Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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Coccolina
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Coccolina »

Ich lese hier regelmässig mit und finde eure Inputs und Tips sehr spannend. Nun würde ich euch gern um Rat und Anregungen bitten. Wir haben sehr anstrengende Weihnachtstage hinter uns und zwar war die Situation wie folgt:

Unser knapp 2 1/2 Jahre alter Bub hat sich ganz fest auf den Besuch von seinem gleichaltrigen Freund gefreut. Sie sehen sich nicht oft, weil sie in einem anderen Land leben. Im Sommer waren wir bei Ihnen zu Besuch und dort gabs auch schon recht oft Streitereien um Spielsachen. Aber dazwischen konnten sie es auch eine Weile gut zusammen.

Nun war die Familie 3 Tage bei uns und es ging keine zwei Minuten gut! Unser Kind wollte gar keine Speisachen D. zum spielen geben. Die beiden konnten sich nicht im selben Raum aufhalten ohne aufeinander loszugehen und sich die Spielsachen wegzureissen, das "Werk" (Puzzle, Turm etc) des anderen zu zerstören, sich Gegenstände an den Kopf zu werfen, zu beissen und ein riesiges Gekreische abzulassen. Zuerst wollten wir die Beiden ihre Konflikte selbst lösen lassen, aber das ging nicht. Es ging zu heftig zu und her und der Zustand war auch für uns kaum auszuhalten. Zum Glück haben wir ein grosses Haus und so beschäftigten wir die Kinder jeweils auf anderen Stockwerken ....
Ich habe mehrmals versucht unser Kind aus der Situation zu nehmen und mit ihm in Ruhe zu sprechen. Habe ihm versucht zu erklären, dass er ja bei anderen Kindern auch gerne mit deren Spielsachen spielen möchte und es mich traurig macht, dass der D. nun überhaupt nicht geniessen kann obwohl er sich doch sooo auf ihn gefreut hat. Ich weiss, das ist eine normale und wichtige Phase aber ich war irgendwie überfordert.....zumal unsere Babys durch den andauernden Lärm und die gestresste Atmosphäre natürlich auch oft am Weinen waren :-(

Wie reagiert ihr da? Ist es eher einfach UNSER Problem, dass die Kinder streiten und nicht teilen wollen? Ich bin da irgendwie im Zwiespalt. Einerseits möchte ich, dass der lernt, Sachen zu teilen und andererseits will ich seine Grenzen respektieren....

Liebe Grüsse

Coccolina
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LadyBlue
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von LadyBlue »

Coccolina hat geschrieben: Wie reagiert ihr da? Ist es eher einfach UNSER Problem, dass die Kinder streiten und nicht teilen wollen? Ich bin da irgendwie im Zwiespalt. Einerseits möchte ich, dass der lernt, Sachen zu teilen und andererseits will ich seine Grenzen respektieren....
Meiner Erfahrung nach kann man das nicht erzwingen, sondern muss den Kindern einfach Zeit lassen.
Meiner Erfahrung nach ist es einfacher, ein Kind in dem Alter mit einem Älteren oder einem Jüngeren spielen zu lassen als mit einem Gleichaltrigen. Einfach weil beide gleichzeitig in diesem egozentrischen ichbindernabelderweltundalelsdrehtsichummich Film drin sind. Der hört dann auch wieder auf, ganz von alleine sobald sich die Perspektivenverschiebung entwickelt, aber eben, der Weg dorthin kann ganz schön mühsam sein.
Ich weiss auch nicht was sagen... nicht zusammen spielen lassen? Nur unter Aufsicht, nur solange es gut geht.... Wenn sie es nicht können, dann können sie es noch nicht. Es ist eben nichts, was man ihnen befehlen oder ihnen beibringen kann.
"Es geht nicht darum, andere Meinungen „nicht auszuhalten“.
Es geht um „Opa, warum habt ihr damals eigentlich nichts dagegen getan?“

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Sanoe
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Sanoe »

Coccolina, mir sind teilen, sozialer umgang und respektvolles miteinander ganz wichtig.
Ich hätte gesagt, dass das ständige geschrei und gestreite nicht geht, weil es mich und alle anderen personen nervt und die babys sogar weinen deswegen. Wenn sie anständig zusammen mit den sachen spielen, ists gut, aber sobald es wegen einer sache streit gib :wink: t, kommt diese weg (keller, estrich, oa).
Ob man das jetzt als strafe oder konsequenz interpretiert, ist ansichtsache...

