Ist Impfen notwendig?

Allgemeine Gesundheitsthemen, Sport, Wellness, Abnehmen - ohne Schwangerschaft und Kinderkrankheiten

Moderator: sea

Antworten
Benutzeravatar
Entli
Senior Member
Beiträge: 799
Registriert: Mi 1. Feb 2012, 07:20

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Entli »

insieme hat geschrieben:Wenn Impfen so toll ist, warum gibts dann keine Studien ungeimpft-geimpft? Sollte doch keine Sache sein. Und wer überprüft den nun ob geimpfte wirklich gesünder sind? Es wird geimpft, aber wann wird der Gesundheitszustand der jeweiligen Personen über z.B. 10-30 Jahre überprüft? Wie oft sie krank waren, welche Krankheiten, wie die Krankheiten behandelt wurden etc..
Doch, die Studien gibt es! Mit Zehntausenden eingeschlossenen Patienten und über mehrere Jahrzehnte (Die Skandinavier sind ganz stark in diesen Überwachungsstudien.) In den Studien werden Endpunkte verwendet wie z.B. die Untersuchung ob Neurodermitis, Asthma, Diabetes usw. häufiger sind mit oder ohne Impfung. Das Resultat ist absolut klar: Impfen schützt vor den geimpften Krankheiten und "macht" keine anderen Krankheiten. (Und nein, es sind keine hier verunglimpften "Pharmastudien" sondern staatliche medizinische Überwachungsprogramme.)
Sehr schade, dass die impfkritischen Stimmen so niedergemacht werden. Das zeugt weder von Wissen noch von genug Interesse um sich mal richtig zu informieren. Das nennt sich übrigens Stammtischgespräch: einfach der Mehrheit nachreden...
Vielleicht hängt es auch davon ab, wem und was man hier antwortet? Z.B. Meine teils aufwendig begründeten und hinterlegten Mails verhallen oft unbeantwortet...
insieme hat geschrieben:Ich nenne lediglich Beispiele und berichte aus meinem Umfeld. Wie schon gesagt, es gibt viele Gründe warum man krank wird. Habe ja geschrieben, dass nicht NUR das Impfen krank macht.
Genau - persönliche Meinung/Beobachtung und kein Argument. Du kannst nicht von Einzelfällen auf die Allgemeinheit schliessen.
Genau das ist absolut unwissenschaftlich und dürfte keinerlei Grundlage sein für den Impfentscheid.
Natürlich ist es jedem frei gestellt es dennoch zu tun. Dann sollte man sich aber nicht wundern wenn wissenschaftliche Argumente kommen die einem möglicherweise nicht gefallen.
Mit Erfahrungen zu argumentieren und insbesondere wissenschaftlich orientierten Mitmenschen so etwas "begründen" zu wollen funktioniert einfach nicht. Von Einzelbeobachtungen aufs Ganze zu schliessen ist in keinster Weise wissenschaftlich und jeder der auch nur geringe Ahnung von Studien und Statistik hat kann das nicht ernst nehmen. Das hat nichts mit niedermachen zu tun sondern mit komplett versch. Sichtweisen.

Ohne jemandem nahe treten zu wollen: Weder in der Homöopathie-Ausbildung noch in der Krankenschwestern-Ausbildung nimmt wissenschaftliches, statistisches Denken einen nennenswerten Platz ein.
insieme hat geschrieben:Oh je... genau solche Diskussionen meine ich. Schade, echt schade... Ich würde pharmaunabhängige Studien von ungeimpften Kindern mit geimpften Kindern begrüssen. Aber darauf kann ich noch lange warten.
Die gibt es. (Skandinavien, USA) Gut Recherchieren hilft.
Schwierig ist es, neue Studien zu machen weil es mittlerweile als unethisch gilt, nicht zu impfen. Unethisch im wissenschaftlichen, medizinischen Bereich bedeutet dass der Nutzen schon so gut bewiesen ist dass es eben unethisch ist, per Randomisierung einen Teil der Studienteilnehmer nicht zu impfen und damit einem hohen Risiko auszusetzen.
Jupi2000 hat geschrieben:"böse Pharma" : ich glaube, die Pharmaindustrie verdient mehr Geld an einem schwer erkrankten Kind, als an einer Impfung, oder?
Absolut. Impfstoffe rangieren auf den hinteren Plätzen. Spitzenreiter sind Herz-Kreislauf-Medikamente, Diabetes, Antidepressiva, Schmerzmittel, Cholesterinsenker...

