29.10.-4.11.07: Hebamme

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Jaymie
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Beitrag von Jaymie »

Guten Tag Frau Hauri

Ich musste mein erstes Kind per geplanten Kaiserschnitt gebären, da er in BEL war und mein Becken zu eng ist (9,4cm mittlerer Knochenabstand). Gemäss Ärzte kann ich nur ein Kleines und evt. Mittleres Baby normal gebären.

Nun meine Fragen:
Ich bin noch nicht schwanger aber ich möchte beim 2. Kind extrem gerne natürlich gebären. Was sind die negativen Seiten wenn ich es zuerst probiere (sofern nicht BEL) und wenn es nicht geht einen KS habe?

Stimmt es, dass das 2. Baby meistens grösser und schwerer ist?

Könnte ich ab der 37. SSW die Geburt versuchen voranzutreiben, dass das Baby nicht zu gross wird? Wenn ja, wie?

Vielen Dank für Ihre Antwort
Jaymie

Hallo Jaymie
Schön, dass Sie sich bereits jetzt darüber Gedanken machen und es gerne probieren möchten!
Grundsätzlich wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin in einer nächsten Schwangerschaft mit Ihnen besprechen, ob eine Spontangeburt möglich ist. Das hängt von vielen Faktoren ab und ist jetzt unmöglich zu sagen.
Bei einer Spontangeburt nach einem KS ist das Risiko einer Narbenruptur erhöht (Ruptur heisst, dass die Gebärmutter entlang der KS-Narbe unter den Wehen reisst). Das ist eine Notfallsituation, in der man dann so schnell wie möglich einen KS macht, meist in Vollnarkose. Das ist aber sehr selten.
Meistens wird deshalb bei einer Gebärenden, die schon mal einen Kaiserschnitt hatte, nicht zu lange gewartet, wenn es langsam vorwärts geht, und ganz generell ist man vorsichtiger (zB. mit Wehenmittel).
Da Sie aber im Spital während der Wehen gut überwacht werden können, lohnt sich der Versuch durchaus! Umso schöner, wenn es klappt und das Baby spontan zur Welt kommt!

Ja, es stimmt, dass im Durchschnitt das erste Kind das leichteste ist und danach jedes ein bisschen schwerer. Es gibt aber viele Ausnahmen!
Und in Bezug auf eine Spontangeburt ist nicht das Gewicht entscheidend, sondern der Kopfumfang des Kindes.

Vom Einleiten vor dem Termin ohne medizinischen Grund würde ich Ihnen eher abraten. Meistens klappen diese Einleitungen nicht und wenn, dann erst nach längerer Zeit (damit meine ich einige Tage, die Sie mit Einleitungsversuchen im Spital verbringen).
Auch wird man nach einem KS mit Einleiten vorsichtig sein (s.oben).

Ich hoffe, dass Ihnen das etwas weiter hilft........
Freundliche Grüsse
Simone Hauri

Antje

Beitrag von Antje »

Guten Tag Frau Hauri,

empfehlen sie nach einem Kaiserschnitt das Rückbildungsturnen?
Nach der 1. Geburt hatte ich leichte Blasenprobleme die ich mit dem Turnen wieder in Griff bekommen habe.
Jetzt hatte ich aber einen KS da sich der Muttermund nicht öffnen konnte.
Bisher merke ich nicht das ich irgendwelche Probleme habe.
Ist es ratsam solch einen Kurs trotzdem zu machen?


Grüezi
Ja, auch nach einem Kaiserschnitt lohnt sich das unbedingt!
Die Bauchmuskeln sind ja trotzdem überdehnt und auch der Beckenboden ist von der Schwangerschaft her sehr beansprucht.
Oft merkt man Probleme erst später, z.T. erst nach Jahren, aber jetzt schon können Sie dem vorbeugen.
Viel Spass beim Turnen!
Freundliche Grüsse
S.Hauri

simsi

Beitrag von simsi »

Hallo Frau Hauri

Ich bin nun in der 12 Woche schwanger. Ich habe eine kleine Tochhter die 14 Monate alt ist. Wenn ich sie auf dem Wickeltisch wickle sptrampelt sie oft mit ihren Beinen ab und zu kommt es dan vor das sie meinen Bauch tritt.

Nun zu meiner Frage, wie gut ist das Baby in meinem Bauch geschützt wen meine kleine gegen meinen Bauch tritt? Ich mach mir manchamal wirklich Sorgen, obwohl es passiert ja nicht oft.

Merci viel mal für Ihre Antwort.

Liebe Grüsse Simsi


Hallo Simsi
Ich gratuliere Ihnen zum neuen Zuwachs!
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihre Tochter Sie ab und zu sanft tritt oder auch mal auf Ihnen rumturnt. Solange Sie dabei keine Schmerzen und kein Ziehen haben, ist das nicht gefährlich.
Liebe Grüsse
Simone Hauri

kätzin

Beitrag von kätzin »

Grüezi Frau Hauri
Ich bin in der 36 ssw (genau 35+2). Ich verspüre seit ca 2 tagen vermehrt einen harten Bauch, jedoch tut das nicht weh. Nachts ist er wie angerührt manchmal pickelhart.
Auch habe ich so Mensartiges Ziehen und oft einen starken Druck nach unten. Sind das Senkwehen? Kann man sagen, wie lange es jetzt ev noch geht? Oder kann das auch 4 Wochen noch so gehen? Magnesium nehme ich weiterhin.

Besten Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse Kätzin mit Luusmeitli :D


Hallo Kätzin
Es ist noch etwas früh für Senkwehen. Diese treten meist 2-3 Wochen vor dem Geburtstermin auf. Ab und zu eine Wehe ist dennoch normal (ca.10-15 pro Tag).
Falls das Ziehen und der harte Bauch regelmässig sind oder stärker und/oder schmerzhafter werden, müssen Sie sich bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt für einen Kontrolltermin melden.
Nehmen Sie das Magnesium weiterhin.
Freundliche Grüsse
Simone Hauri

simsi

Beitrag von simsi »

Hallo Frau Hauri

Ich hab da noch mals eine Frage, muss man die Folsäure nur bis zur 12 Woche einnehmen? Oder ist es besser wen man sie länger nimmt?

