Abseits wohnen
Moderator: conny85
Re: Abseits wohnen
Definitiv.
Wir bezahlen das was wir als Miete zahlen würden einfach auf ein separates Konto, das ist dann für Renovationen, Amortisieren, usw.
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2010, 2013, 2015
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Re: Abseits wohnen
"Abseits" finde ich, ist Definitionsfrage. 
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Weiler mit 80 Einwohnern. ÖV-Anschluss hatten wir, wenn wir eine Stunde zum Bhf gelaufen sind und dann einfach stündlich.
Mit unserer Familie wohnen nun immer noch in dieser Region. Immer noch "abseits". Allerdings benötigen wir zum gleichen Bhf zu Fuss nur noch eine Viertelstunde.
Eingekauft habe ich bisher nie anders als mit dem Auto. Einen Wocheneinkauf möchte ich nicht schleppen wollen.
Was davon ist nun abgelegen?
Vorteile für mich:
- Man stört niemanden
- Wir haben eine grossen Garten direkt vor der Haustüre
- Die Kids haben fast unbegrenzt Möglichkeiten, sich auszutoben
Nachteile:
- manchmal wären 2 Autos echt toll. Wir müssen beide mit dem Auto zur Arbeit. Und dann ist der jeweils Andere alleine mit Kindern und ohne Auto
- das kulturelle und sportliche Angebot ist natürlich kleiner. Aber daran gewöhnt man sich. Man braucht ja nicht alles...
Übrigens: wir bewohnen diese Haushälfte aktuell in einem Mietverhältnis (evtl. können wir sie irgendwann kaufen). Vielleicht wäre das ja auch was?

Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Weiler mit 80 Einwohnern. ÖV-Anschluss hatten wir, wenn wir eine Stunde zum Bhf gelaufen sind und dann einfach stündlich.
Mit unserer Familie wohnen nun immer noch in dieser Region. Immer noch "abseits". Allerdings benötigen wir zum gleichen Bhf zu Fuss nur noch eine Viertelstunde.
Eingekauft habe ich bisher nie anders als mit dem Auto. Einen Wocheneinkauf möchte ich nicht schleppen wollen.
Was davon ist nun abgelegen?

Vorteile für mich:
- Man stört niemanden
- Wir haben eine grossen Garten direkt vor der Haustüre
- Die Kids haben fast unbegrenzt Möglichkeiten, sich auszutoben
Nachteile:
- manchmal wären 2 Autos echt toll. Wir müssen beide mit dem Auto zur Arbeit. Und dann ist der jeweils Andere alleine mit Kindern und ohne Auto
- das kulturelle und sportliche Angebot ist natürlich kleiner. Aber daran gewöhnt man sich. Man braucht ja nicht alles...
Übrigens: wir bewohnen diese Haushälfte aktuell in einem Mietverhältnis (evtl. können wir sie irgendwann kaufen). Vielleicht wäre das ja auch was?
Grosser Bub, 2016
Mädchen, 2019
Kleiner Bub, 2021
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Re: Abseits wohnen
@Barfüesserin: gerade einkaufen gehe ich seh gerne zu Fuss oder per Velo. Noch nie ohne Auto? Das finde ich jetzt extrem...
Wocheneinkauf machte ich nur im Lockdown. Finde das nach wie vor ein Horror. Dafür bin ich zu gerne spontan beim Essen kochen.
Und ja, je nach Hobby, fällt eine Region evtl eh weg?
Wocheneinkauf machte ich nur im Lockdown. Finde das nach wie vor ein Horror. Dafür bin ich zu gerne spontan beim Essen kochen.
Und ja, je nach Hobby, fällt eine Region evtl eh weg?
Re: Abseits wohnen
Für mich persönlich wars einfach wichtig, dass die Kinder ohne mich einen "sicheren" Schulweg machen können. Also die Schule in der Nähe. Ein Laden ist auch zwingend. Es muss ja nicht grad ein grosser Laden sein, aber das Nötigste ist schon praktisch. Und eben ÖV- anschluss.
Und es sollte auch noch andere Kinder in der Nähe haben.
Für Freizeit, Kultur, Arbeit und Familie/ Freunde besuchen bin ich schon bereit, einen gewissen Weg auf mich zu nehmen.
Und es sollte auch noch andere Kinder in der Nähe haben.
Für Freizeit, Kultur, Arbeit und Familie/ Freunde besuchen bin ich schon bereit, einen gewissen Weg auf mich zu nehmen.
Re: Abseits wohnen
Also wir haben bereits eine Eigentumswohnung, darum gehts nicht. Die Kosten für Eigenheim sind uns bewusst, aber mit unserem Zins (und NK) immer noch halb so teuer wie ne Mietwohnung. Uns gehts eher um die Überlegung, im Dorf wohnen und sehr wenig Umschwung (da die Häuser bei uns schnell mal 1.5Mio kosten oder eben etwas ausserhalb, dafür etwas Umschwung in einem für uns bezahlbaren Rahmen.
Ist wohl schwierig zum erklären, das Haus liegt nur einfach etwas abseits vom Dorf. Da hats aber alles, man muss nicht weiter als dahin, Autobahn ist in der Nähe und bei uns im Umfeld haben alle Autos. Und sonst ne halbe Stunde Fussweg hat noch niemandem geschadet
Mit dem Velo relativ flach in 5min im Dorf auf eine Strasse, die kaum befahren ist (ausser Anwohner). Also man kann Spielplatzbesuch usw gut mit dem Velo gehen. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, aber nicht mega abgelegen. Das Dorf hatte aber kaum was zu bieten. Für mich ist klar, ein neues Zuhause muss in Autobahnnähe sein, in einem grösseren Dorf zugehörig und eben sehr gerne mehr als 50m2 Gartenfläche.
Ist wohl schwierig zum erklären, das Haus liegt nur einfach etwas abseits vom Dorf. Da hats aber alles, man muss nicht weiter als dahin, Autobahn ist in der Nähe und bei uns im Umfeld haben alle Autos. Und sonst ne halbe Stunde Fussweg hat noch niemandem geschadet