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mysun
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von mysun »

@coccolina
Eine Kollegin von mir sagte letzthin, dass sie sich viel lieber auswärts trifft mit anderen Mamis und Kindern, da sonst ihre Tochter auch die anderen nicht mit ihren Sachen spielen lässt. Auf "neutralem Boden", wo die Spielsachen niemandem gehören (offener Treffpunkt oder GZ) geht es dann viel besser mit dem teilen. Vielleicht als Übungsfeld?
04.2011 und 07.2013

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Coccolina
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Coccolina »

Vielen Dank für euer Feedback!

Da die Familie im Ausland lebt besuchen wir uns gegenseitig immer gleich für ein paar Tage.
Treffen auf neutralem Boden fällt also weg....
Ich habe mehrmals versucht ihn aus dem Geschehen rauszunehmen, was mit ihm alleine zu spielen und dann zu erklären, dass dieses ewige Streiten für uns alle sehr anstrengend ist und ich das nicht möchte. Ich denke, er hat das in diesem Moment verstanden. Sobald wir aber wieder zum anderen Kind ging, war alles wieder vergessen. Spielsachen, um die besonders intensiv gestritten wurde habe ich Anfangs weggeräumt, aber dann ging es mit irgendwas Anderem im Gleich Styl weiter. Es ging eigentlich nie um die Sache an sich.
Ich denke Lady Blue könnte Recht haben. An Sylvester spielte er mit einem deutlich jüngeren Kinder zeitweise recht gut.....zumindest war die Atmosphäre wesentlich friedlicher. Wahrscheinlich geht es in ein paar Monaten beim nächsten Treffen schon wieder etwas besser. Ich hoffe es zumindest!

Liebe Grüsse

Coccolina
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seestern1
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von seestern1 »

Liebe Frauen

Ich lese hier von Anfang an mit. Finde eure Ansichten und Inputs sehr interessant. Wir erziehen/begleiten unsere Tochter auf ähnliche Weise, oder möchten es zumindest. In letzter Zeit stehen wir bei einem Thema aber recht an und ich könnte ein paar Gedanken dazu gut brauchen.
Meine Tochter 2 Jahre und drei Monate macht immer noch eine rechte Sauerei beim Essen. Unterdessen fällt aber das meiste auf den Tisch nicht mehr auf den Boden. Wenn sie etwas beim Essen nicht mag, gibt sie es uns und muss es nicht essen. Immer wieder wischt sie aber alles, was auf dem Tisch liegt im hohen Bogen auf den Boden, so dass es durchs ganze Wohnzimmer segelt. Und das nervt uns total.
Die Sauerei beim Essen ist in Ordnung und häufig wischen wir es auch gleich weg, bzw. schaufeln es zurück in ihren Teller, aber es bleibt halt trotzdem einiges liegen, weil wir ja zwischendurch auch selber essen. Und plötzlich wischt sie dann wieder alles runter. Ich weiss, es ist nicht wirklich tragisch. Aber es geht schon lange so und es nervt uns und deshalb möchte ich jetzt etwas unternehmen. aber wir wissen nicht wie reagieren. Sie weiss, dass wir das nicht wollen (Sie schüttelt schon den Kopf dabei, wenn sies macht). Sie machts auch nicht immer dann, wenn wir angeregt diskutieren und sie dabei "vergessen". Sondern irgendwann. Meistens muss sie jetzt vom Tripptrapp runter und die grössten Teile wieder auflesen. Das stört sie aber nicht im geringsten. Manchmal mit dem Resultat, dass sie nachher nichts mehr isst, obwohl sie noch nicht viel gegessen hat, was wir dann nicht so toll finden. Zudem stört es unser essen, wenn wir mit ihr die Dinge zusammenlesen müssen. Habt ihr Ideen, wie ihr reagieren würdet?