A propos Kosten: Die hohen Kosten für ein Kind mit Impfbaren Krankheiten das hospitalisiert werden muss "darf" dann die Allgemeinheit übernehmen. Auch die IV-Kosten wenn es zu schweren Folgen kommt. Würde man nicht impfen wären diese Kosten ein x-faches höher als die Impfkosten. Und eben: Die Pharma verdient an der Behandlung kräftiger mit als an der Prävention mit Impfungen.
2010, 2012, 2016/2016

Benutzeravatar
Lotus
Stammgast
Beiträge: 2878
Registriert: Do 10. Mai 2007, 21:33

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Lotus »

Entli, du erklärst das so super! Ich mag gar nicht mehr so viel schreiben, hatte ich früher noch die Lust dazu, aber irgendwie vergeht die immer mehr... danke dir ;)
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

Insieme
Newbie
Beiträge: 42
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 20:53

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Ja ich weiss, du schreibst oft sehr viel. Toll das die Skandinavier solche Studien machen.

Meine Impfentscheidung habe ich nicht aufgrund von Beobachtungen getroffen. Wie gesagt, unser Sohn ist bis und mit 6 Monate geimpft.
Ich weiss, dass wird jetzt ganz sicher wieder falsch und unprofessionel rüber kommen, aber ehrlich gesagt traue ich allen Studien nicht wirklich. Als Laie weiss man nicht wie diese Studien WIRKLICH durchgeführt werden. Dazu müsste man mit "im Team" sein. Wer entscheidet über Schaden oder nicht Schaden? Der Beobachtungszeitraum bei den meisten Studien ist meines Wissens sehr kurz. Ca. 6 Wochen. D.h. dann alles was nach 6 Wochen passiert, wird nicht mehr mit den Impfungen in Zusammenhang gebracht.
Ich möchte betonen: Ich sage nicht das Studien gefälscht werden! Ich sage man weiss nicht wie diese WIRKLICH entstehen.

Wir impfen nicht, weil wir unser Sohn eine heftige Reaktion aufs Impfen machte, weil ich meinen Kindern kein Aluminium, Formaldehyd etc einspritzen will. Aus Deos wird Aluminium entfernt, in der Holzverarbeitung ist Formaldehyd auch nicht mehr erlaubt weil es giftig ist, wir impfen nicht, weil wir der Meinung sind, dass ein unmanipuliertes Immunsystem am besten arbeiten kann, wir impfen nicht, weil für ALLE dieselbe Dosis gilt. Weil wir glauben, dass man Krankheiten nicht "willkürlich" ausrotten kann. Und einige Gründe mehr.

Wenn es heissts es ist jemand an Masern gestorben, fehlen mir persönlich die Hintergrundinformationen. Wie wurde behandelt, wurde Fieber gesenkt, oder nicht, welche Medis wurden genommen, Vorbelastungen etc.Das erfährt man aus den Medien nicht. Aber die Angst in der Bevölkerung wird geschürt. Klar, habe ich Respekt vor diesen Krankheiten, aber ich habe keine Angst davor.

Den Hintergrund und Motivation vom Impfen kann ich verstehen, nur überwiegen für uns die Argumente der Contra-Seite.
Hängt mich auf an meinen Aussagen oder nicht. Es gibt beim Impfen 2 Seiten und darum spaltet dieses Thema die Gemüter derart. Es ist fast eine Religion.

Leela
Wohnt hier
Beiträge: 4700
Registriert: Di 16. Mär 2010, 21:58
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Leela »

@Entli: Finde ich auch!

Ein kleines Beispiel zur eigenen Wahrnehmung: Letztes Jahr musste ich den Impftermin meines Sohnes verschieben aus terminlichen Gründen.
Die Nacht, nach dem nicht wahrgenommen Termin schlief er extrem schlecht, weinte viel und hatte auch Fieber.
Ist ja nichts seltenes bei Babys aber wäre er geimpft worden, hätte ich diese Reaktionen wohl der Impfung zugeschrieben.
2010, 2013, 2015

Insieme
Newbie
Beiträge: 42
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 20:53

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Da gebe ich dir Recht. Aber ist weinen und heftige Ausschläge mit wund kratzen nicht ein Unterschied? Vorher 0 Hautprobleme. Nicht angriffig gemeint.

