"früher" Schuleintritt.

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Ups...
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Ups... »

BettyBossy hat geschrieben: Wirklich :shock: :shock: :shock: ???!!! Zum Glück nicht!!!!!! Ja, die Kinder sollen lernen ihre Konzentrationsspanne zu verlängern, aber noch vieeeel wichtiges dazu.

Konflikte friedlich ohne Einmischung von Erwachsenen lösen, alleine Freundschaften schliessen, mit anderen Kindern zusammen spielen, malen, schneiden, Schuhe binden, auf einem Bein hüpfen usw. usw. usw.
hmmm... ausser Schuhe binden kann das mein Kleiner schon - muss er jetzt nicht mehr in den KiGa?

Sunne12
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Sunne12 »

Im Kt Bern war es vorher auch so,dass die Kids zwischen 1-2 Jahre später eingeschult wurden. Logisch ist das dann für meine Generation unglaublich,wenn sie ihre eigenen Kinder so viel früher schicken sollen! Gerade im Kt Bern war in der Abstimmung noch speziell,dass Berner Eltern ihre Kis PROBLEMLOS ein Jahr zurückbehalten dürfen. Als Begründung reicht die subjektive Sicht der Eltern resp. es braucht gar keine. Wieso? Weil man wusste,dass die Abstimmung sonst chancenlos gewesen wäre.
Leider finde ich, hat diese leidige Diskussion Parallelen zu "stillst du oder gibst du Schoppen" oder "impfen oder nicht"
Es soll doch jeder so machen wie er will und natürlich auch nach den jeweiligen Vorschriften im Wohnkanton. Denn der Kantönligeist hat auch hier noch nicht ausgedient ;-)
Übrigens ist mein Sohn nächsten Sommer auch 4 Jahre und 1 Monat. Momentan würde ich ihn wohl schicken-allerdings mit Bauchflattern. Aber wenn ich das nicht täte,dann hat mir niemand was reinzureden - denn ich bewege mich innerhalb der staatlichen Grenzen!

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Ups...
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Ups... »

@Sunne12

ja, du hast recht - ein kleiner Hinweis (ohne darauf dich zu meinen)


nicht immer entscheiden Eltern nach dem Besten für das Kind - sie wollen es ja - aber es ist nun mal nicht immer so, dass es dann auch für das Kind das Beste ist... manchmal kann eben ein unparteiischer Dritter besser beurteilen... (auch wenn Mami dann sehr gekränkt ist)

Sunne12
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Sunne12 »

Ja das stimmt auch ups....
Aber ist wirklich jede Entscheidung die wir im scheinbaren Interesse des Kindes getroffen haben, auch eine solche?! Also ich kann mich nicht rühmen noch nie eine Entscheidung getroffen zu haben,die eigentlich vor allem meinem Besten dient.
Beispielsweise finde ich persönlich die sechs Monate stillen extrem wichtig. Ich weiss dass es viele gibt,die sich den Stress mit Abpumpen auf der Arbeit ersparen wollen und abstillen. Ich finde das nicht gut und würde das nicht machen,weil ich es nicht als das Beste für mein Kind empfinde.
Aber ich bin mir eben bewusst,dass das Andere anders sehen und das stört mich nicht...

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Ups...
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Ups... »

Sunne12 hat geschrieben:Ja das stimmt auch ups....
Aber ist wirklich jede Entscheidung die wir im scheinbaren Interesse des Kindes getroffen haben, auch eine solche?!
Dein Beispiel mit dem abstillen wegen dem Arbeiten ist keine Entscheidung, die FÜR das Kind getroffen wurde - die ist ganz klar fürs Mami getroffen....
Wobei immernoch nicht abzustillen nach sagen wir 1 Jahr wieder eine Entscheidung nicht fürs Kind, sondern fürs Mami ist

Jede Entscheidung ist genauer zu betrachten und individuell und schwer zu beurteilen. Wobei es Entscheidungen gibt, die absolut egal, irrelevant und nichtssagend sind - andere aber eine sehr grosse Tragweite haben...

Wie man wo und weshalb entscheidet - Konsequenzen sind leider meist auch erst später zu erkennen - und oft würde man wohl gern die Entscheidung zurück nehmen...


