Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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annegretli74
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

Leela hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 23:58 Warum Ganztagesschulen?
Wir leben eher ländlich aber hier wird trotzdem Frühbetreuung, Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung angeboten.
Das reicht doch vollkommen. Ich finde diese Angebote müssen freiwillig bleiben.
Bei uns kommt auch GG zum Mittagessen heim, da sollen die Kinder sicher nicht in der Schule bleiben.
Wir wohnen auch ländlich. Mittagstisch ist erst seit etwa zwei Jahren an zwei Tagen angeboten. Keine Auffangzeiten, Hausaufgabenhilfe mit Betreuung nur gegen Bezahlung, keine Nachmittagsbetreuung. Wenn solche Strukturen vorhanden sind und man sie nicht braucht - toll. Das umgekehrte gibt es leider auch immer noch.
Mittlerweile wünschte ich mir sehr, dass unsere kleine Schule endlich mit einer grösseren Schulgemeinde fusionieren würde. Leider lehnt dies die Schulleitung und die Schulbehörde seit Jahren wegen der fehlenden Standortsicherheit ab. Dass wir den Standort aus finanziellen Gründen so oder so irgendwann nicht mehr halten können, ist wohl egal. Dass viele Eltern sich aus diversen Gründen lieber für eine Fusion entscheiden würden und dafür auch ihre Kinder ins Nachbarsdorf zur Schule senden, ist auch egal.

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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunderi

Beitrag von danci »

Apropos Stundenplan: meine Tochter hat nächstes Jahr (8. Klasse) 2-3 Mal um 10.00 Uhr aus und dafür an vier Nachmittagen bis 16./17.00 Uhr Schule. Ich werde es wohl nie verstehen.

@ drag-ulj
Zusammen mit der Änderung des Schulsystems wäre ich durchaus für eine Anpassung der Arbeitszeiten. Weniger Stunden und eben kompakter/früher. So dass z. Bsp. 16.00 Uhr Schluss wäre und nicht 18.00. An vielen Orten wird das schon so gemacht.

@ Kinderbetreuung
Bei uns (grösseres Dorf, 4’000 EW) wurde auf grossem Druck privater und der lokalen SP die Tagesschule so ausgebaut, dass durchgehend ein Angebot besteht. Aber Ferienbetreuung gibt es zur Zeit nicht. Das hilft dann recht wenig. Jetzt wird ein Pilotprojekt gestartet.
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Drag-Ulj
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Ach so, eine Anpaasung für alle - ja, dann schon! Mehr Lebensqualität, mehr Lebenszeit, mehr Beziehung.. dafür wäre ich auch!!

Der StuPla hat vermutlich mit der Zimmerbelegung zu tun. Wir hatten damals deutlich weniger Lektionen, nie so spät. Aber die Vormittage, die um 10.00 h fertig waren, hab ich geliiiiiiebt ;)

Mein Ältester wechselt im Sommer an die OS. Da legen sie Wert drauf, keine Zwischenstunden zu haben & wenns geht (,im ersten Jahr quasi garantiert) um 15.15 h aus zu haben. Dafür fangen sie morgens um 7.25 h an... absolute Unzeiten, v.a. für auswärtige Kids, die noch mit dem Zug unterwegs sind.
Jänu, man kanns nie allen recht machen, ich frag mich, ob so viele Unterrichtsstunden allgemein nötig sind... 🤷‍♀️

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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Ich fände es kompakter auch besser, dh kurzer Mittagstisch, zeitiger aus, aber zugleich auch nicht mehr der Trend, dass man bis 18 Uhr im Büro bleiben "muss". Bei kompakten Arbeitszeiten könnte man auch ohne Mittagspause durcharbeiten (ab einer gewissen Stundenzahl am Tag muss man ja halbe Stunde Pause machen) und wäre zeitiger zu Hause und hätte etwas mehr Familienzeit am Abend. "Früher" war meine Mama bzw mein Papa gegen vier zu Hause, das war total normal. Jetzt bin ich schon froh, wenn der letzte Termin 17.30 fertig ist. Komischer Trend, diese langen Arbeitstage (ist das in anderen Ländern auch so?).