Benutzeravatar
Krambambuli
Stammgast
Beiträge: 2773
Registriert: Di 1. Apr 2014, 16:10
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Winterthur

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Krambambuli »

irgenwer hat geschrieben es wäre heuchlerisch zu sagen man impfe nur wegen der allgemeinheit bzw weil es halt so wäre.

ich lasse meine tochter genau darum impfen. ich will aber betonen dass ich bei diesem thema kein tieferes wissen habe.

ich lasse sie impfen weil ich mithelfen will schlimme krankheiten zu minimieren. mir ist es nicht egal wenn mein kind eine schwangere ansteckt und deren baby stirbt. mir ist es nicht egal. und ich bin froh darüber dass es vielen anderen auch nicht egal ist.

ich finde es egoistisch nicht zu impfen.

lg krambambuli (wollte das als statement meinerseits hier hin platzieren, mitdiskutieren kann ich nicht da alles was ich empfinde auf der persönlichen ebene beruht, ohne impf fachwissen)

Insieme
Newbie
Beiträge: 42
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 20:53

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Kannst doch trotzdem mitdiskutieren. Ich finde man darf immer seine Meinung sagen. Dafür ist so ein Forum doch da.

Minnie17
Member
Beiträge: 145
Registriert: Fr 6. Dez 2013, 09:46
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Minnie17 »

Jetzt muss ich mich auch noch einmischen! Mache das kaum da ich mich oft nerve als Impfbefütworterin "vom Fach" ( keine Verbindung zur Pharmaindustrie)
Erstmal danke an die pro-Impfstimmen hier, ihr scheint euch teilweise wirklich gut damit auseinandergesetzt zu haben.
@Krambambuli: ich find nicht dass jeder der impft ein Profi sein muss. Man darf auch seinem Arzt und dem Staat vertrauen. Oder dem gesunden Menschenverstand, wie du das machst. Ich impfe auch nicht nur wegen mir/meinen Kindern, sondern denen die den Schutz besonders brauchen.

@Insieme: Teile deine Einschätzung zum Teil: für die meisten Nichtimpfer scheint es tatsächlich eine Art Religion zu sein und hat mit Glauben zu tun. Für die Impfer, die sich damit auseinandersetzten ist jedoch kein Glaube sondern Fakten massgebend, so auch für mich! Habe in meiner Ausbildung ein Kind erlebt, das an einer Haemophilus influenzae-Hirnhautentzündung verstorben ist da es tragischerweise nicht geimpft wurde. In der Schweiz. Trotz sofortiger Behandlung auf der Intensivstation. Es gibt also sehr viel schwerere Folgen wenn nicht geimpft wird. Oder kennt jemand von euch ein Kind, welches wegen einer Impfung verstorben ist (nachgewiesen per Obduktion?)?
Kleine - Februar 2017
Grosse - Juli 2014

Insieme
Newbie
Beiträge: 42
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 20:53

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Und Nicht-impfer befassen sich nicht mit dem Thema? Es befasst sich doch jeder damit. Diejenigen die dafür sind und die gegner. Sonst käme man ja nicht zu seiner Meinung.

Das tut mir sehr leid mit dem Kind.

Insieme
Newbie
Beiträge: 42
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 20:53

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Habe unsere Ki-Ärztin und einen Kollegen der Arzt ist, gefragt wie stark Impfen im Studium thematisiert wurde. Ca. 40-50 Stunden wurde mir gesagt. Das ist ca 1 Woche. Ich persönlich finde das sehr kurz, für so ein komplexes Thema.