Aber, ich behaupte mal so frech, dass sehr oft auch wenn ungewollt fürs Mami und nicht fürs Kind entschieden wird!

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tiwa
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von tiwa »

also ich bin sehr dankbar für die blockzeiten, einerseits für die arbeit, bin rel. flexibel und kann auch so spät beginnen aber ehrlich gesagt auch für meine freien mörgen, wo ich jetzt z.b. genug zeit habe um reiten zu gehen was bei kiga von 9-11 niemals gereicht hätte.
meine kinder haben die stunden immer gut gewuppt. klar waren sie müde, aber das ist ja nicht schlimm.
und a propos, warum muss es denn immer für die kinder stimmen und für mami nicht ??
könnte mit ein grund seind weshalb so viele mütter burnout haben....
chline brüeder okt 07
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Bollino
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Bollino »

Wow, da gibts viele Meinungen, Erfahrungen und Modelle (Einschulungstermine etc.). Danke Euch - kann einige Sachen sehr gut nachvollziehen (andere weniger, aber das ist auch vollkommen ok).

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Helena
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Helena »

@Tiwa: aber die Mütter haben ja mit dem heutigen System das Burnout, nicht mit dem alten? Denn offenbar ists jetzt ja auf Mamis ausgerichtet?

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Xera
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"früher" Schuleintritt.

Beitrag von Xera »

Ich kam an meinem 6. Geburtstag in den Kiga (Einjahreskindergarten). Stichtag war zwar der 30.4., Zurückstellen aber problemlos möglich. So hatte es jeweils nur vereinzelte Kinder, die zwischen Jan und April des Folgejahres geboren waren. Sogar Dezemberkinder wurden viele zurückgestellt.
In die Spielgruppe durfte ich mit fünf (gab auch nur ein Jahr), mein Sohn letztes Jahr mit etwas mehr als 2 1/2. Von daher sind's irgendwie schon Welten...
Fünftklässler 12/11 und Drittklässlerin 09/14

millou
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von millou »

Ich kam 1987 mit genau 7 Jahren in die 1. Klasse. Älteste regulär eingeschulten Kinder waren 7 und 4 Monate jüngste 6 Jahre und 3 Monate. Meine Tochter wird auch exakt mit 7 Jahren in die 1. Klasse kommen, die jüngsten werden dann 6 Jahre sein. Also 3 Monate jünger als vor 30 Jahren. Einziger unterschied, heute geht der Kiga 2 Jahre.

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Helena
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Helena »

Welche Kantone haben denn den Stichtag noch früher? Das Kind einer Mitforümlerin ist bereits mit Oktober 09 in der Schule. Und hier regen sich einige über Mai auf:-).

nera
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von nera »

Ich finde schon dass die Kinder jünger sind und die Schule, resp. der Kiga viel mehr von ihnen fordert bis teilweise überfordert.

Ich kam an meinem 6. Geburtstag in den Kiga und mit 7. in die 1. Klasse. Meine Kids sind nun mindestens 1 Jahr, resp. fast 2 Jahre jünger in den Kiga gekommen.

Denkt auch ein bisschen weiter als nur der Kiga, in der Schule wird auch viel mehr gefordert als früher. Früher hat man in der 1. Klasse bis 10, in der 2. Klasse bis 20 und dann bis 100 und 1000 gerechnet. Heute in der ersten bis 20, in der zweiten bis 100 und in der 3. bis 1000. Zudem hat man neu ab der 3. Klasse Frühfranz oder englisch, je nach Kanton. Das haben wir in der 5. Klasse gelernt. Viele der 3. Klässler haben noch Mühe mit lesen und schreiben in Deutsch, wie sollen sie dann die relativ komplizierten Texte im Franz oder Englisch lesen und verstehen können? Wie sollen sie Wichtiges in einem Text auf Franz markieren können wenn sie es auf Deutsch noch nicht können?
Die Arbeit mit Tages und Wochenplänen ist auch nicht einfach, für viele Kinder ist das in der 2. oder 3. Klasse einfach noch total unmöglich eine Woche im Voraus zu planen und sich dann auch an den Plan zu halten, das schaffe einige noch gar nicht, resp. kennen nicht einmal die Uhrzeit, usw.