herzliche Grüsse

Seestern
Seestern mit Lumpemuus 9/11 und Strahlemaa 2/14

seestern1
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von seestern1 »

Dreimäderl: Danke fürs schnelle Feedback. Den Teller lässt sie zum Glück oben. Sie wischt eigentlich nur das Essen runter, das neben den Teller gefallen ist. Nur ist das eben einiges, auch wenn wir es immer wieder wegputzen, bzw. zurückschaufeln. Ich bin mir eben nicht sicher, ob sie immer schon genug hat, da sie es häufig schon recht schnell macht und manchmal, dann zunächst nichts mehr will und später dann doch nochmals kommt und essen will. Vielleicht müssten wir hier einfach konsequenter sein: Also wenn sie runterwischt, muss sie auflesen, wenn sie dann nichts mehr will, dann gibts auch 5 Minuten später nichts mehr. Ich finds irgendwie schwierig mit dem Essen so konsequent zu sein, da ich halt nicht möchte, dass sie hungrig ist. Auch möchte ich nicht mit dem Essen erziehen (so nach dem Motto: wenn du das nicht machst, gibts dann auch kein Nachtisch). Ich finde, essen sollte einfach etwas schönes sein, aber eben auch für uns :?
Zwischen den Mahlzeiten isst sie nicht viel, eigentlich nur Früchte. Was meine "Sorge" dass sie hungrig sein könnte verstärkt. Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass sie nicht gleich verhungert.
Seestern mit Lumpemuus 9/11 und Strahlemaa 2/14

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*asterisca*
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von *asterisca* »

Coccolina

Mir ist noch etwas aufgefallen bei deinem Post. Dein Grosser hat ja kürzlich eine kleine Schwester erhalten. Und mit dem zweiten Kind gibt's ja auch Veränderungen in der Familie, wo er seinen Platz neu finden muss. Vielleicht ist er mit Verlustgefühlen konfrontiert, da er ja jetzt nicht mehr euer einziges Kind ist. Und diese Gefühle können dazu führen, dass er grad Mühe hat zu teilen. Vielleicht hat er sich schon etwas angefreundet mit der Rolle nun "der Grosse" zu sein, und wenn da nochmals ein "grosser Junge" kommt, dann ist diese Rolle halt auch nicht mehr für ihn allein da. Weisch wieni meine? :wink: Drück euch die Daumen, dass ihr als Familie wieder entspanntere Tage habt. :D

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

seestern
Naja… Das ist wirklich ein Luxusproblem… Und es kommen noch viele solche Phasen rum ums Essen.

Zwei Gedanken dazu:

Wie wäre es, wenn ihr euch einfach nicht darauf achtet? Sie tut es. Egal. Das kann man nach dem Essen lösen. Und zwar allenfalls halt als Happening mit dem Kind zusammen. Sprich: Ihr verändert euren Standpunkt. Es ist zurzeit einfach so, also guckt ihr, wie ihr dies dann zusammen beseitigen könnt, ohne das jemand das Gesicht verlieren muss.

Oder noch…
Die Haltung macht viel aus. Wenn ich mich an den Tisch setze und für mich denke "Hui, jetzt wischt sie gleich wieder alles auf den Boden. Mann! DAS nervt!", wird das auch so geschehen.
Wenn ich aber hier zu einer anderen Haltung komme (z.B. sie tut es nicht mehr oder wenn sie es tut, ist doch auch egal, Hauptsache, wir haben eine entspannte Essenssituation), dann wird sich die Situation verschieben. Die Kunst ist nur, eine andere Haltung einnehmen zu können.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

seestern1
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von seestern1 »

Stella: Ich weiss, es ist kein gravierendes Problem. Trotzdem störts uns und wir wissen einfach nicht wie reagieren. Ich werde deinen Vorschlag sicher ausprobieren. Ich hab auch schon gemerkt, dass sich viel mit meiner Einstellung und meinem Standpunkt lösen lässt. Irgendwie gelingts uns bei dieser Frage aber gerade schlecht, den zu ändern. Aber wir werden es auf jeden Fall versuchen. Danke für deine Ideen
Seestern mit Lumpemuus 9/11 und Strahlemaa 2/14

