Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Moderator: Züri Mami
Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Ich habe einen Sohn mit ASS, der integriert wird.
Nun hat er eine Dummheit gemacht an der Schule. Der Schulleiter möchte jetzt alle Eltern der Klasse darüber informieren (unter anderem mit der Erklärung, dass unser Sohn ASS hat und darum anders reagiert als andere).
Darf der Schulleiter das aus rechtlicher Sicht machen, ohne uns vorher zu fragen ?
Es geht ja hier darum, dass er "die Krankheit" unseres Sohnes öffentlich macht. Ich hätte gedacht, dass dies so quasi unter das Schulgeheimnis fällt und wir Eltern vorgängig darüber informiert werden sollten und unser Einverständnis geben.
Kennt sich da jemand aus ?
Nun hat er eine Dummheit gemacht an der Schule. Der Schulleiter möchte jetzt alle Eltern der Klasse darüber informieren (unter anderem mit der Erklärung, dass unser Sohn ASS hat und darum anders reagiert als andere).
Darf der Schulleiter das aus rechtlicher Sicht machen, ohne uns vorher zu fragen ?
Es geht ja hier darum, dass er "die Krankheit" unseres Sohnes öffentlich macht. Ich hätte gedacht, dass dies so quasi unter das Schulgeheimnis fällt und wir Eltern vorgängig darüber informiert werden sollten und unser Einverständnis geben.
Kennt sich da jemand aus ?
- stella
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Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Manana
Rechtlich fällt das unter Datenschutz. Er darf das nicht, ohne dass dein Kind und du einwilligt.
Als LP erfahre ich oft nicht einmal die genauen Beeinträchtigungen meiner SuS, wenn die Eltern das nicht wollen. Ich muss einfach das umsetzen, was vom SL dazu kommt.
Aus Erfahrung als Mutter einer Tochter mit einer Beeinträchtigung kann aber das offene Kommunizieren äusserst hilfreich sein in der Akzeptanz vom Kind in der Klasse.
Meine Tochter wollte lange nicht, dass auch nur irgendjemand Bescheid weiss. Seit sie offen darüber spricht, ist es irgendwie einfacher geworden.
Für die neue Schule nach den Ferien wurde ihr auch geraten, bald mal über ihre Beeinträchtigung zu sprechen, damit die anderen dann Bescheid wissen.
Offenbar ist dir ja nun vorher alles zu Ohren gekommen. Daher würde ich mich an deiner Stelle mit dem SL in Verbindungen setzen und ihm erzählen, dass du Muffensausen hast und dass du einbezogen werden möchtest. Vor allem würde ich den Riegel schieben, dass er ohne dein Einverständnis nichts rauslassen darf.
Rechtlich fällt das unter Datenschutz. Er darf das nicht, ohne dass dein Kind und du einwilligt.
Als LP erfahre ich oft nicht einmal die genauen Beeinträchtigungen meiner SuS, wenn die Eltern das nicht wollen. Ich muss einfach das umsetzen, was vom SL dazu kommt.
Aus Erfahrung als Mutter einer Tochter mit einer Beeinträchtigung kann aber das offene Kommunizieren äusserst hilfreich sein in der Akzeptanz vom Kind in der Klasse.
Meine Tochter wollte lange nicht, dass auch nur irgendjemand Bescheid weiss. Seit sie offen darüber spricht, ist es irgendwie einfacher geworden.
Für die neue Schule nach den Ferien wurde ihr auch geraten, bald mal über ihre Beeinträchtigung zu sprechen, damit die anderen dann Bescheid wissen.
Offenbar ist dir ja nun vorher alles zu Ohren gekommen. Daher würde ich mich an deiner Stelle mit dem SL in Verbindungen setzen und ihm erzählen, dass du Muffensausen hast und dass du einbezogen werden möchtest. Vor allem würde ich den Riegel schieben, dass er ohne dein Einverständnis nichts rauslassen darf.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Ich kenne mich nicht aus - aber wir haben nie Infos über die Probleme/Krankheiten der integrierten Sonderschüler erhalten. Auch bei Problemen mit "normalen" Schülern haben wir keine näheren Infos erhalten.
