Ebenfalls, ich spreche für mich: Auch bei uns.. Nachbarskinder (besser gesagt: Kinder aus unserem ganzen Quartier). Da weiss ich tatsächlich, dass jemand zu Hause ist.
Famy, dann würde ich aber dennoch mit ihr Klartext reden und ihr zu verstehen geben, dass dich sein Verhalten nervt (ihr halt aufzählen, was es ist, dass dich so verärgert). Selbst wenn sie das nicht versteht.
Verstehe natürlich schon, dass du keine Riesensache daraus machen möchtest. Also habt ihr eine klare Regelung, dass du ihn quasi während ihrer Abwesenheit hütest? Oder wohin geht sie dann jeweils?
Ich finde es nicht schlimm, wenn mein Sohn einen Freund hätte, dessen Manieren mir nicht so passen. Die Konsequenz wär klar (behaupte ich jetzt mal). Und auch wenn dieser Junge mit meinem Sohn zur Schule ginge... dann halt. Mir wär' einfach wichtig, dass mein Sohn nicht diese Marotten abschaut und sich zu Hause so benimmt (dann raucht's im Dach!).
Wie kommt es, dass er oft bei euch ist und die Mutter nicht zu Hause ist? Bei uns wird das vorher klar abgemacht, wenn ich ein Kind hüten muss. Dann sagen die Eltern auch, von wann bis wann sie nicht zu Hause sind.
Sonst bringen sie auch Nachbarskinder spontan nach Hause, da ist dann aber immer jemand zu Hause bei denen...
Wenn sie dich zum Hüten anfragt kannst du ja sagen, dass es im Moment nicht passt. Einen Grund angeben musst du nicht.
Spontan reinschneien und die Mutter geht dann weg ohne das voranzumelden, geht für mich nicht. Ich habe nämlich keine Lust, Kinder, welche mich nerven, zu hüten.
Ich finde nichts dabei, einer mutter zu sagen, dass es nicht gut klappt mit dem kind und dass er nur auf besuch kommen darf, solange er gehorcht und du ihn das nächste mal nach hause schicken wirst wenn dem nicht so ist. Er dürfe gerne wiederkommen, aber eben nur solange er gehorcht. Da bleibt doch die Kirche im dorf, wenn man das normal sagt...?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Aslo so ein Verhalten am Tisch würde ich nicht akzeptieren. Hast du schon mal mit den Jungen darüber geredet.
Ich würde es ihm sagen das mann das bei euch am Tisch nicht macht mit Banane etc. Würde dann
auch sagen wenn er weiterhin sich so am Tisch benimmt darf er nur noch bis zum Zvieri bleiben und
der Mutter auch sagen das du den Sohn evtl, Heimschickst wenn er sich nicht benimmt.
Würde der Mutter auch nicht grad alles Negative sagen aber vor allem die Tischsituation mal ansprechen.
Auch hab ich mit meinem Sohn darüber geredet, hatte auch mal einen Freund der konnte sich
nicht benehmen.Tischsitten waren aber ok, aber er redete nicht schön und hüpfe immer mal wieder
auf unserem Sofa rum und musste es immer wieder sagen.Mein Sohn fand dies auch nicht so toll aber
er wollte auch nicht den Spielverderber sein.
Ich finde du dafür deinem Sohn schon sage was dich stört und das du es nicht toll findest das
er das dann noch Lustig findet. Sag ihm du bist nicht gegen die Freundschaft aber du verlangst
ein paar Regeln.
Auch kannst du ruhig mal sagen heute könnt ihr abmachen aber nur draussen.
Ach ja geht den dein Sohn auch mal zu ihm zum Spielen ?
Zuletzt geändert von Christa am Di 7. Jun 2016, 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
Mir macht Mühe wenn vom Verhalten des Kindes gleich auf sie Umstände und Erziehung im Elternhaus geschlossen wird. Ich habe zwei Kinder, sozusagen ein Engelchen und ein Bengelchen. Eins ist wirklich fast aller Liebling, das andere eher ein Rüpel das öfter mal aneckt. Beide werden aber gleich erzogen.