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

seestern
Ich wollte dir nicht sagen, dass du damit kein Problem haben darfst, eher nur aufzeigen, dass es ein Luxusproblem ist, an dem ihr vielleicht gerade üben könnt, dass ihr euren Standpunkt verschieben könnt. Ist dafür eine super Situation.
Denn es ist auch normal, dass ein Kind in dem Alter rund ums Essen Sachen tut, die nicht regelkonform sind. Das heisst nicht, dass wir das nicht zu ändern versuchen sollten, aber vielleicht heisst es auch manchmal, dass wir darum nicht so eine grosse Geschichte machen sollten.
Mich dünkt, das Thema nimmt bei euch zuviel Platz ein und somit ist die Verantwortung, dass es eine gute Stimmung beim Essen gibt oder eben nicht, bei euerem Kind. Und das ist zuviel Verantwortung, der Druck ist zu hoch, das muss sich entladen.
Wenn ihr hingegen weniger darauf achtet und bei euch bleibt und selber entspannt bleibt beim Essen, dann könnte sich das mittelfristig auch auf euer Kind übertragen.
Das habe ich damit gemeint.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

seestern1
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von seestern1 »

stella: Ich hab dich schon richtig verstanden. Ich hab mich eben gefragt, ob ich mich damit überhaupt an euch wenden soll, da es nicht wirklich dramatisch ist. aber eben, manchmal sieht man die Lösung trotzdem selber nicht. Ich versuche sehr gerne deine Ideen umzusetzen. Danke dir.
Seestern mit Lumpemuus 9/11 und Strahlemaa 2/14

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

@seestern1:
Kann mich stella hinsichtlich der Tipps anschliessen. Versuch es einfach zu ignorieren. Nach dem Essen mit einem so kleinen Kind (unser Kleiner ist auch 2 Jahre und 3 Monate *zwinker*), geht es ja ohnehin selten bis nie, ohne dass du sauber machen musst. Also geniesse dein Essen und putze am Schluss. Natürlich ist es kein Problem, das die Welt bewegt, aber es bewegt dich! Das reicht doch, ich finde, ein Problem ist immer so schlimm, wie es für einem selbst eben gerade ist. Finde es daher völlig gut, dass du dich austauschst!

@Alles-alleine-machen-will-Phase:
Bie uns momentan echt hoch im Kurs. Kleiner Mann will alles alleine machen, selbstverständlich auch Dinge, die ihm noch nicht gelingen. Ich versuche, wenn immer möglich, ihn machen zu lassen, biete ihm Hilfe an und tröste, wenn der Frust kommt. Manchmal komme ich aber auch etwas an meine Grenzen, weil es gerade recht anstrengend ist. Es gibt Situationen, in denen sage ich ganz klar "das mache ich, weil es zu gefährlich ist" (z.B. Kochwasser von Nudeln ausschütten etc.). Wie geht ihr mit diesem Entwicklungsschritt (ja ich nenne es so, weil es dann etwas sehr Positives für mich hat *zwinker*) um oder wie seid ihr damit umgegangen?
Chline Maa 2011
Manndli 2014

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mysun
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von mysun »

@Seestern
Vielleicht bräuchte sie einen anderen Teller, wo weniger raus geschoben wird (hoher Rand)? Wir legen meist das Lätzli unter den Tellerrand, so dass zwischen Teller und Mund die Sachen auf dem Lätzli landen. Oder anderes Besteck, dass ihr besser in der Hand liegt? Nur noch als praktischen Input, weniger von der Erziehungsseite her. Bei uns klappt das Essen in der Regel recht gut und stressfrei *holzalang* und der Grosse isst seit längerem schon recht gut mit Gabel oder Löffel, so dass sich die Sauerei in Grenzen hält. Ich muss dafür unbedingt einen besseren Trinkbecher besorgen, da unsere beim kleinsten Anstubser umfallen und wir dann auch eine Sauerei haben. :wink:
04.2011 und 07.2013