Merci für Ihre Antwort.

Liebe Grüsse Simsi


Hallo Simsi
Laut Empfehlung können Sie Folsäure ruhig weiterhin nehmen.

-Frauen mit Folsäuremangel haben häufiger Fehlgeburten.
-Polsäure fördert den Aufbau des Skelettes.
-Folsäure kann helfen, eine Anämie (=Blutarmut) bei Ihnen zu verhindern und fördert generell die Bildung von roten (transportieren den Sauerstoff) und weissen (dienen zur Abwehr) Blutkörperchen, sowohl bei Ihnen als auch dem Baby.

Folsäure tut also sowohl Ihnen wie auch dem Kleinen in Ihrem Bauch auch nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel gut.

Häufig sind auch Eisenpräparate für Schwangere mit Folsäure kombiniert.

Mit freundlichen Grüssen
Simone Hauri

mamita27

Beitrag von mamita27 »

Hallo Frau Hauri

Ich bin jetzt in der 39. Woche schwanger und habe seit gut 3 Wochen jeden Tag unregelmässige Vorwehen.
Wie lange kann das so noch weitergehen bis die echten Wehen kommen, da ich immer das Gefühl habe, dass es jeden Moment losgehen könnte? Zum Teil spüre ich diese Übingswehen den ganzen Tag, aber regelmässig sind sie noch nicht, und das ist ziemlich irritierend...

Vielen Dank für Ihre Antwort und schönen Abend.

Grüsse Mamita


Hallo Mamita
Diese Vorwehen, früher oft auch "wilde Wehen" genannt, können wirklich sehr irriterend sein!
Leider aber sagen sie nicht viel darüber aus, wann es denn jetzt wirklich losgeht und auch nicht darüber, wie lange die Geburt dann dauern wird.
Man kann auch nicht sehr viel dagegen machen (ausser medikamentös).
Versuchen Sie ein warmes Bad oder eine Bettflasche, das beruhigt oft. Auch ein Wickel mit Lavendelöl kann sehr guttun (Einige Tropfen Lavendelöl, zB. von Farfalla oder Primavera auf ein warmes, feuchtes Tuch geben, auf den Bauch legen und mit einem dicken Duschtuch und/oder einem Wollschal umwickeln, lassen, solange es wärmt und wohltut)
Falls es so stark wird, dass Sie nicht mehr schlafen können, melden Sie sich doch in Ihrem Spital oder bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Sonst sind Sie eventuell nach ein, zwei Nächten total erschöpft.
Ich wünsche Ihnen viel Geduld für den letzten Rest Ihrer Schwangerschaft!
Mit freundlichen Grüssen
Simone Hauri

Avery

Beitrag von Avery »

Guten Tag Frau Hauri

ich bin nun in der 20. Woche schwanger mit unserem Wunschkind. Bei uns hat es gottseidank sofort geklappt und wir haben uns sehr gefreut.

Mir war in den ersten 3 Monaten weder schlecht, noch hatte ich sonstig grosse Beschwerden. Ausser meinen Stimmungsschwankungen unter denen auch mein Mann sehr leidet. Es gibt Tage da geht es mir sehr gut und Tage an denen ich so ein Stimmungstief habe das ich den ganzen Tag weinen könnte und alles schwarz sehe. Auch die Gefühle gegenüber meinem Baby sind doppeldeutig, einerseits freue ich mich andererseits habe ich so kein Bezug zu dem kleinen Wesen in mir. Mein Schwiegervater hat mich auch schon angeschprochen wann ich den wieder zu lachen beginne...


Sind diese Stimmungsschwankungen normal? Kann ich da was dagegen tun?


Guten Tag
Ich finde es sehr gut, dass Sie sich hier gemeldet haben.

Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft sind an sich etwas völlig Normales. Viele Frauen kennen diese Tage, an denen sie in Tränen aufgelöst sind oder sich Sorgen machen um alles und jedes. Auch vermehrte Ängste und "Schwarzsehen" gehören dazu. Auch und gerade bei einem Wunschkind. (Da ist ja auch der Druck zum Glücklichsein am grössten, man hat ja alles, was man wollte...)
In Ihrem Körper stellt sich in einer Schwangerschaft alles um, auch der Hormonhaushalt. Das führt zu Veränderungen im Seelenzustand, die Sie so vielleicht noch nie erlebt haben. Am stärksten sind diese Veränderungen meist im ersten Drittel der Schwangerschaft, meistens wird es dann irgendwann besser.
Auch stellt sich der Bezug zum Baby bei vielen Frauen erst ein, wenn sie das Kleine in ihrem Bauch bewegen spüren; also so nach der 20. Woche.

Falls Sie jedoch feststellen, dass es gar nicht besser wird und Sie sich diesen Schwankungen ausgeliefert fühlen, würde ich Ihnen empfehlen, das bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt anzusprechen. Diese können Ihnen eventuell auch professionelle Hilfe vermitteln (zB. Gesprächstherapie).

Und denken Sie daran: permanent glücklichsein, das schafft niemand!

Ich wünsche Ihnen eine ganz gute restliche Schwangerschaft...
Simone Hauri

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lennoxsophia
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Beitrag von lennoxsophia »

Guten Tag Frau Hauri

Ich bin in der 34.SS Woche und habe so ein ziehen richtung Schambein.
Vorgestern hatte ich Wehen im Abstand von 20 min.
Ist es wirklich so, dass die Geburt nicht mehr soweit weg ist und ich unser Sonnenschein früher bekomme oder mache ich mir da zuviele Sorgen?
Besten Dank schon im voraus für die Antwort.