Ich als Mutter eines Bengelchen, kann nur von mir reden, schätze es wenn ich von andern mal ein Feedback bekomme (auch wenn es ein bisschen wehtun kann). Dann weiss ich was aussenrum läuft, das erfahre ich sonst ja nicht. Finde auch völlig i.o. wenn andere Eltern ihre Regeln durchsetzen und ihn sonst heimschicken. Habe selber andern Kindern auch schon ins Gewissen geredet.
Aber ganz wichtig: du musst das Gespräch mit der Mutter suchen bevor du dich grün und blau ärgerst!! Sonst bist du emotional und vorwurfsvoll vermutlich anstatt konstruktiv. Zeig Grösse und sei sachlich, das empfehle ich dir.
Ich habe auch eher die Laute, überdrehte Fraktion Kinder. Was mir auffällt, unsere Kinder brauchen klare Regeln, klare Grenzen und können die auch einhalten, aber man muss sie ihnen auch auswärts aufzeigen, sonst überdrehen sie.
Nur, die Menschen tun das nicht. Die Kinder werden einfach nicht mehr eingeladen, oder es kam sogar schon vor, dass ein Vater eins unserer Kinder in der Badi regelrecht weggeschlagen hat. Aber, er hat mit den Kindern rumgetobt, unser Kind mitten dabei, plötzlich wurde es ihm zu viel und dann hat er einfach zugeschlagen. Ein Stopp, oder es ist nun genug, oder ich möchte nur noch mit meinen eigenen Kindern toben kam nie.
Es gibt Kinder, die spüren Grenzen nicht von selber. Gerade wenn andere Kinder das auch noch lustig finden, drehen sie erst recht auf.
Ich würde mal in Ruhe mit dem Jugen sprechen, ihm erklären, dass du es schön findest, wenn die Jungs gute Freunde sind, dass du auch nichts dagegen hast, wenn er zu euch spielen kommt, dass du aber erwartest, dass er sich hier an deine Regeln hält. Vielleicht auch gleich überlegen, was die Konesequenz bei Nichteinhalten ist.
Auch wenn sie draussen spielen sollen, es kann nicht sein, dass sie ständig reinkommen. Erkäre ihnen klar, dass sie draussen spielen sollen, stelle ihnen was zu Trinken raus und dann gibts erstmal gar keine Zeit im Haus.
Auch wenn es anstrengend ist am Anfang, er wird lernen, dass es bei euch Regeln gibt und du sie auch einforderst. Wenn ihm das nicht passt, wird er nicht mehr so oft kommen und sonst lernt er dazu und du hast ihm einen Riesendienst erwiesen.
Letztlich ist es ja egal, warum ein Kind so ist, wie es ist. Es muss einfach in deinem Haus nach deinen Regeln leben.
Was die Zappeligkeit angeht, gerade bei schönem Wetter, leg ihnen eine Decke in den Garten und lass sie am Boden Picknicken. Dann sind sie unter sich und es stört dich weniger. Es ist gut möglich, dass er zu wenig Auslauf hat und darum hibbelig wird, oder er kann es wirklich nicht steuern. Boden kann erden und er wird ruhiger sitzen, als auf einem Stuhl. Auch ist es ja noch cool, so ein Piratenpicknick. Und da darf dann auch mal so richtig unanständig gerülpst, gefurzt und geflucht werden. Damit sieht er auch gleich den Unterschied. Es gibt ein Piratenpicknick, da darf man alles, ist aber draussen, ohne Erwachsene, die wollen das nämlich nicht hören. Am Tisch gilt dann Früstliches Benehmen, da rülpst man nicht, furzt man nicht und benimmt sich auch sonst einfach wie ein König.
Vielleicht muss er das wirklich erst lernen, das braucht Zeit und Geduld, aber irgendwas wird er ja haben, dass dein Sohn ihn so mag.
Hoffe, ihr findet einen Weg.
Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)
@Amea: Das muss ich jetzt schreiben.....find ich eine sehr herzige Erfahrung. Ich und meine Kinder haben auch die Erfahrung gemacht, dass auf diesem Weg das Verhalten positiv beeinflusst werden kann.