Re: Abseits wohnen
Aber wahrscheinlich auch nicht für 5 Personen für mehrere Tage? Du kannst auch mit Wocheneinkauf spontan sein...einfach nur was du dann für die Woche da hast oder im VorratHelena hat geschrieben: ↑Mi 21. Apr 2021, 16:13 @Barfüesserin: gerade einkaufen gehe ich seh gerne zu Fuss oder per Velo. Noch nie ohne Auto? Das finde ich jetzt extrem...
Wocheneinkauf machte ich nur im Lockdown. Finde das nach wie vor ein Horror. Dafür bin ich zu gerne spontan beim Essen kochen.
Und ja, je nach Hobby, fällt eine Region evtl eh weg?

Re: Abseits wohnen
Lilyrose
Das tönt doch gut!
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Re: Abseits wohnen
Naja, ich nicht: Coop, Migros, etc. sind 12km weit weg.

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Re: Abseits wohnen
Lilyrose, ist bei dir ein Kind schon im kiga oder geht das erst los? Ich weiss nicht, ob und wieviel deine Kinder fremdbetreut sind. Ich hätte zwei Kriterien: Schulweg und andere Kinder in der Nähe.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen: bei mehreren Kindern ist es irgendwann praktisch, wenn zumindest eins den Schulweg allein machen kann (Schulbus, zu fuss, irgendwann mal Velo, aber das geht erst ab nem gewissen Alter). Ich finde, ein Kind organisiert man noch schnell mal wohin, aber wenn drei Kinder zu verschiedenen Zeiten und je nachdem noch an verschiedenen Orten organisiert werden müssen, finde ich das sehr anstrengend. Ich fand schon kita/kiga anstrengend mit holen und bringen, obwohl das bei uns fußläufig und nicht weit auseinander ist. Aber die verschiedenen Zeiten und die müden Kinder hintereinander aufzusammeln, nachdem ich selbst schon einen längeren Arbeitstag hinter mir hatte, uff.
Und das zweite eben: können sie einfach zu anderen Kindern spielen gehen? Meine Tochter, seitdem sie 7 ist, kommt nach Hause und geht dann selbst wieder in den Park, um andere Kinder zu treffen. Ich muss weder nervige Verabredungen organisieren (wo das 2. Kind dann keine Lust hat zum mitkommen), noch mein Kind holen oder bringen. Sie ist dann halb sieben wieder glücklich zu Hause und ich musste nichts koordinieren, geschweige denn, mich in Auto oder Bus schwingen.
Und dann kommt es noch drauf an, ob du arbeiten gehst, dass ist dann noch eine Komplexitätstufe mehr.
Ich finde, so lange Kinder noch nicht im "System" sind, ist alles noch gut machbar. Aber sobald es eben fixe Zeiten und Orte gibt, wird es einfach anstrengender und man ist froh, können die Kinder davon einfach Wege selbst machen.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen: bei mehreren Kindern ist es irgendwann praktisch, wenn zumindest eins den Schulweg allein machen kann (Schulbus, zu fuss, irgendwann mal Velo, aber das geht erst ab nem gewissen Alter). Ich finde, ein Kind organisiert man noch schnell mal wohin, aber wenn drei Kinder zu verschiedenen Zeiten und je nachdem noch an verschiedenen Orten organisiert werden müssen, finde ich das sehr anstrengend. Ich fand schon kita/kiga anstrengend mit holen und bringen, obwohl das bei uns fußläufig und nicht weit auseinander ist. Aber die verschiedenen Zeiten und die müden Kinder hintereinander aufzusammeln, nachdem ich selbst schon einen längeren Arbeitstag hinter mir hatte, uff.
Und das zweite eben: können sie einfach zu anderen Kindern spielen gehen? Meine Tochter, seitdem sie 7 ist, kommt nach Hause und geht dann selbst wieder in den Park, um andere Kinder zu treffen. Ich muss weder nervige Verabredungen organisieren (wo das 2. Kind dann keine Lust hat zum mitkommen), noch mein Kind holen oder bringen. Sie ist dann halb sieben wieder glücklich zu Hause und ich musste nichts koordinieren, geschweige denn, mich in Auto oder Bus schwingen.
Und dann kommt es noch drauf an, ob du arbeiten gehst, dass ist dann noch eine Komplexitätstufe mehr.
Ich finde, so lange Kinder noch nicht im "System" sind, ist alles noch gut machbar. Aber sobald es eben fixe Zeiten und Orte gibt, wird es einfach anstrengender und man ist froh, können die Kinder davon einfach Wege selbst machen.
Re: Abseits wohnen
[quote=Papa68 post_id=7817990 time=1618996818 user_id=26376]
Wenn in einem Mietobjekt eine Renovierung (Dach, Heizung, Elektroinstallation, Fassade...) ansteht, bezahlt es der Eigentümer. Wenn in deinem Haus etwas gemacht werden muss, bezahlst du es selbst. Man kann nicht nur die Hypotekarzinsen rechnen. Da gehört einiges mehr dazu. Für eine grosse Renovierung kommen schnell mal 10'000 bis 20'000 Franken zusammen.
[/quote]
Offtopic: für 20‘000 haben wir unser Haus gerade mal neu streichen lassen, mehr liegt da nicht drin
Wenn in einem Mietobjekt eine Renovierung (Dach, Heizung, Elektroinstallation, Fassade...) ansteht, bezahlt es der Eigentümer. Wenn in deinem Haus etwas gemacht werden muss, bezahlst du es selbst. Man kann nicht nur die Hypotekarzinsen rechnen. Da gehört einiges mehr dazu. Für eine grosse Renovierung kommen schnell mal 10'000 bis 20'000 Franken zusammen.
[/quote]
Offtopic: für 20‘000 haben wir unser Haus gerade mal neu streichen lassen, mehr liegt da nicht drin

