Rasanter Notenabfall

[Hausdrache]

Schwierig. Kenne das von unserer Grossen.

Abklärung ist sicher nicht falsch. Es kann vieles sein. Entweder wars bislang einfach zu leicht und sie haben Stofflücken, dann müsste er wirklich nun ran und aufholen. Dann müsste es aber noch vielen in der Klasse ähnlich gehen. Hast du eine Ahnung, wie andere Eltern das erleben?

Auch möglich wäre eine gute bis hohe Begabung und nun kommt er nicht mehr ohne was zu tun durch. Das ist schwierig, vor allem, wenn sie noch perfektionistisch veranlagt sind. Oder aber er ist nicht so klever und sie hatten es bis jetzt leicht, so dass nun der Übergang zu viel wird.

Was auch nicht zu unterschätzen ist, ist ein sich unwohl fühlen. Wie geht es ihm in der Klasse? Hat er noch die alten Freunde? Oder hat sich etwas verändert?
Wie steht er zu seinen Lehrern? Auch wenn man die nicht ändern kann, habe gerade bei unserer Grossen erlebt, wie sie zu Hause nur noch tobte, die Schule abbrechen wollte (Gymistufe, also nicht mehr obligatorische Schule), wegen allem und jedem austickte und einfach nicht mehr die Alte war. Wir wissen heute, dass sie von einem Lehrer geplagt wurde. Das kann ein Schulpsychologe aber auch mit ihm anschauen.

Konzentration: Ist dann schwierig, wenn man unmotiviert, überfordert und gefrustet ist. Bei einer Tochter von uns, hiess es, AHDS, ein Klassenwechsel hat gereicht und die Symptome waren einfach weg. Wenn er zuvor problemlos auf gute Noten kam, würde ich nicht in erster Linie beim Kind suchen, sondern überlegen, was sich wirklich geändert hat. Ich meine, ein Kind, das bis zur vierten Klasse sehr gut war, kann doch nicht plötzlich nur wegen Konzentrationsschwierigkeiten so viel schlechter werden. Dann wäre der Übergang sehr schlecht koordiniert. habe selber 3.-6. Klasse und solche krasse Übergänge gerade beim Übertritt finde ich sehr ungünstig.

Loslassen: Letztlich lernen Kinder nur, wenn sie Lernen wollen und mitdenken. Ich würde trotz allem loslassen. Egal, was die Noten sagen. Nur noch einfordern, dass Hausaufgaben gemacht werden. Und immer wieder anbieten, du bist da, er kann fragen, wenn er dich braucht. Aber er muss nun wollen. Auch wenn es schwierig ist. Aber wenn ihr so viel lernt und das nicht fruchtet, zeigt es, dass er nicht wirklich mitdenkt, dass er warum auch immer, abgelenkt ist. Auch wenn es Pubertätsbedingt ist, du kannst es nicht ändern und der Frust wird nur grösser. Wichtig ist einfach, dass er nicht zu viel Ablenkung hat. Bei uns hiess das, Handy abgeben zu Hause, kein PC, kein Fernsehen, so dass sie die Langweile aushalten mussten und irgendwann auf den Geschmack des Lernens kommen konnten. Ich war nur zuständig Rahmenbedinugen zu schaffen, nicht aber für sie zu lernen. Mehr als einmal eine Prüfung von jedem Fach mit ihnen vorbereiten und zeigen, wie man Stoff anpacken kann und wie man die Zeit sinnvoll einteilt, war nicht meine Aufgabe.

[Hausdrache]

Was mir auch noch auffällt, wenn er er in der Sprachheilschule war. Könnte es auch daran liegen, dass er nicht so viel Sprachbasierten Unterricht aufnehmen kann? Sollte er auditive Schwierigkeiten haben, was unsere Zweitjüngste hat, dann ist es extrem stressig, einen mehrheitlich frontalen Unterricht zu folgen. Oft sind aber 5. Klasslehrer Frontalvermittler, zuvor machen sie noch viele andere Dinge.
Vielleicht kann er im Unterricht nicht mehr so gut aufnehmen?
Dann noch etwas, Kinder, die Sprachschwierigkeiten haben, auch wenn man die nicht mehr wirklich merkt, brauchen enorm viel Konzentration um dasselbe Pensum zu leisten, wie andere. Da wäre die Frage, wie gut liest er? Wie ist sein Lesetempo, wie das Verständnis? Wieviel Konzentration braucht er, damit er das Lesepensum, welches in der 5. Klasse klar zunimmt, schafft? Wie sieht es mit dem Schreiben aus? Hat er noch Schwierigkeiten, oder gar nicht mehr? Das Problem bei Sprachschwachen Kindern sind schriftliche Prüfungen. Im Stress bringen sie es nicht mehr hin. Auch was du schreibst bezüglich Masseinheit, das deutet schon auf ein Kind, mit nicht ganz ausgereiften Fähigkeiten hin, das im Stress und in der Müdigkeit drin, Fehleranfällig wird.