Grüsse

Frasli


Hallo Frasli
Ein Hartwerden des Bauches einige Male pro Tag ist normal (etwa bis zu 10mal pro Tag)
Für über Stunden regelmässige Vorwehen ist es in Ihrer Schwangerschaftswoche aber doch noch etwas zu früh.
Wenn Sie dieses Ziehen bzw. Schmerzen und Hartwerden des Bauches regelmässig spüren oder es sogar stärker wird, sollten Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen.
Es sollte abgeklärt werden, ob das eine Wirkung auf den Muttermund hat.
(Es gibt gute Möglichkeiten, solche Wehen zu bremsen.)
Alles Gute und viel Freude in Ihrer restlichen Schwangerschaft wünscht Ihnen
Simone Hauri
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Cloé
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Beitrag von Cloé »

Lieb Frau Hauri

Herzlichen Dank für Ihre Auskunft betr. Entwässerung. Sie haben mir sehr geholfen und mir viele nützliche Tipps gegeben. Habe Ihren Beitrag auch meiner Vorgesetzten gezeigt, woraufhin sie mir vorschlug, ich solle zur Lymphdrainage während der Arbeitszeit, die Rechnung der Firma bringen und so, wie sie bereits geschrieben haben, etwas liebes für mich tun. Also nochmals ganz herzlichen Dank hierfür.

Da dies meine erste Schwangerschaft ist, habe ich nun schon wieder eine Frage....seit einigen Wochen hab ich beim Gehen Schmerzen im Schambereich, zwischen den Beinen bei den Knochen. Mein FA meinte, er habe keine Ahnung woher dies komme...bis jetzt war es immer aushaltbar, nun aber seit ich heute morgen aufs Tram gerannt bin, kann ich jeweils fast nicht mehr aufstehen vom Bürostuhl und die Schmerzen verschwinden auch nicht, nachdem ich anfing zu laufen...haben Sie vielleicht ähnliche Fälle schon mal erlebt und können mir einen Tipp geben?

Ich weiss Ihre Hilfe und die Zeit die Sie sich nehmen sehr zu schätzen..grosses Kompliment.

Einen wunderschönen Tag

Cloé


Liebe Cloé
Es freut mich, dass Ihnen meine Antwort etwas gebracht hat!

Es ist schwierig für mich, das so zu beurteilen, aber es wäre möglich, dass Sie eine sogenannte Symphysenlockerung (Symphyse=Schambein) haben.
In jeder Schwangerschaft lockern sich die Gelenke im Beckenbereich auf, als Vorbereitung auf die Geburt, bei der das Baby dann den maximalen Platz benötigt, um auf die Welt kommen zu können.
Falls diese Lockerung beim Schambeingelenk (zu) stark ist, kann das sehr schmerzhaft sein, insbesondere beim Aufstehen oder Gehen.
Hier gibt es die Möglichkeit, einen Beckengürtel zu tragen. Den gibt es auf Rezept nach Bestätigen der Diagnose (die wird durch den Arzt gemacht). Er wird individuell angepasst und stützt das Becken.
Erste Hilfe kann auch ein Tuch bieten, das satt um das Becken (nicht den Bauch) gewickelt wird.

Manchmal spüren Schwangere auch eine Blasenentzündung sehr schmerzhaft im Schambereich (kann sich auch so anfühlen, als wenns die Knochen wären) und weniger beim Wasserlösen. Das lässt sich in einer Kontrolle sehr einfach über einen Urintest abklären und gut behandeln.

Und manchmal ist dieser Bereich leider einfach sehr empfindlich und tut weh, ohne das sich ein Grund dafür finden lässt...

Ich hoffe, Sie finden eine gute Lösung!

Freundliche Grüsse und auch Ihnen einen schönen Tag
Simone Hauri
Unser 1. Wunder....Chloë Amélie 29.1.2008
Unser 2. Wunder....Elodie Pearl 30.11.2009

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Diana

Beitrag von Diana »

Guten Tag Frau Hauri
Ich erwarte mein 2.tes Kind im März2008 und um so näher die Geburt kommt um so unangenehmer wird es!
Da ich bei der Geburt von meiner 1.ten Tochter extrem viel Blut verloren habe(hatte noch ca 2 liter eigen Blut) weil sich die Plazenta nicht vollständig abgelöst hatte, ich hatte enorme schmerzen weil die Geburt eingeleitet wurde und ich nach 16 stunden Wehen einen Geburtstillstand hatte!
Meine Tochter wurde dann per Saugglocker geholt!
Da meine 1.te Tochter ein Sternegucker war habe ich angst das das 2.te kind auch ein Sternegucker ist und wenn das der Fall ist möchte und kannich nicht normal gebären!
Frag: Was würden sie mir empfehlen!!?
Was sind Pro und contra von einem KS ?
Und kann es möglich sein das ich überhaupt kein Komplikationen habe beim 2ten kind??

Guten Tag
Ich finde es sehr gut von Ihnen, dass Sie sich bereits jetzt mit diesem Thema auseinandesetzen. So haben Sie Zeit, eine für Sie möglichst gute Lösung zu finden, um diesmal eine bessere Geburt zu erleben.
Ich kann Ihnen nicht sagen, was in Ihrem Fall die "richtige" Geburtsart wäre.
Es ist natürlich möglich, dass es bei einer nächsten Geburt keine Probleme gibt; und ein Sterngucker muss es auch nicht wieder sein.
Ob es ein Sternguckerchen gibt, zeigt sich aber meist erst unter der Geburt und ist vorher nicht definitv feststellbar.
Aber ich denke, es ist sehr wichtig, dass Sie sich fragen, wie Sie
zu dieser Geburt stehen. Und es ist völlig in Ordnung, Angst zu haben und darüber auch zu reden!
Sowohl Spontangeburt als auch Kaiserschnitt haben in Ihrem Fall Vor- und Nachteile. Machen Sie doch einen Termin in Ihrem Spital aus, erzählen Sie Ihre Geschichte (falls es dasselbe Spital ist, kann die Hebamme auch Ihre Krankengeschichte ans Gespräch mitbringen). So können Sie gemeinsam den richtigen Weg finden.

