Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Also ich finde, dass die Ferienplanung und Freizeitgestaltung nicht von jemandem / den Eltern allein bestimmt wird (werden soll), sondern eine gemeinsame Entscheidung darstellt. Zumindest handhaben wir es so. Und man merkt ja auch wem was wann gut tut oder wann es vielleicht zuviel wird, auch im Alltag.
Natürlich haben nicht alle dieselbe Entscheidungskraft in einer Familie aber grundsätzlich ist es doch so dass man sich gemeinsam überlegen kann, was man macht, was nicht , wie lange.

Meine Kinder sind im Sommer oftmals nur 1 Woche zu Hause, da sie (!) es vorziehen, unterwegs zu sein, je mehr action umso besser :D . Im Lager, bei den Grosseltern auf Urlaub, mit uns unterwegs. Das heisst nicht automatisch dass alles durchgetaktet ist, sondern nur, dass das "nicht zu Hause sein" nicht automatisch Stress und Anstrengung bedeutet, dasselbe im Alltag mit Sport und Hobbys. Wir alle mögen es unterwegs zu sein, losgelöst vom Alltag und der gewohnten Umgebung und können da wunderbar runterfahren.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Ich wundere mich über die Stimmbeteiligung von knapp 47 %, jedes Mal aufs Neue. Es ist mir ein absolutes Rätsel warum so viele Leute nicht abstimmen gehen...
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lipbalm
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von lipbalm »

sonrie hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 20:17 Ich wundere mich über die Stimmbeteiligung von knapp 47 %, jedes Mal aufs Neue. Es ist mir ein absolutes Rätsel warum so viele Leute nicht abstimmen gehen...
Mich interessiert es schlichtweg nicht und ich mag mich auch nicht einlesen oder im TV etwas darüber schauen.

Ich versuche dann aber auch nicht zu motzen 😅

Sternli05
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

47% ist noch viel….
Verbrachte meinen heutigen Tag im Wahlbüro.

Mich wunderts das einem die Wahlen/Abstimmungen null interessieren, ist es doch ein Privileg so mitgestalten zu können.

Sonrie
Wenn die Freizeitgestaltung für alle stimmt ist es OK und du hast Glück das alle deine Kinder gleich „ticken“. Denke man hört die Kinder heute auch mehr an und geht auf ihre Bedürfnisse ein, als vor 40 Jahren als ich Kind war.

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

@sternli: tun sie nicht und auch wir gehen daher Kompromisse ein oder teilen uns ab und zu auf, so dass es für alle irgendwie passt.
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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

sonrie hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 19:21 Also ich finde, dass die Ferienplanung und Freizeitgestaltung nicht von jemandem / den Eltern allein bestimmt wird (werden soll), sondern eine gemeinsame Entscheidung darstellt. Zumindest handhaben wir es so. Und man merkt ja auch wem was wann gut tut oder wann es vielleicht zuviel wird, auch im Alltag.
Natürlich haben nicht alle dieselbe Entscheidungskraft in einer Familie aber grundsätzlich ist es doch so dass man sich gemeinsam überlegen kann, was man macht, was nicht , wie lange.
Das wäre das Ideal. Aber gerade kleinere Kinder machen doch einfach mit, was die Eltern planen/unternehmen. Viele können vielleicht auch gar nicht ausdrücken, dass ihnen das zuviel ist und dass sie lieber im vertrauten Daheim wären..?


sonrie hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 19:21Meine Kinder sind im Sommer oftmals nur 1 Woche zu Hause, da sie (!) es vorziehen, unterwegs zu sein, je mehr action umso besser :D . Im Lager, bei den Grosseltern auf Urlaub, mit uns unterwegs. Das heisst nicht automatisch dass alles durchgetaktet ist, sondern nur, dass das "nicht zu Hause sein" nicht automatisch Stress und Anstrengung bedeutet, dasselbe im Alltag mit Sport und Hobbys. Wir alle mögen es unterwegs zu sein, losgelöst vom Alltag und der gewohnten Umgebung und können da wunderbar runterfahren.
Ja klar, wenn das für euch alle so passt, ist ja wunderbar. Ich höre hier in meinem Umfeld (von Freunden meiner Jungs z.B.) einfach oft, dass es sie als Kind immer angeschi**en habe, wenn die Eltern dauernd was unternehmen wollten und sie stattdessen lieber daheim bei ihren Freunden geblieben wären. Oftmals geht es in Familien leider nicht so demokratisch zu, wie du es oben erwähnt hast.


