22.-28.1.2007: Zahnärztin

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anonüm

Beitrag von anonüm »

Ich möchte fragen bei meiner tochter wachsen die Backenzähne nebeneinander als hintereinander mein zahartzt sagt da werde nichts gemacht aber ich kann mir das einfach sehr schlecht vorstellen müsten diese zähne nicht gezogen werden

das mit der zahnversiegelung würde mich auch noch interessieren besten dank

Oh, das hab ich jetzt noch nie gesehen! Aber es gibt ja nichts was es nicht gibt! Ich würde auch nicht gleich die "Zange" nehmen. Ich sehe, dass kleine Kinder einem das recht übel nehmen können - deshalb ziehe ich wirklich nur das, was unbedingt sein muss. Im Milchgebiss reguliert man in der Regel nichts, ich finde abwarten und mal schauen, was weiter passiert auch das Beste. Gelegentlich kann man einmal ein Röntgenbild machen, um etwas mehr Informationen zu kriegen, das pressiert aber nicht. Wenn Sie damit nicht zufrieden sind, empfehle ich Ihnen ein Besuch bei einem Kinderzahnarzt (siehe Liste auf www.kinderzahn.ch) oder bei einem Kieferorthopäden SSO (www.swissortho.ch).

Über die Versiegelungen lesen Sie bitte in den obigen Fragen und Antworten.

cielo

Beitrag von cielo »

Guten Tag Frau Saxer

Unser Sohn 18 Monate alt. Hat einen gespaltenen Milchzahn. Ist nicht sicher, ob er so gewachsen ist oder es von einem Unfall her kommt. Ich war beim Zahnarzt, damit es festgehalten wird. Der Zahnarzt wollte aber kein Protokoll für die Versicherung machen und fand den Besuch überflüssig. Sollte ich noch zu einem anderen Zahnarzt gehen? Ist das Wichtig oder genügt es, dass ich wenn was wäre, nachweisen könnte, dass ich beim Zahnarzt war, aber dieser nichts protokollieren wollte?


Hmm, das finde ich auch komisch - immerhin verdient der Zahnarzt ja auch daran? - konnte der Zahnarzt auch nicht sagen, ob der Zahn gespalten war oder so gewachsen? ja, ich denke suchen Sie einen Zahnarzt, der diesen Befund aufnimmt (www.kinderzahn.ch finden Sie Kinderzahnärzte - es muss aber nicht ein Spezialist sein, kann auch ein kinderfreundlicher Familienzahnarzt sein!)

farolita6

Beitrag von farolita6 »

Guten Tag Frau Saxer
Unser Kleiner hat seit Silvester den 4. Zahn.
Seit zwei Wochen fängt er an, mit seinen Zähnen zu knirschen!
Mache mir Sorgen, was das auf die Zähnchen und deren Stellung für Auswirkungen hat und wie das wohl weitergehen wird, wenn er jetzt schon damit angefangen hat...
Für Ihre Auskunft danke ich Ihnen und grüsse Sie freundlich.
farolita6

In der Regel hat das keine Konsequenzen, wenn die Kleinen auf ihren Milchzähnen knirschen. Wenn ich sie recht verstanden habe, dann hat er jetzt oben und unten je 2 Zähne? ich denke, er muss sich jetzt auch noch zuerst gewöhnen, dass die da sind - richtig aufeinander passen die Zähne ja erst wenn auch noch ein Backenzahn da ist. Sie müssen sich wirklich keine Sorgen machen, das Knirschen ist o.k.

cielo

Beitrag von cielo »

Grüezi Frau Saxer

Vielen Dank für den Link, aber ich finde dort keine Adressen können sie mir sonst bitte Angeben, wo diese zu finden sind? Vielen DANK! Denk ich werd nochmals zu einem anderen gehen, obwohl der andere schon eine Rechnung für das stellte......

oh, versuchen Sie es nochmals, auf der Hauptseite steht: wer hilft bei zahnmedizinischen Problemen - da drauf klicken, oder gleich auf http://www.kinderzahn.ch/Spezialistenliste.htm gehen - hoffentlich klappts jetzt

