Auch ich hatte die SS-Diabetes-Diagnose in der 1. SS.
Ernährungsberatung, BZ-Messungen nüchtern und 1h nach den Mahlzeiten über Monate.
Unsere Tochter kam gesund bei 39+2 zur Welt.
Ich ernährte mich schon vorher ausgewogen und bin normalgewichtig, dennoch habe ich von der Ernährungsberatung profitieren können und habe viel lernen können wie mein Körper verschiedene Nahrungsmittel/ Mahlzeiten verwertet. Ich wurde auch ermutigt, mit der Blutzuckermessung ein bisschen zu experimentieren und für mich herauszufinden, was drinliegt bis der Zucker zu hoch wird. Asiatisches Essen ist beispielsweise bei mir problematisch trotz viel Gemüse in so einer Mahlzeit. Regel für Kohlenhydrate war 1/4 bis 1/3 der Mahlzeit. Auch etwas Süsses lag drin, aber wenn dann im Rahmen einer Mahlzeit und immer die kleinste verfügbare Portion und verbunden mit Fett (also Schoggiglace und nicht Sorbet, ein Reiheli Schoggi) Keine Süssgetränke und keine Fruchtsäfte. (ich habe dann für mich Gemüsesäfte entdeckt als Aperitif.) Möglichst Vollkorn. Mit diesen Regeln kam ich gut über die Runden und habe nichts vermisst. Nebeneffekt war, dass ich nach der Stillzeit mein Ausgangsgewicht sehr bald wieder hatte ohne Anstrengung. Von Mengenbeschränkung hat bei mir nie jemand gesprochen, ich sollte mich satt essen, aber eben mit den oberstehenden Regeln. Denke hier kommt es darauf an, wie die betreffende Schwangere konstituiert ist: Ist sie schon vorher übergewichtig gewesen oder nicht spielt vermutlich eine Rolle.
Snoopy2014 hat geschrieben:ich finde der ganze Stress viel schlimmer als eine mögliche SS-Diabetis die nur bei 10-15% aller Schwangeren eintritt.
Ich würde es lassen, essen was du möchtest, relaxen und einfach den nüchtern Wert kontrollieren.
Das ist deine persönliche Meinung dazu aber als Ratschlag an andere ziemlich unqualifiziert. Gibt es viele Zuckerschwankungen, so ist das für das Baby nicht förderlich. Der Nüchternblutzucker reicht diesbezüglich also nicht aus. Ich bin einverstanden dass es wenn es einigermassen im Rahmen verläuft nicht täglich 4 Messungen braucht, aber man sollte schon einigermassen sehen und einschätzen können, was Blutzuckermässig abgeht. Das liefert dann je nachdem auch gute Argumente, sollte es bei 40+0 ums Einleiten gehen. Kann man belegen dass der BZ trotz allem einigermassen stabil war so wird das Einleiten vielerorts auch flexibler gehandhabt. (War für mich mit ein Grund sehr seriös zu messen über längere Zeit.)
Snoopy2014 hat geschrieben:Zum Beispiel, Insulin ist bis zum ET nicht schädlich, aber ab dann kann kein einziger Tag länger abgewartet werden und es muss sofort eingeleitet werden, da es dann plötzlich schädlich sein soll?!
40+0 ist ein medizinischer Richtwert. Es geht dabei nicht um Insulin das schädlich sein soll... Es geht darum, dass die Plazenta (auch ohne Diabetes!) um die Geburt herum von ihrer Kapazität her nachlässt, das Baby also irgendwann nicht mehr optimal versorgen kann. Unter Diabetes altert die Plazenta eher schneller und wenn das Baby dann noch eher schwer ist noch mehr, weshalb die Medizin einen Grenzwert gesetzt hat, wo sie möglicherweise die Gefahr für das Baby sieht. Natürlich ist das Verhalten der Plazenta individuell, aber an irgendetwas müssen sich die Mediziner ja halten. Individuell wird es sicher möglich sein, hier ein paar Tage weiter zuzuwarten bei guten Werten/ US usw. Es hat dann aber mit dem Übernehmen von Verantwortung zu tun. Ein Arzt macht wenn es hart auf hart kommt immer weniger falsch wenn er einleitet oder einen KS empfiehlt als wenn er zuwartet und es dann zu Schädigungen oder gar dem Tod des Babies kommt um den ET herum.
Ich war sehr froh, dass uns die Entscheidung "zuwarten oder einleiten" erspart blieb dadurch dass Töchterchen 5 Tage vor ET zur Welt kam.
@ Chantal
Wenn der Nüchterblutzucker gut ist und "nur" nach den Mahlzeiten erhöhte Werte zu sehen sind dann ist über die Ernährung vieles möglich.
Da würde ich ganz genau nachfragen warum und wieso Insulin gespritzt werden soll und es vorher doch nochmals über die Ernährung versuchen. Du sollst dich satt essen, das ist wichtig wegen der Nährstoffversorgung. Aber eben weniger mit Nudeln, Reis, Brot usw. sondern mehr mit Gemüse, Eiweiss, Milchprodukten, Nüssen...