@Abstimmung: Ich gehe - mit ganz wenigen Ausnahmen - immer an die Urne. Gerade auch, wenn National- und Ständeratswahlen anstehen, zählt doch jede Stimme. Im Nachhinein über die Politiker motzen ist wenig zielführend. Es ist tatsächlich ein grosses Privileg, was wir hier in der Schweiz geniessen. Habe gerade neulich einen Podcast gehört über den wahren Begründer der direkten Demokratie; ein Name, der nie gross Beachtung fand - dem jetzt aber eine Biographie gewidmet wurde: Karl Bürkli. Wer gerne mal reinhören mag, nachfolgend der Link zur Sendung:

https://www.srf.ch/audio/kontext/mutige ... d=12468759
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ausländerin
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ausländerin »

Wir sind gerade am Samstag nach 1 Woche Ferien, 7 Stunden mit dem Zug angereist und jetzt sitze ich schon am Flughafen da ich wieder für meine Arbeit reisen muss. Es ist doch sehr persönlich ob Reisen gut tun oder nicht. Auch bei Kindern. Ich finde wichtig dass die Familie es zusammen plant und die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden. Die Bufferzeiten sind gut, aber nicht immer machbar.
Müde Teenager oder Kinder gibt es in der Schule auch aus anderen Gründen. Ob dann es einmal wegen Flug vorkommt - ist es dann wirklich so schlimm? Würde die Schule wegen Abwesenheiten vor und nach den Ferien nicht so eine Drama machen - würden die Müde Teenager halt ein Tag zu Hause bleiben und gut ist. Nicht alle reisen in den Ferien nur aus der Spass. Die Bevölkerung ist internationaler geworden - viele haben Familie, Verwandten und Freunde in Ausland. Ich kann die Ferien nicht immer ein halbes Jahr im Voraus planen - ich weiss nicht ob ich überhaupt Freinehmen kann, nur erste oder nur zweite Ferienwoche oder gar nicht. Dann geht es nicht nur um billiges Flug oder billiges Zug Billette - es gibt gar keine Billette mehr um normale Zeiten und wenn wir reisen möchten - dann müssen wir das nehmen was noch überhaupt gibt. Für uns gehen Ferien zu Hause gar nicht. Ich und mein Mann arbeiten dann trotzdem noch nebenbei, zu Hause gibt es noch tausend Sachen zu erledigen, und die Tochter verschwindet dann gerne für ganzen Tag bei Freundinnen oder geht zu Bauernhof oder liest Bücher. Wir sehen uns dann den ganzen Tag nicht. Und wir sehen uns schon viel zu wenig sonst, und Ferien ist für uns alle unsere Familien Zeit wenn wir die Zeit bewusst miteinander verbringen. Und das geht für uns am besten bei gemeinsamen Reisen. Zum Glück liebt die Tochter die Reisen und entscheidet mit wie und wohin. Ich finde es gibt kein richtig oder falsch, jede Familie soll doch selbst finden was passt. Und sogar die kleine Kinder können sehr wohl zeigen was passt oder nicht. Und wenn es nicht passt - haben die meisten Eltern dann auch keine richtige Ferien mehr mit unzufriedenen Baby/Kleinkind und machen den Fehler nur einmal. Die Ausnahmen gibt es immer - aber dann sind die Ferien die kleinste der Probleme wenn Eltern die Bedürfnisse der Kinder sonst auch systematisch ignorieren.