Benutzeravatar
Barbamama79
Senior Member
Beiträge: 503
Registriert: Mo 28. Jul 2014, 08:18
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Barbamama79 »

Da sieht man mal wieder, wie die Wahrnehmung auseinander geht. Ich habe selbst ein Hochschulstudium hinter mir (nicht Medizin). Die meisten Fächer gingen über ein oder zwei Semester mit 2 Wochenstunden. Bei einer Semesterdauer von 14 Wochen also 28 Stunden pro Semester oder 56 Stunden pro Jahr. Nur Impfen wäre bei uns also ein ganzes Fach gewesen. Sorry, ich finde das viel.
Und was willst du uns damit sagen? Dass die Ärzte keine Ahnung haben?
★ 07/2012
♂ 04/2013
★ 09/2014
♀ 11/2015

Insieme
Newbie
Beiträge: 42
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 20:53

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Nein das will ich gar nicht sagen. Das ist so mit der Wahrnehmung. Ehrlich gesagt traue ich mich immer weniger was zu sagen. Es ist echt nicht leicht als "Gegner" richtig verstanden zu werden.

Anders gefragt: wann würde denn einem "Gegner" echtes gehör geschenkt werden?

Insieme
Newbie
Beiträge: 42
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 20:53

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Nein das sage ich nicht. Nur, dass ich es zu wenig finde. Ehrlich gesagt traue ich mich immer weniger was zu sagen. Ist echt schwer als "Gegner" richtig verstanden zu werden, ohne das man sich um Kopf und Kragen redet.

Anders gefragt: wann würde einem "Gegner" denn wirklich zugehört werden? Bzw. Wann würde man ernst genommen werden?

(Ev kommt dieser Post 2x. Hatte Sendeprobleme)

Benutzeravatar
Ups...
Wohnt hier
Beiträge: 4417
Registriert: Mi 25. Mai 2011, 08:12
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Ups... »

Wieso nur meinen die Impfverweigerer immer, dass der Staat und die Pharma-Industrie die gesamte Menschheit vergiften will? Sind das die gleichen, die glauben, dass niemand auf dem Mond war - alles nur geschummelt - oder dass Präsident Bush die Flugzeuge in die Twin-Towers geschickt hat? Sind das die gleichen Leute? Weil - Verschwörungs Theorie ist Verschwörungstheorie, oder?

Wenn man den gesunden Menschenverstand einschaltet - 1000 von Jahre lang konnte das Immunsystem des Menschen natürlich sich stärken, natürlich wachsen usw. - und 1000e von Jahre lang wurde die Menschheit nicht gross älter als 30 oder 40 Jahre lang. Und es herrschte nicht immer Hungersnot und total schlechte Hygienische Zustände... Ja, es spielt sehr vieles mit, dass wir nun alle fast 100 Jahre alt werden - den allergrössten Anteil trägt die Medizin dazu! Wieso sollte nun die Medizin uns Alt machen - aber nur mit den Impfungen die Kinder kaputt?

Klar, man findet immer jemanden, der einem das erzählt, was man hören will... sogar die Uriella hat heute noch Anhänger - die finden auch, sie seine die einzigsten, die Wissen wie der Hase wirklich läuft (oder was auch immer) und alle anderen liegen falsch... nur - meistens liegt die Mehrheit eben doch richtig, oder?

Leela
Wohnt hier
Beiträge: 4700
Registriert: Di 16. Mär 2010, 21:58
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Leela »

Insieme hat geschrieben:Da gebe ich dir Recht. Aber ist weinen und heftige Ausschläge mit wund kratzen nicht ein Unterschied? Vorher 0 Hautprobleme. Nicht angriffig gemeint.
Sicherlich kann es sein, dass dies von der Impfung kam. Ich würde nie behaupten, Impfreaktionen gäbe es nicht.
Genauso kann mein Kind einen Inhaltsstoff im Shampoo nicht vertragen oder eine Lebensmittelallergie entwickeln.
Aber auch wenn der Ausschlag deines Sohnes nachweislich wegen der Impfung wäre, wäre das für mich kein Grund, meine Kinder nicht zu impfen.
Genauso wie ich meine Kinder weiterhin einseife oder Milch gebe, so lange keines laktoseintolerant ist.

