühl, dass die Mehrheit der Mütter mit Kindern entweder gar nicht oder unter 50% arbeitet (wäre mal eine interessante Umfrage hier im Forum :wink: ).

sunday-sunny
Junior Member
Beiträge: 67
Registriert: Di 10. Jun 2014, 17:05
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von sunday-sunny »

Je mehr Flexibilität der Vater hat umso flexibler kann auch die Mutter sein... Wenn mein Mann und ich nicht beide 1.5 Arbetsweg hätten, die Arbeitsorte näher zusammenliegen würden, Homeoffice möglich wäre und wir uns so einen optimaleren Wohnort leisten könnten, auch noch eine Kita in der Nähe finden würden, da die Grosseltern auch noch berufstätig sind.... Wenn, wenn, wenn....DANN würde ich sofort mehr Arbeiten gehen - auch zu einem 60-80% Pensum!!! Ich hätte gar kein Problem eine Stelle zu finden mit meinem Ausbildungsstand und in meiner Branche. Leider verdient mein Mann mit seinem 100% Job halt noch immer ca. 20% mehr als ich mit dem gleichen Pensum verdienen würde. Er sucht vergeblich seit knapp einem Jahr eine 80-100% Stelle mit ein wenig Flexibilitiät um mehr Zeit mit Familie und Kindern zu haben und mir so ein höheres Pensum zu ermöglichen. Seine Bewerbung ist sicherlich nicht schlecht, er hat auch schon Bewerbungscoaching etc gehabt aber zur Zeit gibts wohl einfach genügend Arbeitssuchende in seinem Bereich...

Es ist eindeutig ein gesellschaftliches Problem und so wie es für mich aktuell aussieht wird sich da auch leider in absehbarer Zeit nicht viel verändern da ja nich einmal ein Vaterschaftsurlaub eine Chance hat.

So arbeite ich weiterhin meine 40% und halte täglich Ausschau nach neuen Möglichkeiten für die Zukunft. Wir bleiben dran und geben nicht auf :-)

Benutzeravatar
gaenseblumerl
Member
Beiträge: 196
Registriert: Do 2. Sep 2010, 14:29
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von gaenseblumerl »

Lunida hat geschrieben:Ich sehe da einen Teil des Problems halt schon auch in der fehlenden Flexibilität vieler Mütter. Wenn ich so an unsere schwangeren Mitarbeiterinnen in den letzten Jahren zurückdenke, die vor dem ersten Kind 100% gearbeitet haben, kommt mir genau eine einzige in den Sinn, die nach dem Kind mit 70% zurückgekommen ist - alle anderen wollten max. 40-50% arbeiten... aber selbstverständlich den gleichen Job zum gleichen Salär :roll: . Das war manchmal möglich - aber nicht immer. Und wenn es nicht möglich war, waren Verhandlungen (gleicher Job aber wenigstens 60% oder anderer Job und dafür nur 40%) meistens sinnlos :roll: . Da gab's nur die Entweder-oder-Haltung der frischgebackenen Mütter oder hochschwangeren Mitarbeiterinnen.

Aber genau so haben wir wohl auch immer noch ein gesellschaftliches Problem. Ich fing mit 60% an, als mein Sohn 1.5jährig war - erhöhte dann auf 70% als er 4 Jahre alt war (allerdings mit 10% Home Office, d.h. weiterhin nur 3 Tage im Office). Ich weiss gar nicht mehr, wie oft ich den Satz: "Ui nein... Du arbeitest soooooo viel?" gehört habe :shock: :roll: . Man ist mit Kind und einem Pensum über 60% sicher kein absoluter Exot mehr - aber ich habe halt schon das Gefühl, dass die Mehrheit der Mütter mit Kindern entweder gar nicht oder unter 50% arbeitet (wäre mal eine interessante Umfrage hier im Forum :wink: ).
Das denke ich auch! Ein gesellschaftliches Problem von Männern/Vätern und Frauen/Müttern gleichermassen.
Wobei ich als 100% auswärts arbeitende Mama eigentlich eher interessierte Fragen zur Kinderbetreuungs-Lösung gefragt werde als ein "Was, Du arbeitest voll? Das könnt ich nie". Ich denk, es kommt auch immer drauf an, wie man es nach aussen trägt.