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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Ich unterschreibe voll bei dir, ausländerin! Ich finde auch, dass man schon bei Babies gut merkt, wie gut sie mit reisen umgehen können und welche Art von Reisen passt, dass es wirklich erholsam für alle ist. Auch wir haben Familie und alte Freunde weit weg und natürlich wollen wir die alle sehen. Vor allem auch die Kinder, sie sind daher sehr reiseerprobt. Unsere Kinder geniessen in den ferien auch total die Familienzeit, das ist für sie im Moment zumindest das Wichtigste. Wir sehen uns im Alltag eben auch nicht so viel. Und es wird sicher kommen, dass Freunde wichtiger werden, dann muss man sich halt wieder neu organisieren.

Mir ist es auch wichtig, den Kindern zu zeigen, dass es eine Welt da draussen gibt. Das heisst ja nicht, dass man jede Reise übers Knie brechen muss.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Manana »

Für mich war das mit dem Reisen etwas, das ich vorallem ohne Familie gemacht habe. Habe damals die Welt entdeckt. Seit ich Familie habe, bleibe ich auch lieber zu Hause oder mindestens in der Schweiz. Wenn wir Ferien machen, kann jedes Kind selber an und abreisen und solange bei uns sein, wie es für es passt.
Reisen will vorallem Kind 2. Es wird die Welt entdecken können, wenn es mal selber Reisen kann.

Unsere Kinder wissen aber trotzdem, dass es eine Welt da draussen gibt. Dazu muss man nicht selber verreisen.

Das Thema ist aber z.B. an meinem Arbeitsplatz eigentlich keines. Die meisten bleiben oft zu Hause. Wundern tun wir uns dort vorallem über die SuS die gefühlt in jeden Ferien Badeferien irgendwo am Meer machen oder auf Kreuzfahrten gehen.

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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

Also meine Jungs wissen ebenfalls, dass es noch eine Welt da draussen gibt ;)

Letztendlich ist es doch, um es mit Paracelsus zu sagen, wie bei Allem so: Es ist die Menge, die das Gift macht.
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

ChrisBern hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 13:41 Apropos Reisen: ich wundere mich, mit welcher "Berechenbarkeit" die deutsche Bahn Verspätungen hat. Hatte am Freitag 10 h geplante Bahnfahrt, ging von 12 h aus und genauso war es auch...Ich habe mich dann Freitag schon gar nicht mehr aufgeregt, weil es mich gar nicht überrascht hatte (dabei finde ich 12 Stunden Zugfahrt echt nervig - GG meinte, dann hätte ich auch nach NY fliegen können 😅). Schauen wir mal, wann ich heute oder morgen ;-) da bin und wie das Aufstehen am Montag so klappt.
Jedes Mal, wenn ich DB fahre, erinnere ich mich an den Spruch: "Ich weiss gar nicht, warum sich alle über die DB beklagen. Wo sonst zahlt man für 3 Stunden und bekommt 4?" :mrgreen:

@ Sternli
Wäsche mache ich in den Ferien (falls im Ferienhaus) und muss es nur noch verräumen. :wink: Wenn nicht, spielt es mir irgendwie keine Rolle ob ich sonst abends nach dem Arbeitstag Wäsche waschen muss oder das nach den Ferien ist. Aber ich gehöre eh zu denen, die sich lieber alle 7-10 Tage ganze Berge vornehmen als dauernd mit Waschen beschäftigt zu sein. :wink:

@ Fröschlein
Ich verstehe schon, was Du meinst und so knapp würde ich jetzt gerade mit Flug nicht planen. Aber andererseits muss ich sagen, dass ich meine Meinung dazu nach 11 Jahre Schulkinder revidiert habe. Nachdem die Schule so häufig in die Familienzeit reingrätscht (Hausaufgaben am WE, von Fr bis Mo obwohl nicht erlaubt, Tests am ersten Tag nach den Ferien, Herbstbummel am letzten Schultag vor den Ferien, so dass die Kinder länger weg sind als mit normalem Stundenplan, 2-tägige Schulreise obwohl auf dem Quartalsplan SCHILF-Tag und damit für alle frei stand etc. etc.), hat sich mein schlechtes Gewissen verzogen. Die Schule hat bei uns durchaus einen hohen Stellenwert, aber steht einfach nicht mehr über allem. Familienzeit ist auch wichtig. Und da verträgt es auch einen Tag lang ein etwas müderes Kind. Klar schaue ich darauf, dass es dann abends pünktlich ins Bett kommt und es spätestens ab Tag 2 fit ist. Und "getrauen" darf man sich LP heute fast alles, zumindest hier, wo völlige Verzweiflung wegen des Lehrermangels herrscht.

