Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Altes Gebälk mit Kandelaber

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Altes Gebälk mit Kandelaber

Immerzu denkend,
das Alte wäre morsch,
verstellt uns doch
wertvolle Erinnerung,
wo Schauen, nicht lenkend
wir allzu forsch
das Alte als Joch
sehen – ohne Milderung.

Das alte Gebälk aber
kann uns offenlegen,
was wir so gern abtun
als Gewesenes.
Denn ein Kandelaber,
der leuchtet, kann anregen,
lichtend seine Dienste tun
als Augenverlesenes.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Schönseltenes

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schönseltenes


Es finden die Blüten ihr Augenziel
Und beherrschen den hohen Steinberg.
Davon hat die Natur so herrlich viel,
Es ist ihr gelungenes Schöpfungswerk.

Hätten wir nur Fernsehbilder aufgenommen,
Um es der Pflanzenwelt gleichzutun,
So würden da viel zu grelle Farben vorkommen –
So fördert man ja den Medienkonsum!

Das Grelle aber ermüdet das Auge,
Schönseltenes kann's nicht mehr wahrnehmen.
Dabei ist es das Authentisch, das dazu tauge,
Dass wir unsere Seelenkraft beschönen.

Auch kein Gezappel kennt die Natur,
Kein ständiges Aufblitzen und Erlöschen,
Denn sie bleibt immer in ihrer feinen Spur,
Bringt Ruhe und Grün zu den Fröschen.

Denn ermüdete Augen sehen nicht mehr
Das Schönseltene in unserer Natur:
Das Grellfeile entmachtet sie gar sehr,
Überformt von hudelnder Kamerakultur.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Die Mima

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Mima


Schön ist sie, und eigentümlich
Entwickelt sie selbstbewusst Eigensinn,
Doch der ist und bleibt ihr Gewinn:
Manches wird etwas unrühmlich,
Doch Teufelchen muss ein wenig sein.

Die Rollos bleiben auch weiterhin zu,
Sie isst wenig, Gesundes, wann sie will.
Nach wie vor ist Abitur ihr Wunschziel,
Sie braucht halt stets eingeigelt ihre Ruh,
Das Ziel sollte ihr niemand verwehren.

Sie distanziert sich gern von den Alten,
Die scheinen ihr nicht mehr wesentlich.
Allein will sie ihre Erfahrungswelt gestalten,
Das gelingt ihr – beten wir! – hoffentlich.

Sie ist ehrgeizig, weiß schon, was sie will,
Wird sich auch immer wieder beschweren,
Will sich ihres Dickkopfs nicht erwehren,
Meidet Menschenmassen und Gewühl:
Ihren Weg muss sie allein für sich gehen...


©Hans Hartmut Karg
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Werthaltiges

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Werthaltiges

Immer wieder werden wir uns fragen müssen,
Ob die Angebote Werthaltige Habe:
Das Wertlose will immerfort uns grüßen,
Wird uns angedient als Gottesgabe.

Wir müssen also selektiv vorgehen,
Keine Welt und Zeit erspart uns das,
Müssen dabei auch Neuwege gehen,
Nach Werten suchen – auch den Spaß.

Denn Werthaltiges suchen, das macht Mühe,
Komplexe Züge sind schachfigurengleich,
Wenn schon morgens und in aller Herrgottsfrühe
Wertloses belastet alle, Arm und Reich.


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Wenn nach windlosen Tagen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wenn nach windlosen Tagen


Wenn nach windlosen Tagen
Doch ein Sturm hereinbricht,
Hört man Ängstliche sagen:
„Wo bleibt uns Himmelssicht?“

Kleinlaut hört man ihr Zagen,
Obwohl sie stark bleiben wollen,
Behängt mit vielen Furchtfragen,
Die ihnen leider kein Windspiel.

So hoffen sie denn inständig,
Dass Wildstürme endlich schwinden,
Das Wetter nicht mehr unbeständig
Sich möge ins Sanftere winden.


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Der Weise

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Weise

Er war ein alter, weißbärtiger Mann,
Am Haar grauweiß und sonnengebräunt,
Der aus dem Kollektivsumpf des Tales kam
Zum Berg, wo die Freiheit ihm streunt.

