Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

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Moderator: conny85

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Cookie28
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Cookie28 »

Ich lese hier gerne mit!

Ich versuche das mit den positiven Formulierungen und nicht Nein zu sagen. Falle aber immer wieder in "alte" Muster... Freue mich aber über gute Formulierungen und erwähne dies auch GG gegenüber und er interessiert sich sehr dafür. Wir weisen einander auch darauf hin, wenn einer mal wieder ein "du bisch de e Liebi" von sich gibt...

Was mir Mühe bereitet ist das Schlagen und Co. Da weiss ich wirklich fast nicht was ich machen soll, wenn sich das gegenüber nicht wehrt...

Ansonsten versuche ich mir möglichst viel Zeit zu nehmen, damit wir nicht in stressige Situationen komme ;)



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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

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Dein Kind ist ja noch sehr, sehr klein. Von dem her gehört halt Schlagen dazu. Schlägt dein Kind, wenn es nicht mehr weiter weiss? Weil es sich vielleicht nicht verbal dazu äussern kann? Meist verschwindet dieses Verhalten während des Wachsens der Sprachfähigkeit.

Ich bin sicher, dass du genau richtig handelst. In etwa: Hand fest halten und stopp sagen oder so ähnlich.

In dem Alter braucht es nicht viele Worte. Weniger ist oft mehr, dafür handeln.

In der aktuellen Annabelle hat es gerade so ein Pferdeführungskurs beschrieben, bei dem Eltern Führungsverhalten erwerben können, damit es in der Erziehung besser funktioniert. Etwas speziell, aber es tönt einleuchtend.

Weniger direkt auf das Kind zugehen, weniger tun, mehr mit der Haltung und mit nonverbalen Gesten agieren.

Also: Du wirst ab heute nicht mehr geschlagen. Punkt!

Ich habe diesbezüglich selber eine wichtige Erfahrung machen dürfen und weiss, dass dies so funktioniert.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Cookie28
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Cookie28 »

@stella

Ja, bei mir selber klappt es ziemlich gut mittlerweile. Ich glaub sie siehts mir oftmals an und wenns doch gröber wird sage ich nur "chli fiin mit mir" und dann lässt sie es fast immer.

Was mich schwieriger dünkt ist, wenn sie auf andere Kinder losgeht. Z.b. Haare ziehen und man muss sie dann aus den Haaren des anderen Kind befreien, dann noch dem anderen Kind keine weiteren Schmerzen zufügen...
Ich versuche es früh zu merken und sie mit Hände halten davon abzuhalten. Manche Situationen kann ich auch schon vorher sehen aber manche treffen mich unvorbereitet.

Manche Eltern vom anderen Kind erwarten genau da, dass ich mein Kind bestrafe mit ins Zimmer schicken und co. Ich weiss einfach, dass es nichts nützt und trenne sie einfach vom anderen Kind und lenke sie ab...




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Frau Holle
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Frau Holle »

Vertrauenspädagogik.ch, also das Buch von Heinz Etter:-) begeistert mich auch!

Kitalina
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Kitalina »

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Zuletzt geändert von Kitalina am Di 11. Jun 2024, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.

burzel
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von burzel »

Wow - tolle Berichte - ist spannend mitzulesen!

Mein Kleiner (2 jährig) bringt mich in letzter Zeit sehr an meine Grenzen und in manchen Situationen ist es schwierig nicht laut zu werden. Wie geht ihr damit um? Er trödelt in den letzten Wochen herum, möchte am abend nicht ins Bett. Wenn er mal im Bett ist, möchte er wieder raus, usw. Bleibt ihr da konsequent? Er "darf" jeweils noch Büechli anschauen, aber nach 5 Minuten ist wieder "Terror". Würde es ja verstehen, wenn er nicht müde wäre, aber er möchte dann einfach nicht schlafen…

Ist manchmal schwierig, richtig zu reagieren und darum lese ich gerne mit.

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venezuela
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von venezuela »

edit
Zuletzt geändert von venezuela am Sa 14. Dez 2013, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.

