Corona, Berufsarbeit, Kinderbetreuung, Homeschooling

[Lotus]

Solange es Leute gibt, die über die eigentlichen Möglichkeiten hinaus arbeiten, Überstunden machen und sich selbst so fest zurücknehmen, solange wird das System Menschen kaputt machen.

danci: aber es geht um die Einstellung der Eltern, dass die das Gefühl haben, die Kinder hätten einen Nachteil. Es geht uns allen gleich. Jeder von uns wird irgendwo einen Nachteil verspüren. Dass ein Kind wissbegierig ist, dagegen ist doch gar nichts einzuwenden. Aber ich glaube nicht, dass du am Montag die Lehrpersonen angerufen hast, um zu Fragen, wann denn DAS Material endlich bei euch ist. Es wird Eltern doch wohl noch möglich sein, ihren Kindern Inputs zu geben, was man so machen kann. (Und nein, ich meine nicht alle die Eltern mit specialneeds-Kids...dass die es schwerer haben, das weiss ich und ich rede von den 80% normalo Familien, CH Durchschnitt, wo weder die Kinder spezielle Bedürfnisse haben, noch die Eltern beide 100% arbeiten müssen...)

[5erpack]

Lotus, du bist ja nicht in meiner Haut, du hast nicht meine Kinder und daher kannst du auch nicht wissen, das 7 Wochen Nichtstun für meine Kinder Katastrophale Folgen hat

[Lotus]

Aber wieso setzt du Aufgaben der Kindergärtnerin gegen Nichtstun??? Dazwischen gibt es 1000 Möglichkeiten? ...tut mir leid, nein, ich stecke nicht in deiner Haut, das habe ich aber nicht gesagt. Ich habe nur geschrieben, dass ich den STRESS nicht verstehe. (Also dass man andere rumstresst, weil man selbst unbedingt sofort eine Lösung will. Wenn du niemanden rumstresst, dann meine ich dich nicht. )

[5erpack]

Stress vom kleinen hab ich nicht.
Ich hätte schon genug Ideen um den lernplan umzusetzen. Wie danci schon schrieb. Die kleinen merken es sehr gut wenn die älteren was bekommen und sie nicht.
Ich hab die kigä angerufen, weil die Situation für den kleinen untragbar wurde. Sie hat’s verstanden und uns geholfen. Punk fertig.
Kind macht nun jeden Tag 1-2 Aufgaben und ist glücklich.

Wahrscheinlich reden wir grad aneinander vorbei.

[Krambambuli]

@Kram: .

Machst dus auch? Heute ist es voller Kondenswasser und total angelaufen. Offenbar ein mini Treibhaus.

[5erpack]

@Kram: .

Machst dus auch? Heute ist es voller Kondenswasser und total angelaufen. Offenbar ein mini Treibhaus.

Wir sind auch gerade dabei. Super Idee!

[danci]

@ Lotus
Nein, ich habe niemanden angerufen (ich habe es hier kommentiert und auf die Nase bekommen ), aber 5er Pack beschreibt das "Problem" genau. Es geht hier NICHT darum, dass wir nicht wüssten, was mit dem Kind anfangen, sondern um Folgendes:

Die kleinen merken es sehr gut wenn die älteren was bekommen und sie nicht.

DAS kann ich auch mit 1'000 Inputs und Ideen NICHT ersetzen!

Was den Nachteil anbelangt: Na ja, jetzt wird die Chancengleichheit ohnehin verunmöglicht. Mein Kind wird einen Nachteil gegenüber den Kindern haben, deren Eltern pushen oder die selber sehr gut lernen und einen Vorteil gegenüber denen, deren Eltern die Unterstützung nicht bieten können oder wollen. Das kann ich nicht ändern, egal wofür ich mich entscheide. Was ich kann, ist das Ganze als Chance für mein Kind in seiner spezifischen Situation nehmen und ihm helfen und zwar im Wissen darum, dass das einerseits eine Möglichkeit sein kann durch 1:1 Unterricht Schwächen auszubügeln und dass mein Kind andererseits nicht einfach nach der Pause ohne Probleme starten wird und Schulstoff nacharbeiten kann, weil es schon im Normalfall gefordert ist. Ja, es mag egoistisch und inkonsequent tönen, aber ich führe keine ideologischen Kriege über meine Kinder. Das mache ich politisch als Tisch bei Kommissionssitzungen oder indem ich bei schwächeren Unterstützung anbiete, die ich leisten kann, aber solange das System so ist, wie es eben ist, ist es meine Aufgabe als Mutter, meinen Kindern das zu geben, was in meiner Macht steht.

[5erpack]

Bravo Danci, wieder einmal auf den Punkt gebracht!