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micha
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Beitrag von micha »

Guten Morgen Frau Saxer

Bei unserer mittleren Tochter (2.5 J.) wurde vor 1 Jahr beim Kinderzahnartz eine Zahnschmelzhypoplasie diagnostiziert. Mit wenig Fluorgel tupfen wir einmal wöchentlich die Stellen mit einem Wattenstäbchen ab. Leider ist aber inzwischen noch ein 4 Zahn betroffen. Sollten wir nochmals beim Kinderzahnartz vorbei gehen? Machen können die Zahnärzte ja eigentlich nichts.

Schmerzen hat sie keine, ausser bei kalten Speisen wie Glace etc.

Ja, wenn Sie sicher sind, dass der 4. Zahn dasselbe hat, wäre das tiptop, wenn Sie diesen Zahn gleich behandeln und nicht unbedingt nochmals zum Kinderzahnarzt gehen. Anderseits schadet eine jährliche Kontrolle nicht, allenfalls entwickelt sich neu auch noch Karies über den Hypoplasien (keine Angst, das muss nicht sein, aber sicher ist sicher). Dass die Zähne nicht empfindlich sind auf Kälte ist ein gutes Zeichen. Trotzdem gelegentlich wieder mal beim Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin vorbeischauen.

Perlimpinpin

Beitrag von Perlimpinpin »

Sehr geehrte Frau Saxer

Unser zweijähriger Sohn versucht es immer wieder - aber mit dem Ausspucken der Zahnpasta klappt es einfach nicht. Auch beim Spielen mit Wasser kann er das Wasser nicht im Mund behalten und dann wieder ausspucken - er schluckt es einfach "automatisch".
Er hat auch Phasen, wo er mehrmals am Tag an die Zahnpasta "schlecken" geht. Wir sagen immer, er solle dies lassen, weil er sonst "Bauchweh" bekomme. Aber manchmal entwischt er uns halt ;-).

Wie schädlich ist dieses Zahnpasta-Schlucken? Wir benutzen die Elmex Junior.

Huups, Elmex Junior ist für Kinder über 6 Jahren. Denn es ist total normal, dass ein 2jähriger das mit dem Ausspucken noch nicht im Griff hat, darum hat die Kinderzahnpaste extra weniger Fluoride drin. Elmex Junior ist aber bereits für ältere Kinder! Bitte wechseln Sie die Paste sofort aus.
Das Zahnpasta "schlecken"... tja, ich würd lieber schauen, dass Sie es ihm abgewöhnen können, obwohl ich als Zahnarzt gerne höre, wenn Kinder etwas "zahnfreundliches" schlecken! Irgendwann ist es dann doch zuviel und man kann so schlecht abschätzen wieviel sie davon "essen".

Meine zweite Frage: Wir haben auch schon auf Besuch die Zahnbürste vergessen mit zu nehmen. In solchen Fällen lassen wir ihn nach dem Essen noch Natur-Joghurt oder Käse essen. Bringt dies tatsächlich was, um das Mundklima ein wenig zu neutralisieren?

Sehr gut, ja man kann die Mundhöhle neutralisieren mit Milch trinken, Käse essen, Mund gründlich mit Wasser spülen, mit Fluorid-Spülung spülen, 20min Kaugummi kauen oder Kaffee ohne Zusatz trinken - für einen 2 Jährigen haben Sie genau das richtige davon ausgewählt. Ehrlich gesagt, bin ich mir beim Joghurt nicht ganz sicher, ob es den gewünschten Effekt hat - gehen Sie doch lieber auf die Variante Milch oder Käse, dann sind wir sicher.
Herzlichen Dank!

