Meine Tochter kommt diesen Sommer in den Kindergarten. Es ist sooo lange her dass ich selber in den Kindergarten ging und in meiner Erinnerung bestand der Vormittag damals zu 90% aus freiem Spielen und noch ein bisschen singen.
Was machen die Kinder denn heute zu Tage so? Wie sieht der Ablauf aus bei euren Kindern, was lernen sie, wird immer noch viel frei gespielt oder ist es tatsächlich eher eine Vorschule? Müssen sie bestimmte Dinge können oder ist alles noch ungezwungen?
Ich bin neugierig.
Ich weiss nicht, was sie tun. Er erzählt gar nichts... Aber er lernt sooo vieles total ungezwungen... Viele Liedli die er auf einmal kennt, er kann jetzt die Wochentage, Zahlen lesen usw. Und das ohne "lernen".
Sie hatten immer ein Thema über mehrere Woche, an dem sie dann arbeiteten und das dann mit etwas Besonderem endete. Z.B. Herbstthema endete mit einem Ausflug zum Mostpressen zu einem Bauern, oder Theaterprojekt mit Aufführungen, und beim Thema Kunst gingen sie ins Kunstmuseum und machten im Kiga eine eigene Ausstellung mit ihren Bildern.
Sie begannen den Tag jeweils miteinander im Kreis, da wurde gesungen, dann am jeweiligen Projekt gearbeitet, viel gemalt und gebastelt, und dann noch freies Spiel. Sie hatten auch ein Büechli mit kleinen Aufgaben, an dem sie arbeiten konnten, so Schreibübungen und Unterschiede suchen und so.
Es tönt jetzt sehr nach Schule, aber es war nicht so streng wie es jetzt tönt. Es war immer noch viel freies Spiel und freies Malen dabei, finde ich. Sie haben halt "nebenbei" schon viel gelernt, Zahlen und Buchstaben und so, aber das ist wohl heute so. Ich habe das auch anders in Erinnerung von meiner Chinzgizeit, wir haben viel mehr "nur" gespielt, aber auch bei mir ist das schon länger her.
Wie bei Goldberry bei uns kommt noch viel Sport und sportliche Übungen dazu. Seil hüpfen oder balancieren oder sie haben sozusagen den Eiffelturm bestiegen indem sie so oft wie möglich die Treppen genommen haben.
Es ist schon sehr auf Förderung fokussiert ich find es aber deutlich besser als wir es früher hatten.
Wichtig hier ist auch zahlen von 1-10 zu begreifen was sie bedeuten und das sie die Namen der Kinder " lesen" können. Ist eher ein erkennen als lesen. Ihren eigenen Namen sollten Sie Ende zweiten kiga schreiben können.
Bei uns ist es so dass sie in der auffangzeit an ihren Sachen basteln oder spielen, dann bis zur Pause (also ca 1stunde) zusammen im Kreis etwas machen,dann znüni essen und dann müssen sie mindestens eine halbe Stunde nach draussen! Egal was für Wetter! Danach haben sie noch die restliche Zeit freies Spiel! Es wird schon mehr erwartet von den Kindern als früher aber sie brauchen auch ein bisschen Herausforderung! Ich finde unsere Kindergärtnerin macht das super!
Während der Auffangzeit können sie an den verschiedenen Stationen spielen (Lego, Weben, Malen, Bäbi Eggä, Spiele etc), dann sind sie im Kreis und Singen/Spielen.
Dann wieder freies Spielen. Dann aber lange. Sie dürfen nach draussen, nach unten in die kleine Turnhalle, drinnen mit allem Spielen was sie möchten. Dann gibts znüni im Kreis.. drinnen oder draussen.
Dann freies Spielen. Zusätzlich wird dann ein Bereich geschaffen, indem sie mit Stühlen, Tischen, Klötzen bauen dürfen bis zum Schlusskreis.
Einmal die Woche gehen sie entweder in den Wald oder on die grosse Turnhalle im Schulhaus.
Ich weiss, dass nicht alle Kindergärten noch so viel freies Spielen fördern. Der Paralell Kiga zb macht das ganz anders. Viele Regeln, klare Einteilung bei den vers Stationen, NIE draussen....