Re: Abseits wohnen
@Barfüesserin: 12km
.?
Aber dann hast du einen Tante Emma Laden, der näher wäre, so fürs allernötigste? Mal ein Butter oder so?
Aber dann hast du einen Tante Emma Laden, der näher wäre, so fürs allernötigste? Mal ein Butter oder so?
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Re: Abseits wohnen
@Helena
Wenn man so wohnt, lässt man niemals Butter oder Hefe oder Mehl ausgehen. Nie
Das ist bei uns in der Gegend auch so. Flächenmässig grosse Gemeinden, wenig Bewohner, alles verstreut und in den Dörfern selbst, auch wenn man im Kern wohnt, nicht unbedingt auch einen Laden. Oder ÖV. Meist aber eine Kirche. Vielleicht eine Beiz.
Wir wohnten bis vor zwei Jahren vier Kilometer vom Dorf. Im Dorf ging der Laden vor Jahren zu. Der nächste war im nächsten Dorf. Von Zuhause auch 10km. Man kauft halt anders ein. Hat meist auch mehr Platz für Vorräte. Ich bezog aber das Gemüse von der Bäuerin "hinterm Wald", wenn ich nicht selbst welches hatte. Das ging zu Fuss gut, war nur 1km. Den Rest hat man dann halt für eine Woche oder länger auf Vorrat. Ich ging so alle zehn Tage mal einkaufen. Wir wohnen inzwischen am Rand eines Dorfs in dem es Läden hat. Mein Einkaufsverhalten verändert sich ganz zaghaft, aber ich werde, glaube ich, nie jemand, der jeden Tag einkaufen geht, ausser vielleicht das frische Brot! Und noch ein Guezli zum Kafi dazu
Das ist nun echt Luxus für mich. Aber ich mag einkaufen einfach nicht und wuchs auch nicht so auf. Wir waren uns schon als Kinder gewohnt, dass das Bäckerauto nur einmal pro Woche kommt und man dann das kauft, was man braucht und was noch da ist. Genauso mit dem Metzger. Diese Wagen gibt es aber kaum noch, da nun die meisten ein Auto haben. Zwei braucht man, finde ich nicht. Auch das hat mit Planung zu tun. Und damit, wie viel man bereit ist zu laufen oder Velo zu fahren. Bei meinem Mann waren es pro Tag insgesamt 50km Velo, ausser wenn die Strasse weiss war. In dem Fall 4km zu Fuss, danach Zug, und genauso zurück. Ich bin meist zu Fuss an den Bahnhof. Anfangs, auch mal mit dem Velo einkaufen. Aber als Bub drei war, war es mir mit Kind und Einkäufen im Anhänger dann zuviel den Hoger hoch und ich habe aufgegeben. Bin aber auch nicht sehr sportlich
Die Schule war 4km weit weg, Dorfschule. Alle Kinder sind zu Fuss oder mit Velo hingegangen, ab dem ersten Kindergartentag. Da ist nie jemand gefahren, Schulbus gabs auch keinen. Manche Kinder kamen von noch weiter her, auch die gingen mit dem Velo. Komisch fanden das nur Leute, die nicht schon immer so gewohnt haben
In dem Dorf in dem wir nun wohnen, ist das auch so. Die Kinder kommen von weit her. Oft gehen die Schulhäuser, die die Weiler abdeckten auch zu.
Ich glaube, solche und weiter abgelegene Weiler sind einfach eine andere Realität und meiner Erfahrung nach bleiben vor allem die Menschen dort wohnen, die es schon so kannten, oder ähnlich, oder die wirklich Abstand suchen.
In unserer Gegend werden seit einigen Jahren sehr viele Ökonomieteile von grossen Bauernhäusern ausgebaut. Neubau gibts da ja nicht viel, ausser auf bestehenden Höfen, da alles Landwirtschaftszone. Wir hatten in zehn Jahren auf dem Hoger, vier neue Nachbarn in einem Haus nebenan. Die einen fuhren sogar mit dem Auto mit den Hunden wo anders spazieren, weil es ihnen zu steil war und sie zu wenige Leute trafen im Wald. Die anderen gingen, als sie feststellten, dass das Kind wird in den Kindergarten laufen müssen und niemand das ändern wollte. Einem Paar war es zu einsam. Und alle konnten nicht viel mit den Ansässigen anfangen. Man muss sich halt irgendwie selbst integrieren an solchen Orten, denke ich. Eine super schöne neue Wohnung in einem anderen Haus konnte über ein Jahr gar nicht vermietet werden weil es den Leuten zu abgelegen war, der Handyempfang zu schlecht, zu viele Kühe und andere Gründe. Schlussendlich zog ein Paar ein, das vom Hof der Eltern weggezogen ist.
Ich glaube auch, 'abgelegen' ist, wie schon gesagt wurde, ein ziemlich dehnbarer Begriff
Wir wohnen inzwischen nicht mehr ganz so ab vom Schuss und ich finde es so wie es war und jetzt ist perfekt. Unser Sohn war zehn Jahre lang ein Wilder und brauchte eigentlich nichts anderes. Nun verändert sich das. Er ist immer noch gern draussen und kann das hier auch gut, aber er mag zBsp. auch mal in die Badi. Das machten wir früher ganz selten, eben weil man immer weit fahren musste. Die älteren Kinder im Weiler konnten eigentlich kaum je gehen, weil es einfach viel zu weit war. Nun ist die Mini-Dorfbadi nahe und wir finden das alle super, auch für später. Auch Hobbies werden einfacher sein, oder vielfältiger. Ich glaube ihm geht es ähnlich wie den Kindern von 5erPack. Er freut sich über mehr "Zivilisation". Und ich freue mich, dass das Altwerden hier einfacher ist
und ich trotzdem noch "näbe usse" bin.
Wenn man so wohnt, lässt man niemals Butter oder Hefe oder Mehl ausgehen. Nie

