Das ist eins der vielen Vorurteile über Hochbegabung, die mittlerweile widerlegt sind. Hochbegabte haben nicht mehr oder weniger Baustellen im sozialen Bereich wie andere Kinder.Bleistift79 hat geschrieben:Oft haben Kinder mit einer hohen Intelligenz „ Baustellen im Sozialen Bereich und diese Defizite werden dann einfach so stehen gelassen. Eben mit oben genannter Erklärung.
Es ist im Gegenteil so, dass Hochbegabte, die schulisch gefördert werden, auch sozial ausgeglichener werden. Bei mir wurde genau dieser Fehler gemacht: Schulisch wurde ich überhaupt nicht gefördert, dafür wurde ich als Hilfslehrerin für ein bestimmtes Kind eingesetzt, um mich sozial zu fördern. (Die sehr intelligenten Buben in der Klasse übrigens nicht, denn ich war ja ein Mädchen, und Mädchen müssen sozial sein, Buben dagegen dürfen Leistung bringen...) Das Ergebnis war, dass ich sehr schnell nicht mehr nur die Schule, sondern auch das andere Kind gehasst habe, das mir ständig als Bremsklotz ans Bein gebunden wurde. Mir wäre eine jahrelange Leidenszeit erspart geblieben, wenn ich schulisch anstatt sozial gefördert worden wäre, und ich wäre sozial ausgeglichener gewesen, wenn ich nicht ständig auf das Niveau der anderen zurückgestutzt worden wäre.Bleistift79 hat geschrieben:Mit Frust umgehen zu können, andere auf ihrem Niveau abzuholen, kann genau so die Auslastung des Kindes fördern und „Futter“ sein.
Fördert man das Kind „nur“ im schulischen Bereich, wird die Differenz immer grösser und das Kind immer frustrierter. Für mich eine Rechnung die nicht aufgeht.