200120042007
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Nein, darf er nicht. Woher weisst du denn, dass er das möchte?
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Nein, er darf nicht.
Für deinen Sohn wäre es aber besser, wenn die Kameraden wüssten, wieso oder dass er anders tickt. In „meiner“ Schule wissen bei solchen Fällen die Gspänli meistens Bescheid, eben damit sie das Kind besser verstehen.
Für deinen Sohn wäre es aber besser, wenn die Kameraden wüssten, wieso oder dass er anders tickt. In „meiner“ Schule wissen bei solchen Fällen die Gspänli meistens Bescheid, eben damit sie das Kind besser verstehen.
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Wie schon meine Vorgängerinnen schrieben: Ohne deine Einwilligung darf der Schulleiter nicht informieren.
Ich möchte dir aber Folgendes erzählen: Mein Sohn ging mit einem "besonderen" Jungen in die Schule. Der war immer wieder aggressiv, schlug drein, hatte ein Sonderprogramm in der Schule. Die Lehrerin erzählte den Kindern immer "Er ist wie ihr". Wenn man das Kind aber ansah, war es jedem klar, dass dieses Kind nicht so ist wie die anderen. Mein Sohn entwickelte einen regelrechten Hass auf dieses Kind. Wenn dieses Kind dreinschlug passierte nichts, wenn sich die anderen Buben sich wehrten wurden sie bestraft. Dito mit nicht gemachten Hausaufgaben, dreinschwatzen etc. Mein Sohn fand immer "Wenn er so ist, wie wir, müssen für ihn auch die gleichen Regeln gelten". Er lud alle Jungs der Klasse zu seiner Geburtstagsparty ein, ausser eben diesen besonderen Jungen. Und ich bin ganz ehrlich: Ich hatte auch keine Ahnung, was mit diesem Kind los war und wollte mir weder das Gespräch mit meinem Sohn, noch die Verantwortung für die Beaufsichtigung aufhalsen. Als die Klassen dann neu gemischt wurden, ging mein Sohn nicht mehr mit diesem Kind in die Schule. Ich erfuhr aber, dass die neue Lehrerin mit Einwilligung am Elternabend informiert hat, was mit dem Bub genau los ist. Ab diesem Zeitpunkt ging es viel besser. Es war klar, dass er anders war wie die anderen und daher andere Regeln für ihn gelten. (Ich weiss übrigens bis heute nicht, was mit dem Bub los ist - hatte mich auch nicht mehr zu interessieren. Ich vermute aber auch etwas im Bereich ASS.)
Ich möchte dir aber Folgendes erzählen: Mein Sohn ging mit einem "besonderen" Jungen in die Schule. Der war immer wieder aggressiv, schlug drein, hatte ein Sonderprogramm in der Schule. Die Lehrerin erzählte den Kindern immer "Er ist wie ihr". Wenn man das Kind aber ansah, war es jedem klar, dass dieses Kind nicht so ist wie die anderen. Mein Sohn entwickelte einen regelrechten Hass auf dieses Kind. Wenn dieses Kind dreinschlug passierte nichts, wenn sich die anderen Buben sich wehrten wurden sie bestraft. Dito mit nicht gemachten Hausaufgaben, dreinschwatzen etc. Mein Sohn fand immer "Wenn er so ist, wie wir, müssen für ihn auch die gleichen Regeln gelten". Er lud alle Jungs der Klasse zu seiner Geburtstagsparty ein, ausser eben diesen besonderen Jungen. Und ich bin ganz ehrlich: Ich hatte auch keine Ahnung, was mit diesem Kind los war und wollte mir weder das Gespräch mit meinem Sohn, noch die Verantwortung für die Beaufsichtigung aufhalsen. Als die Klassen dann neu gemischt wurden, ging mein Sohn nicht mehr mit diesem Kind in die Schule. Ich erfuhr aber, dass die neue Lehrerin mit Einwilligung am Elternabend informiert hat, was mit dem Bub genau los ist. Ab diesem Zeitpunkt ging es viel besser. Es war klar, dass er anders war wie die anderen und daher andere Regeln für ihn gelten. (Ich weiss übrigens bis heute nicht, was mit dem Bub los ist - hatte mich auch nicht mehr zu interessieren. Ich vermute aber auch etwas im Bereich ASS.)