Das ist bei uns in der Gegend auch so. Flächenmässig grosse Gemeinden, wenig Bewohner, alles verstreut und in den Dörfern selbst, auch wenn man im Kern wohnt, nicht unbedingt auch einen Laden. Oder ÖV. Meist aber eine Kirche. Vielleicht eine Beiz.
Wir wohnten bis vor zwei Jahren vier Kilometer vom Dorf. Im Dorf ging der Laden vor Jahren zu. Der nächste war im nächsten Dorf. Von Zuhause auch 10km. Man kauft halt anders ein. Hat meist auch mehr Platz für Vorräte. Ich bezog aber das Gemüse von der Bäuerin "hinterm Wald", wenn ich nicht selbst welches hatte. Das ging zu Fuss gut, war nur 1km. Den Rest hat man dann halt für eine Woche oder länger auf Vorrat. Ich ging so alle zehn Tage mal einkaufen. Wir wohnen inzwischen am Rand eines Dorfs in dem es Läden hat. Mein Einkaufsverhalten verändert sich ganz zaghaft, aber ich werde, glaube ich, nie jemand, der jeden Tag einkaufen geht, ausser vielleicht das frische Brot! Und noch ein Guezli zum Kafi dazu


Die Schule war 4km weit weg, Dorfschule. Alle Kinder sind zu Fuss oder mit Velo hingegangen, ab dem ersten Kindergartentag. Da ist nie jemand gefahren, Schulbus gabs auch keinen. Manche Kinder kamen von noch weiter her, auch die gingen mit dem Velo. Komisch fanden das nur Leute, die nicht schon immer so gewohnt haben

Ich glaube, solche und weiter abgelegene Weiler sind einfach eine andere Realität und meiner Erfahrung nach bleiben vor allem die Menschen dort wohnen, die es schon so kannten, oder ähnlich, oder die wirklich Abstand suchen.
In unserer Gegend werden seit einigen Jahren sehr viele Ökonomieteile von grossen Bauernhäusern ausgebaut. Neubau gibts da ja nicht viel, ausser auf bestehenden Höfen, da alles Landwirtschaftszone. Wir hatten in zehn Jahren auf dem Hoger, vier neue Nachbarn in einem Haus nebenan. Die einen fuhren sogar mit dem Auto mit den Hunden wo anders spazieren, weil es ihnen zu steil war und sie zu wenige Leute trafen im Wald. Die anderen gingen, als sie feststellten, dass das Kind wird in den Kindergarten laufen müssen und niemand das ändern wollte. Einem Paar war es zu einsam. Und alle konnten nicht viel mit den Ansässigen anfangen. Man muss sich halt irgendwie selbst integrieren an solchen Orten, denke ich. Eine super schöne neue Wohnung in einem anderen Haus konnte über ein Jahr gar nicht vermietet werden weil es den Leuten zu abgelegen war, der Handyempfang zu schlecht, zu viele Kühe und andere Gründe. Schlussendlich zog ein Paar ein, das vom Hof der Eltern weggezogen ist.
Ich glaube auch, 'abgelegen' ist, wie schon gesagt wurde, ein ziemlich dehnbarer Begriff

Wir wohnen inzwischen nicht mehr ganz so ab vom Schuss und ich finde es so wie es war und jetzt ist perfekt. Unser Sohn war zehn Jahre lang ein Wilder und brauchte eigentlich nichts anderes. Nun verändert sich das. Er ist immer noch gern draussen und kann das hier auch gut, aber er mag zBsp. auch mal in die Badi. Das machten wir früher ganz selten, eben weil man immer weit fahren musste. Die älteren Kinder im Weiler konnten eigentlich kaum je gehen, weil es einfach viel zu weit war. Nun ist die Mini-Dorfbadi nahe und wir finden das alle super, auch für später. Auch Hobbies werden einfacher sein, oder vielfältiger. Ich glaube ihm geht es ähnlich wie den Kindern von 5erPack. Er freut sich über mehr "Zivilisation". Und ich freue mich, dass das Altwerden hier einfacher ist