Evtl. noch ein Beitrag von mir. Stell Dir vor, wenn ein Kind ohne Grenzen ist, wie haltlos sich es fühlt. Wenn Du Grenzen aufzeigst, dann ist das was Gutes für das Kind. Es bedeutet nämlich auch Halt. Die Geschichte von Amea finde ich klasse. Fehlverhalten wird a) bemerkt, b) hat Konsequenzen und dennoch gibts immer wieder ne Chance.
Bei Hausdrache gefällt mir das erden und die Regel-> hier darfst Du furzen, hier ist Stopp.
Überlege Dir, was Dir grad wo am wichtigsten ist.
Denn ich lese auch: Es herrscht durch die ungezügelte Verhaltensweise des Kindes auch ein großer Leidensdruck, dass sogar Deine eigenen Kinder fliehen. Das kanns doch nicht sein, oder? Dass ein Nicht-Familienmitglied so viel Macht überlassen bekommt. Das hat nichts mit Kirche im Dorf lassen zu tun.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design
@Amea: Jupp, ich finds auch gut, wenn die mütter das bei sich zu Hause klären. Hab da ne ganz entspannte Nachbarin. Wenns nicht klappt, dann wird heimgeschickt, dito bei mir. Teilweise können sie sich sogar am gleichen Tag wiedersehen, manchmal brauchen die Kids einfach voneinander ne kurze Auszeit und dann gehts wieder.
Ähm, und ich hätte auch kein Problem, nen siebenjährigen alleine nach Hause zu schicken. In dem Alter können die doch schon ne zeitlang alleine sein. Kann ja auch mit der Option sein: Du gehts jetzt nach Hause, in ner halben Stunde (oder so) kannst Du wiederkommen und versuchst, Dich an die Regeln zu halten.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design
Man könnte meinen du schreibst von unserem Nachbarjungen. Der hat auch immer überzogen, kaum war er bei uns.
Als es mich dermassen nervte, dass ich kurz davor stand den Umgang mit ihm zu verbieten, habe ich ihn mir "vorgenommen". Ich habe ihm nochmals genau erklärt was bei uns gilt (obwohl ich es schon öfters gesagt habe) und klargemacht, wenn er sich nicht daran hält er raus fliegt. Die Mutter habe ich auch gleich informiert (sie wusste ja das er überzogen tun kann). Er hat es natürlich wieder ausgereizt nur diesmal flog er raus. Es hat ein paar mal gedauert, bis er gelernt hatte, das er bei mir auf Granit beisst (da könnte er mich noch lange mit seinen Rehaugen lieb anschauen). Inzwischen klappt es super. Er kommt allerdings auch nicht mehr so oft, da sie nicht in die gleiche Klasse gehen, hat sich der Freundeskreis geändert, worüber ich nicht gerade unglücklich bin.
es gibt tage wo ich solchen besuch gut aushalten mag und andere wo weniger. dann sage ich meinen kindern, heute kann niemand kommen. oder der und der nicht, ich mag nicht. oder aber er kann kommen aber ihr müsst draussen spielen. manchmal sage ich von diesem kind brauche ich jetzt eine pause. v.a. wenn das kind sehr oft zu uns kommt und mein kind selten dahin geht.
was schade ist ist dass es eure ganze familie so beeinträchtigt.
und übrigens, wenn meine beiden kinder abgemacht haben gehe ich schon auch mal weg und bin dann nicht daheim. da meine kinder keinen schlüssel haben hätte ich jetzt nicht grad freude wenn sie einfach so heim geschickt werden ohne telefon vorher. aber kam noch nie vor. sie sind zum glück eher der typ brav bei anderen leuten
frausteiner hat geschrieben:Das ist das tolle an fremden Kindern, welche sich daneben benehmen im eigenen Heim: man kann sie nach Hause schicken! Finde ich bei den eigenen Kindern immer etwas anstrengend, dass man diese Möglichkeit nicht hat
haha genau. ich bin sehr tolerant was andere kinder betrifft, ich versuche auch immer hinter das Verhalten zu schauen. mein sohn hat einen freund der hb ist und öfters grenzen überschreitet. leider hat der vater des jungen ihm den umgang mit meinem verboten, da sie zusammen nur seich machen. irgendwie schade, da ich den jungen ja händeln konnte. natürlich habe ich so weniger ärger, aber ich finde man kann auch wachsen an schwierigen Kindern.
wenn es mir zuviel wird mit den wilden freunden meines sohnes dann müssen sie draussen spielen. da kenne ich nichts. wir haben das problem aber eh nicht und hatten es auch sehr selten, da mein sohn eh die meiste zeit draussen auf dem fussballplatz verbringt mit seinen freunden.