@ Netterl
Man muss vielleicht bei Ferien / WE differenzieren. Wir sind zwar eher viel weg, haben aber da relativ wenig Programm. D.h. Freizeit besteht auch da massenhaft. Im Sommer gehen wir z. Bsp. gerne am WE campen. Wir fahren auf Wunsch der Kinder schon am Freitag, weil sie es stressig finden, nur eine Nacht zu bleiben. Am Campingplatz sind aber alle Unternehmungen völlig freiwillig, nur zum Essen müssen sie kommen und irgendwann ist dann Nachtruhe. :mrgreen: Das lüftet den Kopf gerade frei von der Schule. Aber ja, je älter sie werden, desto mehr sind auch Freunde gefragt und darauf kann und soll Rücksicht genommen werden. Sei es, dass sie nicht mehr immer mitkommen müssen, man früher heimkommt oder Freunde mitgenommen werden dürfen. Mein jüngstes Kind hingegen verplant sich gerne noch zusätzlich selber, wenn es ihr zu wenig ist und übernachtet dann am "freien Wochenende" beim Gotti oder überredet einen Elternteil zu einer Unternehmung :wink:

@ Sonrie
Angesichts der Berichte der letzten Tage bin ich überrascht darüber, dass sie überhaupt 47% war. Ich hätte ein historisches Tief erwartet. Aber verstehen tue ich es auch Null. Schliesslich geht es uns alle etwas an und es ist ein Privileg, wählen oder gar abstimmen zu dürfen. Ich habe seit ich darf (erst mit 26 :wink: ) genau eine Abstimmung und eine Wahl (Gemeindeebene) verpasst und mich im Nachhinein tödlich genervt, dass ich es vergessen hatte.

@ Moreen
Ich staune sowieso immer, wenn Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene im Hinblick auf ihre Eltern Familienzeit als mühsame Pflicht empfinden und es sie ankackt. Ich frage mich dann immer, wie es sei kann, dass die Eltern es nicht schaffen, die Beziehung und die Unternehmungen so zu gestalten, dass es für alle passt. Ich habe es zumindest auch als Kind nie so empfunden, tue ich auch heute nicht und meine Kinder auch nicht. Auch die Pubertiere nicht. :wink:
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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

danci hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 10:04 @ Moreen
Ich staune sowieso immer, wenn Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene im Hinblick auf ihre Eltern Familienzeit als mühsame Pflicht empfinden und es sie ankackt. Ich frage mich dann immer, wie es sei kann, dass die Eltern es nicht schaffen, die Beziehung und die Unternehmungen so zu gestalten, dass es für alle passt. Ich habe es zumindest auch als Kind nie so empfunden, tue ich auch heute nicht und meine Kinder auch nicht. Auch die Pubertiere nicht. :wink:
Ich denke, es ist eben genau das, was ich oben gemeint habe: Wenn Eltern sämtliche Wochenenden und Schulferien der Kinder verplanen, kann es einfach irgendwann zu viel sein. Gerade ab einem gewissen Alter sind Freunde fast mindestens so wichtig - wenn nicht gar wichtiger - als die eigene Familie. Ich habe es bei meinen Jungs selber erlebt: Ab ca. 13 Jahren fingen sie an, ihre Wochenenden selbständig zu planen und sich zu organisieren. Es war für mich anfangs sehr befremdlich, plötzlich nicht mehr für die Freizeitbeschäftigung meiner Jungs verantwortlich sein zu müssen - inzwischen aber geniesse ich meine dadurch gewonnene Freiheit natürlich umso mehr ;)