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sati
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Beitrag von sati »

sehr geehrte frau saxer

ganz lieben dank für ihre antworten! ich habe ihr interview gelesen und auch das bild dieser "spezialzahnbürste" gesehen. doch ich sah eine solche zahnbürste noch nie in den regalen von der apotheke oder sonstwo. wo kann ich die kaufen? zähneputzen ist bei uns wirklich immer ein marathon mit viel geschrei und wehren :roll:.

besten dank jetzt schon für ihre antwort!

ja, bitte, bitte, habe Freude, dass soviele Mütter sich so ernsthaft mit den Zähnen auseinandersetzen - ich sehe ja leider oft das Gegenteil, oder dass man erst kommt, wenn es zu spät ist...

ja, diese Superbrush, ich weiss, nicht so viele Apotheken haben diese im Regal... sie gehört zu den Produkten von Paro, von der Firma Esro in Kilchberg - ich denke Ihre Apotheke sollte die Bürste bestellen können, ich wünsch Ihnen viel Erfolg! die Bürste ist wirklich toll!
www.ig3plus.ch das Netzwerk für Familien mit 3 und mehr Kinder!

rea

Beitrag von rea »

liebe frau saxer

im letzten oktober war ich mit meinem damals knapp 5-jährigen sohn zur kontrolle beim zahnarzt.
dieser hat einen offenen biss diagnostiziert und mein sohn bekam diesen "spezial-nuggi".
nun benutzt er den meistens bloss in der nacht zum schlafen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das reicht? er verliert ihn dann ja auch irgendwann...
tagsüber stört ihn der "nuggi" eben doch etwas, aber ich stelle mir vor, dass der nutzen grösser wäre, weil er sich beim sprechen etc anstrengen müsste, das teil im mund zu behalten? :?
der zahnarzt meinte damals eben, über nacht würde reichen...

ich wäre so froh, wir würden dieses problem ohne weitere massnahmen wieder hinbekommen und danke ihnen deshalb schon im voraus für ihre antwort!

Oh, nein, ich würde nicht forcieren, dass Ihr Sohn damit spricht, bzw. ich würd ihn wirklich tagsüber weglassen.
Aber viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Das ist ein Gerät, dass nicht zur Lehrmeinung der Schweizer Kinderzahnärzte gehört... was nicht heisst, dass es nicht helfen kann. Ich hab aber schlicht keine Erfahrung damit. In meinen Augen ist es wichtig, dass Ihr Sohn keinen Nuggi hat, wie man ihn klassischerweise kennt. Wie oben mehrfach besprochen, sollte der offene Biss von alleine zurück gehen, allerdings ist es ev. schon etwas zu spät mit 5 Jahren - warten Sie mal die Wirkung des Fehlens des normalen Nuggis und ev. noch die Wirkung des Spezialnuggis dazu ab - 3 Monate würde ich schon einmal Zeit geben.

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Schmetterling
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Beitrag von Schmetterling »

Grüezi und vielen Dank dass Sie sich hier zur Verfügung stellen.

Meine Frage, unsere Tochter nimmt nur den Bibi Kirschform Nuggi, hab mal gehört, dass diese schlechter ist als der mit der normalen Form. Ist das so?

Besten Dank für Ihre Antwort

Ich glaube eine Zeitlang hat man gewisse "Dentalformen" bevorzugt. Mir ist heute aber nicht bekannt, dass man unbedingt den einen oder den anderen bevorzugen bzw. meiden soll. - wie gesagt, wichtiger ist, dass man schon früh ans Absetzen denkt, das können sie unterstützen indem:
- Sie ihrem Kind nicht ohne Grund den Nuggi in den Mund geben (z.B. wenn es ohne von sich aus zufrieden ist)
- Nuggi aus dem Gesichtsfeld legen, wenn das Kind ihn nicht im Mund hat
- Sie bald versuchen den Nuggi nur noch zum Einschlafen zu gebrauchen
- Regeln aufstellen: Nuggi ab einem gewissen Alter nur noch im Zimmer
- Das Kind strickt nicht verstehen, wenn es mit dem Nuggi im Mund zu Ihnen spricht
- Ziel: am 3. Geburtstag weglassen (ganz ehrlich ist das etwas früh, wenns ein bisschen später (ein paar Monate) dann ist es immer noch früh genug)
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Tinkerbell06
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Beitrag von Tinkerbell06 »