Re: Abseits wohnen
Das stimmt schon, aber die Renovationskosten lassen sich wiederum steuerlich abziehen. Je nach Steuerklasse sind dann sehr schnell 1/3 bis 1/4 der Renovationskosten durch entsprechend reduzierte Steuern "finanziert".Papa68 hat geschrieben: ↑Mi 21. Apr 2021, 11:20 Wenn in einem Mietobjekt eine Renovierung (Dach, Heizung, Elektroinstallation, Fassade...) ansteht, bezahlt es der Eigentümer. Wenn in deinem Haus etwas gemacht werden muss, bezahlst du es selbst. Man kann nicht nur die Hypotekarzinsen rechnen. Da gehört einiges mehr dazu. Für eine grosse Renovierung kommen schnell mal 10'000 bis 20'000 Franken zusammen.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
Re: Abseits wohnen
Ich musste lachen ab deiner Beschreibung und habe mich gefragt, ob du meinen Wohnort beschreibst oder dies einfach auf viele Weiler zutrifftfläcki hat geschrieben: ↑Mi 21. Apr 2021, 20:17 @Helena
Wenn man so wohnt, lässt man niemals Butter oder Hefe oder Mehl ausgehen. Nie![]()
Das ist bei uns in der Gegend auch so. Flächenmässig grosse Gemeinden, wenig Bewohner, alles verstreut und in den Dörfern selbst, auch wenn man im Kern wohnt, nicht unbedingt auch einen Laden. Oder ÖV. Meist aber eine Kirche. Vielleicht eine Beiz.
Wir wohnten bis vor zwei Jahren vier Kilometer vom Dorf. Im Dorf ging der Laden vor Jahren zu. Der nächste war im nächsten Dorf. Von Zuhause auch 10km. Man kauft halt anders ein. Hat meist auch mehr Platz für Vorräte. Ich bezog aber das Gemüse von der Bäuerin "hinterm Wald", wenn ich nicht selbst welches hatte. Das ging zu Fuss gut, war nur 1km. Den Rest hat man dann halt für eine Woche oder länger auf Vorrat. Ich ging so alle zehn Tage mal einkaufen. Wir wohnen inzwischen am Rand eines Dorfs in dem es Läden hat. Mein Einkaufsverhalten verändert sich ganz zaghaft, aber ich werde, glaube ich, nie jemand, der jeden Tag einkaufen geht, ausser vielleicht das frische Brot! Und noch ein Guezli zum Kafi dazuDas ist nun echt Luxus für mich. Aber ich mag einkaufen einfach nicht und wuchs auch nicht so auf. Wir waren uns schon als Kinder gewohnt, dass das Bäckerauto nur einmal pro Woche kommt und man dann das kauft, was man braucht und was noch da ist. Genauso mit dem Metzger. Diese Wagen gibt es aber kaum noch, da nun die meisten ein Auto haben. Zwei braucht man, finde ich nicht. Auch das hat mit Planung zu tun. Und damit, wie viel man bereit ist zu laufen oder Velo zu fahren. Bei meinem Mann waren es pro Tag insgesamt 50km Velo, ausser wenn die Strasse weiss war. In dem Fall 4km zu Fuss, danach Zug, und genauso zurück. Ich bin meist zu Fuss an den Bahnhof. Anfangs, auch mal mit dem Velo einkaufen. Aber als Bub drei war, war es mir mit Kind und Einkäufen im Anhänger dann zuviel den Hoger hoch und ich habe aufgegeben. Bin aber auch nicht sehr sportlich
