Covid-Impfung Jugendliche

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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sonrie
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von sonrie »

calimera hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 15:25 Und ja, ich verstehe, dass so manch ein Kritiker langsam wütend wird, weil man überall angefeindet wird.
Das ist ja genau das Problem: man wird angefeindet wenn man sich nicht impfen lässt, genauso aber werden Leute vor den Impfzentren angegriffen WEIL sie sich impfen lassen. Maskengegner pöbeln Maskenbefürworter an und umgekehrt, Massnahmengegner gehen auf die los, die die Massnahmen befolgen. WTF?

Man kann doch einfach NICHT impfen oder einfach NICHT testen oder man kann doch einfach eine andere Meinung haben und diese auch sachlich vorbringen und diskutieren. Aber genau das können viele nicht mehr - es wird immer rumgepöbelt, nur weil man die Dinge anders sieht.
Ist ja nicht nur beim Thema Pandemie so, die Leute laufen auch Amok wenn eine 16jährige Schülerin fürs KLima eintritt. :roll:
calimera hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 15:25 Ich bin selbst davon betroffen, weil ich unter dem Deckmantel der Einsparung von Personalkosten meinen Job verloren habe. Und ja, das macht wütend.
Natürlich macht das wütend. Die meisten sind wohl auf die eine oder andere Art betroffen von dieser Pandemie - mal mehr mal weniger. Abgesagte Weltreisen, verlorene Jobs, Familie die man monatelang nihct sehen kann, Einsamkeit, psychische Probleme usw.
Das ist auch absolut ok, wenn einen das nicht kalt lässt. Die Frage ist: wie gehe ich mit solchen Krisen um? Die Resilienz ist bei sehr vielen Menschen quasi nicht vorhanden, sie sind es schlichtweg nicht gewohnt mit Situationen umzugehen, die sie nicht 100%ig kontrollieren können. Und das Resultat ist dann, auf seine Mitmenschen loszugehen? Leute zu beschimpfen? Echt jetzt?
Die Wut bezieht sich ja auf "die Situation" und die daraus resultierenden Konsequenzen. Warum dann andere dafür verantwortlich machen, die eigentlich genauso drin hängen wie man selber?


PS: ich glaube trotzdem immer noch, dass die, die so unangenehm auffallen und extrem reagieren zwar sehr laut und präsent sind, aber doch immer noch eine Minderheit.
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danci
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von danci »

Schön geschrieben, sonrie.

Es kommt glaube ich noch etwas hinzu, was jetzt nicht so thematisiert wurde. Du, Calimera, hast Deinen Job verloren, was mir wirklich von Herzen leid tut und ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald etwas neues findest. Wir hatten seit Beginn der Pandemie Lohneinbussen im 5-stelligen Betrag. Vielen anderen geht es ähnlich. Und man will es beenden. Und dass da Leute, die durch die Impfung dazu beitragen, dass man es mal beenden kann, irgendwann einfach die Geduld verlieren, ist für mich nachvollziehbar.

Gleiches jetzt mit den Demos. Tatsache ist, dass das Zertifikat vielen eine neue Freiheit gegeben hat. Ich sehe es als sehr realistisch an, dass das Referendum im November durchkommt, man das Zertifikat so nicht mehr nutzen kann und dann andere Massnahmen erfolgen werden müssen, alle betreffen, auch diejenigen, die eben die Freiheit zur Zeit geniessen. Zumindest ich stelle mich schon mal darauf ein. D.h. man hat die Freiheit nur eine kurze Zeit. Und diese wird dann eingeschränkt, weil man nicht gemütlich m Donnerstag Abend nach Bern kann, da dort gegen diese Freiheit demonstriert wird? Auch hier, ich hege keinen Hass gegen Kritiker, aber irgendwo kann ich es verstehen.
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calimera
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von calimera »

Mal schauen ob ich noch alles zusammen bekomme...

Ich denke es gibt auf beiden "Seiten" diese Extremisten, egal ob Befürworter oder Kritiker. Mich regen beide auf... Die Demos in Bern sind mehrheitlich friedlich verlaufen. Das Bundenhaus wollte nicht gestürmt werden, es haben ein paar Pöbler am Gitter gewackelt. Wenn sie reingewollt hätten, wären sie den Zaun hochgeklettert, das war aber auf keinem Video zu sehen.

Diese Menschen die andere Leute bekehren wollen, sollen zuerst bei sich schauen. Ich sage allen die mich fragen, dass sie sich gut informieren sollen und zwar auf allen Seiten... Dieses missionieren mag ich gar nicht, deswegen bin ich such froh, dass die Kantone scheinbar gegen die Hausbesuche und die 50.- Beratergutscheine sind.