Wenn ich Lust habe, mal etwas mit den Jungs zu unternehmen oder wenn wir Gäste empfangen oder selber eingeladen werden, muss ich das immer frühzeitig ankündigen, damit sie sich diese Daten frei halten. Das funktioniert super gut. Auch Ferien planen wir gemeinsam. Jetzt, wo alle in der Lehre bzw. im Studium sind, müssen wir das immer sehr gut koordinieren - aber 1x pro Jahr schaffen wir es in der Regel, gemeinsam ein paar Tage Urlaub zu geniessen; den Rest ihrer Ferien organisieren sich meine Jungs selber.
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Ursi71
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Ursi71 »

UHU-Ferien: Ich habe es die letzten zwei Wochen mal wieder versucht und muss sagen: Ich weiss warum ich das nicht gerne habe. Erstens bleibt doch immer zu viel zu tun daheim (Wäsche, Putzen, Kochen etc.) und zweitens will immer irgendjemand etwas vom mir. Hatte mir vorgenommen endlich mal die zweite Staffel "Heartstopper" zu schauen, und es ist mir nicht einmal gelungen, eine ganze Folge (eine Folge hat da gerade mal 30 Minuten) zu schauen, ohne dass eines der Kinder oder GG gekommen ist mit "...wo ist...?", "Was gibt es zu essen?", "kannst du mir helfen bei...?". Ich finde es da enorm schwierig runterzukommen.

Entspannend fand ich erstaunlicherweise die Tage, wo ich oder wir Ausflüge gemacht haben und den ganzen Tag unterwegs waren.
GG kann das übrigens gar nicht verstehen. Er fand, als ich mich nach zwei Tagen zuhause auf eine zweitätige Wanderung aufmachte, "wie schaffst du das bloss.." Für mich ist es die beste Erholung.

Entscheid über Ferien: Inzwischen entscheiden wir zusammen. Aber es gab immer mal Momente, wo die Kinder auch einach mitmussten, auch wenn sie nicht wollten. Wir haben uns natürlich bemüht und etwas Altersgerechtes gemacht, also Besichtigungen nur in kleinen Mengen.

Ich kann mich auch noch gut an meine Kinderzeit erinnern. Die Eltern hatten sich die drei Wochen jährliche Sommerferien mühsam zusammengespart. Da beide hochprozentig berufstätig waren, war es ihnen wichtig, die Zeit als Familie zu verbringen. Wir haben dann Reisen gemacht, wo ca. die Hälfte Besichtigungen/Aktivität war und die zweite Hälfte Baden. Wir fanden die Besichtigungen nicht immer toll, aber heute bin ich froh, das wir das gemacht haben und uns die Eltern auf diese Weise ein Verständnis für Geschichte, Kultur und andere Länder vermittelt haben.

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iselle
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von iselle »

@Fröschlein: Dann sag doch: "Ich bin als Kind so viel rumgereist, dass ich alles gesehen habe..."
Meine Eltern gingen selten in die Ferien und wenn, dann eher sehr nah. Meine Schulgspänli, die von langen Autofahrten und dem Meer berichteten, habe ich immer sehr benieden. Ich fuhr damals sehr gerne im Auto mit. Und in den Aufsätzen musste ich "Ferien bei Verwandten" verarbeiten, während andere über das Meer schreiben durften.

Bei uns passt es jetzt grundsätzlich schon, wir spotten jeweils über GG, der am Flughafen "Falllinien läuft", sprich immer den kürzesten Weg nimmt. Er war früher oft geschäftlich unterwegs und kennt sich gut aus. Ich freue mich, dass die Kinder noch mitkommen wollen. Es ist schon so, dass es für die Entspannung bei uns besser ist, wenn wir weg sind.

