Bei uns war es eher ein Bauchentscheid. Wir wollten immer 2 Kindern. So das "normale" 0-8-15, zwei Kinder, Altersabstand 2 Jahre, perfekt.
Als die Grosse dann 1 Jahr alt war, war ich mir plötzlich unsicher, ob es 2. sein sollte. Sie war ein pflegeleichtes Kind, wir konnten immer noch machen, was wir wollten, waren gut eingespielt, warum also etwas verändern? Für GG war ein zweites klar, ihm eilte es aber nicht, also liessen wir es ruhen (wir waren bei ihrer Geburt erst 26 resp. 27, es hatte sofort geklappt, wir hatten also keinen Druck). Ein Jahr später kam jedoch genau so plötzlich der Wunsch nach dem 2. Ein Einzelkind konnte ich mir doch nicht vorstellen und sie wurde selbständiger, da kam der Wunsch nach einem Baby. Auch hier klappte es schnell, so dass wir genau nach 2 Jahren und 11 Monaten nach der ersten Geburt unseren Sohn bekamen. Ich hielt alles für perfekt, zwei Kinder, der Abstand stimmt, Mädchen und Junge ist auch schön, beide unter 30 ist auch ok. Das passt schon.

Was machen wir? Ok, ich lasse mir eine Kupferspirale einsetzen. Und falls wir in den nächsten 5 Jahren nicht plötzlich etwas anderes wollen, lässt sich GG dann unterbinden. Es war aber mehr so Formsache, mein Kinderwunsch war getilgt.
Na ja, ein Jahr später: positiver Test. Mist. Ich in Panik, der Abstand wäre unter 2 Jahren und drei Kinder? Das schaffe ich nicht!

GG, der Pragmatiker, zuckte mit den Schultern und meinte: "Ist doch toll, dann eben 3." und begann mir noch am gleichen Tag Inserate für ein grösseres Auto und Namensvorschläge zu schicken

Na ja, einen Tag darauf stellte ich mich darauf ein und freute mich. Dann eben 3....bis die Ärztin meinte, sie sehe keinen Herzschlag.

Verhaltene Fehlgeburt, Curretage, doch nicht 3.

Gut, ich hatte mich damit abgefunden. Dann kam der Tag, wo eigentlich ET gewesen wäre....
Seither liess mich der Gedanke, dass es eigentlich drei hätten sein sollen, nicht mehr los. Ich sah überall nur noch 3-Kinder-Familien, googelte Autos für 3 Kinder und überlegte, wie wir noch ein 2. Bad unterbringen könnten, damit es zu 5. etwas mehr Platz hatte. Für meinen Mann war das ok, er hatte nicht diesen starken Wunsch wie ich, aber er konnte es sich gut vorstellen. Ich musste ihn nicht wirklich überzeugen. Andererseits war wieder ich es, die neben dem Wunsch auch eine gewisse Erleichterung spürte, dass es nicht sofort war. Da wusste ich irgendwie: ich will ein drittes, aber nicht sofort. Ich weiss, es ist esoterischer Quatsch und ich bin eigentlich ein Kopfmensch, aber es fühlte sich so an wie: "Das Dritte ging wieder zurück, weil es zu früh war, wir holen es wieder zu uns, wenn wir soweit sind."

Ich will keine kleinen Abstände, das passt nicht zu uns. Ich will die Kleinkindzeit mit meinem Sohn exklusiv geniessen, wie mit meiner Tochter damals und wenn er gross genug ist, reicht es auch noch. Kurz nach seinem 3. Geburtstag fanden wir dann auch plötzlich: jetzt passt es. Wir hatten auch beim 3. Mal das Glück, dass es gleich auf Anhieb klappte und so wurden es knapp 4 Jahre, was ich super finde! Seither stimmt es übrigens auch. ein 4. wird es vermutlich nicht geben und das ist auch gut so. Klar, sind Babys süss, aber ich freue mich über das Älterwerden und die Selbständigkeit meiner Kinder.
Vieles ist für 4-Personen-Familien gemacht, das ist wahr. Ein Auto brauchten wir eh ein neues, da wurde es etwas grösser. Es gibt heute immer mehr Autos, wo 3 Sitze gehen auch ohne dass es ein Bus wird. Das fand ich jetzt nicht so stressig. Haus hatten wir ein eigenes 5 Zimmer, knapp 140 qm), jetzt ist es etwas enger. Ich habe mein Büro halt nun im Schlafzimmer, dafür hat jedes Kind ein Zimmer. Auch wenn ich gerne einen eigenen Raum hätte, ist es nicht so schlimm. Und wir haben immer noch nur ein Bad
Ferien buchen sind etwas mühsamer, das nervt mich jeweils etwas. Wir sind eh meistens im eigenen Ferienhaus am Meer, das ist mehr als gross genug (grösser als unseres zu Hause

). Finanziell kosten natürlich 3 Kinder mehr, aber ich glaube, dass man das anpassen kann. Hier kommt es halt immer drauf an, was einem wichtiger ist. Wir wussten aber beim schwanger werden, dass unsere Löhne noch steigen werden und wir somit nicht ins Bedrängnis kommen, wenn sie älter und teurer werden. Dadurch, dass sie halt nicht so eng zusammen sind, fand ich es auch wirklich nicht sehr stressig. Und heute (sie sind 13,10 und 6,5) haben wir den Vorteil, dass die Grosse babysitten kann.
Am meisten merken wir es ehrlich gesagt beim einkaufen: die meisten Packungen sind auf 4 Leute ausgerichtet, wir müssen immer noch eine dazu nehmen und haben dann Reste. Ich habe auch schon gesagt: jetzt bekomme ich doch noch ein 4., nur damit es mind. jedes 2. Mal aufgeht

Ich liebäugle zum Beispiel mit einem Thermomix, lese aber immer wieder, er sei für max 4 etc. Solche Sachen halt...
Zusammengefasst war es einer der besten Entscheide, die wir fällen konnten, auch wenn zwei viele Vorteile haben.