guten morgen allerseits
nach langer zeit des stillen mitlesens auch wieder was von mir.
bei uns gab es die letzten wochen viele termine auf der eb. nach dem ersten gespräch habe ich euch ja noch berichtet. danach folgten einige termine für einen leistungstest und dann die auswertung, was sehr spannend war. im sprachlichen bereich schnitt s. sehr gut ab, weit über dem altersschnitt. auch in den bereichen logik und wahrnehmung legte er super ergebnisse vor. bei einem einzigen test war auffällig dass er viel schlechter abschnitt, da meinte die psychologin sein perfektionismus und die Graphomotorik hätten ihn da ausgebremst. da er alles ganz genau erledigen wollte kam er nur langsam voran.
sie hat dann noch test angehängt die ins emotionale/soziale gingen. da konnte er positive gefühle besser benennen als negative. sie zeigte ihm zum beispiel ein bild, das eine situation mit 6 personen zeigt und er sollte erklären was er sieht, wie es diesen menschen geht etc. bei dem test wurde dann sehr schnell seine überforderung offensichtlich. sowas ging gar nicht.
schlussendlich zeigte uns die psychologin noch so ein tolles auswertungsblatt zu einem autismusspezifischen fragebogen, den mein mann und ich ausgefüllt haben. da müssen in den jeweiligen bereichen soundsoviele kriterien erfüllt werden um einen dringenden verdacht aufzuweisen. wir lagen jedenfalls mit unserer einschätzung von s. bei jedem der bereiche über der erforderlichen kriterienanzahl...
nun hat die psychologin und überwiesen und am nächsten ort folgen dann die autismusspezifischen abklärungen. somit haben wir nun mal 4-6 wochen pause, so lange dauert es schätzungsweise bis wir dann am nächsten ort die ersten termine erhalten.
beim thema schule wird aber nach wie vor die tolle psychologin von der eb unsere ansprechspartnerin bleiben.
nachdem sich nämlich die anrufe der lehrerin wieder gehäuft haben, habe ich vorgeschlagen das gespräch zu suchen. vorgestern war es soweit, die if-lehrkraft, die klassenlehrerin, die psychologin, mein mann und ich sassen zusammen um mal zu schauen was man so machen könnte. die psychologin hat ihre ergebnisse präsentiert. kognitive fähigkeiten vorhanden, probleme/auffälligkeiten in der wahrnehmung seien vorhanden.
war sehr interessant das gespräch, bei der if-lehrkraft meine ich im gesichtsausdruck gesehen zu haben dass sie versteht, erahnt in welche richtung da noch weitere abklärungen folgen. bei der klassenlehrerin eher unverständnis, dauerndes kopfschütteln.
die psychologin versuchte immer wieder da den blickwinkel zu korrigieren. es geht nicht drum was er tut sondern wieso, dass diese verhaltensweisen aus einer überforderung (bei sozial schwierigen situationen oder bei fehlender struktur) oder einer unterforderung (langeweile durch repetieren von bereits gelerntem) kommt.
jedenfalls wurden einige punkte festgehalten. so darf mein sohn jederzeit, wenn es im klassenraum nicht gut geht zur if-lehrkraft ins zimmer, er muss bereits gelerntes weniger repetieren (zu einem thema vielleicht nur 5 statt 8 blätter erledigen) etc.
zudem hat das gespräch dazu geführt, dass die psychologin eine verordnung für sonderunterricht ausfüllt. so kann sich die if-lehrkraft gezielt um meinen sohn kümmern anstatt wie bisher nur wenn sie da mit der ganzen klasse arbeitet.
gut fand das gespräch statt, wieviel es wirklich brachte in bezug auf die klassenlehrerin weiss ich nicht. gestern habe ich nochmals mit der psychologin gesprochen und sie meinte auch sie wisse nicht wieviel da wirklich ankam. sie habe halt wirklich einfach versucht den blickwinkel etwas zu verändern und sie glaube es hätte auch nix geändert, wenn wir da schon eine diagnose hätten vorlegen können.
ich bin jedenfalls froh, dass im sommer ein lehrerwechsel kommt und hoffe dass wir bis dahin dann mit den abklärungen komplett durch sind und von anfang an anders informieren können.
@Svalbard
ich habe schon ab und zu gedacht, dass unsere schulsituation nicht einfach ist aber was ich von dir lese toppt echt alles. unglaublich was bei euch abgeht.*dirkopfschüttelndmeinbeileidaussprech*
@trocken werden
war bei uns übrigens auch n grosses thema, sohnemann liess sich da gar nicht stressen alles belohnen/versuchen/motivieren brachte nix. er hats dann noch kurz vor kindergarteneintritt geschafft...
@fahrrad fahren
auch dies ein leidiges thema bei uns. sobald ich das fahrrad auch nur erwähne, bricht ne welt zusammen und er beginnt zu weinen. er hat da richtig panische angst davor. ein fahrrad hat er eigentlich mal bekommen, das ist mittlerweile viel zu klein... sein laufvelo liebte er aber da war er dann mit so 6 oder 7 jahren definitiv zu gross...
@aryu
weiss ja nicht ob du hier nochmals reinliest aber falls ja hier noch meine gedanken dazu. es klingt so als wäre zu beginn des kurses eine straffere struktur da. vielleicht empfindet er am schluss keine müdigkeit/erschöpfung sondern langeweile oder weiss nicht was tun weil ihm eine klare aufgabe fehlt. vielleicht wäre es auch einen versuch wert ihm nach dem spiel gegen ein anderes kind nochmals aufgaben zu geben, die er lösen kann.
ansonsten finde ich das mit dem pad aber auch eine gute lösung wenns ja anscheinend funktioniert.
@bücher
bin momentan am stöbern was ich zum thema lesen möchte. nur gibt es so viele bücher, die meisten klingen spannend, ich weiss gar nicht wo beginnen.
was habt ihr gerne gelesen, könnt ihr sehr empfehlen?
dann noch etwas das ich heute gefunden habe. vor kurzem wurde zum down-syndrom-tag ein video veröffentlicht in dem betroffene einer werdenden mutter gut zureden, versuchen ängste zu nehmen. den gedanken hat eine blogerin zum weltautismustag aufgegriffen und statements gesammelt. fand ich ganz schön zu lesen:
https://quergedachtes.wordpress.com/201 ... -positive/
so genug für heute von mir. in letzter zeit war alles bisschen turbulent bei uns aber ich hoffe ich schaffe es nun wieder öfters hier nicht nur mitzulesen sondern auch mitzuschreiben....