![]()
Die Schule war 4km weit weg, Dorfschule. Alle Kinder sind zu Fuss oder mit Velo hingegangen, ab dem ersten Kindergartentag. Da ist nie jemand gefahren, Schulbus gabs auch keinen. Manche Kinder kamen von noch weiter her, auch die gingen mit dem Velo. Komisch fanden das nur Leute, die nicht schon immer so gewohnt habenIn dem Dorf in dem wir nun wohnen, ist das auch so. Die Kinder kommen von weit her. Oft gehen die Schulhäuser, die die Weiler abdeckten auch zu.
Ich glaube, solche und weiter abgelegene Weiler sind einfach eine andere Realität und meiner Erfahrung nach bleiben vor allem die Menschen dort wohnen, die es schon so kannten, oder ähnlich, oder die wirklich Abstand suchen.
In unserer Gegend werden seit einigen Jahren sehr viele Ökonomieteile von grossen Bauernhäusern ausgebaut. Neubau gibts da ja nicht viel, ausser auf bestehenden Höfen, da alles Landwirtschaftszone. Wir hatten in zehn Jahren auf dem Hoger, vier neue Nachbarn in einem Haus nebenan. Die einen fuhren sogar mit dem Auto mit den Hunden wo anders spazieren, weil es ihnen zu steil war und sie zu wenige Leute trafen im Wald. Die anderen gingen, als sie feststellten, dass das Kind wird in den Kindergarten laufen müssen und niemand das ändern wollte. Einem Paar war es zu einsam. Und alle konnten nicht viel mit den Ansässigen anfangen. Man muss sich halt irgendwie selbst integrieren an solchen Orten, denke ich. Eine super schöne neue Wohnung in einem anderen Haus konnte über ein Jahr gar nicht vermietet werden weil es den Leuten zu abgelegen war, der Handyempfang zu schlecht, zu viele Kühe und andere Gründe. Schlussendlich zog ein Paar ein, das vom Hof der Eltern weggezogen ist.
Ich glaube auch, 'abgelegen' ist, wie schon gesagt wurde, ein ziemlich dehnbarer Begriff![]()
Wir wohnen inzwischen nicht mehr ganz so ab vom Schuss und ich finde es so wie es war und jetzt ist perfekt. Unser Sohn war zehn Jahre lang ein Wilder und brauchte eigentlich nichts anderes. Nun verändert sich das. Er ist immer noch gern draussen und kann das hier auch gut, aber er mag zBsp. auch mal in die Badi. Das machten wir früher ganz selten, eben weil man immer weit fahren musste. Die älteren Kinder im Weiler konnten eigentlich kaum je gehen, weil es einfach viel zu weit war. Nun ist die Mini-Dorfbadi nahe und wir finden das alle super, auch für später. Auch Hobbies werden einfacher sein, oder vielfältiger. Ich glaube ihm geht es ähnlich wie den Kindern von 5erPack. Er freut sich über mehr "Zivilisation". Und ich freue mich, dass das Altwerden hier einfacher istund ich trotzdem noch "näbe usse" bin.