Zur fehlenden Flexibilität will ich nur eins noch sagen: klar ists in der Regel die Frau, die diese hat/zeigt. Aber das ist wie Du ja selber erkannt hast nicht nur ihre Schuld/ihr Wunsch/ihre Vorstellung, sondern ist ein komplexes Thema aus gesellschaftlichen Wertvorstellungen ala Upd zB, fehlenden Kinderbetreeuungsplätzen und eigenen Familieninternen Vorstellungen (wobei die ja sehr mit den gesellschaftlichen zusammenhängen).
Deshalb ist dieses Thema auch so langatmig und wird praktisch mit den selben oder zumindest gleichen Argumenten ständif aufs Neue gebracht. Hier im Forum gibts ja alle paar Monate so ein Thema und wirklich neu ist die Diskussion nicht.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
lg
Gänseblumerl
Bild
Bild

Lunida
Inaktiv
Beiträge: 1174
Registriert: Mo 14. Okt 2013, 20:10
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von Lunida »

sunday-sunny hat geschrieben:Je mehr Flexibilität der Vater hat umso flexibler kann auch die Mutter sein... Wenn mein Mann und ich nicht beide 1.5 Arbetsweg hätten, die Arbeitsorte näher zusammenliegen würden, Homeoffice möglich wäre und wir uns so einen optimaleren Wohnort leisten könnten, auch noch eine Kita in der Nähe finden würden, da die Grosseltern auch noch berufstätig sind.... Wenn, wenn, wenn....DANN würde ich sofort mehr Arbeiten gehen - auch zu einem 60-80% Pensum!!! Ich hätte gar kein Problem eine Stelle zu finden mit meinem Ausbildungsstand und in meiner Branche. Leider verdient mein Mann mit seinem 100% Job halt noch immer ca. 20% mehr als ich mit dem gleichen Pensum verdienen würde. Er sucht vergeblich seit knapp einem Jahr eine 80-100% Stelle mit ein wenig Flexibilitiät um mehr Zeit mit Familie und Kindern zu haben und mir so ein höheres Pensum zu ermöglichen. Seine Bewerbung ist sicherlich nicht schlecht, er hat auch schon Bewerbungscoaching etc gehabt aber zur Zeit gibts wohl einfach genügend Arbeitssuchende in seinem Bereich...

Es ist eindeutig ein gesellschaftliches Problem und so wie es für mich aktuell aussieht wird sich da auch leider in absehbarer Zeit nicht viel verändern da ja nich einmal ein Vaterschaftsurlaub eine Chance hat.

So arbeite ich weiterhin meine 40% und halte täglich Ausschau nach neuen Möglichkeiten für die Zukunft. Wir bleiben dran und geben nicht auf :-)
Sorry, aber das ist für mich schlicht und ergreifend eine Ausrede :roll: . Ich war die ganzen letzten Jahre alleinerziehend (d.h. gar kein Vater im Alltag da - weder ein flexibler noch ein unflexibler :wink: ) und konnte trotzdem immer 60-80% arbeiten. Und - nein: Grosseltern, die sich um die Betreuung gerissen haben, waren auch nicht vorhanden :wink: Und ich habe in meinem Umfeld ganz viele alleinerziehende Mütter, die alle zwischen 50-80% arbeiten - auch ohne flexiblen Partner im Hintergrund.

@gaenseblumerl
Also der Grossteil, der 20-40%-berufstätigen Mütter, mit denen ich gesprochen habe, hat mir ganz klar gesagt, dass sie nicht mehr arbeiten wollen - von "können" war da eher selten die Rede. Aber ist natürlich immer bequem, das zu bringen, damit man nicht sagen muss, dass man eigentlich nicht will :wink: .

Für das "nicht wollen" habe ich Verständnis bzw. das finde ich ok. Und es mag auch tatsächlich Fälle geben, wo es am "nicht können" liegt. Aber wie gesagt: Ganz viele alleinerziehende Mütter müssen aus finanziellen Gründen >50% arbeiten und die schaffen das ja auch - warum also der nicht flexible Partner bei den Müttern in Partnerschaften ein Hinderungsgrund sein soll, sehe ich (in vielen Fällen) nicht wirklich. Und ich bin sicher: Müssten diese Mütter mehr arbeiten oder würden sie es wirklich wollen (wirklich!), würden sie Möglichkeiten finden :wink: .

Benutzeravatar
gaenseblumerl
Member
Beiträge: 196
Registriert: Do 2. Sep 2010, 14:29
Geschlecht: weiblich

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von gaenseblumerl »

Lunida, dasmein ich auch mit dem gesellschaftlichen Thema/Problem. Ich beobachte vielfach, dass gerade Frauen die "ich bin auf jeden Fall und sicherlich die ersten 5-10 Jahre die beste Betreuungsperson meines/r Kindes/r. Dies wurde ihnen/uns auch lang genug eingetrichtert. So ein Wandel dauert daher Generationen.

Ich finds einfach schad, dass einzelne unter dieser gesellschaftlichen Thematik leiden müssen. Denn wenn eine Frau nicht mehr arbeitenwill und in der Folge keinen adequaten Job kriegt, ists ja ihr Problem bzw das der Familie. Wenn diese Haltung aber dazu führt, dass Mütter Probleme im Arbeitsleben kriegen, weil HRler oder AG grundsätzlich von unflexiblen Frauen/Müttern ausgehen, ists ein gesellschaftliches Problem.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
lg
Gänseblumerl
Bild
Bild

Benutzeravatar
danci
Foren-Guru
Beiträge: 8250
Registriert: Fr 4. Jan 2008, 18:53
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Bern

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von danci »

@ Lunida
Ich gebe Dir in allem, was Du geschrieben hast recht. Die Frage ist dann aber, was stellt eine Mutter mit der Situation an. Letztlich gibt es drei Möglichkeiten (ich spreche jetzt von Situation, wo sie wirklich eine Wahl hat, also mit Partner, der genug verdient):

1. Die Frau arbeitet weiterhin mind. 60% in der guten Position mit dem guten Lohn und lässt das Kind betreuen, obwohl sie eigentlich lieber mehr Zeit beim Kind verbringen würde. Dafür hat sie aber eben den Job, den sie mag.

