Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Ich komme aus der Mittelland-Region (BE/SO/AG) und höre es sehr häufig. Und staune, wie ihr auch. Wobei mir gerade auffällt, dass das auch auf kroatisch viele Mütter/Frauen brauchen. Offenbar hat es nichts mit der Sprache zu tun, sondern vielleicht auch der Einstellung.
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Desroches
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Desroches »

Ich war kürzlich an einem Kurs, wo sich eine Teilnehmerin aus dem Kt. SO vorgestellt hat: " ich bi s'Karin Soundso" und auch generell bei Frauennamen immer dieses s' vorne angehängt hat (s'Barbara, s'Jolanda....) - ich finde dieses "es" als "Dialektunkundige" immer so lustig - quasi eine Verniedlichung bei erwachsenen Frauen - macht man aber bei den Männern nicht, oder? :lol:

Drag-Ulj
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

jupi2000 hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 17:51 Nein nein, das hat doch nichts mit Dialekten zu tun. Ich wohne im Kanton Züri und hier höre ich das auch. Aber eher selten.
Im Forum habe ich das auch schon gelesen. Aber nicht übers Kind, sondern über den Mann. Mein GG isst mir den Tofu nicht :mrgreen: :lol:
Genau 🤣
Und in anderen Sprachen gibts das weibliche Fänomen auch ;)

Drag-Ulj
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

ChrisBern hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 17:35
Drag-Ulj hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 14:00 Leela, das ist wirklich sehr komisch, fällt mir auch wieder auf und es tut weh in den Ohren.

ging heute glatt zum SBB-Schalter um die Juniorkarten zu verlängern, ging also ruck-zuck ;) da ich keine Fotos dabei hatte, fragte sie mich nach der Handy-Nr. um die Links zu senden, die ich dann brauche um die Fotos hochzuladen. Ich nenne meine Nummer wie gewohnt: 078 123 45 67 - sie zur Prüfung: 078 12 34 56 7?
äääähm, ich weiss es nicht, mein Hirn hat nicht mitgemacht.
Finde es schade, dass mir am Schalter die Möglichkeit mit SMS nicht angeboten wurde. Das wäre ja viel einfacher gewesen! Er meinte, er braucht ein Passbild. Grrrr.
Ja, echt ! Hab die Kids nun kurz fotografiert mit weissem Hintergrund, der Upload dauerte keine 10 Sekunden!!

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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Also hochdeutsch habe ich wirklich noch nie gehört: xy hat mir das nicht gegessen. Xy hat das nicht gegessen, würde man sagen.

Leela
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Leela »

Nein, das ist wohl schon typisch Mundart.
Aber auch auf hochdeutsch gibt es komische Formulierungen.
Mir ist schon oft aufgefallen, wenn Deutsche über sich sprechen, dass sie trotzdem "man" sagen.
Zb.: "Ja das war schlimm, man fühlte sich hilflos und einsam. Man hätte jemanden zum reden gebraucht."
Ist es einfacher, über sich zu sprechen, wenn man nicht "ich" sagt?
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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Leela hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 18:53 Nein, das ist wohl schon typisch Mundart.
Aber auch auf hochdeutsch gibt es komische Formulierungen.
Mir ist schon oft aufgefallen, wenn Deutsche über sich sprechen, dass sie trotzdem "man" sagen.
Zb.: "Ja das war schlimm, man fühlte sich hilflos und einsam. Man hätte jemanden zum reden gebraucht."
Ist es einfacher, über sich zu sprechen, wenn man nicht "ich" sagt?
Aber das machen schweizer doch auch? "Mer" (richtig geschrieben?) Höre ich seeeeeeeehr viel in meinen teamentwicklungen. ;-) ist eher ein psychologisches Phänomen.

Yoghurt
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Yoghurt »

ChrisBern hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 19:19
Leela hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 18:53 Nein, das ist wohl schon typisch Mundart.
Aber auch auf hochdeutsch gibt es komische Formulierungen.
Mir ist schon oft aufgefallen, wenn Deutsche über sich sprechen, dass sie trotzdem "man" sagen.
Zb.: "Ja das war schlimm, man fühlte sich hilflos und einsam. Man hätte jemanden zum reden gebraucht."
Ist es einfacher, über sich zu sprechen, wenn man nicht "ich" sagt?
Aber das machen schweizer doch auch? "Mer" (richtig geschrieben?) Höre ich seeeeeeeehr viel in meinen teamentwicklungen. ;-) ist eher ein psychologisches Phänomen.
Ist das nicht die Schweizer Form von "Mia san mia"? :wink:

Leela
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Leela »

ChrisBern hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 19:19
Leela hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 18:53 Nein, das ist wohl schon typisch Mundart.
Aber auch auf hochdeutsch gibt es komische Formulierungen.
Mir ist schon oft aufgefallen, wenn Deutsche über sich sprechen, dass sie trotzdem "man" sagen.
Zb.: "Ja das war schlimm, man fühlte sich hilflos und einsam. Man hätte jemanden zum reden gebraucht."
Ist es einfacher, über sich zu sprechen, wenn man nicht "ich" sagt?
Aber das machen schweizer doch auch? "Mer" (richtig geschrieben?) Höre ich seeeeeeeehr viel in meinen teamentwicklungen. ;-) ist eher ein psychologisches Phänomen.
Ja stimmt....
Der "mer" ist eh festes Familienmitglied. "Mer sett....ufruume, wösche, flicke, usw." :lol:
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Tröpfli83
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Tröpfli83 »

Also wenn ich sage "mer set" dann heisst das eigentlich "würdest du bitte" 😂

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AnnaMama
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von AnnaMama »

Ui ja, über das "es" vor dem Vornamen nerve ich mich auch extrem! Ich werde oft so genannt weil mein Vorname sich dafür leider bestens eignet :evil: . Unterdessen bin ich so weit, dass ich die Leute freundlich darauf hinweise, dass ich nicht als "es" bezeichnet werden möchte. Meistens ist ihnen gar nicht bewusst was für eine Wirkung diese Form hat.
Ich bin im Appenzellerland aufgewachsen und dort war das nicht so verbreitet (oder einfach in unserer Familie nicht). Hier im Luzernischen ist es aber teilweise richtig extrem.

