Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

dreimäderl hat geschrieben: quasi noch im morgenrock und lockenwickerli mit wallholz in der hand bei mir auf der matte gestanden sind
:lol: :lol: :lol: , danke für den Lacher! Ich sehs grad vor meinem geistigen Auge.
dreimäderl hat geschrieben:STILLER STUHL!!!!!!!!!!!!!!!!
Da gabs doch mal so eine Sendung (bei RTL?). Die Super-Nanny! Die hatte auch so stiller Stuhl-stille Ecke-stiller weiss Gott was-Ideen. Da hat die Lehrerin wohl zu viel Super Nanny geschaut :lol: ! Nein im Ernst, das geht gar nicht, völlig daneben. Wobei das hier ja offenbar mehrere Eltern finden, da denke ich, könnte man durchaus mal einen Vorstoss wagen ohne Angst vor negativen Konsequenzen für das eigene Kind. Wenn 80% der Eltern von Kindern einer Klasse geschlossen auftreten, sollte die Lehrerin vielleicht merken, dass sie diejenige ist, die auf dem Holzweg ist oder?
Chline Maa 2011
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Krispy
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Krispy »

Naja, ich finde die Stille-Ecke gar nicht so schlimm, da kann das Kind etwas Auszeit nehmen, positiv betrachtet, wieso sind immer alle so dagegen? Aber das ist ja hier nicht das Hauptthema. Und mit 20 Kindern im Raum, die sich so lange so stark konzentrieren müssen, ist ja auch logisch, dass mal einer nicht mag und dann "stört". Statt geschlossen aufzutreten würde ich eher mit der LP zusammen alternativen suchen, also selber für das "Problem" andere Lösungen vorschlagen.
1. Wann muss das Kind auf den Stillen Stuhl.
2. Wie lange und was macht es da.
3. Lösungsvorschläge bringen, für 1.

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

@Krispy:
Ich finde "Auszeiten" oder das "sich mal sammeln" auch nicht per se schlecht. Besonders bei älteren Kindern, mit denen man schon gut kommunizieren kann, finde ich es durchaus sinnvoll, während einer Auseinandersetzung mal eine Pause zu machen und jeder verzieht sich in sein Zimmer, um mal kurz seine Gedanken zu ordnen.

Bei einem Kleinkind hingegen finde ich das so fast unmöglich. Ein Kleinkind das z.B. täubelet oder etwas umherwirft in die stille Ecke (z.B. einen Treppentritt oder eine Zimmercke) oder in die Auszeit (also ins Zimmer oder die Toilette) zu "sperren", ist für mich ganz klar eine Strafe und erst noch für etwas, das für ein Kind in diesem Alter einfach normal ist. Für mich weder nachvollziehbar, noch möchte ich dies selbst umsetzen.

Aber es mag durchaus einen Unterschied machen, ob wir von zu Hause oder der Schule sprechen und eben, vom Alter der Kinder und ganz besonders von der Art der wirklichen Umsetzung. Da gehe ich mit dir einig.

Eine Schulbank in einer separierten Ecke, die den Kindern dazu dient, in Ruhe zu arbeiten, wenn sie sich schwer konzentrieren können ist etwas anderes, als ein Kind blossstellend in ein Schäm-di-Eggli zu schicken oder? Da macht es dann auch keinen Unterschied, wenn man es "stiller Stuhl" nennt.

Und im von dreimäderl geschilderten Fall wurde das Gespräch mit der Lehrperson ja bereits gesucht, sie ist offenbar einfach uneinsichtig und hat sogar eingeräumt, dass es sich um ein Schäm-di-Egli handelt. Missverständnisse also ausgeschlossen. Insofern sehe ich nicht ein, warum sich Eltern in einem solchen Fall nicht zusammenschliessen sollen. In diesem Einzelfall wäre das für mich eine absolut gangbare Lösung.
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Sanoe
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Sanoe »