Liebe Frau Saxer

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Antibiotika in der Schwangerschaft und Amelogenesis Imperfecta bei Kindern? Wann wird der Zahnschmelz in der Entwicklung des Babys im Bauch gebildet?
Meine Tochter (6,5J.) hat eine sehr massive Amelogenesis Imperfetca (1. und 2. Zähne davon betroffen). Die Zähne meines Sohnes (2,5J.) sind teilweise (nur Schneide- & Eckzähne, nicht so massiv) auch betroffen. Die Amelogenesis Imperfecta wird in der Familie meines Mannes vererbt. Nur ist absolut niemand in der Verwandtschaft so extrem betroffen wie meine Tochter, sondern nur etwa so stark wie mein Sohn.
Auf der Suche nach Erklärungen bin ich auf die Hypothese mit dem Antibiotika gestossen. Könnte das Antibiotika in der Schwangerschaft die Amelogenesis verstärkt haben? Oder liegt hier eher eine Mutation vor? Wissen Sie mehr dazu?

Herzlichen Dank für Ihre Antwort,
Tinkerbell


Ohje, ganz, ganz wenige Personen haben eine echte vererbte "schlechte" Zahnsubstanz - wie man so öfter hört, als dass es sie gibt.
Leider ist die Amelogenesis Imperfecta eben so eine vererbte Sache. Und sie kann in der Tat verschieden stark ausfallen, das hat mit Antibiotica und anderen Dingen gar nichts zu tun - sie haben garantiert gar keine Schuld daran (arme Mütter, immer suchen sie einen Grund, was sie in der Schwangerschaft falsch gemacht haben könnten!) Die Zähne können aber trotzdem kariesfrei gehalten werden, auch wenns etwas erschwert ist. Wenn Ihre Tochter wirklich stark befallen ist, fände ich es gut, wenn sie an einer Kinderzahnabteilung einer Universität betreut würde, oder bei einem Zahnarzt mit Spezialisierung SVK.

Mameli

Beitrag von Mameli »

liebe frau saxer,
vielen dank für ihre antwort wegen der zahnversiegelung!

ich habe noch eine 2. frage:
unsere tochter hat keinen nuggi und nimmt auch nicht den daumen. sie saugt immer an ihrem stoffhasen-bein herum. diesen wasche ich oft, dennoch stinkt er schnell immer sehr fürchterlich. mittlerweile bekommt sie den hasen eh nur noch zum schlafen.
aber ich habe mich schon oft gefragt, ob es an diesem hasenbein nicht vor bakterien wimmelt und diese einen einfluss auf ihre zähne haben könnte?

liebe grüsse und besten dank im voraus!


(Schmunzel) die Kinder kommen auf Ideen! Sie haben schon recht, es stinkt, also hat es dort Bakterien. Fein ist das nicht... aber es sollte keine kariesbegünstigende Wirkung haben. Sie können das Stofftier auch ab und zu in den Tiefgefrierer geben um die Bakterienzahl zu verkleinern... aber es wird bald wieder stinken. Was zu bedenken ist, ist dass ein anderes Kind, das das Stofftier-Bein in den Mund nimmt, so die Bakterien aufnehmen kann.
Ich denke aber, dass das Stofftierbein noch nachteilig für die Zahnstellung sein könnte - jedenfalls ist das schon eine gute Massnahme, dass sie den Hasen nur noch zum Schlafen kriegt. Das machen Sie gut!

Manjula
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Registriert: Mo 26. Jun 2006, 10:37

Beitrag von Manjula »

Liebe Frau Saxer
meine tochter 13.5 monate "dümelet" eigentlich nicht übermässig viel, vor allem wenn sie müde ist, hunger hat oder wenn sie sich aufregt. insgesamt ca. 1.5h am tag. ich nehme an, bei manchen kinder braucht es gar nicht viel um einen offenen biss zu bekommen und manche können den ganzen tag dümele und die zahnstellung bleibt gesund. wie sind die erfahrungen? vielen dank für ihre antwort!