2. Sie lässt die gute Stelle sausen und arbeitet auf tieferem Niveau mit tieferem Lohn, dafür im gewünschten Pensum, was ihr mehr Zeit mit den Kindern ringt, dafür vielleicht aber Unzufriedenheit im Job.

3. Sie sagt sich, wenn sie eh mit der Position zurück muss und höchstens noch einen Job bekommt, für den sie überqualifiziert ist, dann lässt sie es ganz bleiben und bleibt zu Hause.

Gesellschaftlich müssen wir uns die Frage stellen, welche Wahl dieser Frau, wollen wir? Können wir es uns leisten, dass sie Nr. 3 wählt, dann ist es ok, wir brauchen nichts zu machen. Wollen wir, dass sie mind. Nr. 2 wählt, müssen wir wohl auch in diesen Pensen den Job aufwerten. Sagen wir uns, wir brauchen diese Frauen in dem Pensum, dann müssen wir die Attraktivität dieser Lösung erhöhen, durch angemessene und bezahlbare Betreuungslösungen und Arbeitsbedingungen, die sich mit der Familie vereinbaren lassen, also wie zum Beispiel die Möglichkeit eines Teilzeit-Homeoffices wie bei Dir. Die Antwort auf diese Frage muss m.M.n. wohl branchenabhängig beantwortet werden. In Branchen, wo es 100+ Bewerbungen gibt (wie Deiner), ist für uns die Nr. 3 kein Problem, bei anderen, wie aktuelle bei Lehrern müssen wir auf Nr. 1 und 2 setzen.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

+jj+
Vielschreiberin
Beiträge: 1265
Registriert: Do 11. Mär 2004, 23:24
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kanton Zug

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von +jj+ »

@danci: finde gut deine zusammenfassung der möglichkeiten! sehe es auch so und für mich war die antwort ganz klar 1). muss aber auch sagen, ich hätte nicht weniger arbeiten wollen als 60% (wenn ich gewollt hätte, hätte ich auch das machen können die ersten jahre). ich denke aber, die wunschvorstellung vieler wäre wohl, wenn 1), dann soll der partner auch reduzieren.

aber ich denke, hier kommt es halt auf einige anderen faktoren. oft heisst es, man kann es sich nicht leisten, weil der mann mehr verdient. sollte aber nicht das argument sein, wenn es um gut ausgebildete frauen, die studiert haben (und genau bei diesen ist es volkswirtschaftlich am sinnvollsten, sie nach dem studium aus dem berufsleben aussteigen zu lassen). das zweite ist wollen. viele wollen ja auch gerne zu hause bleiben.

Benutzeravatar
danci
Foren-Guru
Beiträge: 8250
Registriert: Fr 4. Jan 2008, 18:53
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Bern

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von danci »

@ jj
Ich habe das Wollen extra ausgeklammert, denn diese, die nicht arbeiten wollen, bei denen können wir auch von ausser kaum etwas erreichen. Vielleicht, wenn wir wirklich kleine Pensen sehr attraktiv machen, aber ansonsten kaum.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

Benutzeravatar
stella
Mod. im Ruhestand
Beiträge: 8285
Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
Geschlecht: weiblich
Wohnort: zuhause

Re: Externe Kinderbetreuung / Arbeiten mit 2 Kindern

Beitrag von stella »

Ja, und dann kommt es einfach auch noch darauf an, WO man wohnt, wegen der Betreuung der Kinder. Hier gab es z.B. vor 12 Jahren noch keine Kita, die Babies betreut hat. (Heute gibt es eine...) Ebenfalls gibt es hier eine bescheidene Tagesschule, z.B. ohne Morgenbetreuung.

Ja, gopf! Wenn ich arbeite, muss ich um 6:30 aus dem Haus. Soll ich meinen Kindern dann die Batterie raus nehmen? Gut, jetzt sind sie schon so gross, dass sie die Zeit bis 7:50 alleine managen können. Und mein Mann kann leider auch nicht. Da haben wir beide sehr unflexible Arbeitszeiten.

Weiter kommt es für mich auf die Familienkonstellation an.. Je nach je bedeutet es halt auch bei grösseren Kindern ein höherer Betreuungsaufwand (ADHS, ASS, Lega,... bedeuten meist zusätzliche Termine nicht gerade um die Ecke...), den man nicht auf den ersten Blick sehen kann.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Antworten