Ich arbeite in der integrierten Förderung und habe immer wieder Kinder die sind einfach noch zu jung, dann muss man sie eine Klasse repetieren lassen oder mit viel Zusatzförderung versuchen a jour zu halten, das kann es doch auch nicht sein? Bei uns mussten im letzten Schuljahr von 44 Kindern 7 Stück die 2. Klasse wiederholen, weil sie entweder noch nicht reif genug oder den Stoff nicht verstanden hatten.

frani
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von frani »

Ich war vor ca. 30 Jahren die Jüngste im Kindergarten mit 4 Jahren und 4 Monaten (2 Jahre Kiga). Meine Tochter ist jetzt auch die Jüngste mit 4 Jahren und 2 Monaten.

Ich finde es gut, dass zwei Jahre Kindergarten obligatorisch sind und die Kinder relativ früh eingeschult werden - unter der Bedingung natürlich, dass das Programm altersgemäss ist und das System flexibel.
Ich glaube, dass es gerade für Kinder aus "bildungsfernen" Familien oder zB auch solche, die zu Hause kein Deutsch sprechen, wichtig ist, dass sie möglichst früh ins Schulsystem aufgenommen werden. Die meisten Eltern sind ja sehr engagiert, machen viel mit ihren Kindern und bieten ihnen viele Möglichkeiten. Das trifft aber leider nicht auf alle zu. Je früher diese Kinder die Möglichkeit haben, "aufzuholen" (zB auch im Deutsch), desto weniger klaffen die Fähigkeiten bei Schulbeginn auseinander. Kleines Beispiel: Unsere Kindergärtnerin erzählte, dass sie schon Kinder hattn, die im Kindergarten zum ersten Mal überhaupt eine Schere benutzt hätten. (Ist ja jetzt per se nicht tragisch, aber zeigt ein bisschen, in welche Richtung ich überlege).

Wir haben das Glück, dass der Kindergarten recht gut auf die "Kleinen" Rücksicht nimmt. Trotz Blockzeiten haben wir die Möglichkeit, die Jüngeren erst um 9h zu schicken, somit ist ein Morgen weniger als 3 Stunden lang (um 11.50h ist fertig) und somit wohl nur wenig länger als manche Spielgruppen. Auch dürfen die Jüngeren Mittwochs ganz zu Hause bleiben. Auch das Rückstellen um ein Jahr ist bei uns (Kanton Bern) einfach. Zudem ist es bei uns so, dass im 1. Jahr noch viel weniger von den Kindern erwartet wird: Sie dürfen alles ausprobieren (müssen nicht), es wird aber kein bestimmtes Resultat erwartet. Im zweiten Jahr wird dann auf ein Resultat hin geübt und auch etwas mehr gefordert. Somit entspricht der Kindergarten bei uns ziemlich dem weiter vorne gewünschten langsamen Heranführen an die Schule.

Und noch am Rande: Ich finde auch nicht, dass alles immer perfekt fürs Kind stimmen muss. Es muss für alle Beteiligten (Eltern, Kinder, etc.) einigermassen passen. Ich persönlich kenne nur Eltern, die sehr auf die Bedürfnisse der Kinder Rücksicht nehmen. Ich denke sogar, dass das früher viel weniger der Fall war - vielleicht nicht (überall) als wir Kinder waren, aber sicher in der Generation davor.

heffalump
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von heffalump »

Also ich finde auch, dass sie bei der Stichtaganpassung einen "Denkfehler" gemacht haben. Wieso haben sie den Stichtag nicht im Frühling, sagen wir mal 30. April, gelassen?
Dann wäre das jüngste Kind bei Kigaeintritt nämlich mindestens 4 Jahre und 3 Monate alt. Aber den Stichtag zur Harmonisierung auf Ende Juli zu schieben und Kigaeintritt dann im August find ich echt auch etwas doof.
Ich hab ein Julikind, welches regulär nächsten Sommer mit 4 Jahren und 2 Wochen in den Kiga kommt. Und ich denke genau gleich wie nera. Ich denke nicht, dass der Kiga das Problem ist, aber es wird ja danach auch immer strenger. Natürlich kann man es nicht voraussagen und es kommt immer aufs Kind an, ob Probleme auftreten, aber ich persönlich finde Kigaeintritt mit 4 schon recht jung (und überlege mir, ob ich sie tatsächlich noch ein Jahr zurückbehalte).