abigail hat geschrieben: Aber das meine ich nicht damit. Wenn du dir als Elternpaar oder Elternteil überlegen musst, ob du jetzt vielleicht lieber doch nichts sagst, damit dein Kind nachher nicht noch mehr leidet und dann eben das "Schäm-di-Eggli" oder sonst ewas in Kauf nimmst - verkehrte Welt!
Dazu muss ich erstmal eine krasse antwort geben, auch wenn dann alle gegen mich sind :wink:
das ist KEINE verkehrte welt, sondern goldrichtig! eltern sollten sich IMMER dreimal überlegen, ob sie bei betreuungspersonen (oder lehrern, etc) 'für' ihr kind intervenieren. wenn eltern sich vorher gut überlegen, ob das überhaupt gescheit ist, wären viele probleme gelöst!
ich selber habe ab jugendlichem alter viel mit kindern gearbeitet im rahmen eines freizeitvereins. mit kindern und jugendlichen kam ich immer super klar. aber muss hier jetzt mal klar und deutlich was festhalten: eltern sind die obermühsamste menschengattung überhaupt!!! (nehme mich selber da jetzt gar nicht aus, gell.)
ich finde, alle eltern sollten mal 'auf der anderen seite stehen', als betreuer von fremden kindern. das täte dem gegenseitigen verständnis wirklich gut.

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Krispy
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Krispy »

Hehe Sanoe, bin totaaaal deiner Meinung (einmal)!!!
Jeder schaut für sein Gärtchen! Ich rede nicht anderen Mütter rein und nicht anderen Betreuungspersonen. Ihr Reich, ihre Regeln.
Klar darf ich nachfragen, aber generell mal akzeptieren, was gemacht wird.

Blini
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Blini »

Krispy hat geschrieben:Ich rede nicht anderen Mütter rein und nicht anderen Betreuungspersonen. Ihr Reich, ihre Regeln.
Andere Mütter und andere Betreuungspersonen sind zwei paar Schuhe.
Andere Betreuungspersonen - aber immer noch MEINE Kinder.
IHRE Regeln: Es gibt Grenzen. Wo die angesetzt werden, mag subjektiv sein. Diskutiertes In-die-Ecke-stellen-zum-Schämen überschreitet meine und GsD auch offensichtlich die ganz vieler anderer Eltern. Das ist erniedrigend und damit psychische Gewalt.
Nachdenken vor der Intervention, persönliches Gespräch/Klärung suchen, ja. Aber ich signalisiere doch meinem Kind nicht, dass andere mit ihm machen können, was sie wollen!
Wären es bei physischer Gewalt immer noch ihr Reich, ihre Regeln? Ich denke wohl nicht.


Und OT in puncto Intervention: Ich habe mit fachlicher Lehrerausbildung zu tun. Und da stellen sich mir sehr oft die Haare auf. Ich denke bereits jetzt mit Graus an die Schulzeit.

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

dreimäderl hat geschrieben: nein! missverständnis! die lehrerin nennt es ausschliesslich "stiller stuhl" (schäm-eggli stammt von mir höchstpersönlich).
Das habe ich so verstanden :D . Aber es macht aus meiner Sicht keinen Unterschied, ob wir es stillen Stuhl oder Schäm-di-Eggli nennen, das wollte ich damit ausdrücken. Ausschlaggebend ist doch einzig und allein, wie es angewendet wird. Wird der stille Stuhl in Stellas umschriebenem Sinne angewendet, wär es für mich völlig ok.
Sanoe hat geschrieben:Dazu muss ich erstmal eine krasse antwort geben, auch wenn dann alle gegen mich sind
das ist KEINE verkehrte welt, sondern goldrichtig! eltern sollten sich IMMER dreimal überlegen, ob sie bei betreuungspersonen (oder lehrern, etc) 'für' ihr kind intervenieren. wenn eltern sich vorher gut überlegen, ob das überhaupt gescheit ist, wären viele probleme gelöst!
ich selber habe ab jugendlichem alter viel mit kindern gearbeitet im rahmen eines freizeitvereins. mit kindern und jugendlichen kam ich immer super klar. aber muss hier jetzt mal klar und deutlich was festhalten: eltern sind die obermühsamste menschengattung überhaupt!!! (nehme mich selber da jetzt gar nicht aus, gell.)
ich finde, alle eltern sollten mal 'auf der anderen seite stehen', als betreuer von fremden kindern. das täte dem gegenseitigen verständnis wirklich gut.
Doch das ist eine verkehrte Welt und das hat nichts mit gegen dich sein zu tun. Das ist ein Fakt! Aber vielleicht müssen wir differenzieren, um noch vom selben zu sprechen. Es gibt tatsächlich Eltern, die wegen jedem Brunz zum Lehrer/Leiter/was auch immer rennen. Genau das habe ich in einem vorherigen Posting auch als mühselig und übertrieben bezeichnet und darum geht es m.E. nicht. Da sind wir uns einig. Ich habe selbst 15 Jahre lang Kinder- und Jugendgruppen, wie du im Rahmen von Freizeitgestaltung, geleitet. Masse mir also an, diesbezüglich auch ein wenig Erfahrung zu haben (auch wenn natürlich nicht in dem Umfang, wie eine Klassenlehrkraft). Kenne also diese von dir geforderte "andere" Seite.
Krispy hat geschrieben:Jeder schaut für sein Gärtchen! Ich rede nicht anderen Mütter rein und nicht anderen Betreuungspersonen. Ihr Reich, ihre Regeln.
Klar darf ich nachfragen, aber generell mal akzeptieren, was gemacht wird.
Absolut, aber doch nicht alles! Wenn es wirklich Probleme gibt, sollten die angesprochen werden dürfen und das ohne Angst haben zu müssen, dass das eigene Kind nachher von der betreffenden Lehrperson schickaniert wird. Habe soetwas am eigenen Leib erfahren und das hat mein Leben bis ins Erwachsenenalter nachhaltig geprägt, vielleicht bin ich deshalb etwas heikel, wenn es um diese Thematik geht. Bei der Lehrpersonen aus dreimäderls Beispiel, wurde ja bereits viel unternommen. Da bin ich wirklich Blinis Meinung. Würde nämlich ein Lehrer sexuelle Nötigung als eine seiner Regeln bezeichnen, würden wir hoffentlich alle einschreiten. Wenn aber ein Kind erniedrigt, blossgestellt und vor der ganzen Klasse schickaniert wird, dann soll ich dies einfach als des Lehrers Regel ansehen? Das kann ich nicht einsehen oder gar nachvollziehen.