Lassen Sie sich Zeit und hören Sie auf sich!
Freundliche Grüsse
Simone Hauri

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Akroma
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Beitrag von Akroma »

Liebe Frau Hauri

Auf ende Januar erwarten wir unser zweites Kind. Mit unserem sohn bin ich sehr oft mit dem Fahrrad unterwegs. Der Anhänger samt Sohn bringt es aber gut und gerne auf ein Gewicht von ca. 25 Kilo. Die letzten Male hat sich mir beim Fahren jedesmal der Bauch verhärtet und ich hatte jeweils auch einen stechenden Schmerz auf der rechten Seite des Bauches. Bin dann halt jeweils das letzte Stück zu Fuss gegangen. Meine Frage ist nun ob dies unbedenklich ist oder ich das Velofahren lieber langsam bleiben lassen sollte?

Herzlichen Dank schon im voraus für ihre Antwort!


Grüezi
Gegen das Fahrradfahren in der Schwangerschaft spricht an sich nichts, aber auf grössere Touren würde ich in Ihrer Schwangerschaftswoche langsam verzichten. Schauen Sie auch darauf, keine "Holperstrecken" zu fahren.
Zum Veloanhänger: Das Hartwerden des Bauches ist schon ein Zeichen, dass der Anhänger langsam zu schwer wird. Ihr Körper gibt Ihnen da ein Zeichen, auf das ich schon hören würde.
Denken Sie auch daran, dass Ihr Gleichgewichtsgefühl in der Schwangerschaft verändert ist und dass Sie eventuell nicht mehr so schnell reagieren können, da Sie schwerfälliger werden. Mit dem Grossen im Anhänger ist das natürlich für alle Drei ein erhöhtes Risiko.
Fahren Sie kürzere Strecken, nicht bergauf und nehmen Sie im Zweifelsfall den Bus, das Tram, den Kinderwagen oder auch mal das Auto.
Eine gute Zeit bis Ende Januar wünscht Ihnen
S.Hauri
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Cookie

Beitrag von Cookie »

Liebe Frau Hauri
Nochmals wegen der Beleghebamme. Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich unklar ausdrückte (bin halt in dieser "Welt" noch nicht so zuhause). Ich fände es einfach schön, nicht mitten in der Geburt einen Schichtwechsel (oder gar mehrere) bei der Hebamme zu haben, sondern im Idealfall eine Hebamme zur Seite zu haben, die ich schon vorher kennenlernte. Nur: Ab welchem Zeitpunkt in der SS soll frau sich um dieses Thema kümmern?
Besten Dank für Ihre Antwort schon im voraus und mit herzlichen Grüssen,
-

Hallo -
Kein Problem, diese Welt ist für Sie ja auch noch sehr neu!
Zum Zeitpunkt: Da gibt es keine Richtlinien. Wenn es Sie jetzt beschäftigt, dann kümmern Sie sich jetzt darum, das machen Sie schon richtig so.
Wenn Sie sich noch nicht direkt in verschiedenen Kliniken melden möchten, schauen Sie doch mal im Internet. Die meisten Spitäler stellen sich ausführlich vor und erwähnen auch die Möglichkeit einer Beleghebamme, falls es das dort gibt. Es gibt auch Kliniken ohne Belegsystem, in denen aber eine Hebamme die Frau betreut und bis zum Schluss bei ihr bleibt. Sie kennen diese Hebamme aber dann natürlich nicht schon vorher.
Und haben Sie schon mal über eine andere Möglichkeit als das Spital nachgedacht? Bei einer Hausgeburt kennen Sie die Hebamme immer schon vorher. Eine weitere Möglichkeit ist auch ein Geburtshaus.
Unter www.geburtshaus.ch finden Sie viele Infos und auch ein Verzeichnis der Häuser in der Schweiz.

Was ich noch anmerken möchte: Wenn eine Geburt schon eine Weile dauert, kann ein Schichtwechsel durchaus auch positiv sein. Eine neue Hebamme bringt in der Regel auch neuen Schwung und neue Energie ins Zimmer und häufig auch in den Geburtsverlauf. Auch wir werden manchmal müde!

So oder so: Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie finden, was für Sie richtig ist.
Freundliche Grüsse
Simone Hauri

boobazoo

Beitrag von boobazoo »

Liebe Frau Hauri

Danke schon mal, dass Sie hier so geduldig und ausführlich unsere Fragen beantworten :D

Ich habe gleich 2:

Wir bekommen unser 1. Kind und leider habe ich seit ca. der 8. SSW sehr starke Kreuzschmerzen (hatte ich immer schon anfangs Mens). Manchmal weiss ich echt fast nicht mehr, wie ich soll, stehen, sitzen, liegen, etc. Oft wache ich auch nachts vor Schmerzen auf. Ich befürchte, mit der Gewichtszunahme werden die Schmerzen nicht weniger :cry: Haben Sie mir einen Tip, was ich dagegen tun könnte?? Mir graut's vor den nächsten Monaten....:(


Meine 2. Frage:
Ich gehöre eher zur schlanken Fraktion, habe bei 1.63 mit 49.6kg angefangen und dann erst mal ein Kilo abgenommen. Unterdessen wiege ich knapp 51.7 kg und frage mich, ob ich als schlanke Frau nicht mehr zunehmen sollte? Zudem sagen mir ständig alle, ich sei ja noch so dünn... Mache mir Sorgen, dass mein Kleines nicht alles von mir bekommt, was es braucht :roll: Was meinen Sie?


Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Antwort!

LG, bbz


Hallo boobazoo

Zu Frage 1:
So starke Kreuzschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Sie schreiben, dass Sie das auch vor der SS schon hatten. Haben Sie das mal abklären lassen? Falls nein, würde ich Ihnen das empfehlen. Sprechen Sie es bei Ihrer nächsten Kontrolle an.
Häufig in der SS sind:
-Eine Blockade des Ileosakralgelenkes (Kreuzbein-Schambein-Gelenk). Dies kann durch eine chiropraktische Behandlung, oft recht einfach, gelöst werden. Manche Gynäkologen oder Hebammen haben auch die entsprechende Weiterbildung- fragen Sie nach.
-Verspannungen durch (zu) häufiges Sitzen, oft auch noch in einer unvorteilhaften Haltung und auf schlechten Stühlen. Zuwenig Bewegung fördert Kreuzweh zusätzlich.
-Generell Überforderung, viel Stress und wenig Musse können Kreuzweh verstärken
Hier kann Physiotherapie und/oder Massage helfen. Auch Akupunktur wirkt oft Wunder.
-Und dann gibt es auch noch den Bandscheibenvorfall/Diskushernie. Das müssten Sie von einem Mediziner abklären lassen.