sie 2009
er 2010
er 2010
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Wie schon viele Antworten sagen, darf der Schulleiter nicht ohne eure Zustimmung informieren!
Gerne teile ich meine Erfahrung:
Junior ging bis vor einem Jahr in die Regelschule. Er hat ein ADHS mit viiiielen autistischen Zügen. Ich habe es so gehandhabt, dass ich immer sehr offen kommuniziert habe, was mit Junior los war und wie die anderen Kinder am besten mit ihm umgehen sollten Dies aber nicht per Brief vom Schulleiter, sondern im persönlichen Gespräch mit anderen Eltern (es kamen oft Telefonate...) und allenfalls auch mit den Kindern direkt. Auch die Lehrerin hat jeweils offen kommuniziert, wieso für Junior zum Teil andere Regeln gegolten haben als für den Rest der Klasse. Auf diese Weise sind wir ziemlich gut gefahren.
Gerne teile ich meine Erfahrung:
Junior ging bis vor einem Jahr in die Regelschule. Er hat ein ADHS mit viiiielen autistischen Zügen. Ich habe es so gehandhabt, dass ich immer sehr offen kommuniziert habe, was mit Junior los war und wie die anderen Kinder am besten mit ihm umgehen sollten Dies aber nicht per Brief vom Schulleiter, sondern im persönlichen Gespräch mit anderen Eltern (es kamen oft Telefonate...) und allenfalls auch mit den Kindern direkt. Auch die Lehrerin hat jeweils offen kommuniziert, wieso für Junior zum Teil andere Regeln gegolten haben als für den Rest der Klasse. Auf diese Weise sind wir ziemlich gut gefahren.
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Rechtlich darf er nicht ohne eure Zumutung . Als Mutter 4 Kinder davon 3 mit ASS empfehle ich es dir aber. Ich arbeite als Heilpädagogin mit integrierten Sonderschüler da informieren wir meistens am Eltern Abend .
Aber nie ohne Zustimmung der Eltern
Aber nie ohne Zustimmung der Eltern
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Danke für die Infos. Es ging mir rein um die rechtliche Frage. Da es eine Schule ist, wo sie noch keine Erfahrungen haben mit Integration,
sind wir Eltern immer wieder gefordert, unser Recht einzufordern und die Schulleitung nötigenfalls auch darauf hinzuweisen, weil die oft
Dinge machen, ohne vorher abzuklären, was sie dürfen und was nicht. (War schon an der Primarschule so, leider jetzt in der Oberstufe nicht anders).
Bis jetzt wurden die Eltern jeweils informiert über unseren Sohn. Nun, an der Oberstufe, wurden die Kinder Anfangs Jahr informiert, nicht aber die Eltern.
Die Eltern dürfen von uns aus informiert werden, aber wir wollten nicht, dass dies der Schulleiter macht, ohne uns zu fragen.
Zudem hätten wir gerne vorher besprochen, wie so eine Info raus geht. (Oder sie zumindest vorher einsehen können).
sind wir Eltern immer wieder gefordert, unser Recht einzufordern und die Schulleitung nötigenfalls auch darauf hinzuweisen, weil die oft
Dinge machen, ohne vorher abzuklären, was sie dürfen und was nicht. (War schon an der Primarschule so, leider jetzt in der Oberstufe nicht anders).