Aber eben, ich hoffe sehr, dass dies Einzelfälle sind und in Einzelfällen drängen sich meist auch Einzellösungen auf und sollten deshalb m.M.n. nicht verallgemeinert werden. Darum ist es wichtig, ob wir einfach allgemein sprechen oder von diesem konkreten Einzelfall. Obwohl wir jetzt schon recht vom eigentlichen Thema abgeschweift sind . . . . Aber zweifelsohne auch eine sehr spannende Thematik :wink: .
Chline Maa 2011
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Lotus
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Lotus »

hab noch nicht alles gelesen, aber die Super Nanny distanziert sich heute vom Stillen Stuhl und findet sie hätte das nicht vorzeigen sollen (Ferber-Ferbermethode kommt mir da in den Sinn :( )

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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Lotus
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Lotus »

Blini hat geschrieben:
Krispy hat geschrieben:Ich rede nicht anderen Mütter rein und nicht anderen Betreuungspersonen. Ihr Reich, ihre Regeln.
Andere Mütter und andere Betreuungspersonen sind zwei paar Schuhe.
Andere Betreuungspersonen - aber immer noch MEINE Kinder.
IHRE Regeln: Es gibt Grenzen. Wo die angesetzt werden, mag subjektiv sein. Diskutiertes In-die-Ecke-stellen-zum-Schämen überschreitet meine und GsD auch offensichtlich die ganz vieler anderer Eltern. Das ist erniedrigend und damit psychische Gewalt.
Nachdenken vor der Intervention, persönliches Gespräch/Klärung suchen, ja. Aber ich signalisiere doch meinem Kind nicht, dass andere mit ihm machen können, was sie wollen!
Wären es bei physischer Gewalt immer noch ihr Reich, ihre Regeln? Ich denke wohl nicht.


Und OT in puncto Intervention: Ich habe mit fachlicher Lehrerausbildung zu tun. Und da stellen sich mir sehr oft die Haare auf. Ich denke bereits jetzt mit Graus an die Schulzeit.
Genau so denke ich auch. Ich sitze NIEMALS auf meinen Mund. Ich suche immer das Gespräch, aber nur wenn es meine Kind tangiert...wenn jetzt irgendne Regel von mir aus gesehen doof ist, aber mein Kind damit 0 Mühe hat, würde ich es höchstens in einem Plaudergespräch mit der Kigä mal erwähnen. Würde es aber die Grenze meines Kindes überschreiten, sprich meinem Kind ANGST machen, würde ich das Gespräch darüber aktiv suchen.