@ Chancengleichheit. Den gibt’s so oder so nicht.
Das ist wunschdenken!
Danken könnt ihr es den ganzen Politikern die bei der Bildung den Rotstift angesetzt haben.

[swam]

@Lehrergruppe: Es läuft, melde mich, wenn der Thread besteht!

[Lotus]

Danci: ja, absolut, du hast Recht. Ich arbeite mit dem Thema Chancengleichheit an einer Primarschule - ein tolles Wort, welches so nur in der Theorie existiert.

Also ich versteh den Verlauf dieser Diskussion hier nicht ganz. Ich halt mich wieder an die Viren
Aber abschliessend, nein, meine Kids werden alle nicht mehr als 1-2h für die Schule arbeiten und viel Zeit mit sinnvollem oder sinnlosem verbringen. Wollte nur irgendwie in den Raum werfen, dass es auch Leute gibt - zB mich - die einfach gemütlich an die Sache rangehen. Und nö, ich habe keine braven Kinder, die sich einfachso alleine beschäftigen und zusammen Malen und Singen aber ich sehs...Rechtfertigungen von allen Seiten, überall. Verstehs nicht.

[sonrie]

@danci: doch, ich verstehe dich sehr gut, ich hab ein Kind, welches vor Kiga start so unterfordert war, dass sich hier sehr sehr hässliche Szenen abgespielt haben und ich selber nicht in der Lage war, das aufzufangen. Es hat sich alles schlagartig gebessert seit er im Kiga ist und mir graut es vor dem Gedanken, wie es sein wird, wenn er 2 monate oder länger zu Hause sein muss.
Allerdings ist diese Unterforderung nicht mit Arbeitsblättern oder zeichenaufgaben aufzufangen und den Kiga kann ich nicht ersetzen. Ich kann aber sehr wohl ein paar "Aufgaben" aus dem Internet runterladen, wenns die KiGä nicht kann, das ist mein kleineres Problem. Ist in der Mittelstufe sicher ein anderes Thema, was schulstoff und so angeht, aber in der Unterstufe sehe ich da auch kein Grund für Panik wenn das kind eine zeitlang kein material bekommt.

Ich weiss und ich spüre, dass diese Situation jeden sehr fordert, aus den unterschiedlichsten Gründen und Situationen heraus, ich merke aber auch, dass es viele gibt die das Gefühl haben, es gehe nur ihnen so uns das auch kundtun. Und das bringt nichts. Die Situation ist wie sie ist, wir können es nur in unserem kleinen Rahmen ändern. Mich macht das sehr müde, ich versuche daher einfach, unser Leben hinzubekommen und das Beste daraus zu machen. Gerade wenn ich daran denke, dass das nicht nur 4 wochen sondern vielleicht 3 monate so geht, muss ich das Positive darin sehen, ansonsten dreht man ja am rad.

Und was das Entschleunigen angeht: es kommt wohl immer darauf an wie der Familienalltag vorher getaktet war: wenn 2 elternteile extern arbeiten ist vieles extrem durchgetaktet (aufstehen, morgenroutine, wer muss man wo sein, wer ist wann zurück, wer kann kind 1 fahren, wer holt kind 2 ab etc.) - das fällt jetzt alles weg. Wir sind zu hause, niemand hat Termine, wir sind einfach "da" und machen homeoffice (das birgt wieder andere Herausforderungen, aber viel fahrerei und herumgestresse fällt weg).

Wenn ich es aber gewohnt war, vorher freie Zeit zu haben in denen die Kinder in der schule sind und alles erledigen konnte und nun aber ständig 3 Kinder da sind, mit denen ich lernen muss bzw. die den Ablauf durcheinander bringen oder aber wenn ich weiter extern arbeiten gehen muss, die kinder aber NICHT wie gewohnt betreut werden, dann bringt das natürlich viel mehr Unruhe hinein als vorher.

Jeder sieht es von seiner Warte aus, das ist ganz normal.


@chancengleichheit: das ist derzeit wohl das allerkleinste Problem.

[Müsli30]

Bei uns zu Hause ist die Situation aktuell folgende.

Ich arbeite Mi + Do + Fr im Homeoffice und Mo + Di im Büro.
Wenn noch Bewohnereintritte stattfinden oder Todesfälle, so muss ich kurz hin da ich für das gesamte Bewohnermanagement zuständig bin
sowie für die Leistungsabrechnung.

Junior im 1. Lehrjahr zum Informatiker, hat Mo + Di von der Gibb aus Homeschooling. Die restlichen Tage ist er im Homeoffice
er arbeitet mit seinem Team an neue Applikationen für Unternehmen. Sie arbeiten alle im Team aber alle im Homeoffice. Tägliche Videokonferenzen gehören auch dazu.