Bis jetzt wurden die Eltern jeweils informiert über unseren Sohn. Nun, an der Oberstufe, wurden die Kinder Anfangs Jahr informiert, nicht aber die Eltern.
Die Eltern dürfen von uns aus informiert werden, aber wir wollten nicht, dass dies der Schulleiter macht, ohne uns zu fragen.
Zudem hätten wir gerne vorher besprochen, wie so eine Info raus geht. (Oder sie zumindest vorher einsehen können).
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Wie soll den die Info sein ? Schriftlich ?
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Unser Kind ging auch mit einem auffälligen Kind in die Klasse. Alle wussten, dass es Probleme und einen Sonderstatus hat, aber Infos gab es nie. Die Folge davon: im Dorf wurde geredet. Es gingen Gerüchte rum, keiner wusste wirklich etwas.
Ich persönlich finde es besser, wenn informiert wird. Das mag unangenehm sein, aber vielleicht doch besser.
Ich persönlich finde es besser, wenn informiert wird. Das mag unangenehm sein, aber vielleicht doch besser.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
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- stella
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Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Papa
Ich wage zu behaupten, dass auch im Dorf rumgeredet werden würde, wenn die Diagnose klar kommuniziert worden wäre. Wenn jemand anders ist, gibt es immer Leute, die hintenrum darüber klatschen müssen. Für Betroffene ist es so oder so doof. Und ich verstehe nicht, warum die Gspändli und Eltern sich selber nicht sagen können, dass dieses Kind wohl eine Diagnose hat und darum entsprechend behandelt wird. Was ist daran so schwer?
Ich wage zu behaupten, dass auch im Dorf rumgeredet werden würde, wenn die Diagnose klar kommuniziert worden wäre. Wenn jemand anders ist, gibt es immer Leute, die hintenrum darüber klatschen müssen. Für Betroffene ist es so oder so doof. Und ich verstehe nicht, warum die Gspändli und Eltern sich selber nicht sagen können, dass dieses Kind wohl eine Diagnose hat und darum entsprechend behandelt wird. Was ist daran so schwer?
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Bei uns ist es jetzt so gelaufen, dass der Schulleiter die Eltern informiert hat. (Der Brief war schon versendet, als wir es mitbekamen).
Er hat im Brief geschrieben, dass der Vorfall passiert sei, wegen der Autismusspektrumsstörung, aber nicht erklärt, was dies wirklich in dem Fall bedeutet.
Das hätten wir eben gerne anders gehabt, weil wir aus Erfahrung wissen, dass viele Eltern gar nicht wissen, was dies ist und dann eben so Gerüchte herumgehen.
Genau das ist jetzt auch passiert. Manche Eltern haben jetzt Angst, dass unser ASS Kind dann in der Hauswirtschaft mit Messern auf sie losgeht oder so ähnliches. Ohne die Info des SL, würden die meisten gar nichts vom letzten Vorfall mitbekommen haben.
(Es war noch nie ein Messer im Spiel, es wurde auch niemand verletzt oder so).
Er hat im Brief geschrieben, dass der Vorfall passiert sei, wegen der Autismusspektrumsstörung, aber nicht erklärt, was dies wirklich in dem Fall bedeutet.
Das hätten wir eben gerne anders gehabt, weil wir aus Erfahrung wissen, dass viele Eltern gar nicht wissen, was dies ist und dann eben so Gerüchte herumgehen.
Genau das ist jetzt auch passiert. Manche Eltern haben jetzt Angst, dass unser ASS Kind dann in der Hauswirtschaft mit Messern auf sie losgeht oder so ähnliches. Ohne die Info des SL, würden die meisten gar nichts vom letzten Vorfall mitbekommen haben.
(Es war noch nie ein Messer im Spiel, es wurde auch niemand verletzt oder so).