Zu Frage 2:
Das mit der Gewichtszunahme ist so eine Sache...
Sie waren ja bereits vor der SS sehr schlank. Wenn das halt einfach Ihr Gewicht ist und Sie sich so wohl fühlen, dann sehe ich darin kein Problem. Wenn Sie aber schon mit Essstörungen zu kämpfen hatten, ist es wichtig, das in der Schwangerschaft anzugehen (und sich dabei Hilfe zu suchen). Dann wird es eventuell für das Kind schwierig, wenn Sie nicht essen mögen/können.
Als Faustregel gilt: 9-18 Kilo Zunahme sind normal, je nach Ausgangsgewicht. Sie sehen, die Bandbreite ist gross!
In den ersten Wochen der SS nehmen viele Frauen erst mal ab, aber jetzt ist es für Sie beide schon wichtig, dass Sie zunehmen. Häufig ist es sonst so, dass das Kind sich nimmt, was es braucht, aber für Sie dann nicht mehr viel übrigbleibt. Und Sie haben eine Geburt und danach die Wochenbettszeit vor sich und dafür brauchen Sie Energie und Reserven! Kontaktieren Sie doch, falls Sie Beratung möchten, eine Ernährungsberatung, die haben häufig gute Tipps zu diesem Thema.

Mit freundlichen Grüssen
S.Hauri

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Stini
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Beiträge: 159
Registriert: So 4. Feb 2007, 16:11

Beitrag von Stini »

Guten Tag Frau Hauri

Ich bin glücklich schwanger, und das auch wirklich erst zu Beginn. Dennoch mache ich mir unterdessen Sorgen über meine Ängste. Das nimmt mir irgendwie niemand ab und alle finden, dass es schon gut komme. Das nützt mir aber wenig. Ich habe wirklich akute "Platzangst" (seit einem schlimmen MRI-Erlebnis) und war dafür auch schon in einer Verhaltenstherapie, die ich leider abgebrochen habe, da die Konfrontation zu krass war und nicht meinem Tempo entsprach. Nun bekomme ich diese Panik, wenn ich an einen Kaiserschnitt denke. Ich habe den Wunsch, mich mehr oder weniger unter Kontrolle zu haben und das geht mit Narkose/Teilnarkose ja nicht. Es würde mich wirklich sehr beruhigen, wenn Sie mir schreiben könnten, dass "starke Beruhigungsmittel" (ähnlich dem Dormikum) auch bei einer Teilnarkose zugelassen sind. Mein Wunsch wäre es nämlich, müsste - aus was für Gründen auch immer - ein Kaiserschnitt gemacht werden, dass ich mit Teilnarkose die OP-Zeit plus starkes Beruhigungsmittel "verschlafen" könnte und danach aber sofort wieder wach wäre. Ist dieser Wunsch realistisch?

Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Herzliche Grüsse
Stini


Hallo Stini
Ich finde es sehr gut, dass Sie Ihre Ängste so früh angehen!
Natürlich nützt es Ihnen wenig, zu hören, dass schon alles gut kommt.
Wie es kommt, das kann ich Ihnen jedoch auch nicht sagen.
Bei einem Kaiserschnitt, wie auch bei einer Spontangeburt, gibt es verschiedene Medikamente. Welche man braucht, hängt von vielen Faktoren ab, die im Moment angeschaut werden müssen.
Was aber nicht geht: Dass Sie ein starkes Betäubungsmittel bekommen und danach gleich wieder völlig "da" sind. Solche Medikamente brauchen immer Zeit, um ihre Wirkung wieder zu verlieren.
Sehr wichtig finde ich aber, dass Sie bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt diese Ängste ansprechen und gemeinsam überlegen, was dagegen zu tun ist. Eventuell ist auch professionelle Hilfe sinnvoll.
Wenn Sie Panikattacken haben, ist es wichtig, dass Sie Methoden kennenlernen, um damit umzugehen (Autogenes Training, Atemtechniken, etc.)
Wenn Sie sich dann für ein Spital entschieden haben, können Sie sich auch dort für ein Gespräch anmelden, um mitteilen zu können, wie es Ihnen geht und was Sie brauchen. Das ist in jedem Spital möglich, und kommt auch oft vor.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Schwangerschaft, die Geburt und den Start ins Leben als Familie!
Mit freundlichen Grüssen
S.Hauri
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Pegasus

Beitrag von Pegasus »

Liebe Frau Hauri
Habe einen Sohn (5Wochen alt) zuhause. nach dem letzten Hüftuntersuch hat man mich telefonisch informiert dass ich ihn breit wickeln soll. Er habe nur eine leichte abweichung...
Einen Tag und eine Nacht habe ich Stoffwindeln verwendet, welche ja breiter sind. Jetzt habe ich aber eine marokkanische Schwiegermutter welche ihm abends immer nur eine normale Pampers anzieht und ihn dann noch (unterhalb des Kopfes) ihn wie eine Mumie einwickelt in ein Tuch. So ist er eben schneller ruhiger.
Ist das nun negativ, oder soll ich nachts (ihn nach dem ersten Stillen, und wenn Schwiegerm. schläft) doch wieder "auspacken" und ihm wieder eine Stoffwindel anziehen?

