Liebe Mialania
Erstmal, fühl dich gedrückt! Tja, das dicke Fell... ist mir leider auch noch nicht gewachsen. Aber ich habe aktuell ja grad ein wunderbares Übungsfeld dafür

Bei mir ist das mein absoluter Schwachpunkt, ich kann soo schlecht über solchen Dingen stehen. Meine Schwiegermutter hat mir ja wortwörtlich geschrieben, dass meine Lebenseinstellung meilenweit weg von ihrer sei und all ihre Freunde und Familie diese Ansicht teilen

. Und obwohl ich ihre Lebenseinstellung ja gar nicht will und auf die Meinung ihrer Familie und ihrer Freunde pfeifen kann, nagt es an mir. Und dass es das immer noch tut, obwohl es mich nicht zu kümmern bräuchte, nervt mich noch dazu.
Aber fertig gejammert, was mir hilft, ist Folgendes:
- gute Freundinnen, die eine ähnliche Einstellung haben wie ich und mir den Rücken stärken
- mein Teil der Familie, wo toxische, narzisstische Züge keinen Platz haben
- das Positive an meinen Kindern und an mir selber sehen und darauf fokussieren
- ein Dankbarkeitstagebuch (als App auf dem Handy, kannst du aber auch einfach klassisch in ein Heft schreiben)
- eine psychologische Beratung, welche ich regelmässig in Anspruch nehme. Sie hilft mir einerseits bei konkreten Herausforderungen mit meinem gefühlsstarken Kind, aber auch Baustellen / Trauma aus meiner Jugend aufzuarbeiten.
Ich kann mir vorstellen, dass dir im Moment, wo ihr überall warten müsst und keine kurzfristige professionelle Hilfe bekommt, eine solche unabhängige Beratungsstelle eine Stütze sein könnte. Nicht prioritär für dein Kind, sondern um dich selber zu stärken. Falls du möchtest, könnte ich dir per PN einen Kontakt vermitteln. Ich glaube, du bist auch aus dem Kanton Bern, oder?
Was sind deine Werte? Was ist dir wichtig für deine Familie, für die Beziehung zu deinen Kindern? Diese Fragen helfen mir immer wieder, mir selber treu zu bleiben und darauf zu fokussieren, egal was andere Leute über meine Lebenseinstellung oder das Verhalten meines Kindes urteilen mögen.
Welche Meinung vertritt denn dein Mann? Zieht ihr an einem Strang? Sind diejenigen Personen, welche dich kritisieren, denn auch eine Unterstützung für dich? Ich habe gerade selber gelernt, dass eine vermeintliche Unterstützung vielleicht eher eine Belastung ist, als dass sie mich entlastet. Wichtig ist sicher zu entscheiden, WELCHE Hilfe du annimmst. Auf dich ganz alleine gestellt sein stelle ich mir mit 3 Kindern sehr streng vor und isolieren hilft dir wahrscheinlich auch nicht. Aber DU darfst entscheiden, welche Hilfe du annimmst. Es ist eure Familie.