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stella
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von stella »

Ich unterrichte nun seit über 20 Jahren auf der Oberstufe, der Stichtag wurde in dieser Zeit um zwei Jahre nach vorne geschoben, effektiv nur um ein Jahr, aber der Amiga dauert nun zwei, früher dauerte er ein Jahr.
Der Lehrplan wurde nicht angepasst seit da...

Was ich feststelle, ist, dass es mehr Kinder gibt, die einfach von der Entwicklung her Dinge nicht können. Als Beispiel nenne ich "eine grammatikalische Erscheinung" können sie zwar üben, aber der Transfer in die Anwendung beim Textschreiben gelingt seltener und weniger gut. Das hat mit Reife zu tun.

Es ist eine veränderte Realität, mit der wir zurecht kommen (müssen), Lehrpersonen, Kinder und Eltern. Und aus dem ersten Augenwinkel erscheint mir der neue LP 21 noch e Bitz komplexer zu werden, da er handlungsorientiert ist - das setzt für mich eben möglichst viel Reife voraus.
Mein Bauch sagt mir (gell, das ist subjektiv und nicht fundiert, aber doch ein Hinweis...), dass wir viele Probleme in der Schule haben, weil Kinder der Entwicklung hinterher hinken. Ich meine, schön wenn man die Lesekompetenz in einer Klasse anschaut, klafft die in der Oberstufe bis zu 6! Jahren auseinander.... Dies wird ebenso in der Entwicklung der emotionalen Enwicklung und in der Selbstkompetenz ähnlich sein...

Ein flexibler Eintritt in den Kiga und in die Schule wäre wünschenswert. Weiter träume ich von einer Schule, die Kinder nicht gleich machen will und sie dort abholt, wo sie sind. Dazu müsste man die Schule natürlich anders organisieren.

Übrigens: Ich bin mit 6 J 3 M in den Kiga, mit 7 J 3 M in die erste Klasse gekommen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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bodega
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von bodega »

@nera: puah, sieben kinder von 44? bei uns dürfen sie in der schule praktisch nicht mehr repetieren. die obrigkeit wehrt sich mit händen und füssen dagegen, die kinder werden "duregschleikt". jedes kind, welches ein jahr länger in der schule bleibt, verursacht kosten...

im kindergarten wäre eine rückstellung einfacher möglich, auch nicht sehr beliebt, aber besser machbar. leider wehren sich da oft die eltern gegen ein weiteres kindergartenjahr...

ich wehre mich aber auch dagegen, dass alles nur am alter der kinder liegt. ja, sie sind bei uns durchschnittlich drei monate jünger, meiner meinung nach hat sich aber die gesellschaft in den vergangenen jahren auch stark verändert und dies nicht nur zum guten für die kinder.

so, jetzt darf ich in den kindergarten...

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Hausdrache
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Hausdrache »

stella
wobei gemäss Largo das normal ist, dass die Schere gerade in der Oberstufe sieben Jahre beträgt. Ich mache die Erfahrung, dass wir uns heute einfach auch schwerer tun damit, wenn Kinder solche Transfers nicht leisten. In unserem Dorf gibt es überdurchschnittlich viele Repetitionen, es heisst immer wegen der Reife. Tija, schlussendlich besuchen diese Kinder dann doch die Realschule. Da wären sie aber so oder so hingekommen. Und der Schulfrust wurde meist auch nicht kleiner.
Manchmal muss man auch einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, die Transferleistungen nicht erbringen können. Ich mache jedes Jahr Übertritt mit meinen Klassen und genau solche Dinge, oder auch Leseverstehen sind für mich gute Indikatoren, welche Stufe für sie dann richtig ist.
Heute haben aber Lehrer wie Eltern oft das Gefühl, es müsse doch einen Weg geben, dass Kinder dies oder jenes können. Nur manchmal gibt es diesen Schalter nicht. Junge Kinder, gerade Jungen, haben sicher mehr Schwierigkeiten in unserem System, aber nicht per se. Unsere Grosse war wirklich sehr jung, kein Problem, sie hat das problemlos hinbekommen. Es liegt nicht nur am Alter, sondern es spielen viele Faktoren eine Rolle.
Wo ich dir recht gebe ist bei der Gleichmache. Würde mir auch wünschen, dass man mehr auf die Kinder schaut und sie halt dort abholt, wo sie gerade stehen. Mit den immer grösser werdenden Klassen ist das ein Wunschtarum, den wir je längers je mehr begraben können.