Michi
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Michi »

Hallo zusammen
ich lese hier auch gerne gespannt mit! ich meinerseits hab zur Zeit grad die Schnauze voll vom Erziehen, ewigen hinterher-springen und sagen tu dies tu das - mit Kleberlisystem, strafen im herkömmlichen Sinn spüre ich keinen Erfolg bei meinen Kids (wahrscheinlich weil ich selbst den Sinn dahinter nicht sehe), finde die Ansätze von Jesper juul ganz toll. Meine Tochter ist sehr unabhängig und ich kann an vielen Tagen sehr gut mit ihr. Aber zur Zeit ist es wieder festgefahren. Vor allem anstregend finde ich es, wenn sie sich für den Kindergarten richten muss - dann ist immer alles andere interessant und da ich auch noch eine kleinere Tochter hab, kann ich mich nicht wirklich auf die Grosse konzentrieren oder muss mich aufteilen (die Kleine ist 2.5). Ich empfinde es einfacher, wenn ich nur ein Kind habe, bei zwei bin ich rasch auf 180... :( Ich werde dann auch so rasch wütend und ich hätte für mich einfach gerne, dass wir nicht immer wieder in ein "Erziehungsloch" (damit meine ich, dass ich mit Strafen drohe und befehle). Das liegt mir einfach nicht, aber trotzdem schaffe ich es nicht, dieses Miteinander...

Freue mich bei Euch mitzulesen!
Michi

Anna12
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Anna12 »

Ich habe einen ähnlichen Ansatz und es gelang mir eigentlich recht gut, so finde ich. Doch nun mit drei Kindern habe ich die selben Erfahrungen gemacht wie Lotus.
Lotus hat geschrieben: Folgende Punkte dazu:
Junior schläft, mittlere quietscht und goisst. *argh* Früher hätte ich ein "gut, dann gehe ich jetzt mal aus dem Zimmer, so mag ich nicht mit dir spielen" durchgezogen. Heute *mist gopf der kleine schläft und wenn er jetzt erwacht, schläft er nicht mehr ein und und und* "bitte bitte hört auf, echt, hört JETZT sofort auf".
Bereit machen: Kind 1 machte nicht vorwärts, also gut "dann haben wir dann weniger Zeit bei xy". *easy nervt zwar etwas, aber Kind lernt schnell* Heute: Kind 2 dudelet, aber Kind 1 muss in den Kiga und Kind 3 schreit schon, weil es schon lange warten muss. *arghundwüstschimpf*.
abigail hat geschrieben:Goissen: Das ist bei uns auch gerade hoch im Kurs. Ich lasse kleinen Mann eigentlich gewähren. Er findets cool und ich sehe kein Grund, ihm das zu untersagen.
Wenn es niemanden stört, gibt es tatsächlich keinen Grund, es dem Kind zu untersagen. Aber was ist, wenn es die anderen Kinder stört? Gibt es nicht nur den Willen des einen Kindes, sondern mehrere Willen und Wünsche, kann man nicht einfach das eine gewähren lassen. Genügend Schlaf ist aber sicher, wie Dreimäderl schrieb, eine gute Voraussetzung, um immer wieder neue Kompromisse finden zu können.

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

Venezuela
Genau... Die Müdigkeit! Sowohl bei mir als auch bei den Kindern Feind Nr. 1.

Und ja! Wenn man ein Kind nicht mehr pflücken kann, wird es schwierig. Das weiss ich nur noch zu gut. Vielleicht ist das dann das Trainingsfeld für die Pubertät, in der Eltern ihre Kinder oft garr nicht mehr erreichen! :mrgreen:

Lotus
Die Bedürfnisse von allen in der Familie unter einen Hut zu bringen, ist unmöglich. Und je älter die Kinder sind, desto mehr können sie selber auch für ihre Bedürfnisse einstehen oder bewusst zurück stehen. Es wird besser!
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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mysun
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von mysun »

Finde die Diskussion hier auch spannend, auch wenn ich keines der Bücher gelesen habe. Allg. ist es spannend hier im Forum zu lesen, wie andere reagieren oder etwas handhaben.

Leider habe ich gerade nicht so viel Zeit zum Tippen.

Mir geht es auch so wie von einigen beschrieben, dass ich mit GG manchmal nicht einig bin bez. wie erziehen/kommunizieren. Das mit der logischen Konsequenz hat ihm aber auch eingeleuchtet. Ist aber nicht immer einfach eine zu finden. :wink:

Wenn es geht, versuche ich auf die Aktivitäten vom Grossen Rücksicht zu nehmen. Z.B. lasse ihn sein Spiel fertig spielen, gehe ev. dann auch schon vor und sage, er solle dann kommen wenn er soweit ist.