Wenn ich aber einen Zusammenhang zwischen Impfung und Impfreaktion vermuten würde, würde ich auch versuchen, dies zukünftig zu vermeiden.
Bevor ich gar nicht mehr impfe, würde ich das aber mit einem KiA anschauen, ob man evt. auf eine andere Charge wechseln könnte oder es sonst Optionen gibt.
2010, 2013, 2015

Minnie17
Member
Beiträge: 145
Registriert: Fr 6. Dez 2013, 09:46
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Minnie17 »

@insieme: Meine Erfahrung ist, dass sich Impfgegner vor allem auf der emotionalen Ebene mit dem Thema befassen. Gefühle und Glauben werden höher gewichtet als belegte Fakten. Deshalb ist das für uns Impfbefürworter nicht verständlich und wirkt für mich wie eine Religion, wenn die Argumente auf Glaube und Gefühlen basieren. Deshalb ist die Diskussion auch nicht fruchtbar, denn die Argumente sind auf einer total anderen Ebene und gegen Gefühle kann man letztendlich nicht argumentieren. Also: ich würde mit belegten Fakten die Entscheidung nachvollziehen können. Gehör geschenkt wird dir hier schon find ich. Leela hat das schön beantwortet.
Kleine - Februar 2017
Grosse - Juli 2014

Benutzeravatar
Entli
Senior Member
Beiträge: 799
Registriert: Mi 1. Feb 2012, 07:20

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Entli »

Insieme hat geschrieben:ehrlich gesagt traue ich allen Studien nicht wirklich. Als Laie weiss man nicht wie diese Studien WIRKLICH durchgeführt werden. Dazu müsste man mit "im Team" sein.
Nicht angriffig, sondern einfach als Frage:
Warst du denn dabei bei den Beispielen, welche in deinen Büchern geschrieben stehen?
Weshalb ist dein Vertrauen in Vertreter der Contraseite grösser?
Weil du denkst diese verdienen kein Geld damit?
(Das wage ich persönlich sehr zu bezweifeln.)
Insieme hat geschrieben:Wer entscheidet über Schaden oder nicht Schaden? Der Beobachtungszeitraum bei den meisten Studien ist meines Wissens sehr kurz. Ca. 6 Wochen. D.h. dann alles was nach 6 Wochen passiert, wird nicht mehr mit den Impfungen in Zusammenhang gebracht.
Das kommt sehr auf die Art der Studie an.
Es gibt auch Studien, die immer wieder die gleichen Leute über grosse Zeiträume untersuchen.
Vermutlich meinst du mit den 6 Wochen einen Teil der Zulassungsstudien. Da geht es aber (noch) nicht um Langzeitsicherheit.

Das zeitlich gleichzeitige Auftreten von Impfung und schwerem Ausschlag ist noch kein kausaler Zusammenhang. Einen solchen Zusammenhang können nur (grosse) Studien klären. Man kann das als Eltern GLAUBEN, dass es so war. BEWEISEN können es nur Studien. Im Einzelfall ist immer auch einfach ein zufälliges Zusammentreffen denkbar.

Aber es ist halt schon nicht sehr plausibel dass eine Neurodermitis noch Jahre nach der Impfung wegen der Impfung ausgebrochen sein soll.
Ich meine der Körper "verdaut" die Impfung innert kurzer Zeit, die Immunreaktion verpufft auch wieder. Wir sind täglich mit so vielen Antigenen (= Krankheitserreger, Bakterien, Viren, Staub, Pilze...) in Kontakt dass unser Immunsystem das locker handhabt. einmal in den Bus gestiegen gibt einem Körper mehr zu tun als das gesamte Impfprogramm.

Wir neigen dazu recht willkürlich 2 Tatsachen miteinander zu verknüpfen.
Kind wurde geimpft - Kind hat xy. Also ist Impfen an XY schuld.
Das ist aber noch lange kein Kausalzusammenhang, sondern nur eine Beobachtung von 2 verschiedenen Dingen.
(Natürlich ist es naheliegend, dass eine Rötung der Einstichstelle dem Impfstoff zulasten geht. Nichtsdestotrotz könnte es aber auch ein Problem mit der Spritze geben oder das Desinfektionsblättchen wurde nicht vertragen oder es hat dummerweise auch noch eine Mücke gleich daneben gestochen...)