Extremestes Beispiel, unsere Tochter. Vor einem Jahr schrieb sie nur ungenügende Noten. Sie ist Legasthenikerin. Auch in Mathe, war sie nur ungenügend, konnte keine Prüfung in einer guten Art lösen. Ich wusste aber, dass sie vom Können her in der Lage wäre, sie zu lösen. Es gab aus verschiedenen Gründen einen Schulwechsel. Nun bekommt sie Nachteilsausgleich in Form von mehr Zeit bei Tests, nur gezielte Aufgaben, die sie wirklich braucht, auf sie zugeschnittenes Programm. Da sie Sehr intelligent ist, braucht sie weniger Übungen, aber gezielte Aufgaben, die sie in der Zeit bewältigen kann.
Was passierte? Sie hat nun, ein Jahr nach dem Wechsel, an einem Kantonalen Vergleichstest teilgenommen, ebenfalls mit mehr Zeit. Sie wusste, dass sie nicht stressen muss, sondern sich Zeit lassen darf. Und was passierte, sie war in Mathe an der absoluten Kantonsspitze, von Hundert Kindern, waren 99 schelchter als sie. In Rechtschreibung-Grammatik war sie im vordersten Viertel und beim Leseverstehen, wo man sie noch vor einem guten Jahr als schelchteste ihres Alters einschätze, war sie im vorderen Drittel.

Es ist wichtig, dass man gut hinschaut und überlegt, was es sein könnte. Aber Sprachschwierigkeiten wachsen sich nicht einfach aus, oder sind austherapiert, sehr oft haben die Kinder einfach gelernt, damit zu leben. Nun kam eine neue Situation und vielleicht müsste man da weiterdenken? Bekommt er denn vieles nicht mit im Unterricht? Vielleicht könnten die Lehrer ihm helfen, in dem sie alles auch visualisieren. An die Tafel schreiben, oder mit Bildern unterstützen?

ich hoffe, ihr findet einen Weg. Und glaub mir, den gibt es auch von tiefen Schulstufen aus. Unsere Zweitjüngste hat mal gesagt, weisst du, wenn es in der Schule zu schwer wird, dann ist das wie in der Mechanik, dann muss man vielleicht etwas Weg zusetzen, damit es leichter wird. Sie hat das Hebelgesetzt voll begriffen Die Prüfung dazu aber verhauen.

[Carrys]

@Naura
Danke dir!
Ja das würde ich mir auch wünschen und ich versuche auch immer wieder einfach nur Mami zu sein. Wenn es klappt, würde ich gerne am Weekend was mit ihm unternehmen.

[Carrys]