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Ich finde eine offene Kommunikation wichtig, für die SuS aber auch für das betroffene Kind. Das es Leute gibt, die dann trotzdem noch tratschen wird wohl leider nicht ganz zu verhindern sein. Bei der Klasse meines Sohnes wurde zu Schulbeginn informiert, dass ein Mitschüler ein ASS habe. Die Kinder konnten damit wohl nicht allzu viel anfangen wie mir schien, haben es aber einfach zur Kenntnis genommen. Im Verlauf des Schuljahres gab es aber immer wieder Ausraster (tätlich gegenüber Mitschülern) seitens des Schülers, die von der Schule aber nicht wirklich thematisiert werden, was die Position des betroffenen Schülers nicht unbedingt stärkt. Für die SuS ist der Zusammenhang zwischen der Diagnose und den Ausrastern nicht wirklich nachvollziehbar. Beim letzten massiven Ausraster, bei dem wohl nur durch Zufall niemand verletzt wurde, hat die Schule nun reagiert und informiert. Das dies für betroffene Eltern schwierig ist, kann ich mir gut vorstellen. Die Schule sollte bzw muss mit den Eltern des Kindes die Art der Kommunikation auf jeden Fall absprechen. Das ab einem gewissen Level (Gefahr) kommuniziert werden muss, steht für mich aber ausser Frage.
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Stella, da hast du wohl Recht. Es gibt immer Leute, die tratschen. Leider. Dennoch denke ich, dass es besser ist, zu informieren. Denn dann ist das Kind nicht einfach frech oder schlecht erzogen.
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Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Als mein Sohn in die 1.-3. Klasse ging, hatte es dort ein Kind mit Autismus - und ich finde heute noch, dass die Schule/die Eltern das genial gelöst haben.
Am Elternabend (1 Woche nach Schulbeginn) gingen die Eltern nach vorne und haben über das Kind informiert (was für eine Krankheit, was heisst das, wie äussert es sich, etc.), wir anderen Eltern konnten Fragen stellen und sie haben auch explizit darum gebeten, dass man bei Problemen/Sorgen doch bitte auf sie zukommen soll.
Zusätzlich wurde informiert, dass die LP in der folgenden Woche mit den Schülern darüber sprechen würde - ihnen die Krankheit erklären würde. Das wurde super gemacht, sie haben daraus einen richtigen Projektvormittag gemacht. Mein Sohn kam am Mittag nach Hause und hat ganz begeistert erzählt, was das Besondere an diesem Jungen sei, was Autismus bedeutet, etc.
Es gab dann in den ganzen 3 Jahren nie ein Problem. Die Kinder gingen mit sehr viel Verständnis mit dem Jungen um, er war gut integriert. Und auch wenn es mal (kleine) Problem gab, war seitens Schüler und uns Eltern das Verständnis sehr gross.
In der 5. Klasse kam dann ein Junge in die Klasse meinem Sohnes, der offenbar (auch nur Hörensagen) vorher ein paar Jahre in einer Privatschule war, weil es einfach in den öffentlichen Schule nicht ging. Mein Sohn hat dann öfters erzählt, dass dieser Junge sehr aggressiv ist, immer wieder den Unterricht stört - das fiel auch uns Eltern bei den Besuchsvormittagen auf. Aber weder die LP noch die Mutter (einen Vater gab es da glaub nicht bzw. zumindest war der nie bei einem Besuchsmorgen/einem Elternabend dabei) haben jemals ein Wort darüber verloren. Die Mutter ging uns anderen Eltern auch explizit aus dem Weg. Das fand ich dann viel mühsamer - vor allem auch, weil mein Sohn Fragen bezüglich dem Verhalten des Jungen hatte, die ich ihm ja auch nicht beantworten konnte. Zudem hat der Junge die Klasse 2 Jahre lang wirklich extrem gestört - das war dann wirklich so ein Fall, wo ich mich öfters fragte, ob es für alle Beteiligten (inkl. dem betroffenen Jungen) nicht besser gewesen wäre, er wäre in der Privatschule geblieben. Und mangels Wissen hatte ich dann ab und zu schon Mühe, da genügend Verständnis aufzubringen.