@ Famy
Ich habe ein solches Nachbars- und Tageskind, welches öfters alle Regeln vergisst. Ich kann deinen Ärger also sehr gut verstehen und auch dass du dich nicht unbeliebt machen möchtest.
Ich unterscheide bei meinem Spezialisten zwischen Tagi und Freund/Nachbarskind. Wenn er als Tagi bei mir ist, dann muss er sich an die Regeln halten und muss sonst die gleichen Konsequenzen tragen, wie meine Kinder. Das heisst zum Beispiel, bei unanständigem Essen verschwindet das Essen kommentarlos und es gibt nichts mehr bis zur nächsten Mahlzeit. Wer rülpst und furzt wird einmal verwarnt und muss nachher weg vom Tisch. Für solche Sachen muss ich am entsprechenden Tag den Nerv haben, schliesslich habe ich den Job angenommen.
Wenn er als Freund oder Nachbarskind da ist, dann nehme ich mir die Freiheit einen Besuch gar nicht zuzulassen, wenn ich merke, dass ich an diesem Tag überhaupt nicht mag. Also wenn ich krank bin, oder viel zu wenig geschlafen habe. Das sage ich den Kindern jeweils auch ganz klar. Wenn er bei uns ist, dann gelten die gleichen Regeln wie für alle andern und ich bin zuständig, dass er sie einhält. Das heisst, ich muss präsent sein. Fairerweise versuche ich geschickt zu planen. Bei uns heisst das, Zvieri wenn möglich draussen, dann ists mir egal, wenn nachher der ganze Boden versaut ist. Oft gehe ich mit nach draussen, dann bleiben die Kinder eher und ich kann schauen, dass Streitigkeiten nicht ausarten. Wenn's ganz arg wird, dann schicke ich ihn nach Hause. Spätestens am nächsten Tag ist er bis jetzt immer wieder aufgetaucht . Kinder sind nicht nachtragend.
Lustigerweise ist das alles nur mit diesem Kind notwendig. Bei allen anderen kann ich's einfach laufen lassen und sie machen weder Seich noch Chaos. Da ich aber weiss, dass dieses Kind sehr vernünftig erzogen wird und einfach nicht anders kann, ist's einfacher hinzunehmen.
@ Hausdrache und Amea
Ihr beschreibt den Umgang mit "schwierigen" Kindern sehr liebevoll. Danke!
Wenn meine Kids in der Schule mit Gspänli abmachen, telefonieren sie am NM kurz miteinander, um die Verabredung zu bestätigen und die Zeiten abzumachen. Geht mein Kind zu einem Gspänli und ich gehe in dieser Zeit weg, so kommuniziere ich dies dem entsprechenden Mami (grad am Telefon via Kind oder Whattsapp/SMS)
Sollte sich mein Kind bei einem Gspänli nicht entsprechend benehmen, so würde ich es schon sehr schätzen, wenn mich das entsprechende Mami persönlich darauf ansprechen würde. Auch wenn das im Moment vielleicht unangenehm oder sogar verletzend ist, so mag ich die direkte Kommunikation doch viel lieber als wenn ich davon ausgehe dass alles i.o. ist (da ich ja nichts gegenteiliges mitbekomme) und dabei "alle anderen" (Nachbarn, Freunde, Familie...) des Gspänlis wissen, dass sich mein Kind daneben benimmt - bloss ich weiss es nicht.... Oder erfahre es irgendwie hintendrum...