Lg
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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

abigail hat geschrieben:
stella hat geschrieben:Die Frage ist, ob einen das der Aufwand und die Gefahr, dass dann das eigene Kind bei einer solchen LP unten durch ist und mehr leiden muss, wert ist. Oder aber, ob das Kind vielleicht ganz selten mal davon betroffen ist…
Das finde ich sowieso das Schlimmste. Und dass du, wo du ja selbst Lehrerin bist, eine solche Aussage treffen musst (nicht bös gemeint gel, im Gegenteil), gibt mir schon zu denken. Es kann doch eigentlich nicht sein, dass das Kind leiden muss, nur weil Eltern sich für seine Rechte wehren. Ich weiss, es gibt Eltern, die machen wegen jedem Fürzli ein riessen Aufstand und, dass das obermühselig ist, ist klar. Aber das meine ich nicht damit. Wenn du dir als Elternpaar oder Elternteil überlegen musst, ob du jetzt vielleicht lieber doch nichts sagst, damit dein Kind nachher nicht noch mehr leidet und dann eben das "Schäm-di-Eggli" oder sonst ewas in Kauf nimmst - verkehrte Welt!
Das ist halt einfach meine Erfahrung als Schülerin und auch als Mutter. Ich gehe davon aus, dass es heute immer noch LP gibt, die dann, vielleicht auch unbewusst, auf alles, was vom Kind kommt, sich achten und das dann negativ bewerten.

Eltern und Eltern
Ich erlebe wirklich beide Seiten.

Blini hat insofern Recht, als dass der Bereich zuhause in die Kompetenz der Eltern gehört, der Bereich in der Schule in die Kompetenz der LPs. (Sofern beide sich an die gesetzlichen Richtlinien halten…)
Nun gibt es aber eine Schnittmenge. Stoff wird und soll zuhause bearbeitet werden, die Schule schwappt nach Hause. Die LP führt und erzieht auch in der Schule, da kommt also der Rucksack an Erziehung und an Werten mit in die Schule. Nun ist führen in der Schule nicht ganz ohne und vor allem hat es oft eine spezielle Dynamik. Irgendwo hat mal wer geschrieben, dass es eigentlich wahnsinnig ist, 20 gleichaltrige und eine LP für 4 Stunden in ein Zimmer zu sperren..
So lange die LP sich in der Erziehung an geltendes Recht hält, solange kann man als Eltern wenig sagen. Höchstens eben mal ein eher belangloses Gespräch suchen. Es ist in der Kompetenz der LP, einen stillen Stuhl einzurichten (gilt als gängige Erziehungsmethode vom Triple P… ist also nicht gesetzwidrig….

Wir wissen nicht, ob in Drümodis Beispiel es sich um eine besonders "schwierige" Klasse handelt, ob die LP nach anderen Massnahmen suchen musste, weil es sonst nicht funktioniert hat. Wir wissen nicht, ob die LP z.B. eine Beratung hat, wie sie die Klasse führen könnte. Wir haben von den Umständen KEINE Ahnung. Wir wissen auch nicht aus erster Hand, wie das nun wirklich genau war.

Eltern und Eltern zum zweiten
Es gibt sie, die Eltern, die im Gespräch mit mir als LP ALLES fragen können und es ist IMMER konstruktiv und wohlwollend.
Es gibt aber auch die Eltern, die wegen jedem Sch* anrufen und ALLES in Frage stellen und dies eben auf eine negative Art mit einer misstrauischen Grundhaltung.
Einfach nur ein Beispiel aus meinem Alltag…
Ich habe diverse, relativ schwierige, laute, zum Teil gemeine Buben in der Tagesschule. Mit denen habe ich nun bald eine 3-Jährige Geschichte, wir funktionieren ohne Strafe, ich habe ein strenges Regime.
Letztens hat einer dieser Buben einen anderen dauern provoziert. Ich habe mehrmals eingegriffen und das gestoppt. Es ging weiter, bis soweit, dass dieser provozierende Bub die Hand erhoben hat, weil der den anderen schlagen wollte. Ich bin sofort dazwischen und habe ihn am Arm fest gehalten, so dass er nicht zuschlagen konnte. Dabei habe ich gesagt: "Hör auf zu schlagen! Nimm ein Buch und gehe dem anderen aus dem Weg!" (Streithähne möglichst schnell trennen…)
Zuhause hat dieser Bub dann seiner Mutter gesagt, ich hätte ihn GROB am Arm angefasst und ihn ganz doll rumgerissen. Telefon kam postwendend, die Mutter hat mir gedroht, dass sie die Schulleitung einschalten würde, dass sie mich anzeigen würde. Sie hat nicht einmal nach gefragt.
Nach der ersten verpufften Wut konnte ich dann aber kurz meine Sicht schildern, habe dann gesagt, ich fände es gut, wenn sie die Schulleitung einschalten würde oder eine Anzeige machen würde, so dass von aussen geklärt werden könne, ob ich fehlbar sei.
Sie wurde sehr leise, hat sich bei mir entschuldigt und gut war.
Solche Beispiele sind leider hier an der Tagesordnung. Eine solche Mutter will ich nicht werden.
Ich finde es immer gut, wenn Eltern mit mir in Kontakt sind und sie dann freundlich nachfragen, warum ich etwas tue oder eben nicht...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Sanoe
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Sanoe »