Er war den vielen Allgemeinplätzen geflohen,
Nahm deshalb zum hohen Pass den Weg
Über Stock und Stein, wo Abstürze drohen,
Auch über den morschen, brüchigen Steg.

Und während er und Freund höher stiegen,
Stellte ihm sein Begleiter unablässig Fragen
Nach seinem Denken und seine Vorlieben,
Der Alte hatte ja nur sehr wenig zu tragen.

Die Mulis trabten hinterher und erinnerten ihn
An das Plattprovinzielle unten im Tal.
Da machte es für ihn nun wirklich Sinn,
Wegzugehen, er hatte für sich diese Wahl.

Oben angekommen sahen sie, wie klein
Da unten Häuser in den Feldern standen.
Die Sonne herrschte oben ganz allein,
Als sie die Tiere an Steine banden.

Dem Jungen hatte er alles erzählt,
Er legte sich hin an des Rinnsals Lauf,
Wo die Ewigkeit ihn nun hatte erwählt,
Denn er wachte da oben nicht mehr auf.

Der Junge aber hat das alles behalten,
Was der Alte ihm begleitend anvertraut.
So konnte er sein Wissen ausgestalten,
Worauf bis heute die Menschheit baut.


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Nach vorn schauen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nach vorn schauen


Sich mit anderen behängen ist so leicht,
Man lenkt damit gerne von sich selber ab,
Denn wer im Leben nichts wirklich erreicht,
Der pflegt halt seine Kritikastergrab'.

Suche doch nach dem Schönen im Leben,
Nach Glück. Licht und Ganzheitlichkeit,
Denn nur im Bewegen und Vorwärtsschweben
Erfüllt sich des Menschen wahre Freiheit.

Lass' sie los, diese unseligen Gedanken,
Weil sie nur Deine Vorstellungen trüben.
Du musst nicht mit Vorurteilsnöten zanken,
Schau nach vorn, das heißt Übung und üben.


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Wer sei mir Freund?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wer sei mir Freund?

Wer sei mir Freund,
Souverän, sehr aufgeräumt?
Solcher ist nicht leicht zu finden,
An wen kann ich mich binden?

Echte Freundschaft lässt
Lässt Intrigieren in Südwest,
Bleibt begegnend neidlos dabei,
Dass Freundschaft eine Freude sei.

Freund sei mir von daher nur jener,
Der ein Liebender, kein Überdehner
Von Beziehungsangelegenheiten,
Über die man sich muss streiten.


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Die Glocken rufen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Glocken rufen

Die Glocken rufen uns alle
Und halten doch niemanden fest,
Rufen auf mit lautem Schalle
Zum Sonntagsfest.

Sie kommen dorthin,
Wo der Pantokrator
Ihnen ein Hoffnungsstern –
Viele mit dem Rollator.

Sie suchen Barmherzigkeit, Gnade,
Selbst wenn das Gehen schwerfällt,
Ihnen schmerzen die Füße, auch Wade.
Doch der Glaube ist's, der sie am Leben hält.


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Fluchtzwang?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Fluchtzwang?

In der zweiten Hälfte des Lebens
Suchen so viele vergebens
Nach einer positiven Bilanz,
Erkennen Defizite jetzt ganz.

Man sollte ja nichts versäumen,
Muss sich gegen das Schicksal aufbäumen,
Hat alles durchlebt, auch die Sucht
Und spielte mit mancher Beziehungsflucht.

Die Kinder hat man längst großgezogen,
Alle sind aus dem Nest geflogen.
Zum täglichen Trott macht man gute Miene
Und durchlebt die Ehe in bewährter Routine.

So wird der Fluchtzwang immer stärker,
Bearbeitet das Gemüt wie ein Berserker,
So dass schließlich Frau oder auch Mann
Dem Partner Fersengeld geben kann.

Doch ist das die Lösung nach so vielen Jahren,
Wo am Lebensende mit schneeweißen Haaren
Man seine Beziehung mit Treue bewahrte
Und eben nicht auf einen Neubeginn starrte?


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Bleibefreiheit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bleibefreiheit

Mit den Jahren will man schon abwägen,
Ob eine Beziehung auch weiterhin trägt
Oder ob man sich weg will bewegen
Und so eine Beziehungsflucht erwägt.