Bei den genannten Problemen der TE würde ich auch ganz klar Regeln aufstellen und wenn sie nicht funktionieren, das Kind heimschicken. Davor würde ich mal mit dem Mami Kontakt aufnehmen, ihr die Probleme schildern und sie darauf hinweisen, dass das Kind beim nächsten Mal allenfalls heimgeschickt wird. Und dies dem Kind, wenn es das nächste Mal kommt, auch von Anfang an so sagen.
Ich finde es schon wichtig, dass die Mütter auch miteinander reden, wenn etwas nicht gut läuft. Ich hatte mal ein fremdes Kind morgens vor der Schule bei meinem Sohn, der öffnete den Kühlschrank und fragte, ob er den Cervelat essen dürfe. O.K. sagte ich, wenn Du einen zum Zmorgen willst und Dir danach nicht schlecht wird. Als ich dann mit der Mutter darüber gesprochen habe, wurde klar, dass er oft als Langweile isst, einfach versucht, wie viel bekommt, dass es ihm tatsächlich oft schlecht wird, weil er zu viel reinstopft, etc. Als er das nächste Mal ein zweites Joghurt wollte, sagte ich nein.
Ich schicke oft mein Bueb und seine lauten Gspänli in den Garten raus. Die brauchen Auslauf, um sich auszutoben, wieder runterzukommen. Es gibt Tage, wo sie immer wieder reinkommen. Dann gehe ich eben auch raus, liege auf den Liegestuhl und lese in einem Buch und sage, es ist verboten, das Haus in den nächsten 30 Min. zu betreten. Auch habe ich schon alle Kinder gepackt und bin auf den Fussballplatz runter. Sie konnten dort Fussballspielen, dann haben wir unten Zvieri gegessen, ... die Zeit ging ruckzuck rum.
Es gibt Jungs, die lädt mein Sohn schon seit 5 Jahren nach Hause ein und in der Zwischenzeit habe ich auch solche, die ich früher wirklich sehr anstrengend gefunden habe, einfach liebgewonnen. Früher habe ich die Augen gerollt, wenn er gesagt hat, er habe heute Nachmittag R zu uns eingeladen und war 3 Stunden auf Nadeln, weil ich immer schauen musste, dass sie keinen Seich machten. Heute kann ich die zwei einfach alleine lassen und das Haus steht danach noch, kein Ablauf verstopft, nichts im Gemüsegarten ausgerissen, etc. Sie werden ja alle älter, reifer, vernünftiger und ruhiger.
Amea
die Frage ist, was ist es? Testet er einfach Grenzen, oder überdreht es mit ihm? Unsere sind eigentlich immer überdreht, wenn neue Kinder kommen, auch frech zu mir, zeigen, dass sie dürfen und bestimmen und nicht ich. Wenn wir die Kinder öfter hier haben, legt sich das, sie werden sicher und wissen, dass sie sich nicht mehr profilieren müssen.
Wenn es geht, nehme ich sie im Moment kurz zur Seite, alleine. Vor den Kameraden reden hilft nie. Da würde man sich eine Blösse geben, dann wäre ja das ganze Verhalten in Frage gestellt Aber kurz in der Küche oder im Bad, 1:1 hilft schon noch oft.
Und sonst, danach ruhig nochmal darauf zurückkommen, aufzeigen, was du auf keinen Fall mehr willst, wenn es wieder vorkommt, wird einen Moment nicht mehr abgemacht. Ich mache es oft so, dass ich ihnen aufzeige, was ich gerne anders hätte, wir zusammen überlegen, was es braucht, damit es klappt und sonst hat es dann eine Konsequenz. Unsere Dritte hat mich mal um Zeichen gebeten, wenn sie wieder so überdreht. Wir haben dann ein Wort abgemacht, das ich sage, kann das Lieblingstier, eine schöne Blume oder sonstwas sein, das gar nichts mit dem Verhalten zu tun hat. Es hilft, dass sie merken, was wir genau meinen. Sie merken dann im Moment drin, dass sie eine Grenze überschritten haben, ohne das Gesicht zu verlieren.
Mache ich übrigens auch mit Schülern manchmal, dann muss ich sie nicht vor der Klasse irgendwie blossstellen. Meistens merken das die anderen Kinder nämlich gar nicht.
Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)