Ich finde, der Vorteil von der GTS ist, dass es mehr Konstanz gibt. Meine Tochter hat sonst andere Kinder zum Mittag, als dann wieder am Nachmittag, dann kommen noch die Wahlfächer mit wieder anderen Durchmischungen, im Schwimmen wird wieder gemischt und von der Frühbetreuung wollen wir nicht reden. Bei uns kann man wählen zwischen GTS und Hort, es ist beides gleich teuer (12.50 pro Stunde plus Essen). Leider ist die GTS jetzt 1.5km vom schulhaus "weggezügelt" und damit nehmen wir Tochter raus, ab nächstem Jahr wieder 100 wechsel zwischen Schule und Hort und ab 15.15 ist sie eben alleine zu Hause, um nicht in die nächste Durchmischung zu kommen.

@Netterl: ist es nicht so, dass in D die Kinder weniger wechsel zwischen Schule und Hort haben? Hier Essen Kinder mit Kindern zmittag, die sie gar nicht kennen und haben dann wieder andere Kinder in der Nachmittagsbetreuung. Ich meine, das ist in D nicht so, zumindest nicht in dresden.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

ChrsBern
Bei einer Tagesarbeitszeit von 8.4 h sehe ich es nict, wie ich ohne Pause durcharbeiten könnte, um früher zu Hause zu sein. Morgens kann ich die Kinder auch (noch) nicht alleine lassen...

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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Ich kenne das eben von D aus so, dass man bei reduzierten Stunden, vor allem wenn die Kinder in der Schule sind, jeden Tag arbeiten geht, aber kürzer. Da der mittagstisch eh in der Schule gemacht wird und danach oft noch Unterricht stattfindet, sind die Kinder gegen 2 zu Hause. Wenn ich bei 80 % jeden Tag arbeite, brauche ich dann am Ende keinen Hort mehr nach der Schule. Hier habe ich einen freien Tag, muss dafür die anderen Tage bis zum Abschlag der Betreuung arbeiten (18 Uhr). Aber eben, gibt wohl kein Ideal und die 42 Stunden Woche der Schweiz hilft halt auch nicht, bei 38 Stunden sieht das eben schon wieder anders aus.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Das meinte ich genau

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Leela hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 23:58 Warum Ganztagesschulen?
Wir leben eher ländlich aber hier wird trotzdem Frühbetreuung, Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung angeboten.
Das reicht doch vollkommen. Ich finde diese Angebote müssen freiwillig bleiben.
Bei uns kommt auch GG zum Mittagessen heim, da sollen die Kinder sicher nicht in der Schule bleiben.
Einfach als Möglichkeit - nicht zwingend für alle, aber eine von vielen Möglichkeiten wie man Kinder betreuen könnte. Grundsätzlich ist es mir egal ob es "die Schule" anbietet oder ob eine andere Institution wie ein hort etc. für die schulergänzende Betreuung zuständig ist, am einfachsten wäre es wenn es nicht 2 verschiedene Träger wären,aus rein organisatorischen Gründen. Es müsste aber ETWAS angeboten werden und zwar seitens Staat und nicht von privaten Initiativen die das aus goodwill machen.

Ist ja schön wenn ihr Früh-, Mittags- und Nachmittagsbetreuung angeboten habt, auch toll dass dein GG nach Hause kommt - aber dies ist längst nicht überall der Fall ;-)