Früher Stichtag,
weiss nicht, ob und wann der geändert wurde oder wird. Aber Kanton Luzern war der Stichtag nun einige Jahre ende Okotber, wer also im Oktober vier wurde, durfte im August in den KIGA, kam somit mit fünf in die Schule und wurde dann im Okotober sechs. Das finde ich sehr früh. Wobei ich viele Kinder kenne, die das gut gemeistert haben.
Bild

Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

nera
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von nera »

@bodega
Repetieren ist auch nicht wirklich gern gesehen, da war aber die Reife dermassen nicht vorhanden, dass es nicht mehr ging und das eben bei 7 Kindern! Ich bin sonst sehr kritisch gegenüber Repetitionen, aber da war es wirklich der beste Weg für die Kids, die wären sonst total abgehängt worden, stofflich wie emotional.
VIel Spass im Kiga!

@stella, Hausdrache
Die Leistungsschere war schon immer relativ gross, wird aber immer früher offensichtlich. Ich finde einfach die Erwartungen sind viel höher geworden, und viele Eltern setzen auch die Latte sehr weit oben und wollen das Beste für ihr Kind, also dass es in die Sek oder Spez Sek kommt, alles andere wäre eine Enttäuschung für sie. Ich mag das auch nicht und es generiert mir nicht nur viel mehr Arbeit sondern braucht auch viel Energie in der Aufklärungsarbeit der Eltern und Lehrpersonen.

Ich bin gespannt wann die Lehrmittel und der LP auf die neue Realität angepasst werden, weil im Moment es ja wirklich ins Gegenteil läuft und alles nur noch komplexer und rasche vorwärts geht und eben diese Leistung nicht alle Kinder leisten können. Ich denke 40-50 % der Kinder schaffen es relativ problemlos und einige mit Ach und Krach und eben ein grosser Teil nur mit viel Hilfe und Unterstützung.

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Nellino
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Nellino »

zum repetieren...noch vor zwei jahren hiess es hier, repetieren geht nicht mehr. Weiss aber nun von paar wo es doch ging..bzw es sind immer mehr. Auch aus grad den oben genannten gründen.
Bei uns war der grosse auch der jüngste in der schule. er ist nun an der Oberstufe und man merkt es zum Teil noch vom wesen her. wobei es bei ihm in der BEZ paar solche hat drum fällts nicht soo gross auf.
Der kleine war zwei jahre regelkiga, dann ein jahr noch sprachheilkiga und nun in der sprachheilschule. Da holt man die kinder da ab, wo sie stehen. Bei ihm zb ist es in der schule nun so, dass er und zwei andere weil sie weiter sind zum teil andere Sachen machen wie der rest der klasse. Geht natürlich weil sie kleine Klassen haben und mehr Personal dazu.
Ich denke der Denkfehler ist halt passiert, dass die Kinder früher in den Kiga kommen, was ja gehen würde, aber das Nievau wird immer höher. Ich war am am ersten Elterngespräch vom kleinen relativ entsetzt was er alles können müsste... ging von schon fast exakt zeichen übers Geräteturnen bis zum schön Namen schreiben...
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Nette
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Re: "früher" Schuleintritt.

Beitrag von Nette »

Der Kanton Aargau möchte ja neue Sparpläne in der Schule einführen. Mir stehen die Haare zu Berge! In meinen Augen, am falschen Ort gespart.

@ Hausdrache: das mit dem 10. Schulhahr abschaffen habe ich gelesen. Ich weiss von vielen Jugendlichen, die sehr froh waren über dieses 20. Schuljahr

Nette
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

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