@Hausdrache
Deine Inputs sind sehr interessant!
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie andere Kinder bzw. Eltern mit der neuen Lehrerin etc klar kommen. Es ist daher schwer für mich abzuschätzen, ob es nur an meinem Sohn liegt. Kucke ich jetzt nur die Prüfungen an, sehe ich immer einen Klassendurchschnitt und der ist meistens recht gut.
Naja, mein Sohn ist eher der Minimalist. Möglichst wenig Aufwand und schnell schnell schnell. Das hat bis jetzt auch super geklappt, nur reicht es jetzt überhaupt nicht mehr. Und ja, er hat absolut mühe mit der neuen Lehrerin. Er hatte bis jetzt Glück, dass er immer Lehrer hatte, die ihn gut "packen" konnten. Das er sich schnell ablenken lässt und eher zu schnell arbeitet, ist ja nichts neues.
Sprachlich hört man ihm die Defizite nicht mehr an. Rechtsschreibung und auch Schrift ist eine Katastrophe. Und das obwohl er sehr gerne und sehr viel liesst. Da bei uns kein freier Zugang zu TV, Spielkonsolen etc. herrscht, liesst er oft in seinem Zimmer.
Die Klasse ist gleich geblieben. Ich habe aber nicht den Eindruck, als hätte er keine tiefen Freundschaften. Er kommt wohl mit allen mehr oder weniger klar, aber wirklich Freunde für immer?!
Da hast du sicher recht, er hat unglaublich mühe einfach nur da zu sitzen und zu zuhören. Das ist auch oft das Problem. Er beginnt dann, den Unterricht zu stören oder bekommt die Hälfte nicht mit. Ich sehe das immer wieder in seinen Heften, weil die Resultate nicht korrekt sind bzw. er es verpasst zuzuhören und korrekt mitzuschreiben.
Naja, die Lehrerin redet sich halt da ein wenig raus, weil sie sagt, dass bei 24 Schüler keine Sonderbehandlung möglich ist. Immerhin konnten wir nun einführen, dass er sein Hausaufgabenbüchlein zeigen muss um so sicher zu stellen, dass er zumindest alle Hausaufgaben notiert. So kann ich zu Hause wieder kontrollieren ob er alles macht.
Es ist ja so, dass er durchgängig in allen Fächer schlechter geworden ist. Ich denke schon auch, dass es erstens mit der neuen Lehrerin zu tun hat und das das Tempo und der Druck recht zugenommen haben. Es wird auch viel mehr an der Eigenverantwortung des Kindes appelliert. Aber gerade mein Sohn setzt die Schule nicht an erster Stelle. Er geht in die Schule wegen den Pausen

[Hausdrache]

Carrys
naja, das ist wohl normal in dem Alter, gerade bei Jungs, dass die Pause das wichtigste ist am ganzen Schultag
Hat er noch Logo, oder sonst eine Unterstützung, oder wurde das alles aufgehört? Unsere Zweitjüngste tut sich extrem schwer, wenn sie zuhören und schreiben sollte. Oder auch korrigieren und die Lösungen nur mündlich besprochen werden. Sie hat keine Chance, das mitzubekommen und korrekte Resultate zu haben am Schluss. Und da muss die Lehrperson andere Wege finden. Entweder Lösungen schriftlich abgeben, ihr mehr Zeit geben für Korrekturen und immer ein optisches Hilfsmittel schaffen, Lösung an WT, oder auf Hellraumprojektor etc. Leider klappt das nicht bei allen Lehrern, aber sie hätte ein Recht darauf.

Finde es schon erstaunlich, dass Lehrer sagen können, mit 24 Kindern könne man halt nicht... Ich weiss nicht, aber vieles könnte man umsetzen und es käme der ganzen Klasse zugute. Aber da beisse auch ich immer wieder Granit.

Aber ich würde gerade die Sprachbarriere schon noch ansprechen. Unsere Zweite ist auch wie dein Sohn, oder war so. Sie ist nun älter und hat gute Strategien gelernt. Im Moment ist sie im Welschland, sie besucht eine Schule, die ganze Woche über. Und da merken wir nun wieder, wie schwierig es für sie nach wie vor ist, weil sie im Französisch die guten Strategien, die sie hier hatte, noch nicht ganz hat und weil es viel schwieriger ist, Französisch mündlich zu verstehen, als Deutsch, an das sie ja gewöhnt war. Finde es schon noch wichtig, dass man da genau hinschaut.
Was die Konzentration angeht, das war auch bei unseren Kindern Thema. ADHS-Abklärungen, gut fundiert, ergaben dann, dass es nur durch die Sprachproblematik zum Konzentrationsabfall komme. Es sei mit den Beeinträchtigungen gar nicht möglich, auch mit einer guten Konzentrationsfähigkeit, das zu leisten, was Schule von ihnen verlangt, ohne unterstützende Hilfestellungen.

Ich hoffe, ihr kommt über die Abklärungen weiter. Letztlich wird aber dein Sohn einen guten Weg für sich finden. Habe schon viele schüler erlebt, mit ganz unterschiedlichen Wegen und freue mich immer wieder, wenn ich sehe, was alles aus ihnen geworden ist und wie jeder seinen Platz findet.