Frag mal, warum viele Frauen nicht oder nur niederprozentig arbeiten? Die Antwort ist oftmals dieselbe: weil keine Betreuung oder diese zu teuer. Alleine DASS man sich als Frau die Frage überhaupt stellen muss, ob man es sich als Mutter leisten kann, arbetien zu gehen, zeugt von einem absoluten Missstand. Ich weiss, hier in CH werden Kinder als Privatsache angesehen, das "am Mittag zu hause essen" und die Mutter die immer zu Hause ist, ist vielen sehr wichtig. Aber im internationalen vergleich (den hier ja auch viele haben die nicht "nur" in CH gelebt haben) ist dies absolut nicht mehr zeitgemäss ;-)
Wir hatten eine nanny angestellt, kostenpunkt bis zu 3000 CHF / Monat. Kann sich auch nicht jeder leisten, je nach Einkommen halt. Wer weniger verdient kann also nicht arbeiten gehen? oder muss sich mit Nachbarn absprechen und als gegenleistung an den freien Tagen die Nachbarskinder hüten? Come on......

Es soll nicht heissen, dass ALLE Kinder betreut werden müssen, sondern dass es zumindest die Möglichkeit geben soll, auch nach einer Gebut wieder arbeiten zu gehen ohne dass man auf sich selbst gestelt ist.

Betreuungssituation hier:
3 kinder in der schule, 4 Tage / Woche wird ein Mittagstisch angeboten (private Initiative von Müttern (!) die einen verein gegründet haben weil Bedarf besteht). Alle 3 Kinder haben unterschiedlich Schule, soll heissen die einen wären nach dem Mittagessen ab 13.30h nicht mehr betreut, oder aber nach 15h wenn die schule aus ist. K1 startet an 4 tagen die woche um 7.30h, die anderen beiden um 8.15h. Ich kann homeoffice machen, was die Sache erleichtert, das liegt aber nicht bei allen drin.
Hier werden übrigens grad die schulhäuser umgebaut, man braucht mehr Klassenzimmer etc. - das wäre der richtige Augenblick um über ein gesamtkonzept nachzudenken, aber das interessiert hier niemanden ;-).
Zuletzt geändert von sonrie am Mi 22. Jun 2022, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Sternli05
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Danci
Das ist wegen den Freifächern in der Oberstufe. Auch wird davon ausgegangen das sie keine Betreuung mehr brauchen.
1. Oberstufe hat keine Freistunden.
Mein Sohn hat jetzt Tage in der 3. Oberstufe von 7:25 - 18 Uhr, dafür dann wieder wo er auf 8:15 muss und und um 15 Uhr fertig ist. Am Dienstag kommt er um 11 nach Hause un muss erst um 14:15 wieder in der Schule sein.

Bei uns fängt der Unterricht an der 3. Klasse um 7:25 an und dauert bis 15:00, dafür 2 Nachmittage frei.

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carina2407
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von carina2407 »

Leela hat geschrieben: Di 21. Jun 2022, 23:58 Warum Ganztagesschulen?
Wir leben eher ländlich aber hier wird trotzdem Frühbetreuung, Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung angeboten.
Das reicht doch vollkommen. Ich finde diese Angebote müssen freiwillig bleiben.
Bei uns kommt auch GG zum Mittagessen heim, da sollen die Kinder sicher nicht in der Schule bleiben.
Ich hab schon vor ein paar Jahren hier drin mal getraut zu sagen, dass es einfach ein alter Zopf ist , dass in der Schweiz die Kids bis und mit Oberstufe über Mittag nach Hause kommen, und man den echt mal abschneiden könnte. Da gabs genau so Gegenwind, viele Frauen wollen gar nicht dass sich was ändert. So lange alle dafür sind dass es freiwillig und Privatsache bleibt, werden sich nach wie vor viele Gemeinden nicht zuständig fühlen, die Mütter wollens ja weiterhin so. Bei uns gibt es zwar zwei Ganztagesschulangebote, aber die Plätze sind begrenzt. Hier müssen viele Mütter 80-100% arbeiten da entweder allein erziehend oder Gehalt vom Mann alleine reicht nicht aus, es hat aber nicht für alle Kids Platz. Also jonglieren sie alles irgendwie mit Tagesmutter, Freundin oder Grosseltern. Diejenigen die keine Lösung haben, da sind die Kids einfach ganz allein zu Hause. Euer Modell, wo sogar der Mann noch über Mittag nach Hause kommt, sorry dass ich das so sage, ist ein Auslaufmodell. Das wird nicht die Zukunft sein. Aber dein Post zeigt eben, dass viele Frauen , und auch Männer , gar nicht für Veränderung bereit sind. Man will einfach gern in den 80ern bleiben. Diese alten, eingearbeiteten Muster sind nicht so leicht zu durchbrechen. Mir persönlich könnts ja egal sein, meine sind schon gross und ich brauche diese Veränderung für uns nicht. Aber ich denke einfach auch an die Zukunft, daran dass meine Kinder irgendwann Familie und Job unter einen Hut bringen müssen.
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Netterl
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Netterl »