@danci
Keine Ahnung wer im Dorf wie Leute mobilisiert, bin zu wenig im Dorf unterwegs.
Der Unterschied von deiner Lohneinbusse und meinem Jobverlust ist, dass es bei dir nichts mit deiner Impfentscheidung zu tun hatte, also nichts mit einer persönlichen Entscheidung von dir. (Gibts nach dem Lockdown nicht mehr Scheidungen? 😉)

sonrie
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von sonrie »

und wo genau werden nun "alle in einen Topf geworfen"?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von calimera »

5erpack hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 10:00 Mein lieber scholli, diese Massnahmen Gegner sind ja durä bi rot!
Was ist blos los?
In Schulen eindringen, in Spitäler eindringen, sagen es brauche mal wieder was wie in Zug...
Ich hab so einiges mitbekommen und bin ernsthaft besorgt wohin die Massnahmen Gegner uns da steuern!
@sonrie
Hier zum Beispiel

Weiss leider nicht wie ich mehr Zitate pro Beitrag machen kann.

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von calimera »

aryu hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 09:12 @Malaga
Ganz ehrlich: Wenn meine Kinder Telegram auf ihren Handys installieren, mache ich mir Sorgen um ihr soziales Umfeld…

Ich glaube, ein Grund, weshalb ich Mühe habe, mich auf politischer Ebene mit Massnahmengegnern zu solidarisieren (z.B. würde ich keine Initiative unterschreiben gegen das Covidgesetz), ist genau, dass ich mich unter gar keinen Umständen mit diesen Schwurblern in Verbindung bringen will. Ich will nicht einmal andeutungsweise signalisieren, dass ich gut finde, was die verbreiten.

LGRU
@sonrie
Hier auch....

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von sonrie »

@calimera: 5erpack hat sich scheinbar in Sarkasmus versucht wie sie weiter unten schreibt (ja.....sarkasmus ist ein schmaler Grat.... ) und aryu hats ja genauso geschrieben, dass sie sich wegen dieser paar extremen Typen eben nicht mit den Gegnern solidarisieren will, damit sie eben nicht in diesen Topf geworfen wird.

(zumindest hab ich das so verstanden - bitte korrigieren wenn ich da falsch liege)
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von aryu »

Äxgüsi, Calimera, aber du zitierst mich da grad völlig aus dem Kontext gerissen! Lies bitte die ganze Konversation zwischen mir und Malaga heute, dann dürfte sonnenklar sein, dass ich weit davon entfernt bin, alle Massnahmengegner in einen Topf zu werfen: Sie (als partielle Massnahmengegnerin) hat erwähnt, dass sie auf Telegram ein paar echt schräge Leute aus der Schwurblerecke in der Gruppe hat. Auf diese Leute bezog sich das „diese Schwurbler“ in dem von dir zitierten Text von mir. Nicht auf alle Massnahmengegner.

Ich finde auch nicht alles toll. Aber ich würde zum Beispiel auch an keine Massnahmengegner-Demo gehen, weil ich Leuten, die bereit sind, das Bundeshaus zu stürmen, keine Rückendeckung geben will, unter keinen Umständen. Im Gegenteil, obwohl ich mit manchen Massnahmen nicht einverstanden bin, trage ich sie mit, um zu zeigen, dass ich nach wie vor Vertrauen in unsere Regierung und ihre Beschlüsse habe.

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von falabella »

aryu, ich auch an keine Demo, das zuletzt, aber ich finde nicht, dass ich so tun muss, dass ich alle Massnahmen gut finde, um „denen“ keine Rückendeckung zu geben. Im Gegenteil, warum ihnen das Feld überlassen? Wenn es vernünftige Argumente gegen Massnahmen gibt, dann müssen diese geäussert werden, selbst wenn die Schwurbler sie ebenfalls äussern, und gleichzeitig müssen die unvernünftigen, verrückten „Argumente“ kritisiert werden. So ist es doch sachlich.

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von aryu »

@falabella
Natürlich soll man Kritik äussern können, aber ich halte eine Demo in diesem Zusammenhang für den falschen Ort. Zu gewaltbereit sind mir da manche extremen Gegner und chaotische Trittbrettfahrer.

Ich äussere mich auch kritisch, zum Beispiel habe ich ein Schreiben von Lehrpersonen meiner Schule an unsere Pädagogische Hochschule mitunterzeichnet, in dem wir fordern, dass sie die Zertifikatspflicht für ihre Studenten abschafft oder wenigstens eine Möglichkeit, weiterhin gratis zu testen, schafft. Trotzdem halte ich mich an die Massnahmen, die gelten.

