Liebe crookshanks
70% der Intelligenz ist vererbt, d.h., dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, die eigene HB ans Kind zu vererben. Man sieht auch sehr oft, dass Geschwister HB sind, was ja nicht von ungefähr kommt.
Ich kann dir sagen, dass dieses Thema nach wie vor ein Tabuthema ist, bei kleinen Kindern erst recht - denn welches Mami hat denn nicht das schönste und das klügste Kind? Offen mit diesem Thema umzugehen, ist soweit schwierig.
Bei so kleinen Kindern gibts keine adäquaten Tests, erst ab 6 ist eine WISC-Testung möglich, für jüngere gibts Tests, die Hinweise auf eine HB geben, aber wenn du Pech hast, ist es fürs Kind zu bubig und es macht nicht anständig mit, was das Resultat natürlich total verfälscht.
Ist dein Kind in einer Kita oder Spielgruppe?
Hier noch eine Liste mit Hinweisen auf eine mögliche HB :
Allgemein vorgezogene Entwicklung im intellektuellen Bereich schon im frühen Kindsalter (reden, laufen, Sauberkeitsentwicklung…)
Mögliche frühe sprachliche Entwicklung: frühes Sprechen, grammatikalisch einwandfrei, umfangreicher Wortschatz
Orientierung an den Erwachsenen: Kind sucht sich Partner, mit denen es sich austauschen kann. Gleichaltrige normalintelligente Kinder sind dafür nicht geeignet. Aufpassen vor Kritik an den Eltern
Neugierde und Wissbegierde in aussergewöhnlich hohem Masse! Daraus resultieren oft Unruhe, Lebhaftigkeit, ständige Action – so wird der Wissensdurst gestillt.
Stundenlange Konzentration möglich bei Spannendem und Interessantem
Wissen früher als die Gleichaltrigen sehr viel, wirken oft «altklug»
Hervorragendes Gedächtnis (visuell, aber auch bei Gehörtem), bemerkenswerte Auffassungsgabe
Logisch-analytisches Denken: Strategiespiele, Spiele mit klaren Regeln, erkennen Regeln, können sie ausweiten, auf andere Spiele und Situationen ableiten etc.
Systematisierung, Ordnung, Sammeln (bedeutet nicht, dass das Kind ordentlich ist und/oder gerne aufräumt) in auserwählten Interessensbereichen. Mögliche Ursache: erschlagende Menge an Infos, Eindrücken etc. – deshalb Ordnung schaffen
Gerechtigkeitssinn ausgeprägt: legt hohen Wert auf Gerechtigkeit, Regeln einhalten etc. und empfindet Unfairness als sehr störend. Neigt zu «Petzen».
Starkes Interesse an Buchstaben und Zahlen im Vorschulalter: selbstständiges Erlernen von Lesen und Schreiben, messen sich oft an Erwachsenen und wollen beweisen, was sie alles schon können.
Ehrgeiz und Perfektionismus/intrinsische Motivation: hohe, tw. unangemessene Ziele: perfekt Zeichnen, grosse Aufgabe in kürzester Zeit lösen, sofort Velo fahren können etc.
mögliche Entwicklung 1: dauerndes Üben, bis es der Vorstellung entspricht
mögliche Entwicklung 2: unhaltbarer Frust, weil das Resultat nicht den Vorstellungen entspricht (Wutausbruch)
Hohe Sensibilität in diversen Bereichen
Spezialisiertes Wissen: spez. Interessensgebiete, oft nicht dem Alter entsprechend
Meine Erfahrung bleibt, dass in diesem kleinen Alter die Eltern diejenigen sind, die sich um die Förderung kümmern müssen. Ich kann dir das Coaching hier von Herzen empfehlen, vor allem, weil das Kind noch klein genug ist und noch nicht im Schulwesen:
www.danielaheiser.de
Gleichzeitig oder anstelle dessen würde ich Kontakt zu einer Fachperson (Psychologe/In spezialisier auf HB) suchen, bevor das Kind schulpflichtig wird, um den Eintritt in den Kiga im Auge zu behalten. Fühlt sich das Kind dann gefordert und ist zufrieden, ist alles i.O. - falls nicht, würde ich schon einen Plan B im Ärmel haben, um schnell reagieren zu können. Ich wünschte, mir hätte das jemand damals so gesagt... jänu, jetzt sind wir doch um eine Menge Erfahrungen reifer.
Viel Glück!