Ein Kinderarzt im Bekanntenkreis sagt folgenden Spruch: "Es ist erstaunlich, wie oft die Impfung mit jährig die Kinder zum Gehen bringt."
(Da die Kinder oft um jährig zu Laufen beginnen fällt das mit der Impfung nach Plan mit 1 zusammen... )
Insieme hat geschrieben:Ich möchte betonen: Ich sage nicht das Studien gefälscht werden! Ich sage man weiss nicht wie diese WIRKLICH entstehen.
Wenn Studien tatsächlich gefälscht werden kommt das i.d.R. ziemlich schnell raus.
Denn eine Studie steht nie für sich allein sondern man versucht sie bald zu wiederholen.
Ein Resultat zählt erst wenn es verifiziert werden kann - d.h. wenn Arbeiten zum gleichen oder ähnlichen Thema auch gleiche Resultate bringen. Wenn nicht bleibt ein Fragezeichen. So wurde ja auch die gefälschte Autismus-Studie schnell widerlegt. Leider wird sie heute noch als Beleg verwendet von Contraseite. (Einige Seiten zurück in diesem Thema steht einiges dazu. Der Verfasser war/ist ein totaler Scharlatan.)
Insieme hat geschrieben:wir impfen nicht, weil für ALLE dieselbe Dosis gilt.
Entschuldige, aber das sollte kein Argument sein, resp. bei diesem Argument habe ich den Verdacht dass die Arbeitsweise des Immunsystems nicht ganz verstanden ist. Das Immunsystem wird ja nur angeschoben, das ist keine Frage der Dosis. Eine Impfung ist für das Immunsystem eine Information aus dem es dann den Schutz aufbaut. Bei diesem Konzept spielt die Dosis keine Rolle. Man nimmt die geringstmögliche Dosis welche den gewünschten Effekt zuverlässig erzielt. Kommt es nicht bei der Homöopathie auch nicht auf die Dosis pro Kilogramm Körpergewicht an?

Abgesehen davon wird die Dosis dennoch angepasst: Kleinere Kinder brauchen mehr Dosen als grössere Kinder und Erwachsene weniger als Kinder. Das Immunsystem entwickelt sich und dem trägt der Impfplan (Nachholimpfplan) Rechnung.
Insieme hat geschrieben:Weil wir glauben, dass man Krankheiten nicht "willkürlich" ausrotten kann. Und einige Gründe mehr.
Der Beweis wurde erbracht dass man mit Impfen Krankheiten ausrotten kann (Polio). Aber es bedingt eine hohe Durchimpfungsrate über mehrere Generationen. Wenn zuviele nicht impfen ist das Ziel für die Katze. Nicht zu impfen heisst in Kauf zu nehmen dass die Krankheiten weiter existieren.
Insieme hat geschrieben:Wenn es heissts es ist jemand an Masern gestorben, fehlen mir persönlich die Hintergrundinformationen. Wie wurde behandelt, wurde Fieber gesenkt, oder nicht, welche Medis wurden genommen, Vorbelastungen etc.Das erfährt man aus den Medien nicht. Aber die Angst in der Bevölkerung wird geschürt. Klar, habe ich Respekt vor diesen Krankheiten, aber ich habe keine Angst davor.
Da 80-90% der Bevölkerung geimpft sind ist die Wahrscheinlichkeit relativ klein dass es gerade euch erwischt.
Hat ohne Impfung massiv anders ausgesehen. (Kannst du auch eine Seiten vorher nachlesen, das habe ich schon detailliert zusammengetragen.)

Klar ist - unabhängig von der Ausführlichkeit der Medienberichte - es sterben bei Masernausbrüchen Kinder. Und andere bleiben lebenslang schwer behindert. Und man könnte es mit Impfen fast immer verhindern.
Insieme hat geschrieben:Hängt mich auf an meinen Aussagen oder nicht. Es gibt beim Impfen 2 Seiten und darum spaltet dieses Thema die Gemüter derart. Es ist fast eine Religion
Es sind meiner Meinung nach nicht die zwei Seiten. Es ist die solidarische Komponente. "Meine Kinder kommen zuerst - ich mute ihnen das Impfen nicht zu". Und wer übernimmt die Kosten wenns schief geht? "die uninformierte Masse" die "wie am Stammtisch argumentiert"? (sinngemässe Sätze aus Posts in Klammern)