Eigentlich ein dummer Gedanke,
Denn alles hat sich schön eingelebt.
Dazu sage man erst mal „Danke!“,
Wo fast alles erreicht, was erstrebt.

Die Kinder sind lange aus dem Haus,
Das Älterwerden gelingt dual leidlich,
Mit der Rente kommt man sehr gut aus
Und genießt Gasthausbesuche weidlich.

Manches Mal übermannt die Langeweile
Frau und Mann in später Beziehung.
Man kennt das ja auch: Eile mit Weile –
Und lebt partnerschaftliche Bemühung.

Wenn man ehrlich seine Bilanz zieht,
Kommt man deshalb zu dem Entschluss,
Dass man die gute Bleibefreiheit sieht
Mit bewährter Liebe und vertrautem Kuss.


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Entscheidung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Entscheidung


Wie hatte er sich auf die Praxis gefreut!
Nach all den Jahren in Kliniken
Hatte er diesen Schritt nicht bereut:
Die Praxis wollte er in Angriff nehmen!

Es lief gut an, man mochte ihn
Immer mehr Patienten belagerten die Räume.
Er wollte helfen, seine Ideale im Sinn,
Damit man beim Gesundwerden nicht säume.

Der Patienten wurde immer mehr,
Welche von überall her zu ihm kamen.
Doch die MTAs waren wiederholt krank,
Seine Arbeit sollte aber nicht lahmen.

Schließlich wäre er fast zusammengebrochen,
Hätte ihn nicht seine Ehefrau unterstützt.
Doch er selbst kam nur noch hergekrochen,
Nichts hatte den Arzt mehr beschützt.

So entschied er sich zu Terminabsprachen,
Er nahm nur noch an Privatpatienten.
Damit besänftigte er den besiegenden Drachen:
Sein Beruf konnte ihm wieder Freude spenden.


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Terminierung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Terminierung


Ich bat um einen Behandlungstermin
Telefonisch in einer Arztpraxis,
Denn die Schmerzen trieben mich da hin,
Ich lief schon zum Stand meiner Taxis.

Doch die Arzthelferin, sie antwortete mir:
„Erst in zwei Monaten ist wieder was frei!“
Der Schmerz aber beherrschte mein Gespür,
Ob das wohl eine wirkliche Lösung sei?

„Privatpatient bin ich doch!“
Ließ ich mich lautstark verlauten.
„Ich bräuchte die Behandlung heute noch,
Ob sie nochmals terminlich nachschauten?“

„Ach, kommen Sie heute um 18:00 Uhr,
Gerade ist ein Termin frei geworden.“
So kam ich denn doch noch zu meiner Kur:
Den Privaten gehören wohl die Torten...


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Statistikwahn

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Statistikwahn


Mit ChatGPT lässt sich manchmal überprüfen,
Was nur als Meinung stringent behauptet.
Überprüfen lassen sich Ideen, die schiefen
Und alles, was längst als Geistsinn enthauptet.

Statistiken untermauern Argumente,
Sogleich sind sie immer griffbereit,
Servieren den Rechner als Geistspende –
Verliert man damit nicht Lebenszeit?

Je mehr ChatGPT und je mehr KI,
Desto mehr gehen wir alle unter
In einem Wust, der niemals nie
Die Seele macht zum Leben munter.

Denn überprüfen kann man nicht alles,
Man weiß nicht, woher die Zahlen sind
Und kennt die Wahrheit im Fall des Falles
Auch nicht, wo heimlich die Lüge spinnt.

Da kommt mir in den Sinn die Schnur,
Welche formulierte ein weißer Rabe:
„An jene Statistik glaube ich nur,
Die ich auch selbst gefälscht wohl habe.“


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Alle Sprachen sind jetzt mein!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Alle Sprachen sind jetzt mein!


Endlich gibt es nun die App,
Mit der Sprachen man nicht mehr lernen muss.
Bedienen kann sie jeder Sepp,
Kommt frei in den Übersetzungsgenuss.

Man hält das Handy über den Text
Und erhält sofort in Muttersprache
Übersetzt, was bisher nur verhext,
Worüber man dann fröhlich lache.

Alle Sprachen sind jetzt mein,
Alles lässt sich stemmen, stelzen
Und darf mein Besitz nun sein,
Muss kein Wörterbuch mehr wälzen.