Oh! so eine genaue Angabe habe ich noch nie gekriegt! 1.5h sind wirklich wenig! ja, es ist schon so wie sie sagen, dass es so unterschiedlich sein kann! Bleiben Sie einfach dran, so bald sie merken, dass sie sie ermuntern können in der einen oder anderen Situation den Daumen wegzulassen, wäre das natürlich gut, obwohl sie noch sehr jung ist. Aber besser immer ein bisschen dran bleiben, dann verpasst man das Schlussziel bestimmt nicht! Sie machen das gut! bin beeindruckt von ihrer genauen Zeitangabe!

lilla
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Beiträge: 3
Registriert: Mi 9. Aug 2006, 21:06

Beitrag von lilla »

Hallo Frau Saxer

Unser Sohn ist 12 Monate alt. Mit sechs Monaten bekam er seinen ersten unteren Zahn, bald darauf auch den zweiten. Seit damals hat sich allerdings nichts mehr getan. Zwar drücken bereits vier obere Zähne, man kann sie schon weiss durchs Zahnfleisch schimmern sehen, aber durchgebrochen ist noch keiner.
Nun meine Frage: So wie es momentan aussieht drücken die beiden äusseren dieser vier oberen Zähne schon viel mehr. Ich habe das Gefühl, dass einer dieser beiden schon vor den vorderen Schneidezähnen durchbrechen könnte. Ist das normal oder muss ich mir Sorgen machen, wenn die Reihenfolge nicht stimmt?

Herzlichen Dank für Ihre Antwort.


Momentan kann man so oder so nicht viel machen - ich denke, dass es noch in der Norm ist und dass ganz ruhig abwarten ohne sich Sorgen zu machen jetzt das richtige ist. Wenn Sie aber alles schön festhalten, wann welcher Zahn kam, könnte das ev. später hilfreich sein. Aber das gibts durchaus, dass gleich 4 oben miteinander kommen und so ähnlich. Wenn ich Sie jetzt auf die Distanz nicht genügend beruhigen kann, dann ist es sicher wertvoll schnell zu einem Kinderzahnarzt zu gehen (www.kinderzahn.ch). Und sonst wie gesagt, mit 1 1/2 empfehlen wir die erste Kontaktaufnahme, das wäre ja auch schon bald.

skorpion82

Beitrag von skorpion82 »

Guten Tag Fr. Saxer

Ich finde es auch toll, dass mal jemand da ist, der sich bei den Zähnen auskennt.

Ich hoffe, die Frage wurde nicht schon gestellt.

Mein Sohn ist etwas älter als 9 Monate und ich habe ihm schon vor langer Zeit mal ein kleines Zahnbürsteli gekauft. LEIDER hab ich seine Zähnchen noch fast die geputzt und mache mir deshalb auch Vorwürfe. Denn die ersten paar Male hielt er gar nicht gerne hin. Und bevor ich ihm weh mache, hab ich's dann eben sein lassen. Er hat jetzt die vorderen 2 Zähnchen.

Wieviel macht das den Zähnchen aus, wenn sie noch nicht wirklich geputzt wurden? Mir ist diese Frage sehr peinlich, weil ich eigentlich sehr gut auf seine Zähnchen aufpassen möchte.

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Liebe Grüsse
Skorpion82


Jö, leider kann ich von der Ferne nicht beurteilen, ob die Zähne noch keinen Schaden genommen haben. Aber machen Sie sich jetzt nicht kaputt mit Selbsvorwürfen, nehmen Sie doch jetzt diesen Tag zum Anlass mit dem Zähneputzen zu beginnen: im 1. Lebensjahr 1mal am Tag, im 2. Lebensjahr 2mal und ab dem3. Lebensjahr 3mal - mit wenig Kinderzahnpaste. Nicht vergessen, nicht nur das gute Zähneputzen entscheidet über gesunde Zähne, auch eine zuckerarme Ernährung trägt wesentlich dazu bei. - und auch wenns Ihrem Sohn (noch) nicht gefällt, die Zähne gereinigt zu bekommen, dann sinds ja momentan noch wenige, die gereinigt werden müssen und auch schnell gereinigt.
Packen Sie's an, Sie schaffen das!

kl. emma

Beitrag von kl. emma »

Guten Abend Fr. Saxer

Ich finde es super das jemand da ist der sich mit den Zähnen auskennt.