Wegen jedem Klacks zum Lehrer rennen: Das tut eben niemand bewusst, die Eltern, die das machen, finde eben, das diese Dinge wichtig sind und kein Klacks. Deshalb sollte man sich selber auch an der Nase nehmen, finde ich, und überlegen, ob das jetzt von aussen gesehen ein Klacks sein könnte oder nicht (auch wenn es einem selber jetzt total wichtig und weltbewegend vorkommt).

Was ganz was anderes. Mache mir gerade Gedanken über das Thema 'ist nicht schlimm'. Sollte man ja heutzutage nicht mehr zu Kindern sagen, um ihnen ihre Gefühle nicht abzusprechen. Gut und schön. Andererseits wäre es mir wichtig, dem Kind mitzugeben, den kleinen und grossen Widrigkeiten des Lebens mit Gelassenheit begegnen zu können. 'Oh nein, dem Legomännchen ist der Kopf abgefallen - eine Katastrophe!' ist ja auch keine Lösung. Wie also diesen Spagat schaffen? Habe mir überlegt sowas wie 'Ich weiss, für dich ist das jetzt ärgerlich, aber das kann man doch wieder dranstecken/passiert halt/wird schon wieder/...'
Was meint ihr so zu diesem Thema?

humeli
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von humeli »

@Stella: Solche Dinge zehren... Finde es super, wie Dus handhabst und machst :)!!
Üses Ranggifüdli (21.03.2007)
Üses Fägnäschtli (23.09.2008)
Üses * im Härze (März 2006)

MIR SI UNÄNDLECH STOUZ UND MEGA DANKBAR :D!

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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

Sanoe
Ich meine mal, irgendwo gelesen zu haben, dass man für solche kognitiven Leistungen schon ein gewisses Alter haben muss. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr sind sie gebeutelt von ihren Gefühlen.

Ich finde es halt wichtig, dass ich in einem solchen Fall weder bagatellisiere noch selber hypere. Ich höre mir dann ame Pfunzis Lamento an und bewerte es einfach nicht.

Jetzt, in Pfunzis Alter sage ich gegen Schluss dann schon mal: "Hey, überleg doch mal! Es ist ein Playmotoggeli! Die Haare sind ab, du findest sie nicht wieder…. Im Vergleich zu "xy schlimmes Ereignis" wie schlimm ist das nun wirklich für dich, wenn du darüber nachdenkst!??"

Drümodi
Weisst du, ich gebe nichts auf eine Gruppe von Müttern. Hier vor Ort hat eine Gruppe von Müttern bald mal JEDEN Klassenlehrer rausekeln wollen…
Fakt ist, auch du weisst es nicht als Direktbetroffene, darum… Offenbar kommen verantwortliche Leute zum Schluss, dass es so schlimm nicht sein kann...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Blini
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Blini »

@dreimäderl
Kann da nicht mal die Schulinspektion oder eine übergeordnete Stelle nachprüfen, wenn so viele Beschwerden kommen? Wegen der Lehrerausbildung: Ich denke mir oft, dass es entweder jemand in sich hat, mit Kindern umzugehen, oder eben nicht. Die Theorie hilft letzten Endes auch nur denen, die ein Grundverständnis, ein "Talent" mitbringen, dann kann man davon profitieren. Ansonsten kommt eben so was raus.