Und eine Frage um das ewige Stillen. Hab ein Schreibaby- öfters bauchweh. Nimmt aber (im letzten Monat anderthalb kilo zu) Ist es gut das Baby schon nach einer halben stunde oder jede Stunde zu füttern? Mein Mann wünscht das so, weil er kein Geschrei ertragen kann und immer denkt : Sohn hat Hunger! Dabei kann Sohn in der Nacht durchaus bis 3 Stunden ruhig sein. Und ich habe es letzte Woche praktisch geschafft , Sohn an 2 Stunden rytmus zu gewöhnen. Aber "Papa" schaut mich seither seeehr böse an und macht ,sobald Sohn früher schreit, mehr Stress als das Baby :roll:

Bin seeehr dankbar für Antwort. ( mann will nicht in Väterberatung :( )
Gruss Pegasus


Hallo Pegasus
Zu Ihren Fragen:

-Wenn Ihnen gesagt wurde, Sie sollten Ihren Sohn breit wickeln, dann würde ich das auch tun.
Wurde es Ihnen nur telefonisch gesagt oder auch richtig gezeigt? Falls nicht gezeigt, können Sie auch in die Mütterberatung gehen, um sich das zeigen zu lassen.
Dorthin können Sie auch Ihre Schwiegermutter mitnehmen.Vielleicht hilft es, wenn sie es auch gezeigt bekommt (und evtl. in französisch auch erklärt), damit sie versteht, warum das nötig ist. Oft hilft es, Mütter oder Schwiegermütter (gerade aus anderen Kulturen)so miteinzubeziehen.
In der MüBe kann man übrigens auch problemlos anrufen und einen Termin ausserhalb der normalen Zeiten abmachen, dann müssen Sie nicht solange warten.
Im dümmsten Fall verschlechtert sich die Hüftstellung bei Ihrem Kleinen und muss dann vielleicht sogar mal operiert werden, da ist das Breitwickeln doch eher eine kleine Sache...

-Zum Stillen:
Für mich tönt es so, dass Sie selber schon sehr gut wissen und spüren, was Ihr Baby braucht: Nein, man muss ein Kind in diesem Alter nicht jede Stunde stillen, schon gar nicht, wenn es so toll zunimmt und auch mal drei Studen zufrieden ist!
Babies schreien nicht nur, weil sie Hunger haben, und Milch ist nicht das einzige, was sie brauchen, um zufrieden und glücklich zu sein. Die meisten Mütter merken recht schnell, warum ihr Kleines weint (zB. eben wegen Bauchweh, wie Sie ja selber gesagt haben) und reagieren entsprechend.
Bleiben Sie dabei und erklären Sie das auch Ihrem Mann!
Wenn er sich nicht informieren möchte (warum nicht?), dann muss er akzeptieren lernen, dass Sie die Expertin sind für Ihr Kind und nicht er.

-Zum Bauchweh/Schreien:
Wenn ein Baby zu Bauchweh neigt (bei Jungen häufiger als bei Mädchen) kann es sogar wichtig sein, nicht zu früh nach der letzten Mahlzeit wieder zu stillen. Denn wenn frische Milch in den kleinen Bauch kommt, bevor die ältere ganz verdaut ist, kann das das Bauchweh verschlimmern. Generell lohnt es sich, jeweils mindestens zwei Stunden mit der nächsten Mahlzeit zu warten.
Und: Etwa im Alter von 5-7 Wochen schreien Babies am meisten, danach nimmt es in der Regel wieder ab. Wirklich!!

Generell empfehle ich Ihnen, die Mütterberatung zu nutzen. Die Fachfrauen dort haben viel Erfahrung und können Ihnen sicher weiterhelfen, wenn Sie weitere Fragen haben oder auch einfach mal überfordert sind (Damit sind Sie nicht alleine, das gehört leider auch ein wenig dazu).

Alles Gute wünscht Ihnen
S.Hauri

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Happy23
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Kontaktdaten:

Beitrag von Happy23 »

Liebe Frau Hauri

Ich hatte vor fast 7 Monaten einen Not - KS. Danach hat sich meine Naht enzündet und sie wurde wieder Geöffnet. Musste dan ca. 1 Monat eine Vacum Theraphie haben . (hatte zum Glück eine gute Wundheilung)

Zu meiner Frage ist es normal das die Naht nach dieser Zeit immer noch weh tut bzw. habe ich manchmal ein richtiges stechen.
Wie lange geht es bis es volständig verheilt ist ??
Es ist au manchmal sehr Feucht(Schweiss???)) und Rot an der Naht.

Danke für ihre Antwort
Liebe Grüse Happy


Hallo Happy
Da bin ich leider etwas überfragt, Narben und ihre Heilung sind nicht mein Fachgebiet.
Für mich tönt es aber schon so, als wäre da irgendetwas nicht in Ordnung.
Wenn das Gebiet bei der Narbe schmerzt, nässt und gerötet ist, rate ich Ihnen, bald einen Termin bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder aber im Spital, in dem Sie geboren haben, zu machen und Ihre Narbe zu zeigen.
Alles Gute
S.Hauri
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Juli08

Beitrag von Juli08 »

Grüezi Frau Hauri

Gestern hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen und freue mich total! Nun weiss ich nicht so recht wann ich zum Arzt gehen soll? Meine Mens wäre eigentlich auch gestern erst fällig gewesen, ist es daher noch zu früh zu gehen?

Danke für Ihre Antwort.

Freundliche Grüsse

Juli08


Hallo Juli08
Gratuliere zu den schönen News!
Wenn man die Schwangerschaftswoche berechnen will, geht man ja vom ersten Tag der letzten Menstruation aus; das wäre bei Ihnen also etwa vor vier Wochen gewesen. Sie befinden sich somit rechnerisch etwa am Beginn der 5. Woche (merkwürdig, ich weiss, aber so wird eben gerechnet).
In der Regel findet die erste Kontrolle in der 6.-9.Woche statt, Sie haben also noch etwas Zeit. (Es gibt auch Ärzte, die erst später kontrollieren, fragen Sie nach.)
Alles Gute und viel Freude noch!
S.Hauri

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rewa
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Registriert: Sa 22. Apr 2006, 14:44

Beitrag von rewa »

Liebe Frau Hauri

Die Geburt von meiner Tochter vor etwas mehr als einem Jahr ist leider nicht ganz komplikationslos verlaufen. Es kam bei ihr zu einer Schulterdystokie, die zu einer Plexusparese führte. Weil mich das sehr beschäftigt hat und auch weil ich mir weitere Kinder wünsche, habe ich mich im vergangenen Jahr sehr stark mit der Geburt auseinandergesetzt. Mein Wunsch ist eigentlich, dass ich bei einer weiteren Geburt in ein kleineres Krankenhaus gehen kann, wo sie versuchen, dass die Geburten möglichst natürlich verlaufen können.
Andererseits weiss ich auch, dass die Gefahr für eine Schulterdystokie grösser ist, wenn es bereits vorgekommen ist.
Viele Dinge, die ich im Verlauf des letzten Jahres herausgefunden haben, deuten darauf hin, dass die Plexusparese von meiner Tochter hätte vermieden werden können.