[Nette]

@ Carrys: Ich kenne ja die Probleme auch mit meinem Sohn. Manchmal habe ich das Gefühl, du schreibst von ihm..... Was ich halt häufig bei Jungs höre, einfach nur das Minimale machen. Und wenn man trotz lernen ungenügende Noten macht, dann ist das sooooo frustrierend für die Jungs.

Eure Beiträge fand ich teilweise sehr interessant und werde mich diesbezüglich auch schlauer machen...

[Piratenmami]

Ich habe grad auch einen Sohn, der recht Mühe hatte mit der Umstellung auf die 5. Klasse. Jetzt hat er sich einigermassen gefangen, aber der Anfang war recht happig. Auch er ist ein Minimalist und muss sich jetzt schon recht umgewöhnen. Plötzlich wird Heftführung benotet und auch auf die Rechtschreibung wird mehr Wert gelegt, beides sehr schwierig für ihn.
Er hat zwar einen sehr guten Lehrer, mit einem Makel: Häufig stehen bei den Kriterien für Heftführung die Bedingungen für die Grundanforderung, zB. Schreibe mindestens 10 Sätze. Wer eine Note über 5 will muss mehr schrieben als das.
Mein Sohn würde auch 20 Sätze schreiben, wenn es dort steht dass es sein muss, aber wenn steht mindestens 10, ja dann kann man froh sein wenn es nicht nur 9 sind.

[engel09]

Der Schritt in die 5. Klasse ist happig. Vorher kommen viele Kinder ohne viel zu lernen mit. In der 5. Klasse geht es klar um den Übertritt in die Sek oder spez Sek. Wer dort hin will muss einfach mehr machen als der Durchschnitt.
Wir haben jetzt gerade den Übertritt in die Sek bei unserer Tochter durch. Ich bin froh ist sie kein Minimalist, sonst hätte sie keine Change dort zu bleiben!
Ich staune dass dein Sohn noch so viel Zeit für sein Hobby hat. Das würde bei uns absolut nicht funktionieren. Neben der Schule bleibt meiner Tochter vielleicht mal 1h pro Tag. Wenn es hoch kommt!! Aber bei 5 bis 8h Hausaufgaben pro Woche, von den Lehrern so komuniziert, bleibt da wohl auch anderen Kindern nicht mehr viel Freizeit.
Ich bin ja schwer gespannt, wie es mein Sohn dann in der Oberstufe schafft. Er hat noch nie gelernt, auch jetzt in der 6. Klasse nicht. Er weis gar nicht was lernen ist!!! Bei uns kommt dann der Hammer nächstes Jahr, da wird es dann auch nicht mehr ohne zu lernen gehen.
Ich finde es gut, dass du deinem Sohn helfen willst, aber er muss schon selber wollen und vielleicht auch begreiffen, dass er für seine Zukunft lernt und nicht für dich.

[Phase 1]

Zu den Hobbys also hier haben viele die Hobbys drastisch reduziert als sie in die sechste Klasse gekommen sind.
Aber streichen find ich auch hier nicht richtig.
Er geht ja gerne und kann so dort auch Frust ablassen.
Ist halt auch noch ein Problem beim Frust bei Jungs. Irgendwie muss der ja raus!

Carrys also ich hab bei unserem Nachhilfeunterricht 15 Fr die Stunde gezahlt. War halt ein Student im ersten Jahrv.
Es gibt aber auch spezielle Schulen wo das anbieten. Frag doch mal in der Schule selbst nach ob sie jemanden kennen der hilft.
Oft haben die schon eine kleine Liste

[Carrys]

@Hausdrache
Das ist wirklich ein guter Tipp. Morgen ist das Fördergespräch und ich werde das sicher ansprechen. Nur wie gesagt, ich habe stark den Verdacht, dass sie es so gut wie möglich auf mich abwälzen möchten.
Jetzt muss Junior morgen schon wieder Nachsitzen. Ich finde das so schwachsinnig. Besser wäre er müsste ein Aufsatz schreiben oder ein Referat halten.

@Hobbys
Ich habe ihm ein Hobby gestrichen, und zwar die Verkehrskadetten. Da wär er jetzt in der Ausbildung, und das ist einfach zu viel. Den Sport finde ich aber vorallem für ihn sehr wichtig. Irgendwo muss er den Frust rauslassen. Und ja, es bringt ziemlich wenig ihn stundenlang Hausaufgaben machen zu lassen und zu lernen. Versucht, gescheitert. Ausser dem Sport bleibt ihn ohnehin nichts mehr. Was wirklich traurig ist...