Töchterli 11, 5. Klasse hat ein recht anspruchsvollen Wochenplan, immer Montag neu und zu erledigen bis Sonntagabend. Es werden alle Themen behandelt. Es ist für uns machbar, aber auch belastend und wir müssen es wirklich gut einplanen.

Mein Mann ist im technischen Dienst und hat kein Homeoffice. Ach ja, wir arbeiten beide im Alten- und Pflegeheim.

[Stella*]

Ich bin sehr, sehr müde. Es braucht mich, dass ich den Überblick behalten kann und mit möglichst vielen SuS persönlichen Kontakt haben kann. Muss mir da was überlegen. Im Moment fehlt dazu aber die Zeit.

Schau gut zu dir, stella und leg auch mal eine Pause ein. Das ist jetzt wichtig. Sonst wirst du nicht lang durchhalten.
Eine Nachbarin von mir ist Kantilehrerin. Wahnsinn, was da gerade abgeht. Sie hat x Klassen, die sie betreuen muss und noch 2 Kinder daheim, die noch zu klein sind, um sich selber über längere Zeit selber zu beschäftigen und das Grosi darf nicht mehr schauen. Zum Glück hat sie schnell eine Betreuungslösung gefunden. Habe ihr selbstverständlich auch Hilfe angeboten, kann aber halt nur bis ich wieder arbeite und nachher eingeschränkt...

[Savuti]

Muss gerade schmunzeln. Wir haben bisher nichts vom KiGa erhalten und Sohn vermisst es nicht. Er geniesst es seinen Interessen noch zu gehen.

[Konfetti]

@Lehrergruppe: Es läuft, melde mich, wenn der Thread besteht!

Keine Eile, aber danke schon mal.
LG Konfetti (im Schuss...!)

[danci]

@ Lotus
Dagegen gibt es doch nichts zu sagen. Ich finde es völlig ok, wenn eine Familie beschliesst, max. 1-2 Stunden zu machen. Da braucht es keine Rechtfertigung. Ich wollte Dir nur zeigen, warum es je nach Familie/Situation ok ist, sich anders zu entscheiden. Ich hoffe, Du kannst das auch so annehmen.

@ Sonrie
Ja, das kann ich auch verstehen. Hier ist es aber keine Unterforderung. Sie sucht sich selber Projekte und Arbeit, da ist sehr eigenständig. Es geht mehr um die Gleichbehandlung mit den grossen Geschwistern. Aber eben, jetzt hat sie ja ihr Päckli, daher alles gut.
Ja, ich sehe, wo ihr die Entschleunigung habt. Wir haben sie auch dadurch, dass mein Mann zu Hause ist (da besteht dann eher die Frage, ob der Lohn kommt...) und wir kein Betreuungs-Organsier-Stress haben. Das Problem dürfte eher sein, ob er dann das Homeschooling so hinkriegt. Aber es sind erst wenige Tage. Das kriegen wir schon noch hin. Davor, dass es bis zu den Sommerferien dauern könnte, graut mir sehr aus verschiedenen Gründen. Aber wir werden sehen...

[Lotus]

Danci, ja klar

[aryu]

@Danci / Den ganzen Tag online
Wir (Oberstufe) weisen unsere SchülerInnen an, dass sie zweimal täglich Mail lesen und Teams checken sollen. Ich werde jeweils am Morgen um 09:00 einen kurzen Appell machen, das heisst, ich will, dass alle einloggen und sich bei mir melden. Dann werde ich spätestens ab Dienstag (ich habe heute einen grösseren, leistungsstärkeren Computer bestellt, der wird am Montag geliefert, und dann habe ich genügend Rechenpower, um die Software, die ich zum Streamen verwenden will, auch tatsächlich zu gebrauchen ) jeweils am Morgen in meinem Fach einen kurzen Input live streamen und 2h lang für Fragen zur Verfügung stehen. Aber bei uns ist eigentlich die Idee, dass sie die Nachmittage für kreatives, musisches, sportliches, hauswirtschaftliches etc. nutzen, wo die elektronischen Gadgets dann nicht mehr so doll verwendet werden müssen... Eigentlich möchte ich meine Schüler genau davor schützen, 24/7 erreichbar sein zu müssen, deshalb die Regel mit 2x pro Tag. Aber sie versuchen natürlich auch, sich gegenseitig zu helfen, ich sehe bei meiner Tochter im Klassenchat, wie da Dossiers kopiert und hin- und her gereicht werden...

[swam]

Wir haben den Lehrerchat im geschützen Forum erhalten
Wie gehen wir am besten vor? Hab keine Erfahrung damit....

[mayura]

Ich finde sie bringt es ganz gut auf den Punkt:
https://www.facebook.com/patti.basler/p ... 6962214585