Denn mein Mann und ich sind uns bei einem Thema überhaupt nicht einig, ich hoffe sie könne mir helfen

Unsere Tochter ist 14.5 Mt alt und sie hat 5 Zähne. Sie nimmt keinen Nuggi und Däumelet auch nicht, sie lässt sich die Zähne gut putzen, saugt auch etwas die Zahnpaste ab, aber ich nehme nur ganz wenig.

Die Zähne werden nach dem Morgenessen-, Mittagessen- und Abendschoppen geputzt.

Jetzt meine Frage, sie trinkt nur noch die Milch aus der Schoppenflasche, den Tagdurch bekommt sie Wasser im Trinkbecher mit Strohhalm oder Siggflasche, leider liebt sie Wasser nicht so, deshalb bekommt sie manchmal zum Mittagessen, Traubensaft oder Vitaminsaft-, Apfelsaft in den kleinen Tetrapaks mit dem Röhrli zum trinken, mein Mann flippte aus und sagte, ich würde unser Kind zum Karies und schwarze Zähne fördern, das stehe auch auf den flaschen, aber sie nuggelt es doch nicht und kriegt es auch nicht den ganzen Tag, und ich putze so 15min nach dem essen die Zähne und sonst gibt es ja nur wasser. Ist das wirklich schädlich bei den Mahlzeiten?

Sorry ist etwas lang geworden.

Das ist sehr gut, wenn Ihre Tochter zwischen den Mahlzeiten nur Wasser zu trinken bekommt! Traubensaft, Vitaminsaft, Apfelsaft und ähnliches sind tatsächlich recht schlimm für die Zähne (sie enthalten neben Frucht-Zucker auch noch Säuren), aber sie enthalten ja auch Gutes... und sie schmecken halt auch gut. Deshalb wird man es nie wirklich hinbringen, dass Kinder und dann Erwachsene nur WAsser trinken - das wär auch ein fades Leben, wos doch so viele feine Dinge gibt. Deshalb raten wir Zuckerhaltiges jeweils zu den Mahlzeiten einzunehmen. Sei das gezuckerte Getränke oder Dessert, Schoggi etc. Erstens putzt man ja nach den Mahlzeiten die Zähne (dann ist alles wieder in Ordnung, wichtig ist nich zu lange nach dem Essen zu warten) und zweitens ist danach eine längere Ess-Pause bis zur nächsten Mahlzeit gewährleistet. Das schlimmste für die Zähne sind kurze Pausen und häufige Mahlzeiten/Snacks etc. Zuckerhaltige Getränke werden von den kleinen Kindern idealerweise nur aus dem Glas oder der Tasse am Tisch getrunken - so verhindern Sie zusätzlich eine Umspülung der Zähne über eine längere Zeit.
Nebst der Erziehung was ist gut und was ist schlecht für die Zähne, ist es wertvoll dem Kind zu zeigen, wie man das für die Zähne Schlechte trotzdem sinnvoll ins Leben einbinden kann. Ich finde es sehr gut, wie Sie beide das machen und vorbeugend jetzt schon an die Zähne denken!

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schnuckibutz
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Beitrag von schnuckibutz »

Hallo,

erst kürzlich habe ich in einer Publikation der LaLecheLiga einen Artikel über das Thema Stillen und Zahngesundheit gelesen. Darin stand, dass nächtliches Stillen nicht schädlich für die Zahngesundheit sei, da beim Stillen die Brustwarze so tief in den Mundraum gezogen wird und die Milch im Anschluss gleich geschluckt wird, so dass die Milch mit den Zahnreihen gar nicht in Berührung kommt. Ausserdem würde Muttermilch eine Art Antikörper enhalten, die kariesfeindlich wirkt.
Immer wieder hört man aber von medizinischem Fachpersonal kontroverse Meinungen diesbezüglich. Wie denken sie darüber?