@Nachhilfe
Nächste Woche kommt eine Lehrerein vorbei, welche auch noch Heilpädagogin lernt. Sie wird ihn sich mal ankucken etc. Die gute Dame kostet mich ca. 60Fr. für 75min. Auf Dauer kann ich mir das nicht leisten. Jetzt hat ein befreundeter Student seine Hilfe angeboten. Er würde es für 20Fr. machen. Wenn es hilft, super. Es ist nur viel Geld...und es ist nicht so, als hätte ich es übrig als AE. Aber das Lerne mit mir scheint einfach nicht so zu fruchten wie es sollte...

Habe gestern wieder mal eine Versuch gestartet und Junior zu Hause gelassen, statt ihn mit zunehmen ins Büro. Er hatte die Aufgabe seinen Hausaufgaben zu machen und seine Aemtli. Was soll ich sagen, einen ganzen Nachmittag Zeit und nicht viel ist passiert. Die Hausaufgaben waren mangelhaft und fehlerhaft gemacht. Und die Aemtli gar nicht.
Ich finde so ein Verhalten so dermassen frustrierend.

[Nette]

Wie hast du reagiert, dass er die Hausaufgaben nicht korrekt gemacht hat und sein Ämtli nicht?
Kann er aussprechen, warum es im Moment nicht so läuft oder was er fühlt?
Ansonsten versucht doch mal für eine Woche auf ein Maximum zu reduzieren. Das hat uns auch schon geholfen...

Nette

[naura]

@carrys
Aber bitte vergiss nicht, dass das doch eigentlich total normal ist. Er ist doch noch ein Kind gopf.. und bald ein Teenager, dann wird das noch viel extremer.. vielleicht sollte er doch auch noch ein wenig sein Leben geniessen können zwischendurch oder Zeit haben zum vor-sich-hin-pupertieren? Ich finde wenn ein Kind nur noch leisten muss, um ein Level zu halten, dann strebt man dann eben vielleicht doch nicht das Level an, das zum Kind passt? Ist dir nicht wichtiger, dass dein Sohn wieder glücklicher ist? Im Moment erlebt er nonstop, dass er nicht genügt.. ich glaube wirklich, es wäre kein Beinbruch, wenn jetzt mal der Druck raus geht. Er kann doch auch später noch eine Stufe höher kommen, wenn es im ersten Anlauf nicht klappt? Für mich ist das wirklich grad auch eine Lehre, ich möchte wirklich nicht, dass mein Kind mal so unter Druck kommt.. da würde ich sie sogar von der Schule nehmen, wenn sie so kaputtgemacht wird.. gibt genügend weniger leistungsorientierte Schulen. Und dass du dann immer wieder "schimpfen" musst, weil die von Aussen gesteckten Aufgaben und Ziele nicht erreicht werden, das schadet eurer Beziehung so kannst du dir nicht vorstellen, dich rauszuhalten und es ab jetzt einfach ihm zu überlassen, wann er was machen will für die Schule? Er will das offenbar nicht so wie du das willst und du kannst es ihm doch nicht einprügeln? Lernen geht nur mit lernen wollen. Ich wünsch dir ganz viel Gelassenheit und ein offenes Herz für deinen Junior.. Sein Lebensglück hängt nicht von seinen Schulleistungen in der nächsten Zeit ab!

[stella]

Carrys
Die Heilpädagogin ist im Fall sehr günstig. Unsere Lerntherapeutin kostet Fr. 80.--/50 Min...

Ich fände es wichtig, dass er nicht herkömmliche Nachhilfe bekommt, sondern dass jemand mit ihm an seiner Haltung arbeitet. Pfunzi hatte in der 3. / 4. Klasse zwischen 3 und 8 Stunden HA pro Woche, einfach weil sie nicht wusste, wie und wozu und dann hat sie sich über die Schule und das Lernen aufgeregt. Die Lerntherapeutin hat mit ihr an Methoden genau so gearbeitet, wie an ihrer Haltung.

Zurzeit kommt sie mit 20 - 60 Min. HA pro Woche durch, einfach, weil sie weiss wie und wozu. Und so, wie es aussieht, scheint sie den Übertritt auch gut zu meistern, das heisst, sie wird ein Polster haben.