Nach Abschluss der 6. Klasse ging er dann offenbar auch wieder in eine spezielle Schule - weil ein Weiter in der öffentlichen Schule dann anscheinend doch keine Option mehr war.
Aber eben - so oder so bin ich auch der Meinung, dass offene Kommunikation in jedem Fall besser ist. Es ist richtig: Es gibt immer Leute, die reden. Aber grad bei dem Jungen damals mit Autismus behaupte ich, dass die Reaktionen aller Eltern gut bis sehr gut waren bzw. ich habe auf jeden Fall nie mitbekommen, dass es da ein "Gschnurr" oder negative Reaktionen gab (was bei dem Jungen, der später in der Klasse meines Sohnes war, dann doch viel anders war).
Aber eine schriftliche Info finde ich doof. Da finde ich viel besser, wenn LP und Eltern gemeinsam an einem Elternabend kommunizieren und so auch grad direkt Fragen gestellt werden können und Unklarheiten beseitigt.
Am Elternabend (1 Woche nach Schulbeginn) gingen die Eltern nach vorne und haben über das Kind informiert (was für eine Krankheit, was heisst das, wie äussert es sich, etc.), wir anderen Eltern konnten Fragen stellen und sie haben auch explizit darum gebeten, dass man bei Problemen/Sorgen doch bitte auf sie zukommen soll.
Zusätzlich wurde informiert, dass die LP in der folgenden Woche mit den Schülern darüber sprechen würde - ihnen die Krankheit erklären würde. Das wurde super gemacht, sie haben daraus einen richtigen Projektvormittag gemacht. Mein Sohn kam am Mittag nach Hause und hat ganz begeistert erzählt, was das Besondere an diesem Jungen sei, was Autismus bedeutet, etc.
Es gab dann in den ganzen 3 Jahren nie ein Problem. Die Kinder gingen mit sehr viel Verständnis mit dem Jungen um, er war gut integriert. Und auch wenn es mal (kleine) Problem gab, war seitens Schüler und uns Eltern das Verständnis sehr gross.
In der 5. Klasse kam dann ein Junge in die Klasse meinem Sohnes, der offenbar (auch nur Hörensagen) vorher ein paar Jahre in einer Privatschule war, weil es einfach in den öffentlichen Schule nicht ging. Mein Sohn hat dann öfters erzählt, dass dieser Junge sehr aggressiv ist, immer wieder den Unterricht stört - das fiel auch uns Eltern bei den Besuchsvormittagen auf. Aber weder die LP noch die Mutter (einen Vater gab es da glaub nicht bzw. zumindest war der nie bei einem Besuchsmorgen/einem Elternabend dabei) haben jemals ein Wort darüber verloren. Die Mutter ging uns anderen Eltern auch explizit aus dem Weg. Das fand ich dann viel mühsamer - vor allem auch, weil mein Sohn Fragen bezüglich dem Verhalten des Jungen hatte, die ich ihm ja auch nicht beantworten konnte. Zudem hat der Junge die Klasse 2 Jahre lang wirklich extrem gestört - das war dann wirklich so ein Fall, wo ich mich öfters fragte, ob es für alle Beteiligten (inkl. dem betroffenen Jungen) nicht besser gewesen wäre, er wäre in der Privatschule geblieben. Und mangels Wissen hatte ich dann ab und zu schon Mühe, da genügend Verständnis aufzubringen.
Nach Abschluss der 6. Klasse ging er dann offenbar auch wieder in eine spezielle Schule - weil ein Weiter in der öffentlichen Schule dann anscheinend doch keine Option mehr war.