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von falabella »

Ja, das halte ich auch so.

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von danci »

calimera hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 18:38
@danci
Keine Ahnung wer im Dorf wie Leute mobilisiert, bin zu wenig im Dorf unterwegs.
Der Unterschied von deiner Lohneinbusse und meinem Jobverlust ist, dass es bei dir nichts mit deiner Impfentscheidung zu tun hatte, also nichts mit einer persönlichen Entscheidung von dir. (Gibts nach dem Lockdown nicht mehr Scheidungen? 😉)
Die Einbusse gab es nicht bei mir, sondern wegen der geschlossenen Gastronomiebetriebe. Und richtig, nicht wegen unserer Impfentscheidung, wenn es aber wieder solche Massnahmen braucht wegen der persönlichen Entscheidungen anderer, habe ich damit ein Problem...kanst du das nachvollziehen? (womit ich nicht die Vorgehensweise deiner Vorgesetzten rechtfertigen will, gell)
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von danci »

Und 5erPack hat doch geschrieben „diese Massnahmengegner“ und erklärt, welche sie damit meint. Sie sagte nie „alle Massnahmengegner“? So mein Verständnis.
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von falabella »

danci, das ist halt die Frage, ob es die Massnahmen BRAUCHT (wegen der persönlichen Entscheidung von Leuten). Man kann auch der Meinung sein, dass es zum Beispiel statt Shutdown-Massnahmen auf jeden Fall bessere Lösungen gibt.

Es wird immer Leute geben, welche die Corona-Impfung ablehnen. Das ist die Realität. Wir werden auch nach diesem Herbst und Winter da ja wohl noch nicht durch sein, da es eine längerfristige Frage ist, d.h. es sehr wahrscheinlich eine wiederholte Impfung brauchen wird.
Es wird vielleicht nie möglich sein, in der Schweiz, oder auch in Deutschland unter anderen, da eine Mehrheit von 80-90% mit in's Boot zu holen. (Und falls ja, dann auf keinen Fall mit Druck, sondern vielleicht am ehesten noch mit einer Auswahl an verschiedenartigen Impfungen.)

Ich denke, es ist die Aufgabe der Politik, unter den gegebenen Umständen das Beste, das am wenigsten Schädliche, zu entscheiden.
Lockdowns wirklich nur in einer absoluten Notsituation, wenn es keine anderen, milderen Lösungen gibt.
(So wie es zum Beispiel jetzt statt Quarantäne für Kinder in den Schulen vielerorts die wöchentlichen Reihentests gibt. Quarantäne für Kinder kann somit oft vermieden werden, da es ein milderes Mittel gibt, ganz unabhängig von der Impfquote. Gäbe es jetzt schon eine Kinderimpfung, wäre es also nicht die Schuld der Umgeimpften, wenn immer noch Quarantänen verhängt würden, da es bessere Lösungen gibt.)
Und wenn Lockdowns unumgänglich sind, dann so kurz wie nur möglich. In der derzeitigen Lage, da es ja eine Impfung gibt, wäre ich in einer solchen krassen Notsituation somit dann für einen Impfzwang. In einer wirklichen Notsituation, falls wir zum Beispiel eine viel gefährlichere Mutation bekämen, die auch für Junge und Kinder gefährlich werden würde usw., und keine Chance mehr hätten diese Menschen zu behandeln, inkl. all der anderen, die in's Spital müssen.
Gäbe es wieder Lockdowns, wäre es deshalb überhaupt nicht nötig, die Schuld bei den Impfgegnern bzw. beim "einfachen Volk" zu suchen. Ich denke, das wäre wahrscheinlich sogar falsch. Schuld wären die Verantwortlichen (Regierungen. Entscheidungsträger.)

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von 5erpack »

danci hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 22:26 Und 5erPack hat doch geschrieben „diese Massnahmengegner“ und erklärt, welche sie damit meint. Sie sagte nie „alle Massnahmengegner“? So mein Verständnis.
Ganz genau!
Verstehe echt nicht wie man das überlesen kann!
Ich bin ja auch nicht mit allen Massnahmen einverstanden!
Aber DIESE Gegner die sich nun echt daneben verhalten, muss ich auch nicht verharmlosen!


Es entwickelt sich halt auch eine gefährliche eigendynamik!
Da musste der Stille Protest ja auch sich auflösen, weil gewisse Personen die Grenze mehrfach überschritten hatten.
Das ist nicht in Ordnung!

Ich hab es auch mehrfach gesagt!
Demos, kein Problem! Ein gutes Recht!
Demos und Chaos allerdings ist nicht in Ordnung und da verstehe ich auch, wenn die Behörden dann halt hingegen und die verbieten oder dann mit Wasserwerfern auffahren!