Darum: Welche Hilfestellungen braucht dein Sohn? Wie genau müssen die Angaben zuhause sein? Mach dein Ämtli und deine HA funktioniert ja nicht. Wie wäre es, wenn du für eine Zeit lang die exekutiven Funktionen für deinen Sohn übernehmen würdest? In dem Alter wird der frontale Kortex drastisch umgebaut und der ist zuständig für die Planung und fürs Abschätzen der Konsequenzen. Das heisst, eine Zeit lang funktioniert das bei den Pubertieren nicht mehr so gut... Wenn ein Jugendlicher so arg in Schieflage ist, fände ich es komisch, wenn Eltern nicht das Interesse daran haben würden, ihn mit Planung und lautem Denken zu unterstützen. Es gibt sicher Kids, die das ohne schaffen, deiner aber offenbar nicht.

Naura
Warum als Eltern ein solches Kind nicht unterstützen? Es kann z.B. erfahren, dass man in der Familie schwierige Dinge gemeinsam meistert und dass Schule und Lernen wieder Spass machen können, wenn man es schafft, aus dem Teufelskreis auszubrechen?! Wenn ich mein Kind da unterstütze, dann bin ich immer noch Mutter.

[naura]

@stella
Mir wäre meine Beziehung zum Kind wichtiger Stella. Aber wenn sich beides unter einen Hut bringen liesse, natürlich unterstützen. Aber vielleicht ist eben Freiheit es eben selbst zu lösen auch eine Unterstützung? Aber ich weiss, dass wir hier unterschiedliche Ansichten haben.

Edit: was meinst du mit "solchem" Kind? Er war ja lange "gut".. Ich denke es ist aber auch viel passiert privat in den letzten 1,2 Jahren..Trennung, Umzug, Verlust von männlicher Bezugsperson.. ich finde es normal, dass ein Kind dann nicht immer gleich leisten kann/mag, erst recht wenn der Druck dann noch steigt.

Mir kommt es einfach so vor, als ob ihm der Druck von allen Seiten viel zu viel wäre und er immer mehr zu macht. Mir wäre das zu gefährlich, da wären mir die Schulleistungen dann bald mal egal. Ich habe 2 Leute im Umfeld, die daran kaputt gegangen sind, da bin ich echt gebrannt.

[Nellino]

nur kurz...bekamen grad post von der schule der lehrer selbst schrieb an alle eltern dass er wisse, die schüler seine voll in der pupertät und das es da halt auch schwer sei, mit berufswahl lernen etc. Mein grosser ist ja in einer klasse die seeeeeeeehr still ist.
Aber die lehrer wissen das und es klappt.
Ich sah so auch nun das erste mal die einträge wo auch steht was er wann vergessen hat. ABER, er weiss es, klar reagiert teeniemässig aber das tat ich damals auch. Er hat sein berufsziel und wenn er das will dann muss er dran arbeiten...
Logisch ist da ein Druck da..aber ich sag auch immer, guck mal wenn nicht via kanti dann musst du halt via plan B drauf hinarbeiten.
und ja es sind noch kinder, pupertierende kinder, aber ich denke sie müssen halt trotzdem irgendwann lernen hey, ich muss einen berufswunsch haben oder ein ziel wo ich hinarbeiten kann

[Carrys]

@Stella
Ja das wäre mir auch am liebsten. Aber wie finanziere ich das? Ich muss mal kucken was sie jetzt sagt...dann entscheide ich.

Ich weiss, dass er zur Zeit alles sofort wieder vergisst was ich sage. Daher sage ich es ihm mehrmals und versuche auch, immer nur eins zu erwähnen Die Aemtli hat er schon seit Jahren und es ist mühsam, wenn er es jetzt schleifen lässt. Aber er lässt ja alles schleifen.

Gestern hat er die Hausaufgaben ziemlich schnell gemacht, da er noch etwas Stöckeln gehen wollte. Ich habe ihn gelassen, sozusagen als Vertrauensbonus. Naja...der Junge hat mich mal wieder gelinkt. Die Hausaufgaben waren falsch und mangelhaft noch dazu. Also musste er abends nochmals ran.