@Geschwister
Ich sage manchmal auch zum Grossen "weisch, wenn dr Chli brüllt, denn het s'Mami grad weniger Geduld/Zeit für dich". Oder "Ich bin müed, drum han ich nid grad so vill Geduld." Ich bin ja auch nur ein Mensch.
04.2011 und 07.2013

MIR SIND STOLZ UF EUCH ZWEI!

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sabimia
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von sabimia »

gefühle zeigen: das find ich ganz wichtig, dass die kleinen nachvollziehen können, warum mami jetzt grad laut geworden ist, nicht so geduldig ist usw. ich probiere das auch immer zu erklären wie mysun, ebe mami ist sehr müde weil ich nicht gut schlafen konnte, mami ist grad genervt weil dies oder das nicht funktioniert usw.. aber ich probiere wirklich nicht zu sagen "ich schimpfe mit dir weil du dies oder das bist" da das kind ja wirklich nichts für seine gefühle, seinen frust kann..
heinz etter empfiehlt da den frust ganz gezielt aber "sicher" loszuwerden damit man ihn nicht am kind auslässt (weil seien wir mal ehrlich, den frust und die wut immer unterdrücken ist auch für uns erw. sehr ungesund, oft erwischt es halt dann den partner wenn man sich den ganzen tag zurücknehmen muss..)...also wenn ich soooo genervt bin dass ich nur noch schreien könnte dann geh ich kurz in ein anderes zimmer und schreie halt mal :mrgreen: (mal laut mal "leise") oder ich stampfe auf den boden :mrgreen: und ganz ehrlich das hilft wirklich ! und ich probiere das auch meinen kleinen zu erklären, dass wenn sie sooo wütend sind, sie auch mal ins kissen hauen dürfen, stofftier an die wand werfen o.ä.
ich glaube es ist wichtig das die kinder lernen ihre gefühle richtig zu deuten und sie auch ausdrücken können, egal ob positive oder negative
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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

Anna12 hat geschrieben:Wenn es niemanden stört, gibt es tatsächlich keinen Grund, es dem Kind zu untersagen. Aber was ist, wenn es die anderen Kinder stört? Gibt es nicht nur den Willen des einen Kindes, sondern mehrere Willen und Wünsche, kann man nicht einfach das eine gewähren lassen. Genügend Schlaf ist aber sicher, wie Dreimäderl schrieb, eine gute Voraussetzung, um immer wieder neue Kompromisse finden zu können.
Ja klar, absolut. Lies mein damaliges Posting zu Ende, wir hatten die Situation auch schon. Ich hab dann in dieser Situation den Weg des "knurren-Lassens" gewählt (war übrigens nicht nur mein eigenes Kind). Hat funktioniert, aber wenns noch weitere Möglichkeiten gibt, bin ich daran sehr interessiert :mrgreen: !

@Gefühle zeigen/rauslassen:
Hatte grad gestern eine Situation. War recht nervös und ängstlich, da ein mir sehr, sehr nahestehender Mensche eine ärztliche Untersuchung hatte, deren Ausgang mich sehr nervös machte. Es war eine normale Situation mit Kleinkind (Windeln nicht wechseln wollen, wir mussten aber auf Zeit los und die war bereits vorangeschritten). Eins gab das andere und ich stand dann irgendwann auf und sagte zu ihm "de mach halt was wotsch, i mag das Affetheater jetzt nid mitmache" ( :oops: :oops: :oops: , ja so kann ich sein :oops: ). Er begann zu weinen, ich selbst beinahe auch, mir tat es 2 Sekunden später schon Leid, so doof reagiert zu haben. Ich nahm in also in den Arm, tröstete ihn und erklärte ihm "weisch s Mami het chli Angst, wil dr XY e Untersuechig het und i nid weiss, was drbi use chunt. Es duet mir Leid, dassi die so behandlet ha".

Auch wenn es wirklich doof ist, als erwachsene Person so zu reagieren, passiert es mir gelegentlich. Ich bin mir auch sicher, dass das wieder mal vorkommen wird.

Finde aber dennoch, es ist halt so. Auch Eltern sind Menschen mit Gefühlen und wenn einem etwas beschäftigt oder Angst macht, man dann noch unter Zeitdruck oder sonstigen Druck gerät, reagieren wir vielleicht auch mal unangemessen.

Solange man sich aber erklären kann und sich auch beim Kind entschuldigen kann, wenn man es unfair behandelt hat, finde ich es eigentlich gar nich so schlimm, dass auch sie merken, dass wir eben keine Superhelden sind.
Chline Maa 2011
Manndli 2014

humeli
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von humeli »

Lese auch sehr gespannt mit :)!