"Xy hat mir..." habe ich noch nie bewusst gehört, was ich aber immer wieder höre sind Sätze in denen anstatt "ich" die 3. Person benutzt wird. Das finde ich sehr irritierend.

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dede
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von dede »

Das s mit dem Vornamen ist bei einigen Vornamen schon fast obligat. S'Evi geht gar nicht anders. Oder doch?

"xy isst mir das nicht", das kommt schon vom Dialekt, würde ich sagen. Weiss gar nicht, ob ich das auch brauche... eher weniger. Oder dann eher im Zusammenhang mit den Haustieren.

Mit den Kinder habe ich früher auch nicht in der Ich-Form von mir gesprochen, sondern "s'Mami macht..." Ist also nicht nur so ein Grosi-Ding. Aber solange ich meinen Mann noch nicht als "Vater" anspreche, geht's ja noch.

Und dr "mer sött" ist bei uns das unkooperativste und faulste Familienmitglied. Heisst ja eigentlich vor allem "ich will gar nicht".

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AnnaMama
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von AnnaMama »

Doch, es geht auch ohne s vor dem Vornamen :wink: . Ich brauche die "Es-Form" wirklich nie ... aber vielleicht auch deshalb weil es mich selber so stört. Wobei nein, ich habe diese Form auch früher nie benutzt. Ich kannte eine Evi und die war bei mir nicht s'Evi sondern d'Evi, das selbe auch mit dem Namen Trudi. Die Trudi war bei uns d'Trudi und nicht s'Trudi.
Ich komme mir immer so klein vor, wenn mir jemand s'XY sagt. Es fühlt sich an, wie wenn ich nicht für voll genommen werde.

Dragonfly2012
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Dragonfly2012 »

dede hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 20:53 Und dr "mer sött" ist bei uns das unkooperativste und faulste Familienmitglied. Heisst ja eigentlich vor allem "ich will gar nicht".
OMG - Du hast mir gerade ein Flashback beschert: Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, dessen Lieblingsspruch war: "Irgendesöpper sötti..." immer dann, wenn es eigentlich an ihm gewesen wäre, aber eben... whaaaaaa :twisted:
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Dragonfly2012
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Dragonfly2012 »

AnnaMama hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 21:23 Doch, es geht auch ohne s vor dem Vornamen :wink: . Ich brauche die "Es-Form" wirklich nie ... aber vielleicht auch deshalb weil es mich selber so stört. Wobei nein, ich habe diese Form auch früher nie benutzt. Ich kannte eine Evi und die war bei mir nicht s'Evi sondern d'Evi, das selbe auch mit dem Namen Trudi. Die Trudi war bei uns d'Trudi und nicht s'Trudi.
Ich komme mir immer so klein vor, wenn mir jemand s'XY sagt. Es fühlt sich an, wie wenn ich nicht für voll genommen werde.
Ich kenne das auch - und stelle fest, dass sich vor allem Vornamen, die mit i enden, besonders dafür eignen... wir haben eine Heidi im Bekanntenkreis. Wird von der Schwiegerfamilie konsequent s'Heidi genannt. Wenn ich dann, genauso konsequent, immer d'Heidi sage, schauen mich aber wirklich immer alle verdutzt an. Sogar d'Heidi :roll: ...
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Also hier (ostschweiz) gibts diese Es-Form glaub ich gar nicht.... oder?

Oder zumindest kenn ichs nur aus dem TV s'Evi, s' Heidi und so ;-)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von kelly »

Ja würde auch sagen, dass es das in der Ostschweiz nicht gibt. Finde ich ganz komisch… Gibt es für mich nur bei Heidi, also der Geschichte von Johanna Spyri.

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AnnaMama
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von AnnaMama »

Ich habe auch das Gefühl, dass die "Es-Form" in der Ostschweiz nicht existiert, wobei ich eine Arbeitskollegin aus dem Thurgau habe, die mir "s'Xy" sagt und ja, es eignen sie vor allem Namen, die auf i enden für "es".
Immerhin sagte mir meine Schwiegerfamilie nicht "s'Xy", obwohl sie diese Form im aktiven Gebrauch haben.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Britta77 »

Ich hab das s zum ersten Mal in einer Knorr Werbung gehört. S'Mami kocht. Wie bitte!?! Das Mami!?! Ich finde es mega skurril.....

Zwacki
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Zwacki »

Aber mit dem Trudi geht doch fast nur s'Trudi? d'Trudi kann man in meinem Dialekt fast nicht aussprechen... ich sage natürlich dann nicht "es" sondern "sie".
z.B. s'Trudi chonnt au, das ginge nicht mit d'Trudi. Es würde dazu führen, dass man es ohne Artikel sagen würde.

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