@sanoe
In dem von Dir geschilderten Beispiel, Kopf lässt sich wieder anmachen, würde ich auch erklärend sagen, das ist nicht schlimm, weil schau, den können wir wieder dranmachen. Ansonsten ist für die Kinder ja tatsächlich alles und gerade in dem Moment total schlimm, wo sie das konstatieren. Ich sage ganz oft (ehrlich gemeint) "Ich kann Dich verstehen", und versuche dann je nach Situation einen Lösungsvorschlag zu finden, zu erklären oder einfach nur zu trösten. Bsp.: Junior (3) mag im Moment nicht das Motiv auf seinen Vorhängen beim Schlafen sehen - wieso, hat er mir nie erklärt, aus meiner Perspektive ist das natürlich nicht schlimm, aber dann mache ich sie eben auf und er sieht sie nicht. Er mag ebenfalls beim Schlafen auch die auf der entgegengesetzten Seite angebrachte (grosse) Bastelei aus Papier nicht mehr sehen, die da hängt, seit er ein Papier ist. Ebenfalls für mich nicht schlimm, aber ich drehe Kissen um, sodass er nun Richtung (geöffnetem) Vorhang schaut beim Schlafen. Manchmal, etwa wenn etwas kaputt gegangen ist, hilft einfach nur Trösten. Das ist wohl der Frust, den sie auszuhalten lernen müssen. Aber Du musst es ja nicht relativieren, auch nicht ablenken, einfach nur da sein. Damit werden die Kinder nicht nur ernst genommen, sondern sehen auch, dass man ihnen nicht jede Trauer, jeden Frust abnehmen kann, sondern dass das zum Leben dazu gehört.
Edit: Wenn ich es nicht verstehe (verstehen mag), heisst es dann "ich glaube dir, dass …, aber …" Keine Ahnung ob das pädagogisch wertvoll ist, nachdem ich dann ja relativiere? Also z.B. "ich glaube dir, dass du jetzt lieber xy machen möchtest, aber wir müssen vorher z machen". Hm oder gibt's da doch keinen grossen Unterschied?
Zuletzt geändert von Blini am Di 14. Jan 2014, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.

Blini
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von Blini »

@uneins sein in Bezug auf Erziehungsmethode
Ich durfte mir heute von GG anhören, dass wir mit dem "Kuschelkurs" nun aufhören müssen. Er fand allerdings keine Antwort darauf, weshalb es bei mir ("Kuschelkurs" :wink: ) funktioniert, dass sich Junior dann doch friedlich an den Tisch setzt, und bei ihm (entnervtes Anfahren) nicht :mrgreen: :lol: . Und dass letzteres Verhalten die Situation nur eskalieren lässt. Ich glaube, ich versuche es öfters mit solchen Gegenfragen, vielleicht geht ihm irgendwann auch das :idea: an.
Junior fragte mich übrigens danach, weshalb der Papa schreit. Das möge er nicht so :lol:

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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

dreimäderl hat geschrieben:ja das ist dann wohl der offizielle grundtenor, weshalb auch lehrer die offensichtlich im falschen beruf sind unter denkmalschutz stehen. es ist ja niemand dabei ausser lehrerin und kinder und solange sie weder missbraucht noch misshandelt werden, wird das ein hirngespinst einer meute aufgebrachter mamis sein die nichts besseres zu tun haben als lehrer zu verunglimpfen. dass es nicht wenigen kindern in ihrer klasse komplett abgelöscht hat nachdem sie als potentiell schwererziehbare tag für tag einer drillmasterin ohne empathie gegenüber sitzen (als ERSTklässler...) wird natürlich auch vom mütterrudel zusammenfantasiert. es ist ja nicht nur der stille stuhl, es gibt ganz viel andere unglaubliche begebnisse die von ihrer unfähigkeit im umgang mit kindern zeugen, aber der alleine würde reichen: was lernt mein kind vom stillen stuhl? unsolidarisch gegenüber anderen kindern zu sein die fehler machen. zu lernen dass fehler ausgegrenzung und auslachen zur folge haben. traurig. wieso sind die in der lehrerausbildung nicht weiter? sie ist ja frisch ab presse. werden solche instrumente wirklich noch aktiv gelehrt oder hat die dame auf eigene faust einen ratgeber der sorte "wie halte ich mein kind kurz und klein" studiert?
Ich bin da ganz deiner Meinung.
Sanoe hat geschrieben:Wegen jedem Klacks zum Lehrer rennen: Das tut eben niemand bewusst, die Eltern, die das machen, finde eben, das diese Dinge wichtig sind und kein Klacks. Deshalb sollte man sich selber auch an der Nase nehmen, finde ich, und überlegen, ob das jetzt von aussen gesehen ein Klacks sein könnte oder nicht (auch wenn es einem selber jetzt total wichtig und weltbewegend vorkommt).