Aber eben - so oder so bin ich auch der Meinung, dass offene Kommunikation in jedem Fall besser ist. Es ist richtig: Es gibt immer Leute, die reden. Aber grad bei dem Jungen damals mit Autismus behaupte ich, dass die Reaktionen aller Eltern gut bis sehr gut waren bzw. ich habe auf jeden Fall nie mitbekommen, dass es da ein "Gschnurr" oder negative Reaktionen gab (was bei dem Jungen, der später in der Klasse meines Sohnes war, dann doch viel anders war).
Aber eine schriftliche Info finde ich doof. Da finde ich viel besser, wenn LP und Eltern gemeinsam an einem Elternabend kommunizieren und so auch grad direkt Fragen gestellt werden können und Unklarheiten beseitigt.
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Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Zum Thema Tratschen: ja das gibts immer. Aber es ist ein Unterschied zwischen „hast du gehört, das Kind das spinnt, von den überforderten Eltern hat wieder....“ und „Kind mit XY, die Eltern haben es echt schwer, hat wieder.....“
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Dann kommen einfach die Aussage wie z.B. " ist ja wieder mal typisch, da holen sich die Eltern lieber eine Diagnose als Ausrede als den Goof mal richtig zu erziehen". Wer gerne über andere urteilt und schlecht redet, der findet immer einen Grund dazu.
Ob eine Info der anderen Eltern gut kommt oder auch schaden kann, kommt auf die Situation an, bzw. auch auf die Reaktion der anderen Eltern. Viele wollen keine "Problemkinder" in den Klassen ihrer Kinder, weil sie sonst fürchten, ihre Kinder könnten zu wenig gefördert werden und dann den Übertritt in die Sek/ ans Gymi nicht schaffen.
Proaktiv zu informieren finde ich selber aber besser als versuchen, es zu verheimlichen. Wenn die Info erst bei einem "Vorfall" kommt, dann denke ich, dass die Reaktion der Eltern schon negativer sein könnte als bei einer Vorinfo, also bevor etwas passiert ist.
@manana
Diese Art der Info ist unglücklich gelaufen. Da verstehe ich deinen Frust.
Re: Schulleiter möchte andere Eltern über Schüler informieren
Proaktiv informieren;
Das finde ich ein wichtiger Punkt. Bei uns wurde leider von Seiten der Schule aber auch der Eltern eine proaktive Info verpasst. Nach mehreren „kleineren“ Vorfällen, zt mit Tätlichkeiten, ohne das die Schule oder die Eltern reagiert hätten, kam es vor den Sommerferien zu einem grösseren Vorfall (Schüler hat Stühle geworfen und Pulte umgestossen). Mit mehr Vorwissen über die besonderen Bedürfnisse des Schülers hätten evt die eine oder andere Situation vermieden werden können bzw.wir Eltern könnten unsere Kinder beim Umgang mit diesen Situationen besser unterstützen. Denn bei allem Verständnis für diese besonderen Kinder, muss ich auch meinEin Sohn mit diesen Situationen unterstützen können. Mir selber war zb überhaupt nicht bewusst, dass diese körperlichen Ausraster beim ASS vorkommen.
Das finde ich ein wichtiger Punkt. Bei uns wurde leider von Seiten der Schule aber auch der Eltern eine proaktive Info verpasst. Nach mehreren „kleineren“ Vorfällen, zt mit Tätlichkeiten, ohne das die Schule oder die Eltern reagiert hätten, kam es vor den Sommerferien zu einem grösseren Vorfall (Schüler hat Stühle geworfen und Pulte umgestossen). Mit mehr Vorwissen über die besonderen Bedürfnisse des Schülers hätten evt die eine oder andere Situation vermieden werden können bzw.wir Eltern könnten unsere Kinder beim Umgang mit diesen Situationen besser unterstützen. Denn bei allem Verständnis für diese besonderen Kinder, muss ich auch meinEin Sohn mit diesen Situationen unterstützen können. Mir selber war zb überhaupt nicht bewusst, dass diese körperlichen Ausraster beim ASS vorkommen.