Mag Belohnungs-/Strafsysteme und übermässige Lobhudeleien auch nicht. Mir sind so Kleberlisysteme auch suspekt, hatte mal einen Versuch beim Grossen beim Trockenwerden, ging in die Hose (wortwörlich ;)). Er ging zwar aufs Häfi, aber nur wegen dem Kleberli, kanns ja irgendwie auch nicht sein. Habs dann wieder seingelassen. Will, dass die Kinder etwas tun, weil es ihnen Spass macht (zB Zeichnen) oder wenn sie dazu bereit sind (trocken werden) und nicht weil sie dafür belohnt oder gelobt werden. Was das Loben anbelangt: solange das Lob, die Anerkennung eben nicht nonstop und für jeden Gugus gemacht wird, ists ok. Lob/Anerkennung muss auf jeden Fall echt und authentisch sein und von Herzen kommen. Alles andere ist Humbug und unglaubwürdig. Tun Kinder etwas bloss weil sie ein Lob erwarten, wirds brenzlig. Was, wenn das erwartete Lob ausbleibt oder stattdessen eine Kritik kommt? Das Kind wird verunsichert und enttäuscht und hat das Gefühl, nicht mehr ok zu sein. Ich will, dass sie etwas tun, dabei spielt es für mich keine Rolle, WIE sie dies tun.

Natürlich zeige ich ihnen, wenn mich etwas freut, wenn sie etwas besonders gut gemacht haben. Ich zeige auch, wenn mir was nicht passt, bin ja schliesslich auch nur ein Mensch und kein Roboter. Wie schon erwähnt, Kinder sollen doch lernen, dass Gefühle, positive wie negative, normal sind und dazugehören und dass eben auch die Eltern nicht perfekt und immer super gelaunt sind! Auch wir haben doch unsere "Fruste", nur dass wir mit denen anders umgehen und nicht gleich rumtöbern, mit den Füssen stämpfeln und uns auf den Boden legen ;) :lol: .

@Strafen: finde ich nicht prickelnd, da sie in der Regel nicht im Zusammenhang, auch zeitlich, mit dem "Vergehen" stehen, also nicht logisch/natürlich sind. Wenn das Kind ein anderes schlägt und als Strafe TV-Verbot bekommt, ist dies überhaupt nicht logisch und fürs Kind nicht nachvollziehbar.

Regeln: haben wir nicht enorm viele, einfach ein paar wenige, und dies sind eher Regelmässigkeiten, Strukturen und auch Dinge, die für uns selbstverständlich sind:

- Nach dem nach Hause kommen, WC-Gang Hände waschen
- Schuhe draussdn ausziehen
- Helm auf im Strassenverkehr
- Nicht schlagen

Für uns wichtige Regeln - wie die oben genannten und auch Benimmregeln (merci sagen, grüssen, sich entschuldigen, Rücksicht nehmen auf andere) - leben wir ihnen täglich vor. Die Kinder kopieren uns, sie ahmen uns nach, ab und zu brauchts no einen leichten "Anschubser" zusätzlich ;). Ich schaue meine Kinder nicht als als gleichberechtigt/gleichwertig an, sondern als gleichwürdig: Sie haben genau wie Erwachsene mit viel Lebenserfahrung Anstand, Respekt und würdevolle Behandlung verdient!
Üses Ranggifüdli (21.03.2007)
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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

Sehr schön ausformuliert humeli!
humeli hat geschrieben:Was das Loben anbelangt: solange das Lob, die Anerkennung eben nicht nonstop und für jeden Gugus gemacht wird, ists ok. Lob/Anerkennung muss auf jeden Fall echt und authentisch sein und von Herzen kommen. Alles andere ist Humbug und unglaubwürdig. Tun Kinder etwas bloss weil sie ein Lob erwarten, wirds brenzlig.
Das finde ich sehr wichtig! Es gibt Situationen, da freut man sich doch einfach von Herzen, weil das Kind z.B. etwas schafft, das es lange probiert, aber bisher nicht geklappt hat o.ä. Es freut sich, wir freuen uns und es käme mir hier nicht in den Sinn, meine Freude dann zu verbergen (was ich wohl auch gar nicht könnte), nur um nicht den Anschein zu erwecken, ich würde es loben. Die Wortwahl finde ich einfach noch wichtig. Es muss ja nicht immer nur "gut gemacht" oder "super gemacht" sein, es kann ja auch ein "hey jetzt hesches ganz ellei chönne" oder "so cool, jetzt hets klappt" sein. Aber es gibts hie und da, dass sich das Wort "gut" dennoch einschleicht . . .
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humeli
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von humeli »