So bleibe ich unangestrengt,
Bekomme serviert, was ich nur will:
Mit Bequemlichkeit behängt
Erreiche ich mein Übersetzungsziel.

Schwierig wird’s nur in der Firma,
Wenn man mit mir dann telefonieren soll.
Dann gibt es wohl das Dilemma,
Dass die Fremde mich meidet wohl...


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Der liebende Gott

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der liebende Gott


Gnade, Liebe und Barmherzigkeit
Hält der liebende Gott für uns bereit,
Mindert Machtsucht, Überheblichkeit,
Ist für Frieden, das ist gescheit!

Eigentlich müssten wir ergreifen,
Was er für uns hat erschlossen,
Dann könnten wieder Träume reifen,
Golden wären Zeiten ausgegossen.

Die Umwelt könnten wir schützen,
Forschen, um Armut zu bekämpfen,
Gottbefohlen die Schöpfung nützen,
Alle Lebensfeindlichkeiten dämpfen.

Gott hat uns liebevoll aufgetragen:
„Macht Euch die Erde untertan!“
Deshalb sollten wir nicht verzagen,
Nur eindämmen den Vernutzungswahn.


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"Geht nicht fort, kommt!"

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


„Geht nicht fort, kommt!“

„Geht nicht fort, kommt!“
Einst hat man ihnen geraten,
Als Menschen den Erdkreis betraten,
Dass man da viel geschenkt bekommt.

„Alles ist vorbereitet!“
Hörten wir die Worte,
Nicht aus der Mantraretorte,
Sondern von göttlicher Leitung.

„Und, was habt Ihr dort vollbracht?“
Natürlich haben wir uns viel genommen,
Sind weltweit zu Besitz bekommen –
Doch manches leider nicht durchdacht.

„Geht nicht fort, bleibt,
Ihr, die Guten und Arbeitswilligen.
Messerstecher brauchen wir nicht!
Wir wollen Menschen mit Fleiß und Pflicht!“


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Hans Hartmut Karg
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Es riecht nach Regen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es riecht nach Regen


Hängende Blätter zeigen mir an,
Was unsere Pflanzen nicht haben.
Hält weiterhin die Dürrezeit an,
Wo der Himmel verschließt seine Gaben?

Heute riecht es endlich wieder nach Regen,
Schon am frühen Morgen ein Donnerhall,
Dann Dunkelwolken, die sich bewegen –
Und wieder ein Blitz und ein lauter Knall.

Nach dem Blitzschlag beginnen zaghaft Tropfen
Aus dem fast schwarzen Firmament auszufallen,
Hängen sich an die Staudenspaliere der Hopfen
Und die Dolden lassen sich's gerne gefallen.

Dann ein stärkerer Blitz mit Donnerschlag
Und der Himmel öffnet voll seine Schleusen,
Weil Flora, Fauna und Mensch er doch mag,
Dann füllen sich die Seen – und die Reusen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Feines

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Feines

Droben, am Berge, zur Wanderszeit
Halten sich hartnäckige Gerüchte:
Die Gastleute sind wieder servierbereit
Und fabrizieren feine Gerichte.

Also auf, gewandert und herkommen,
Wo es noch Hausmannskost gibt
Und auch den Steilhang erklommen,
Wo gekocht wird, was der Gaumen liebt.

Der erste Schluck aus dem Wasserglas
Ist ein Labsal gegen die große Hitze,
Wo die gastliche Herberge bietet Einlass,
Unter Bäumen man nicht mehr so schwitze.

Frankenwein, Schäufele, Suppenteller
Werden in der Taubenlochhütte gebracht.
Bald wird der Himmel auch wieder heller,
Wo geplaudert wird und herzlich gelacht.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Es gibt Leute (1)

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es gibt Leute (1)


Es gibt Leute,
Die können mit sich nichts anfangen.
Also müssen sie ständig versuchen,
Ihre Mitmenschen zu belangen.

Es gibt Leute,
Die müssen immer herumfegen,
Kommen niemals zur Ruh',
Können sich nicht aufs Ohr legen.

Es gibt Leute,
Denen reicht es nicht,
Dass diese Welt in Ordnung bleibt,
Denn sie rufen stets nach dem Hochgericht.


©Hans Hartmut Karg
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