@ChrisBern: Ja, in D ist wesentlich weniger Wechsel. Diese zerfaserte Unterrichtszeit mit dieser langen seltsamen Mittagspause wie in der CH gibt es schlicht nicht - zumindest in Bayern.

Grundschule mit Hort war beispielsweise so: Täglich von 8:00-11:15 Schule, dann Hort. Dort gabs auch Mittagessen. Im Hort waren auch Mitschüler. Im Hort hatte ich die Möglichkeit Tage zu buchen, auch mal ausnahmesweise früher oder später zu holen etc.

Gebundene Ganztagsklasse ist schon sehr anstrengend und muss pädagogisch gut begleitet werden.
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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Was ich nicht verstehe ist, warum sich Leute, die ein sehr traditionelles Modell leben, so dagegen wehren, dass die Strukturen für alle anderen dennoch angeboten werden? Nur weil man es selber nicht "braucht"?
Wir benötigen zb auch keine hausaufgabenhilfe, dennoch ist es gut und wichtig, dass es für andere angeboten wird.

Es kann ja nach wie vor jeder zu Hause für die ganze Familie am Mittag kochen und um 15h die Kinder zu Hause empfangen, auch wenn es eine staatlich organisiert und finanzierte Betreuungslösung für alle anderen geben würde.
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Sternli05
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Ich habe bei diesen Umfragen was es für Betreuung braucht immer noch zusätzlich hingeschrieben das ich es nicht brauche es aber trotzdem wichtig finde das es Betreuung gibt.

Da fällt mir gerade ein. Mein Exmann machte immer Theater wenn er arbeiten musste und ich mit den Kindern einen Tagesausflug machte. Dann gab es nämlich kein Mittagessen Zuhause. Er kam am Mittag auch immer heim.

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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

@ drag-Ulj/Sternli
Ich behaupte mal, es hat hier konkret in erster Linie damit zu tun, wann welche Lehrpersonen verfügbar sind. Sie haben relativ vieles in Halb-Klassen (Franz eine Stunde, Sport Mädchen-Jungs getrennt, Hauswirtschaft je ein Semester und individuelle Vertiefungen je nach Anmeldung). Diese werden dann oft nicht gleichzeitig angeboten, sondern versetzt, da gleiche LP. Dass es nun jetzt vor allem Vormittage trifft, ist Zufall, da dann diejenigen Lehrpersonen da sind. Sie braucht natürlich keine Betreuung mehr, daher ist es nicht schlimm. Blockunterricht ist in der OS auch keine Pflicht. Da es aber nachmittags/abends doch recht lange ist, wird sie schauen müssen, diese Stunden auch zu nutzen. Am Liebsten wäre mir persönlich, dass in der Schule ein Lernraum vorhanden wäre (wir hatten damals einige Tische in der Mediothek, sie haben das leider nicht). So könnte sie bis 12.00 Uhr bleiben und die Hausaufgaben etc. wären zumindest erledigt. Um 10.00 Uhr aus, 10.30 Uhr bis sie zu Hause ist, dann kurz Pause, kurz Handy, was trinken, Z'Nüni, ich kann mir schlecht vorstellen, dass da vor 11.00 Uhr wirklich etwas gemacht wird, wenn überhaupt. :? :roll: :wink: Aber wir werden sehen.