@Naura
Liebe ist ja schön und gut. Und natürlich liegt mir viel an einer guten Beziehung zu meinem Sohn. Aber in erster Linie bin ich seine Mutter, nicht seine Freundin. Ich bin da um ihn nebst Liebe auch auf das Leben da draussen vorzubereiten. Wir haben es wirklich versucht eine Zeitlang....die schulischen Lücken wurden so gross, dass wir jetzt noch am aufholen sind. Das geht einfach nicht und so leid es mir auch tut, ich muss jetzt einfach dafür sorgen, dass er am Ball bleibt. Ich kämpfe für ihn, suche Lösungen, suche Möglichkeiten...und er kann mich dafür hassen, das ist es mir wert. Aber ich gebe ihn nicht auf bzw. ich gebe nicht seine Zukunft auf, nur weil es jetzt schwierig ist. Der Druck ist mit Sicherheit gross, aber er ist nichts im Vergleich zu dem was dann kommen würde, wenn ich nicht mehr zu ihm schaue.

Heute ist das Fördergespräch. Ich bin gespannt und mach mir gleichzeitig sorgen. Ich hoffe, das Ausmass ist nicht schlimmer als ich bis jetzt weiss...

[Phase 1]

Darf ich fragen warum du die Hausaufgaben korrigierst ?
Meine Kinder müssen auch ihre Aufgaben alleine lösen. Ich helfe wenn sie es nicht verstehen.
Schreiben sie dann halt alles falsch kommt es auch so wieder zum Lehrer zurück.
Der soll ruhig sehen das das Kind es eben nicht begriffen hat!
Wenn sie nicht alles ausgefüllt haben dann müssen sie nochmal ran.
schriftbild ist auch bei einigen total am arsch um es mal zu sagen. Da weise ich drauf hin und wenn es ganz schlecht ist muss es halt nochmal gemacht werden.
Aber eben korrigieren gehört definitiv nicht zu meiner Aufgabe!

Sonst muss er halt die Hausaufgaben neben dir erledigen.
Oder du drehst das ganze um. Zuerst Freizeit und dann am Abend hält Hausaufgaben und lernen.
Jedes Kind ist halt anders.

Aber die läck mir am arsch Stimmung die ich grad bei meinem Jungen sehe und das nicht erfüllen der Pflichten ist echt mühsam.
Ich schieb es ziemlich grosszügig auf die puppertet und hoffe das seine Hormone bald wieder in die richtige Richtung steuern.

[Carrys]

Normal korrigiere ich die Hausaufgaben nicht. Aber ich habe festgestellt, dass er sich nicht mal bemüht sie richtig zu machen bzw. nur halbpatzig. Also zum Teil gar nicht fertig löst etc. Und das dulde ich nicht. Wenn er sie nicht versteht, gut, das akzeptiere ich. Aber wenn er sie einfach nicht richtig machen WILL, damit es schneller geht, das akzeptiere ich nicht.

Ja war gestern auch eher eine Ausnahme. Ich wollte ihm etwas gönnen und er schien so motiviert und willens. Hätte ich gewusst, dass er mich mal wieder Vera....hätte ich es umgekehrt gemacht. Naja...er weiss jetzt, dass es keine Deals mehr gibt.

[stella]

Naura
Es ist nicht schön mitanzusehen, wie Kollegen unter dem Leistungsdruck eingehen. Hast du aber nicht ebenso viele Kollegen, die unter diesem Druck zur Hochform auflaufen und dann das grosse Gros, welches mit dem Druck gut leben und umgehen kann?

Carrys
Och sehe es auch so: Mit Unterstützung schafft meine Grosse, ihren Berufswunsch umzusetzen. Ohne Unterstützung wäre der Aufwand später für alle viel grösser.
Dabei halte ich immer ein Auge darauf, dass es für sie gut läuft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn sie mit Unterstützung für die Schule arbeitet, sie besser ist und dass ihr das mehr Spass macht. Darum helfe ich ihr. Gut, bei uns ist es mit dem ADHS halt noch einmal eine speziellere Situation.

[Carrys]

@Stella
Genau. Sobald ich neben ihm stehe und wir es zusammen machen, klappt es wunderbar. Und zwar innerst kürzester Zeit.
Natürlich versuche ich auch den Druck zu verringern. Aber lange Sicht gesehen wird er sich diesem Druck stellen müssen. So haben wir die Gesellschaft aufgebaut...