Ohh! als ganz junge Zahnärztin habe ich mir einmal die Finger verbrannt mit dem Thema! Ich musste lernen, dass die wissenschaftlichen Studien oft kontroverse Theorien bestätigen können.... ich weiss, dass die LaLecheLiga Studien nennen kann, die belegen, dass die Zähne vom Stillen keine Karies kriegen können. Umgekehrt kann die Schulmedizin das Gegenteil belegen.... ich selber kann Ihnen berichten, dass ich beides gesehen habe: gestillte Patienten mit Karies und solche ohne... nur weiss ich nicht, ob bei den Patienten mit Karies eventuell andere Fehler in der Ernährung oder Pflege der Zähne gemacht worden sind.
Ich persönlich würde lieber auf Nummer sicher gehen, anderseits würde es mir auch weht tun, aufzuhören mit dem Stillen, nur weil mein Baby früher Zähne kriegt...
Denken Sie, dass Sie es irgendwie machen könnten, nach dem Stillen schnell eine kitzekleine Menge fluoridierte Kinderzahnpaste um die Zähne zu streichen ? (klappt natürlich nur, wenn erst so ein paar vordere Zähne vorhanden sind)
Bild

3 Jungs: März 06, Oktober 07, November 09

skorpion82

Beitrag von skorpion82 »

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Es ist ja nicht so, dass ich mich kaputt mache mit den Vorwürfen. Fühle mich halt nicht so gut, wenn ich weiss, dass ich eigentlich gute Zähne für meinen Sohn möchte und ich ihm dann die Zähne nicht putze. Werde aber Ihren Ratschlag gleich heute Abend umsetzen. Muss allerdings noch feine Kinderzahnpaste kaufen gehen.

Danke nochmals.

Ja, genau, mit einer feinen Paste klappts bestimmt! - fluoridhaltig soll sie einfach sein

Mirabelle

Beitrag von Mirabelle »

Hallo Frau Saxer,

bei meinem Sohn (acht Jahre alt) begingt nun langsam der Zahnwechsel (ja, eher spät :wink: ). Nun "wackelt" seit lägerer Zeit der linke Zweier im Unterkiefer. Letzte Woche wagte ich einmal einen Blick in die Mundhöhle meines Sohnes, da erblickte ich den neuen Zahn hinter dem Milchzahn. Nun meine Frage: Muss ich nun zum Dentalarzt um den Milchzahn zu entfernen? Oder kann ich noch zuwarten, weil Mutternatur das einfach ein bisschen später regelt?

Das ist fast die Regel, dass die Neuen zungenwärts kommen, wenn die Milchzähne noch da sind. Warten Sie mal 2 Wochen, wenn sich gar nichts verändert, empfehlen wir einen Zahnarzt aufzusuchen. Ihr Sohn ist gemäss der Durchschnitts-Zahnungstabelle tatsächlich später dran, das macht aber überhaupt nichts - ich finde es oft sogar von Vorteil, dann ist das Kind schon viel geschickter in der Mundhygiene, wenn die bleibenden Zähne kommen

Ganz Allgemein: Wann soll man beim Zahnwechsel zum Zahnarzt? Was sind die sogenannten Komplikationen und Risiken?

Hmm, das ist recht schwierig nur so mit Text zu beantworten. Am Besten Ihr Sohn geht 1-2 Mal pro Jahr zur Kontrolle. Da kann der Zahnarzt nicht nur beginnende Karies feststellen (oder eben hoffentlich nicht) auch Zahnfehlstellungen können diagnostiziert werden.
Wenn die oberen und unteren 4 Frontzähne (insgesamt 8 Schneidezähne) voll durchgebrochen sind, ist der Zeitpunkt gekommen, um eine Grobbeurteilung der Zahnstellung zu machen, auch das kann ihr (Schul-)zahnarzt übernehmen. - Natürlich können Sie auch gleich zu einem Kieferorthopäden für eine ausführlichere Beurteilung und Beratung.