Nochmals: In einem Land das eine Durchimpfungsrate von 80-90% muss man tatsächlich nicht besonders Angst vor den Impfbaren Krankheiten haben - die Mehrheit übernimmt den Schutz der umgeimpften mit. Die allermeisten Eltern müssen letzten Endes nicht den Beweis antreten, dass es ihnen ernst ist mit dem Nichtimpfen. Warum aber wird auf einmal mehr geimpft wenn die Masern wieder mal auftreten? Weil der Entscheid vielleicht doch auf wackligen Füssen steht und man dann doch nicht einer realen Gefahr ausgesetzt sein will? Letzten Endes profitieren auch die Impfgegner davon dass die meisten anderen geimpft sind. Und es gibt durchaus Impfverweigerer, die finden, sie nehmen doch die Nebenwirkungen nicht in Kauf es seien genug andere geimpft. (Persönliche Erfahrung meinerseits.)
Krambambuli hat geschrieben:ich lasse sie impfen weil ich mithelfen will schlimme krankheiten zu minimieren. mir ist es nicht egal wenn mein kind eine schwangere ansteckt und deren baby stirbt. mir ist es nicht egal. und ich bin froh darüber dass es vielen anderen auch nicht egal ist.
Solidarische Komponente auf den Punkt gebracht.

@ Lotus, Leela, Minnie
Danke!
2010, 2012, 2016/2016

Benutzeravatar
stella
Mod. im Ruhestand
Beiträge: 8285
Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
Geschlecht: weiblich
Wohnort: zuhause

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von stella »

Insieme
So weit ich mich erinnern kann, starb eines der masenrekrankten Kinder in diesem Jahr, weil es eben nicht impfen durfte, da es eine andere Erkrankung hatte.
Das finde ich dann besonders tragisch.

Entli
Du erklärst das alles sehr fundiert und ruhig. Ich bin beeindruckt.
Bei unserem Impfentscheid habe ich mich auf den KiA verlassen - er brachte das Beispiel mit dem Bus, dass dort viel mehr Krankheitserreger vom Kind, respektive von dessen Imunsystem, verarbeitete werden müssen, auch.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Benutzeravatar
Ups...
Wohnt hier
Beiträge: 4417
Registriert: Mi 25. Mai 2011, 08:12
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Ups... »

@Entli

Wow. Super Argumentation.
Ganz ehrlich, so kann ich noch weniger verstehen, wie jemand das Sektenhafte Verhalten der Impgegnervertreten und Gutheissen kann...

Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Malaga1 »

Insieme hat geschrieben:Habe unsere Ki-Ärztin und einen Kollegen der Arzt ist, gefragt wie stark Impfen im Studium thematisiert wurde. Ca. 40-50 Stunden wurde mir gesagt. Das ist ca 1 Woche. Ich persönlich finde das sehr kurz, für so ein komplexes Thema.
Ich habe zwar nicht Medizin studiert, arbeite aber als Ökonomin in diesem Bereich. Glaube mir: In der Medizin gibt es viiiieeel Komplexeres.

Ich verstehe einfach nicht, dass man sich bei einem komplexen Thema auf seinen Glauben verlässt und alles Rationale wie Studien als manipuliert zurückweist. Gerade Studien versuchen ja, die Komplexität eines Themas aufzuschlüsseln auf "Ursache - Wirkung". Und gerade beim Impfen bin ich überzeugt, dass wir nicht mehr wissen, wie schlimm einzelne Krankheiten sind, weil wir alle vom Herdenschutz profitieren. Eine Freundin von mir erkrankte mit 23 An Masern. Sie meinte, sie müsse sterben. Röteln in der Schwangerschaft führen zu Schwerstbehinderten Babys. Mumps kann zu Hodenentzündungen und Unfruchtbarkeit führen. Ein Kollege meiner Eltern ist nach einer Masern-Meningitis behindert, die Mutter eines Kollegen nach einer Erkrankung an Kinderlähmung. Ich finde es arrogant, das einfach mit dem Glauben "Impfungen sind böse" abzutun. Ich bin überzeugt, dass wir viel weniger Gegner hätten, wenn wiedermal richtig schlimme Epidemien ausbrechen würden.
sie 2009
er 2010

Antworten