@müde Kinder in der Schule: Am Besuchsmorgen habe ich mich gefragt, wie viel einzelne gähnende SuS noch mitbekommen vom Unterricht. Das muss ja nicht mal mit den Ferien zusammenhängen.
Nudel-Expertin (Sommer 2007)
Alles-Esserin (Frühling 2010)

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Moreen hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 05:41
sonrie hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 19:21 Also ich finde, dass die Ferienplanung und Freizeitgestaltung nicht von jemandem / den Eltern allein bestimmt wird (werden soll), sondern eine gemeinsame Entscheidung darstellt. Zumindest handhaben wir es so. Und man merkt ja auch wem was wann gut tut oder wann es vielleicht zuviel wird, auch im Alltag.
Natürlich haben nicht alle dieselbe Entscheidungskraft in einer Familie aber grundsätzlich ist es doch so dass man sich gemeinsam überlegen kann, was man macht, was nicht , wie lange.
Das wäre das Ideal. Aber gerade kleinere Kinder machen doch einfach mit, was die Eltern planen/unternehmen. Viele können vielleicht auch gar nicht ausdrücken, dass ihnen das zuviel ist und dass sie lieber im vertrauten Daheim wären..?
Natürlich können sie das nicht, aber auch Babys und Kleinkinder haben Mittel und Wege um den Eltern zu zeigen wie es ihnen geht ;-) man erkennt doch, ob ein Kind gestresst ist oder zufrieden, auch wenn es nicht reden kann.
Man kann mit Kindern (sicher nicht mit allen) problemlos reisen, wenn man einfach darauf achtet, wie es einem damit geht. Mit K1 waren wir 3 Wochen als backpacker in Südspanien unterwegs, ohne feste Bleibe und mit vielen Ortswechseln udn Kultur. Das kind war damals noch nicht ganz 2 Jahre alt und war quietschvergnügt und zufrieden - und wir auch. Hätte sie reagiert oder wäre es uns zuviel gewesen hätte man was anpassen können, genauso wie zu Hause halt auch. Wenn ich auf einer Feier bin und die Kinder sind quengelig, dann gehen wir früher nach Hause, wenn sie Spass haben wirds halt mal sehr spät. Ich hab ein Kind welches gerade als Kleinkind oft reizüberflutet war, das braucht dann halt Flexibilität um zu reagieren oder bereits im Vorfeld anders zu planen.
Ist es nicht oftmals so, dass es für Aussenstehende so wirkt als ob man den Kindern was aufdrückt nur weil man es selber nicht machen möchte? Ich kann das sogar nachvollziehen, wenn man es selber furchtbar findet soviel unterwegs zu sein, dann will man das auch keinem Kind zumuten.

Zu Paracelsus: die Dosis variiert wohl von einem zum anderen. Dieses "nur zu Hause sein" oder "nur in CH ferien machen" wäre für uns wirklich sehr sehr schwierig und viel zu niedrig dosiert, da zuwenig neue fremde Eindrücke, Sprachen, Kultur, Gerichte und Gewohnheiten ;-)
Ich mags jedem gönnen dem das gut tut und nein, niemand muss reisen, aber stell dir mal vor was hier los wäre wenn ich schreiben würde, dass man dadurch dem Kind was vorenbthält, es unterfordert ist oder man sich zuwenig Mühe gibt als Eltern :lol: :oops:

zu den müden Kindern: klar ist man müde nach einem langstreckenflug, aber das sind die Jugendlichen auch wenn sie die halbe nacht zocken oder sich sonst ihre zeit um die Ohren schlagen anstatt zu schlafen was tendenziell wohl öfter vorkommt als ein Langstreckenflug kurz vor schulbeginn.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

@sonrie, wie ich weiter oben geschrieben habe: Es gibt sehr viele Jugendliche und aber auch Erwachsene, welche auf eine Kindheit und Jugend zurückblicken, die vollgepackt war mit Urlauben, verplanten Wochenenden und ungeliebten Wanderungen ;). Als empathischer Mensch kann ich mich da gut hineinfühlen; mir persönlich wäre dies auch zuviel gewesen. Ich finde das Reisen nicht per se negativ, aber gerade mit Kindern denke ich, ist weniger halt oftmals mehr.