Es ist klar, dass das eigene Problem für einen selbst immer grösser und wuchtiger ist, als für andere. In Anbetracht dessen, dass gerade in dieser Minute viele Mamis auf dieser Welt nicht wissen, was sie ihren Kindern heute zu essen geben sollen, sind quasi alle meine Probleme Klackse. Und jetzt? Habe ich nicht das Recht, trotzdem als Mensch ernstgenommen zu werdne? Dass gewisse Eltern einfach das Mass verloren haben und ihre Kiddies durch und durch in den Himmel heben, wird ja von keinem abgestritten. Nicht nur in diesem Bezug fehlt es vielen einfach am gesunden Menschenverstand. Es sollte, nein muss möglich sein, dass sich Eltern aber weheren können und auch ernstgenommen werden.
stella hat geschrieben:Drümodi
Weisst du, ich gebe nichts auf eine Gruppe von Müttern. Hier vor Ort hat eine Gruppe von Müttern bald mal JEDEN Klassenlehrer rausekeln wollen…
Fakt ist, auch du weisst es nicht als Direktbetroffene, darum… Offenbar kommen verantwortliche Leute zum Schluss, dass es so schlimm nicht sein kann...
Diese Antwort macht mich grad mega traurig :cry: . Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man etwas abstumpft oder abstumpfen muss, wenn täglich oder wöchentlich eine Horde Mütter mit einem Brunz-Problem vor der Tür steht. Aber ich finde es wirklich tragisch, wenn daraus dann die Schlussfolgerung kommt "auf eine Gruppe von Müttern gebe ich nichts". Ich würde hier schon erwarten (auch wenn es mühsam ist), dass die Problematik wenigstens mit offenen Ohren angehört wird. Was, wenn mal wirklich was ist? Ich habe ja die Hoffnung Stella, dass du das nicht ganz so krass umsetzt, wie es nun da steht?
Sanoe hat geschrieben:Was ganz was anderes. Mache mir gerade Gedanken über das Thema 'ist nicht schlimm'. Sollte man ja heutzutage nicht mehr zu Kindern sagen, um ihnen ihre Gefühle nicht abzusprechen. Gut und schön. Andererseits wäre es mir wichtig, dem Kind mitzugeben, den kleinen und grossen Widrigkeiten des Lebens mit Gelassenheit begegnen zu können. 'Oh nein, dem Legomännchen ist der Kopf abgefallen - eine Katastrophe!' ist ja auch keine Lösung. Wie also diesen Spagat schaffen? Habe mir überlegt sowas wie 'Ich weiss, für dich ist das jetzt ärgerlich, aber das kann man doch wieder dranstecken/passiert halt/wird schon wieder/...'
Was meint ihr so zu diesem Thema?
Ich finde es wichtig, Kinder ernst zu nehmen. Und es kommt für mich auch sehr darauf an, wie man "nicht so schlimm" sagt und betont. Das: "jetzt tue nid so blöd, das isch jetzt würklich nid schlimm" kommt ander an als "ou, hesch dr weh do? Chum zeig emol, ah hesch Glück gha lueg, es isch nid so schlimm".

Wenn ein Kind fällt und weint, macht es ihm ganz offenbar etwas aus, für das Kind ist es dann tragisch, auch wenn wir Erwachsenen das nicht so nachvollziehen können. Und ich unterschreibe da bei Stella. Das Alter der Kinder hat bestimmt Einfluss. Ein sehr kleines Kind kann eher noch schlechter damit umgehen als ein älteres Kind.

Wobei ich schon auch denke, dass die Erwachsenen es etwas steuern können. Fällt mein Kind und ich reagiere mit Angst/Schock/Geschrei, wird mein Kind vermutlich das gleiche tun. Fällt es und ich schaue erst mal, wie es reagiert und warte ab (ausser natürlich es ist erkennbar, dass etwas Schlimmeres passiert sein muss - klar), ist "der Aufstand" in der Regel klein bis gar nicht. Ämel bi eus :D .
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bätschi
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von bätschi »

Ich weiss,dass ich nun wiedermal auf sehr viel Gegenwind stosse,aber egal...!Ich verstehe nicht ,dass man wegen dem "stillen Stuhl" so ein " Theater" machen kann ! Psychische Gewalt :roll: :shock: ,ja also wenn man daraus so eine grosse Sache machen kann,dann haben wir wirklich keine grossen Probleme!! Jede(r) soll sein Kind erziehen wie es für sie stimmt ,aber halt "draussen" weht ein anderer Wind und das müssen die Kinder auch lernen!
War auch schon einige Male nicht einverstanden ,mit den Strafen ,die mein Sohn bekommen hat! Ich habe ihm das auch gesagt,aber gleichzeitig auch,dass es in der Schule nun halt so ist und er halt die Strafe nun machen muss!Er hat es überlebt! :wink:
Das heisst aber nicht,dass ich mich nicht für mein Kind einsetze,wenn ich das Gefühl habe ,es sei nun wirklich sehr ungerecht behandelt worden!Aber wegen jeder Lappalie renne ich sicher nicht zur Lehrerin!
Das Leben ist kein Zuckerschlecken und ich finde,man hilft dem Kind nicht,wenn man es zu Hause in Watte packt!