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Coccolina
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Coccolina »

*asterisca* hat geschrieben:Coccolina

Mir ist noch etwas aufgefallen bei deinem Post. Dein Grosser hat ja kürzlich eine kleine Schwester erhalten. Und mit dem zweiten Kind gibt's ja auch Veränderungen in der Familie, wo er seinen Platz neu finden muss. Vielleicht ist er mit Verlustgefühlen konfrontiert, da er ja jetzt nicht mehr euer einziges Kind ist. Und diese Gefühle können dazu führen, dass er grad Mühe hat zu teilen. Vielleicht hat er sich schon etwas angefreundet mit der Rolle nun "der Grosse" zu sein, und wenn da nochmals ein "grosser Junge" kommt, dann ist diese Rolle halt auch nicht mehr für ihn allein da. Weisch wieni meine? :wink: Drück euch die Daumen, dass ihr als Familie wieder entspanntere Tage habt. :D

Hallo Asterisca!

Ja, das ist sicherlich ein Faktor. Der andere Junge wurde vor 5 Monaten auch grosser Bruder. Zum Glück ist unser Junge bis jetzt gar nicht eifersüchtig auf seine Schwester. Er gibt sehr auf sie acht und hilft liebend gern bei der Babypflege mit. Auch während dem Stillen sitzt er einfach am liebsten bei uns und schaut der Kleinen beim Trinken zu. Allerdings fingen wirklich mit der Geburt die Probleme im Verhalten mit anderen Kindern an. Auch zu uns ist er zum Teil recht grob und bestimmend geworden (Nein, Mami, du darfst nicht mit Papa reden!"). Ganz und gar nicht ausstehen kann er es, wenn andere Kinder sich seiner Schwester nähern. Das geht gar nicht!

Liebe Grüsse

Coccolina
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humeli
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von humeli »

Jööööh :)!! Mega schööön :)!
Üses Ranggifüdli (21.03.2007)
Üses Fägnäschtli (23.09.2008)
Üses * im Härze (März 2006)

MIR SI UNÄNDLECH STOUZ UND MEGA DANKBAR :D!

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

Danke für den Link! Wirklich sehr schön!!!
Chline Maa 2011
Manndli 2014

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svyama
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von svyama »

hallo frauen, ich war bisher nur stille mitleserin, möchte euch aber jetzt auch mal um rat fragen. es geht um das thema alleine spielen können.
unser sohn, einzelkind, wird im märz 4 jahre alt und kann so gut wie gar nicht alleine spielen, also max. 5-10 Minuten am morgen nach dem aufstehen und das wars dann für den rest vom tag. er macht z.b. gerne puzzles oder möchte den halben tag nur mit seinen baggern spielen, aber eben nur nicht alleine... wir haben ein grosses haus + garten, wenn ich gerade nicht mit ihm spiele, folgt er mir jeden schritt und möchte lieber überall bei der haus-/gartenarbeit mithelfen, anstatt auch mal alleine etwas zu spielen. ich beziehe ihn auch soweit es geht mit ein, aber ganz alles kann und darf er eben trotzdem noch nicht helfen in seinem alter.
ich weiss nicht, wie ich es angehen soll...im august kommt er in den kiga und ich möchte schon, dass er nun etwas selbständiger wird und nicht nur an "meinem rockzipfel" hängt. er braucht auch extrem viel aufmerksamkeit, ist tagsüber sehr laut und brüllt abends auch ständig drein, wenn ich zu meinem mann etwas sagen will oder umgekehrt.
wer kann mir weiterhelfen? danke!