Re: Abseits wohnen
@LilyroseLilyrose hat geschrieben: ↑Mi 21. Apr 2021, 16:24 Also wir haben bereits eine Eigentumswohnung, darum gehts nicht. Die Kosten für Eigenheim sind uns bewusst, aber mit unserem Zins (und NK) immer noch halb so teuer wie ne Mietwohnung. Uns gehts eher um die Überlegung, im Dorf wohnen und sehr wenig Umschwung (da die Häuser bei uns schnell mal 1.5Mio kosten oder eben etwas ausserhalb, dafür etwas Umschwung in einem für uns bezahlbaren Rahmen.
Ist wohl schwierig zum erklären, das Haus liegt nur einfach etwas abseits vom Dorf. Da hats aber alles, man muss nicht weiter als dahin, Autobahn ist in der Nähe und bei uns im Umfeld haben alle Autos. Und sonst ne halbe Stunde Fussweg hat noch niemandem geschadetMit dem Velo relativ flach in 5min im Dorf auf eine Strasse, die kaum befahren ist (ausser Anwohner). Also man kann Spielplatzbesuch usw gut mit dem Velo gehen. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, aber nicht mega abgelegen. Das Dorf hatte aber kaum was zu bieten. Für mich ist klar, ein neues Zuhause muss in Autobahnnähe sein, in einem grösseren Dorf zugehörig und eben sehr gerne mehr als 50m2 Gartenfläche.
Verstehe ich dich richtig: ihr seid seit einer gewissen Zeit auf EFH-Suche und habt auch gewisse Kriterien die erfüllt sein müssen. Oder habt ihr per Zufall das Haus gesehen und gedacht, das wär's doch?
Bei uns war es so, dass wir über 3 Jahre auf Haussuche waren. Wir hatten ein gewisses Budget und bestimmte Kriterien, welche wir erfüllt haben wollten. Die Preise stiegen zu dieser Zeit stetig, ich hab mich in dieser Zeit schon fast zum Immobilienprofi entwickelt und wusste genau, welche Häuser wieviel kosten. Und immer mehr kosteten... Ich gehe davon aus, dass auch ihr bestimmte Kriterien habt? Sind diese erfüllt? Was sagt dein Bauchgefühl?
Bei uns war es so, dass ich aufgrund unserer og. Situation wohl zu immer mehr Kompromissen bereit gewesen wäre. Wir mussten zwischenzeitlich mit der Haussuche sogar mal pausieren, weils zu nervenaufreibend war. Weil die Häuser zu unserem Budget immer mickriger wuden und so. Aber unsere Beharrlichkeit machte sich bezahlt und so bekamen wir am Schluss doch noch genug Haus/Umschwung/Zustand/Ortschaft für unser Budget