Danke für ihre kompetenten Antworten

Süneli

skorpion82

Beitrag von skorpion82 »

Grüezi Frau Saxer

Ich bin's halt nochmals.

Hab vorher Ihren Rat schön brav :lol: befolgt und hab folgendes bemerkt: er blutete leicht im Zahnzwischenraum. Ist das ein Zeichen der mangelnden Reinigung oder wie es bei uns manchmal der Fall ist "einfach" ein empfindliches Zahnfleisch? Oder ist die Zahnbürste zu hart?

Für Ihre Antwort danke ich natürlich vielmals.

das Wahrscheinlichste ist, dass das Zahnfleisch bereits entzündet ist durch die länger schon dort liegenden Belägen. Nach ca. 5 Tagen guten Putzens sollte das Zahnfleisch schon so gesund geworden sein, dass es nicht mehr bluten wird. - überdies ist eine weiche Zahnbürste schon einer härteren vorzuziehen. - Sehr gut! freue mich, dass es schon geklappt hat und dass Sie (gilt für alle Userinnen) so gut beobachten!

Gern geschehen!

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Joan
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Wohnort: Kt. ZH

Beitrag von Joan »

Grüezi Frau Saxer

Unsere Tochter ist knapp 2 Jahre alt. Ich habe ein paar Zahn- und Mund-Fragen:

- Sie sagt relativ oft, dass sie sich auf die Zunge gebissen habe. Ist das in dem Alter normal, oder hat es etwas mit einer schlechten Kieferstellung zu tun?

Bis jetzt hat mir noch nie eine Mutter von vermehrtem Zungenbeissen berichtet... in dem Sinn ist mir das unbekannt - auch als Folge eine Kieferfehlstellung - warten Sie mal ab, ob es nur so ein Phase ist...


- Auf der Zunge hat sie praktisch immer so weisse, unförmige "Flecken", manchmal auch rote Flecken, und es läuft ihr oft der Speichel aus dem Mund. Hat das mit dem Auf die Zunge-Beissen zu tun, oder mit gewissen Nahrungsmitteln (Manarinen, Äpfel, Tomaten oder so)?

Ja, das ist äusserst schwierig zu sagen ohne es zu sehen, ich halte es für möglich, dass es sich um eine "lingua geografica" handelt (gibts einfach, hat keine Konsequenzen, sieht einfach ein wenig aus wie eine Landkarte), es könnte wirklich vom Beissen sein ... eine Nahrungsmittelallergie?...hmm das müsste sich aber sonst noch zeigen - ich fände es gut, wenn Sie Ihre Tochter gelegentlich einmal einem (Kinder-)zahnarzt zeigen - wäre eh grad gut einmal für eine erste Kontrolle siehe weiter oben auf der ersten Frageseite.

- Ich habe als Kind bis 6-jährig Fluortabletten bekommen (trotz fluorhaltigem Salz). Ich habe heute Super-Zähne und nie Löcher! Ist das Zufall oder besteht ein Zusammenhang? Was sind die Folgen, wenn man zu viel Fluor gibt?


Fluoride sind tatsächlich ein Geheimwaffe gegen Karies. Sie wirken am Besten, wenn man sie ganz niedrig dosiert, aber konsequent jeden Tag einnimmt. Zuviel Fluoride über eine längere Zeit können weisse Flecken auf den Zähnen (nur die, die in dieser Zeit des Überkonsum in Bildung sind) verursachen - ist aber in der Schweiz ganz, ganz extrem selten! - fluoridiertes Salz genügt vollauf - und falls Sie unbedingt doch noch Tabletten geben wollen, fragen Sie ihren Zahnarzt wegen der Dosierung.

Vielen Dank für Ihre Auskünfte!

Joan

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Buebli 2008
Meitli 2005

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