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F. Scarpi
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von F. Scarpi »

Eine stille Mitleserin meldet sich :wink:

bätschi, ich finde definitiv nicht, dass der Stille Stuhl eine Lappalie ist, und schon gar nicht in der Schule.

Zitiere hier dreimäderl
was lernt mein kind vom stillen stuhl? unsolidarisch gegenüber anderen kindern zu sein die fehler machen. zu lernen dass fehler ausgegrenzung und auslachen zur folge haben.
Schön gesagt!!
Strafen, die ausstellen und blossstellen und Hierarchien innerhalb einer Kindergruppe herstellen (manche sind zwangsläufig viel auf dem stillen Stuhl, andere nie), unterminieren das Selbstwertgefühl der Kinder, ihre Solidarität und ihr Mitgefühl.

Aber dann wieder mit den Schlagworten "Sozialkompetenz" und "Selbstkompetenz" kommen!
Was bedeuten die eigentlich??
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abigail
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von abigail »

Bätschi:
Du hast was ganz falsch verstanden, scheint mir. Nochmal: keine hier drin hat behauptet, es gäbe diese Eltern nicht, die wegen jedem Mist zur Schule/Lehrerin/Leiter usw. rennen. Kein Thema! Auch aus meiner Sicht kann man es übertreiben!

Es geht auch nicht darum, dass eine Lehrerin keine Strafen verhängen darf, wenn sie das für sich gut findet. Wenn mein Kind nachsitzen, eine Strafseite schreiben oder dem Abwart helfen muss zur Strafe u.ä., wär das für mich absolut ok! Was aber nicht ok ist, ist dieser stille Stuhl im Sinne von das Kind blosstellen!

Was lernt denn das Kind deiner Meinung nach dabei, wenn es blossgestellt, erniedriegt und von der Klasse ausgelacht wird? Inwiefern hilft ihm das für sein Leben da draussen?
bätschi hat geschrieben:Das Leben ist kein Zuckerschlecken und ich finde,man hilft dem Kind nicht,wenn man es zu Hause in Watte packt!
Jedem das seine. Du erachtest das, was wir hier in diesem Thread diskutieren ganz offenbar als in Watte packen. Für uns ist das eben der Weg, mit dem wir unsere Kinder hoffen, bestmöglich auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten. Am Ende wollen wir für unsere Kinder alle das Selbe, nur versuchen wir es mit andern "Methoden".
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stella
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Re: Erziehung ohne Strafen und Lob - Umsetzung im Alltag

Beitrag von stella »

abigail
Ich tue das Problem, welches Drümodi hier geschildert hat, nicht verharmlosen. Sie wird etwas unternehmen können, wenn sie ein Kind bei dieser LP in der Schule hat.

Die anderen Mütter haben sich ja zusammen geschlossen. Auch hier wissen wir nicht, was bereits alles an Massnahmen umgesetzt wurde.
Es ist schlicht nicht mein Problem... Ich habe geschildert, wie der Dienstweg ist, wenn Frau betroffen ist... Voilà!
Selber traue ich nur und ausschliesslich MEINEM Eindruck.
Ich habe selber schon erlebt, dass ich von einer Gruppe Mütter massiv angegangen wurde. Die wollten mich weg haben... War sehr, sehr unangenehm. Ich habe aber seit da 15 Jahre erfolgreich Realschule unterrichtet. So schlecht kann ich also nicht sein...
Vielleicht verstehst du meine Optik...

Sanktionssysteme in der Schule
In der Tat... Die Welt funktioniert eher so, dass Strafen ausgesprochen werden, dass Konsequenzen getragen werden müssen, manchmal sinnvollere, manchmal weniger sinnvolle...
Meine Frage ist halt schon, was tun? Die Systeme bei meiner Tochter in der Schule sind ALLE anders als zuhause und sie sind weder förderorientiert noch nachhaltig. Bei den fehlbaren Kindern bessert sich NICHTS. Und nun!?!?
E Blätz weit muss mein Kind da durch, ansonsten muss ich es selber unterrichten... Oder wie seht ihr das!?!?!?
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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