@ Sonrie
Du sprichst mir wirklich aus dem Herzen. Am Besten fände ich flächendeckend die Möglichkeit, das Kind in die Ganztagesschule zu schicken oder dann nicht. Dann wären einfach diejenigen zusammen in der Klasse, die betreut werden und die anderen. Hier gibt es das noch öfters, dass Kinder, die nach der Schule zur Tagesschule müssen, bedauert werden. Ich finde auch die Trennung am Mittag und neu zusammengewürfelte Gruppen einfach nur doof. Darum haben wir eine Tagesmutter-/Nannylösung. Die Kosten sind aber sehr hoch.
Netterl hat geschrieben: Mi 22. Jun 2022, 08:47 @ChrisBern: Ja, in D ist wesentlich weniger Wechsel. Diese zerfaserte Unterrichtszeit mit dieser langen seltsamen Mittagspause wie in der CH gibt es schlicht nicht - zumindest in Bayern.
Kennt jemand überhaupt ein anderes Land, wo das so ist? Mir zumindest ist keines bekannt. :?
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carina2407
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von carina2407 »

sonrie hat geschrieben: Mi 22. Jun 2022, 08:49 Was ich nicht verstehe ist, warum sich Leute, die ein sehr traditionelles Modell leben, so dagegen wehren, dass die Strukturen für alle anderen dennoch angeboten werden? Nur weil man es selber nicht "braucht"?
Wir benötigen zb auch keine hausaufgabenhilfe, dennoch ist es gut und wichtig, dass es für andere angeboten wird.

Es kann ja nach wie vor jeder zu Hause für die ganze Familie am Mittag kochen und um 15h die Kinder zu Hause empfangen, auch wenn es eine staatlich organisiert und finanzierte Betreuungslösung für alle anderen geben würde.
Ich glaube da ist die Angst gross, dass es eben nicht freiwillig bleibt und man quasi gezwungen wird , dass die Kinder in der Schule bleiben. Wobei, ich seh auch darin echt nichts Schlimmes, in vielen Ländern ist das ja total normal? Da geht keins nach Hause, ab der Vorschule schon nicht, in Italien ist das glaub ich sogar wirklich flächendeckend, ab 3 sind da alle ganztags in der Schule , essen gemeinsam und sind betreut. Dass fremdbetreute Kinder hier weiterhin bedauert werden zeigt ja schon, dass wir hier noch lange nicht bereit sind für Veränderungen.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

@ Carina
Nicht direkt an Dich gerichtet, da Du es ja nicht schlimm findest, aber was mir bei deinem Input durch den Kopf ging:
Dieses "in der Schule bleiben müssen" ist aber sehr gefärbt, denn wenn der Stundenplan vorsieht, dass die Kinder z. Bsp. in der 3. Klasse bis 16.00 Uhr "in der Schule bleiben müssen", regt sich auch niemand auf. Warum ist das Mittags etwas anderes? Und wäre es dann nicht besser, wenn die Kinder ab 14.00 Uhr dann nicht mehr "in der Schule bleiben müssten"? Wäre ich zu Hause und nicht erwerbstätig hätte ich doch so auch mehr vom langen Nachmittag mit den Kindern.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Julikind »

Sehr interessant eure Ansichten zu lesen.
Ich komme übrigens aus der Innerschweiz und meine Grossmütter (Jg 20 und Jg 34) arbeiteten beide immer Hochprozentig trotz Kinder (2 Stk. und 8 Stk).
Aber ja die Kinderbetreuung während der Arbeit übernahmen immer Familienmitglieder und das Baby kam mit zur Arbeit.
Es blieben also nicht alle Mamis zu Hause.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Julikind hat geschrieben: Mi 22. Jun 2022, 09:42 Sehr interessant eure Ansichten zu lesen.
Ich komme übrigens aus der Innerschweiz und meine Grossmütter (Jg 20 und Jg 34) arbeiteten beide immer Hochprozentig trotz Kinder (2 Stk. und 8 Stk).
Aber ja die Kinderbetreuung während der Arbeit übernahmen immer Familienmitglieder und das Baby kam mit zur Arbeit.
Es blieben also nicht alle Mamis zu Hause.
Ein Beispiel soll jetzt alle Aussagen widerlegen? Spannend.
Stell dir das jetzt vor, das Baby mit zur Arbeit zu nehmen? ;)