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LadyBlue
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von LadyBlue »

svyama hat geschrieben:hallo frauen, ich war bisher nur stille mitleserin, möchte euch aber jetzt auch mal um rat fragen. es geht um das thema alleine spielen können.
unser sohn, einzelkind, wird im märz 4 jahre alt und kann so gut wie gar nicht alleine spielen, also max. 5-10 Minuten am morgen nach dem aufstehen und das wars dann für den rest vom tag. er macht z.b. gerne puzzles oder möchte den halben tag nur mit seinen baggern spielen, aber eben nur nicht alleine... wir haben ein grosses haus + garten, wenn ich gerade nicht mit ihm spiele, folgt er mir jeden schritt und möchte lieber überall bei der haus-/gartenarbeit mithelfen, anstatt auch mal alleine etwas zu spielen. ich beziehe ihn auch soweit es geht mit ein, aber ganz alles kann und darf er eben trotzdem noch nicht helfen in seinem alter.
ich weiss nicht, wie ich es angehen soll...im august kommt er in den kiga und ich möchte schon, dass er nun etwas selbständiger wird und nicht nur an "meinem rockzipfel" hängt. er braucht auch extrem viel aufmerksamkeit, ist tagsüber sehr laut und brüllt abends auch ständig drein, wenn ich zu meinem mann etwas sagen will oder umgekehrt.
wer kann mir weiterhelfen? danke!
Normal. Irgendwann so gegen drei Jahre gehen Kinder "in der freien Wildbahn" langsam von der Mutter weg, hin zur Kindergruppe, wo sie mit älteren und jüngeren Kindern spielen.

Ich weiss grad auch nicht, was ich Dir raten soll. "Kind allein mit Eltern" ist so was von unnatürlich für uns Menschen (wissenschaftlich gesprochen, nicht wertend gemeint), dass es glaube ich zwangsläufig zu Problemen führen muss.

Hier ist es ja ähnlich. Ich betreue Kurzen selber und arbeite von zuhause aus. Viel Spannung konnten wir mit dem einen Krippentag rausnehmen, ich versuche ihn wenn möglich täglich mit Gleichaltrigen draussen spielen zu lassen, einen Tag ist er mit Papa unterwegs, einen Tag bei den Grosseltern. Zudem kommt ein älteres Mädchen aus dem Quartier mehrmals nach der Schule mit ihm spielen.

Aber das Grundbedürfnis ist das selber organisierte, unstrukturierte, ungeführte Spielen mit anderen Kindern. Versuche irgendwie, ihm zu einem Maximum davon zu geben.
"Es geht nicht darum, andere Meinungen „nicht auszuhalten“.
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humeli
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von humeli »

svyama hat geschrieben:hallo frauen, ich war bisher nur stille mitleserin, möchte euch aber jetzt auch mal um rat fragen. es geht um das thema alleine spielen können.
unser sohn, einzelkind, wird im märz 4 jahre alt und kann so gut wie gar nicht alleine spielen, also max. 5-10 Minuten am morgen nach dem aufstehen und das wars dann für den rest vom tag. er macht z.b. gerne puzzles oder möchte den halben tag nur mit seinen baggern spielen, aber eben nur nicht alleine... wir haben ein grosses haus + garten, wenn ich gerade nicht mit ihm spiele, folgt er mir jeden schritt und möchte lieber überall bei der haus-/gartenarbeit mithelfen, anstatt auch mal alleine etwas zu spielen. ich beziehe ihn auch soweit es geht mit ein, aber ganz alles kann und darf er eben trotzdem noch nicht helfen in seinem alter.
ich weiss nicht, wie ich es angehen soll...im august kommt er in den kiga und ich möchte schon, dass er nun etwas selbständiger wird und nicht nur an "meinem rockzipfel" hängt. er braucht auch extrem viel aufmerksamkeit, ist tagsüber sehr laut und brüllt abends auch ständig drein, wenn ich zu meinem mann etwas sagen will oder umgekehrt.
wer kann mir weiterhelfen? danke!
Wäre ein halber Tag Spielgruppe etwas? Täten ihm und dir gut und wäre eine gute Vorbereitung für den Kiga, gerade weil er ja Einzelkind ist und das Zusammensein und Zusammenspielen mit andren Kindern nicht so gewohnt ist (nicht wertend gemeint, gell!).
Üses Ranggifüdli (21.03.2007)
Üses Fägnäschtli (23.09.2008)
Üses * im Härze (März 2006)

MIR SI UNÄNDLECH STOUZ UND MEGA DANKBAR :D!

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