Nun endlich zu meiner Frage:
Denken Sie, es ist unverantwortlich, in ein kleineres Spital zu gehen, wo die Möglichkeiten bei auftretenden Komplikationen kleiner sind?
Was muss eine Hebamme, ein Arzt von mir wissen, damit eine Plexusparese möglichst vermieden werden kann. Oder gibt es sogar Möglichkeiten das Risiko für eine Schulterdystokie zu verringern?

Ich weiss nicht inwieweit diese Fragen in Ihren Bereich gehören. Ich hatte beim Gespräch mit der Hebamme aber den Eindruck, dass sie besser wusste, was in einer solchen Situation zu tun gewesen wäre als die Ärztin, die mein Mädchen herausgeholt hat.

Herzlichen Dank, dass Sie Sich die Zeit nehmen unsere Fragen zu beantworten!

Liebe Grüsse

Rewa

PS: Übrigens ist die Plexusparese in der Zwischenzeit schon fast verheilt und ich bin sehr zuversichtlich, dass man in einigen Jahren fast bis gar keinen Unterschied mehr feststellen kann.


Hallo Rewa
Das freut mich sehr, dass es Ihrer Tochter jetzt so gut geht.

Zu Ihren Fragen: Ich finde es gar nicht unvernünftig von Ihnen, dass Sie sich so mit der Geburt Ihrer Kleinen auseinandersetzen und auch überlegen, wie Sie es ein nächstes Mal machen möchten. Im Gegenteil!
Mein Tipp: Wenn Sie wieder schwanger sind, schauen Sie sich doch wirklich mehrere Spitäler an und sprechen Sie über Ihre letzte Geburt. Dann merken Sie schnell, wie die Einstellungen dazu sind.
Es ist aber nicht so, dass ein kleineres Spital ein Garant ist für natürliche Geburtshilfe. Das ist immer ein Teil der Philosophie eines Spitales und von der Grösse unabhängig.
Eine Schulterdystokie ist immer eine hektische Situation, in der es sehr wichtig ist, das das Team gut zusammenarbeitet und reibungslos funktioniert. Das scheint mir (auch ich habe einige Male Schulterdystokien erlebt) eigentlich das Wichtigste.

Was man zur Vermeidung tun kann:
-Machen Sie Dammvorbereitung, damit es möglichst viel Platz gibt.
-Nehmen Sie während der Geburt (am Schluss, wenn das Baby kommt) eine möglichst gute Position ein. Von der Hebamme zeigen lassen! Nicht ins Hohlkreuz gehen!
-Von unserer Seite: Das Baby braucht Zeit, um sich nach der Geburt des Köpfchens zur Seite drehen zu können: Ruhig abwarten, evtl. auch über eine Wehenpause hinweg. Nicht hetzen, nicht am Köpfchen manipulieren und hantieren! (Das kommt erst, wenn schon eine Schulterdystokie besteht.)
-In Ihrem Fall würde ich wohl auch relativ schnell das sogenannte McRoberts-Manöver durchführen, einfach sicherheitshalber (das ist das mit den Beinen hoch und weit gespreizt und dann möglichst weit runter- sehr effektiv).
-Evtl. macht es in Ihrem Fall auch Sinn, eine Episiotomie zu schneiden. So hat das Baby einfach mehr Platz. (V.a. wenn es eher gross sein sollte)

Und nein, es muss nicht wieder zwangsläufig eine Schulterdystokie geben.

Sprechen Sie Ihre Wünsche und Ängste ruhig an, wenn es soweit ist, egal, ob im Spital vom letzten Mal oder in einem anderen. Das machen viele Frauen und wir begrüssen das sehr. Das ist ein Zeichen von "die Geburt in die eigene Verantwortung nehmen" und das sind schon mal sehr gute Voraussetzungen.

Alles Gute wünscht Ihnen
Simone Hauri

lunapiena1610

Beitrag von lunapiena1610 »

Sehr geehrte Frau Hauri,

Ich bin in der 36. SS-Woche (1. Kind). Da ich im im Ausland lebe und mich hier vor Ort fachlich leider nicht sehr gut begleitet fühle, ergreife ich die Gelegenheit dieses Expertenforums, und löchere Sie gleich mit mehreren Fragen. Besten Dank jetzt schon für Ihre Auskünfte!

(a) Dammmassage: Wie oft muss sie durchgeführt werden (und ab welcher Woche), damit sie etwas bringt? Geht es dabei eigentlich eher um die Haut oder um das tieferliegende Gewebe? Bringt schon äusserliches Einmassieren der Haut etwas?

(b) Harter Bauch: Seit mein Bauch äusserlich zu wachsen begonnen hat, ist er meistens sehr "fest" (beim draufdrücken hart/angespannt), jedoch nur im unteren Bereich, also quasi im "tragenden" Teil. Durch "Hui, das ist aber nicht gut"-Kommentare von anderen Leuten (meist keine Fachpersonen) bin ich etwas verunsichert. Eine Hebamme meinte, das seien halt Gebährmutterübungen, aber wären diese nicht eher temporärer Natur? Wären Faktoren wie "starkes Gewebe", "kräftige Bauchmuskeln" alternative Erklärungen?