abigail hat geschrieben:Sehr schön ausformuliert humeli!
humeli hat geschrieben:Was das Loben anbelangt: solange das Lob, die Anerkennung eben nicht nonstop und für jeden Gugus gemacht wird, ists ok. Lob/Anerkennung muss auf jeden Fall echt und authentisch sein und von Herzen kommen. Alles andere ist Humbug und unglaubwürdig. Tun Kinder etwas bloss weil sie ein Lob erwarten, wirds brenzlig.
Das finde ich sehr wichtig! Es gibt Situationen, da freut man sich doch einfach von Herzen, weil das Kind z.B. etwas schafft, das es lange probiert, aber bisher nicht geklappt hat o.ä. Es freut sich, wir freuen uns und es käme mir hier nicht in den Sinn, meine Freude dann zu verbergen (was ich wohl auch gar nicht könnte), nur um nicht den Anschein zu erwecken, ich würde es loben. Die Wortwahl finde ich einfach noch wichtig. Es muss ja nicht immer nur "gut gemacht" oder "super gemacht" sein, es kann ja auch ein "hey jetzt hesches ganz ellei chönne" oder "so cool, jetzt hets klappt" sein. Aber es gibts hie und da, dass sich das Wort "gut" dennoch einschleicht . . .
Danke, Abigail :)!

Mir ist ein "wow, henne guet" "wow, super gmacht", das spontan und eben von Herzen kommt, somit authentisch und natürlich ist, viel lieber als gar nichts oder irgendetwas "Zusammengestiefeletes", weil ich mir zuerst noch überlegen muss, ob und wie ichs nun "pädagogisch korrekt" sage ;). Da nimmt bestimmt kein Kind einen Schaden davon ;).
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von sabimia »

was ich auch ab und zu sage wenn wir einen "guten" tag hatten
"hey heute haben WIR es richtig gut gehabt miteinander, hat dir der tag auch gefallen oder was meinst du?"
ich sage eben bewusst nicht "heute warst du lieb" o.ä.
sie sagt auch oft von sich aus "heute haben wir gar nie gestritten, das war toll" ö.ä.

ich merke das diese art von "erziehung" so schnell eine änderung bringt und das vorallem auch das kind merkt dass es so viel ruhiger und angehmer ist als mit dem ständigen schimpfen und "machtkämpfen"
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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

Hatten gestern die ein oder andere Situation. Ein Beispiel (die anderen waren ähnlich):

Wir gehen im Winter oft abends kurz vor und nach dem Abendessen noch eine Runde im Quartier spazieren. Hinten im Quartier gibt es eine wahnsinnig lange Treppe, die sich über mehrere Quartierstrassen verteilt und den Weg für die Fussgänger etwas sicherer macht. Junior liebt diese und würe am liebsten 4-5 Mal nacheinander diese Treppe laufen. An sich ja super, aber so nach zwei Mal haben wir dann auch mal genug.

Gestern gehe ich also kurz vor dem Abendessen noch ein halbes Stündchen raus mit ihm. Wir laufen die Treppen 3 Mal (mit jeweiligem Spaziergang durch die Querstrassen) und als wir in unserer Strasse sind, möchte ich heim, da ich noch kochen sollte. Also sage ich ihm, wir gehen jetzt nicht mehr weiter, sondern nach Hause, damit es dann auch was zum "Znacht" gibt.

Er will natürlich nicht, fängt an zu mötzerlen und läuft dennoch einfach weiter die Treppe hoch. Was würdet ihr tun?

Ich hab in dann unter den Arm geklemmt, ihn ca. 3 Meter weggetragen und ihm gesagt, dass wir ein anderes Mal wieder die Treppen steigen, ich jetzt aber heim muss, damit ich kochen kann. Er lief dann freiwillig und ohne Gemotze heim.
Chline Maa 2011
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Blumenkind
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Blumenkind »

Abolös


Mein iphone legt die basis für den neuen rechtschreibduden.

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

@dreimäderl:
Wie löst du es, wenn du z.B. mal keine Zeit zum Diskutieren hast (weli ihr auf Zeit wo sein müsst oder so) *gwundrigbin*?
Chline Maa 2011
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