Ich bin selber jemand der schon an Demons mitgelaufen ist ( auch mit den Kindern!) ich kämpfe auch für Gerechtigkeit!
Aber bitte im friedlichen Ausmass und bitte anständig!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von falabella »

Es gibt jetzt viele Leute, die sich daneben verhalten. Und inakzeptable Sachen schreiben oder sagen. Ja, es ist unanständig und mehr als das! Und die Schuld DARAN können sie niemandem in die Schuhe schieben. Obwohl: an extremistischen Entwicklungen sind ja Facebook & Co in einem hohen Mass mitschuldig. Man könnte auch sagen Schuld, ehrlich gesagt.

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von Malaga1 »

Ich unterstütze auch keine gewalttätigen Chaoten, aber finde es doch bedenklich, dass Bern Anti-Massnahmen-Demos kategorisch verbietet. Es muss in einer Demokratie möglich sein, für seine Überzeugung auf die Strasse zu gehen. Mich hat die Pandemie mit Mitte 40 an meine erste Demo getrieben: Mitte Januar unbewiligt vor der Bildungsdirektion des Kantons Zürich gegen die Maskenpflicht in der Primarschule. Was ich dort angetroffen habe, hat mich zutiefst schockiert: Eine Handvoll besorgte Eltern teils mit ihrem Kindern machten etwas Lärm vor einem Verwaltungsgebäude - begrüsst wurden sie von einer Horde bis an die Zähne bewaffnete Polizisten. Diese führten diverse Personen ab. Als ich das sah, erschloss sich mir die Bedeutung des berühmten Zitats von Bertold Brecht: Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass die Schweiz so tief sinken kann und seither wehre ich mich gegen diese unverhältnismässigen Grundrechtseinschränkungen, insbesondere, wenn sie Kinder und Jugendliche betreffen.
sie 2009
er 2010

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von stella »

Demonstrationen in Bern
Die Stadt Bern verbietet die Demos nicht. Vielmehr stellen die Demonstrierenden kein Bewilligungsgesuch. Es ist absolut obermühsam, wenn man wöchentlich davon betroffen ist. Eine bewilligte Demo nimmt Rücksicht auf das Gewerbe, den ÖV, die Menschen, die in der Stadt leben, eine Unbewilligte ist chaotisch und legt die Innenstadt lahm.

Zudem rufen einige Demonstrierende vermehrt zu Gewalt an den Demos auf. Wer mit friedlichen Absichten dahin geht, ist in meinen Augen selber Schuld, wenn er vom Polizeieinsatz getroffen wird.

Ja, es gibt ein Recht auf Demonstration. Nein, es gibt kein Recht, jede Woche zum gleichen Thema unbewilligt eine Stadt lahmzulegen.

Wäre ich der Meinung, dieses Anliegen vertreten zu wollen, wäre jetzt für mich der Zeitpunkt, mir zu überlegen, ob ich wirklich an einer solchen Kundgebung dabei sein möchte.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Moreen
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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von Moreen »

Für eine Sache einstehen und nötigenfalls dagegen demonstrieren ist das Eine; ich finde es gut, wenn man sich dem Staat nicht immer beugt. Werden die Demonstranten hingegen gewalttätig und beginnen zu randalieren, sodass die Polizei einschreiten muss, wird das Ganze sehr grenzwertig. Mein Partner arbeitet bei der Kapo Zürich, von ihm weiss ich, was es für die Polizei bedeutet, alleine schon eine bewilligte Demo vorzubereiten (jüngstes Beispiel Uster). Das kostet die Polizei 3 Wochen Planung im Vorfeld, wo und was abgeriegelt werden muss etc. Dann kostet es unzählige "Mann-Stunden"; ein Grossteil des Korps muss sich zur Verfügung halten und wenn randaliert wird, kommen sie zum Einsatz. Letztendlich werden diese Kosten ja aus Steuergeldern finanziert; unnötige Kosten... Auch was aktuell in Zürich abgeht mit den Klimaaktivisten ist ein "gutes" Beispiel dafür; der ganze Stadtverkehr wird über Stunden lahmgelegt, die Polizei muss eingreifen und Leute festnehmen etc. - und dies über mehrere Tage!
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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Re: Covid-Impfung Jugendliche

Beitrag von falabella »

Ja, unbewilligte Demos sollen sofort aufgelöst werden, auch wenn sie friedlich sind. Es gibt nur einen einzigen legitimen Grund für unbewilligte Demos, nämlich wenn diese nötig werden, weil keine Demos mehr bewilligt werden. Dann ist der Staat selber schuld ;)

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