(c) Mensbeschwerden-ähnliche Schmerzen: In den letzten beiden Wochen hatte ich zweimal in der Nacht und einmal am Tage mensbeschwerde-ähnliche Bauchschmerzen, meist verbunden mit ziehenden Rückenschmerzen, von einigen Minuten Dauer (in der Nacht auch mal etwas länger). Sind das Vorwehen? Sonst alles i.O., habe nie Blutungen, o.ä.

(d) Seitenlage beim Schlafen: Ich schlafe in ausgeprägter Seitenlage, vorgestern morgen war mein Bauch richtiggehend "schief" nach dem Aufstehen. Schadet die Seitenlage dem Kind?

(e) Hämorroiden: Ich habe entweder kleine Hämorroiden oder kl. Trombosen am After. Wie gross ist die Chance, dass diese nach der Geburt wieder weggehen? Durch die Geburt werden sie ja sicher noch schlimmer. Gibt es irgendwelche Hausmittelchen, die ich jetzt schon anwenden kann?


(f) Rückbildungsturnen: Da es hier keine entsprechenden Kurse gibt, können Sie mir ev. eine DVD zum Thema empfehlen?

Besten Dank für Ihre Antworten!
Lunapiena


[color=indigo][color=indigo]Guten Tag Lunapiena
Zu Ihren Fragen:

a:
Bezüglich der Dammmassage lesen am besten nach bei swissmom-schwangerschaft-praktisches-geburtsvorbereitung-Dammmassage

b:
Bei Wehen würde der ganze Bauch hart. Wehen fangen oben am Uterus an und sind dort am besten tastbar. Drum haben Hebammen auch immer ihre Hand oben am Bauch, obwohl es unten bei der Vagina wehtut.
Wenn Ihr Bauch fest ist, es aber nicht wehtut oder zieht, und es auch nur der untere Teil ist, kann es schon sein, dass das Training ist (so früh sind die Kontraktionen oft noch nicht richtig koordiniert, also anm ganzen Uterus spürbar)
Dass der Bauch in aufrechter Position härter/gespannter ist als im Liegen, ist normal.
Auch bei einer straffen Bauchdecke (wenig Fettgewebe) kann sich der Bauch straffer anfühlen.

c:
Tönt für mich nach Vorwehen. Ab und zu sind diese in Ihrer SS-Woche normal (bis zu 10-12 Wehen pro Tag). Wenn sie jedoch regelmässig, rhythmisch und/oder schmerzhaft werden, sollte man das kontrollieren.

d:
Seitenlage ist ideal für das Baby.
Dass der Bauch "schief" ist, ist normal, das Baby rutscht halt etwas nach unten (Schwerkraft).

e:
Ein häufiges Problem in der SS.
Am wichtigsten ist eine gute Verdauung, dass heisst, keine Verstopfung, kein harter Stuhlgang, damit sie auf der Toilette nicht pressen müssen. Voraussetzungen dafür sind ausgeglichene Ernährung mit viel Früchten und Gemüse und Nahrungsfasern, genügend Flüssigkeit (Wasser oder Kräuter-Früchte-Tee) und genügend Bewegung.
Auch Ihr allgemeines Wohlbefinden (Stress? Überlastung? etc.) spielt dabei eine Rolle.
Bei starker Verstopfung: Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin nach einem leichten Medikament.
Hilfreich können Sitzbäder oder warme Auflagen mit Myrte, Schfgarbe und/oder Zypresse sein (ein bis zwei Tropfen reichen!). Ist auch als Salbe gut!

f:
Ich persönlich kenne keine DVD, aber bei swissmom unter geburt-praktisches-werden Sie wieder fit-gymnastik wird etwas empfohlen

Mit freundlichen Grüssen
S.Hauri[/color[/color]]

bedlaa
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Beitrag von bedlaa »

guten tag frau hauri

meine frage ist folgende: bin in der 29 ssw (2 kind - 3 fg- 1. kind 2 wochen übertragen) und überlegw immer noch ob wir in einem geburtshaus oder in einer hirslandenklinik entbinden sollen. angst habe ich einfach falls was schief geht- aber will auf keinen fall medis für mich, das kind, keine impfung, keinen dammschnitt, kein pda und da ich nur antrhoposophische bzw homöpathische medis nehme habe ich für eine hirslanden ein wenig bedenken dass da trotzdem was gegen meinen willen geht -----

tendiere schon zum geburtshaus aber habe eben angst wegen sicherheit: - wenn sich kind nochmals dreht, notks nötig wird, etc, etc,

was sind ihre erfahrungen???


Guten Tag
Gut, dass Sie sich damit so beschäftigen!
Ich denke, es ist realistisch, auch den Fall einzuplanen, dass es vielleicht halt doch Medikamente braucht.
Die Garantie, dass alles völlig reibungslos abläuft, kann Ihnen auch ein Geburtshaus nicht geben. Auch dort haben die Hebammen Medikamente, die, falls nötig, eingesetzt werden können.
Aber man ist dort natürlich zurückhaltender und die Gebärende/das Paar ist eher selbstverantwortlicher für die Geburt.
Auch ein Wechsel vom Geburtshaus in ein Spital ist möglich (falls es dem Kind nicht mehr so gut geht, es stärkere Medikamente braucht oder die Gebärende am Limit ist und doch eine PDA wünscht, etc...)
Wichtig für Sie scheint mir, sich mehrere Orte anzuschauen, mit den Hebammen und evtl. Ärzten dort zu sprechen und Ihre Wünsche und Ängste anzusprechen.
An sich wird man ja auch im Spital wenn immer möglich versuchen, mit Ihnen zusammen Entscheide zu treffen und nicht gegen Ihren Willen.
Aber: Am wichtigsten für uns alle ist natürlich immer die Sicherheit und das Wohlergehen vom Kind und der Mutter. Und manchmal muss man da eben Entscheide treffen, die nicht mehr so viel mit der Wunschvorstellung der Geburt zu tun haben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute bei dieser Entscheidung.
Mit freundlichen Grüssen
S.Hauri

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