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Julikind
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Julikind »

Nönö nur aufzeigen es gab auch dazumal Frauen die Ausserhaus arbeiteten. Und ich nehme stark an nicht nur zwei. 😆
Baby mitnehmen wäre bei meinem Job nicht möglich, mein Mann nahm aber zwischendurch unsere Kids mit. (Natürlich nicht immer) Und ich ging ab und zu mit meinem Papi auf die Montage. (Natürlich auch nicht immer)

Drag-Ulj
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

danci hat geschrieben: Mi 22. Jun 2022, 09:16 @ drag-Ulj/Sternli
Ich behaupte mal, es hat hier konkret in erster Linie damit zu tun, wann welche Lehrpersonen verfügbar sind. Sie haben relativ vieles in Halb-Klassen (Franz eine Stunde, Sport Mädchen-Jungs getrennt, Hauswirtschaft je ein Semester und individuelle Vertiefungen je nach Anmeldung). Diese werden dann oft nicht gleichzeitig angeboten, sondern versetzt, da gleiche LP. Dass es nun jetzt vor allem Vormittage trifft, ist Zufall, da dann diejenigen Lehrpersonen da sind. Sie braucht natürlich keine Betreuung mehr, daher ist es nicht schlimm. Blockunterricht ist in der OS auch keine Pflicht. Da es aber nachmittags/abends doch recht lange ist, wird sie schauen müssen, diese Stunden auch zu nutzen. Am Liebsten wäre mir persönlich, dass in der Schule ein Lernraum vorhanden wäre (wir hatten damals einige Tische in der Mediothek, sie haben das leider nicht). So könnte sie bis 12.00 Uhr bleiben und die Hausaufgaben etc. wären zumindest erledigt. Um 10.00 Uhr aus, 10.30 Uhr bis sie zu Hause ist, dann kurz Pause, kurz Handy, was trinken, Z'Nüni, ich kann mir schlecht vorstellen, dass da vor 11.00 Uhr wirklich etwas gemacht wird, wenn überhaupt. :? :roll: :wink: Aber wir werden sehen.

Es gibt bestimmt irgendeine interne Erklärung dafür... aktuell wird ja LPs auch hoffentlich entgegengekommen, da der Ersatz nicht allzu easy zu finden sein wird. Und LPs wollen in der Regel auch durcharbeiten, an den Tagen, wenn sie da sind - also lieber donnerstags 5 Klassen als Mo-Fr je 1 Lektion zu machen (was ja auch verständlich ist, LPs sind oft auch Eltern - und selbst wenn nicht, ist es immer noch verständlich). Bei deiner Tochter ist es wirklich unglücklich, da sie diese "Freistunden" quasi abends nachholen muss, würde ich auch nicht wollen.
Bei Sohn 1 haben sie 2 h Mittagspause, dafür nach dem Essen eine volle Stunde, die sie genau dafür nutzen können. Die Idee dahinter ist, dass sie nachmittags nicht zu viel nach Hause nehmen müssen. Sport, Chor & Orchester können wahlweise auch in dieser Stunde besucht werden, so ist Hobby quasi abgehakt und abends mehr Freizeit. Ebenso werden die Stunden als Förderstunden oder Nachhilfe genutzt. Abgesehen vom frühen Aufstehen, gefällt mir die Idee und ich bin froh, wenn weniger nach Hause genommen wird.

Ich bin damals übrigens in diesen Freistunden mit Gspähnli rumgehängt oder die Ruhe zu Hause genossen, bestimmt nichts für die Schule gemacht. :oops:

Wie siehts eigentlich im Norden aus? Wie sind das die Konzepte?
Primarstufe finde ich tw. super geregelt.

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