Wir sind mit unseren Kindern, seit sie Baby waren, jedes Jahr mindestens 2x in Urlaub gefahren. Einer dieser Urlaube war jeweils in Süditalien bei den Eltern meines Mannes, der zweite Urlaub meist im Tessin (Frühling), in Graubünden (Winter) oder in Südfrankreich. Grössere Reisen haben wir mit den kids nicht unternommen (wir waren nie echte Globetrotter, sind aber vor den Kindern sehr viel gereist und haben viele Länder besucht). Inzwischen sind meine Jungs erwachsen und können ihre Reisen selber planen; die ganze Welt steht ihnen offen - und es gibt noch so viel für sie zu entdecken ;) . Ist doch auch schön, wenn man als junger Erwachsener nicht schon die halbe Welt gesehen hat ;)
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Joeyita
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

@abstimmen / wählen: Ich bin absolut bei euch, dass es ein Privileg und superwichtig ist. Abstimmen tu ich auch in 99% der Fälle brav. Aber bei den Wahlen muss ich ganz ehrlich sagen, dass es mir von A bis Z ein Graus ist. Angefangen bei den aufdringlichen Plakaten mit den Köpfen überall, die man sich wochenlang anschauen muss über die den Briefkasten füllenden Zettel, die man grösstenteils direkt in die Papiertonne werfen kann bis zu dem abartig dicken Wahlcouvert, welches durchzuarbeiten mir nun wirklich keinen Spass bereitet. Ich versuche dann meist irgendwie, mithilfe von smartvote die Unterlagen halbwegs gescheit auszufüllen. Dieses Mal ist mir grad alles drumherum einfach zu viel gewesen und die Wahlen sind mit einem grossen Anlass, den ich organisiert habe, zusammengefallen. Deshalb ja, shame on me, habe ich es diesmal einfach nicht geschafft.

@Ferien: Ich finde Ferien zuhause zwischendurch auch ok, aber erholsam finde ich sie nicht, da ich dann auch immer etwas erledige. In unserer Familie sind die Bedürfnisse nach zuhause bleiben/kein Programm und verreisen/etwas unternehmen leider sehr unterschiedlich. Da ist es nicht immer einfach, eine Lösung zu finden, die für alle stimmt. Und noch wenn sie für alle stimmt, werden Ferien bei uns oft nicht einfach nur entspannt.
Stolzes Buebemami - November 2015 und März 2018

Joeyita
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

sonrie hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 11:34
Zu Paracelsus: die Dosis variiert wohl von einem zum anderen. Dieses "nur zu Hause sein" oder "nur in CH ferien machen" wäre für uns wirklich sehr sehr schwierig und viel zu niedrig dosiert, da zuwenig neue fremde Eindrücke, Sprachen, Kultur, Gerichte und Gewohnheiten ;-)
Ich mags jedem gönnen dem das gut tut und nein, niemand muss reisen, aber stell dir mal vor was hier los wäre wenn ich schreiben würde, dass man dadurch dem Kind was vorenbthält, es unterfordert ist oder man sich zuwenig Mühe gibt als Eltern :lol: :oops:
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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Bei uns ist tatsächlich mehr Frieden, wenn wir was los haben. Und mit was los haben meine ich: einen Tag am Strand rumgammeln mit schwimmen, Sandburgen und Kartenspielen, einen Tag zu einer Brätelstelle laufen, bräteln und im Wald spielen und reden, während man brätelt etc. Also was los haben ist bei uns sehr entschleunigt. Ab und an sagen wir mal: heute machen wir mal einen gemütlichen Tag zu Hause. Und am Abend sind alle total fertig von den Zankereien. Meine Kinder zanken unglaublich viel, wenn sie zu Hause einen Tag aufeinander hocken. Draussen im Wald oder am Strand haben wir Frieden. Daher sind wir uns alle einig, dass wir nicht so rasch wieder einen "gemütlichen Tag zu Hause" machen. Vielleicht sind wir da komisch. Aber bei uns ist ein Tag zu Hause eher recht mühsam.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Achja, wenn ich meinen Sohn frage: was wollen wir heute machen? Vielleicht ein Eis essen und bissel gemütlich? Fragt er gerne mal: Mama, können wir nicht lieber in ein Museum? 😅😅😅

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