Re: Abseits wohnen
@fläcki: so wie du eure Wohnsituation beschreibst: gibts denn da eine Möglichkeit die Kinder abzugeben?
Bei uns wird schon bei 1km Schultaxi gespielt, wenns mal regnet. Die Kinder könnten ja nass werden
Bei uns wird schon bei 1km Schultaxi gespielt, wenns mal regnet. Die Kinder könnten ja nass werden
Re: Abseits wohnen
@Kosten Wohnraum vs. zweites Auto: ich weiss ja nicht wie ihr da rechnet, aber zumindest bei uns stehen die Kosten für ein Zweitauto in absolut keiner Relation zu der Kostenersparnis, die wir durch Eigentum am Land erreichen.
Das Zweitauto ist gebraucht, sparsam im Verbrauch, kostet wenig im Unterhalt und für Reparaturen (die Kosten belaufen sich sind alles in allem auf 2000-3000 CHF / Jahr - nur eine grobe Schätzung) während alleine der Erwerb von Wohneigentum am Land bereits einige hunderttausend CHF eingespart hat (im Vergleich zur Stadt). Soviel kann ich gar nicht autofahren, dass sich das nicht rentiert (ok, vielleicht wenn ich in einen Maserati investieren würde
) .
Das Zweitauto ist gebraucht, sparsam im Verbrauch, kostet wenig im Unterhalt und für Reparaturen (die Kosten belaufen sich sind alles in allem auf 2000-3000 CHF / Jahr - nur eine grobe Schätzung) während alleine der Erwerb von Wohneigentum am Land bereits einige hunderttausend CHF eingespart hat (im Vergleich zur Stadt). Soviel kann ich gar nicht autofahren, dass sich das nicht rentiert (ok, vielleicht wenn ich in einen Maserati investieren würde

"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
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Re: Abseits wohnen
@Helena
Da wo wir jetzt wohnen und da wo wir vorher gewohnt haben gibt es weder Krippe noch Mittagstisch oder Betreuung. Wir hatten unser Kind, als es klein war, während kurzer Zeit in einer Kita. Die war aber 20 Minuten mit dem Auto weg. In Gegenrichtung zum Arbeitort. Alles andere war Richtung Stadt und voll mit Kindern aus den jeweiligen Orten. Mittagstisch kam jedes Jahr ein Zettel, ob das gewünscht sei und jedes Jahr meldete sich nur eine Familie an. Manchmal assen, so ab Mittelstufe, Kinder bei Gspändli, die näher an der Schule waren. Die Anzahl Mütter, die auswärts arbeiteten, war klein. Oft wohnen in solchen Weilern auch Grosseltern und Tanten/Onkel. Da ergibt sich das für die, die immer schon da waren.
Da wo wir jetzt wohnen und da wo wir vorher gewohnt haben gibt es weder Krippe noch Mittagstisch oder Betreuung. Wir hatten unser Kind, als es klein war, während kurzer Zeit in einer Kita. Die war aber 20 Minuten mit dem Auto weg. In Gegenrichtung zum Arbeitort. Alles andere war Richtung Stadt und voll mit Kindern aus den jeweiligen Orten. Mittagstisch kam jedes Jahr ein Zettel, ob das gewünscht sei und jedes Jahr meldete sich nur eine Familie an. Manchmal assen, so ab Mittelstufe, Kinder bei Gspändli, die näher an der Schule waren. Die Anzahl Mütter, die auswärts arbeiteten, war klein. Oft wohnen in solchen Weilern auch Grosseltern und Tanten/Onkel. Da ergibt sich das für die, die immer schon da waren.
Re: Abseits wohnen
Anschaffungskosten, Steuern, Benzin/Diesel etc. alles mit drin? Dünkt mich schon sehr tief gerechnet ...sonrie hat geschrieben: ↑Do 22. Apr 2021, 08:45 @Kosten Wohnraum vs. zweites Auto: ich weiss ja nicht wie ihr da rechnet, aber zumindest bei uns stehen die Kosten für ein Zweitauto in absolut keiner Relation zu der Kostenersparnis, die wir durch Eigentum am Land erreichen.
Das Zweitauto ist gebraucht, sparsam im Verbrauch, kostet wenig im Unterhalt und für Reparaturen (die Kosten belaufen sich sind alles in allem auf 2000-3000 CHF / Jahr - nur eine grobe Schätzung) während alleine der Erwerb von Wohneigentum am Land bereits einige hunderttausend CHF eingespart hat (im Vergleich zur Stadt). Soviel kann ich gar nicht autofahren, dass sich das nicht rentiert (ok, vielleicht wenn ich in einen Maserati investieren würde) .
Wir haben ein Haus am Rande der Agglo, 200 Meter weg von der Landwirtschaftszone, und gar kein Auto - das ist bestimmt am Günstigsten

Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)