21.-27.9.2009: Erziehungsberaterin

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Eule
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Re: 21.-27.9.2009: Erziehungsberaterin

Beitrag von Eule »

Guten Abend Frau Lindblom

Ich habe mich durch Ihre Ratschläge gelesen und ich denke, dass es nun wohl doch auch an der Zeit wäre für meinen 1. Sohn den Stillen Stuhl einzuführen. Er ist Mitte September 4 geworden und geht noch nicht in den KIGA. Er ist sehr selbstständig, zb verabredet er sich seit über einem Jahr eigenständig mit dem Nachbarsjugen , geht seit er ca. 2,5 Jahre ist allein auf dem Spielplatz (keine Autos weit und breit), geht regelmässig 2 Vormittage in eine 4stündige private Spielgruppe, in die Musikschule und ins Schwimmen ab Herbst mit den KIGA Kindern. Er fährt rgeelmässig viel FAhrrad mit seinem VAter single trails oder neulich 30 km nach Winterthur oder mir, er klettert sehr viel. Motorisch ist er ca. 2 JAhre weiter als 4 Jahre. Aber im Kopf ist er eben 4:-)

Er bekommt richtige Wutanfälle, wenn ihm etwas nicht passt. Die sind anders , als vor 2 JAhren die Trotzanfälle mit auf den Fussboden oder Strasse werfen und Schreien. Ich war damals zuerst und bin jetzt manchmal überfordert - nicht wegen der Wutanfälle - ich lass ihn sich austoben, ABER wegen der Nebenwirkungen, wie unmögliche Schimpfworte mir gegenüber: A...l..., dumme Kuh etc, oder er provoziert mit Sachen zb über dünne äste an der Garageneinfahrt zum Garagendach klettern usw. Ich weiss einfach nicht mehr wie ich angemessen reagieren soll. Ja ich schreie schon viel - jetzt weniger und habe ihn auch schon gehauen, weil er mir ins Gesicht gespuckt hat oder gehauen hat. Aber irgendwie fühle ich mich hilflos. Spucken und Hauen macht er im Augenblick nicht mehr, weil ich damals nach Androhung allerdings erst, sein geliebtes Fahrrad in den Keller gesperrt habe und wir nicht mehr auf Radtour gegangen sind. Alleine lass ich ihn nämlich noch nicht mit dem velo rumfahren.
Bei Anderen benimmt er sich übrigens tadellos, nimmt den Arm hoch beim Essen, saut nicht rum, benutzt keine Schimpfworte , ist höflich und lieb, aufgeweckt und auf dem Spielplatz kümmert sich rührend um zB jüngere Mädchen. Seinen Bruder (bald 2) haut er dafür einfach so und tritt ihn, nur sobald ein anderer seinem Bruder etws tut, verteidigt er ihn.

Meine Fragen:
1. Wie kann ich die Schimpfwörter in meinem Haus und Garten unterbinden. (Neulich hing er ganz oben im Kirschbaum kopfüber und hat die Schüler die gerade nach Hause gingen aufs wildeste beschimpft! Natürlich bin ich ziemlich wütend geworden (Obwohl die Situaton eiauch ziemlich komisch und abstrus war, denn er kann zB A..l.. kaum richtig aussprechen :roll: , aber die kids waren sauer, auch verständlich.)und er musste auf sein Zimmer. Ich habe auch schon gedroht sein Playmobilpiratenschiff wegzunehmen. Aber irgendwie bin ich mit den Strafen/Konsequenzen total unzufrieden und ich denke sie bringen nichts.
1.Wie führe ich den STillen Stuhl bei ihm ein. Einfach ohne etwas dazu zu sagen? Wieviel Minuten müsste er da sitzen. Er kennt den Stuhl übrigens aus der Krippenzeit.

Schimpfwörter eröffnen Kindern eine neue Welt, um sich abzugrenzen und auszutesten, wie weit sie gehen können. Wenn die Kinder fluchen oder „wüste“ Wörter benutzen, setzten sie damit etwas in Gang, sie bekommen darauf spontan eine Reaktion, auch wenn diese Reaktion in den meisten Fällen für sie nicht positiv ist. Schimpftiraden sind meist gegen die Mutter oder den Vater gerichtet und sind in der Regel eine spontane Reaktion auf eine Ungerechtigkeit. So verletzend die Schimpfwörter auch sind, sie sind meistens nicht persönlich gemeint.
Wenn Kinder Schimpfwörter benutzen, sind wir Erwachsene irritiert. Wir verstehen nicht, was so toll an Schimpfworten ist. Unser Werte- und Normensystem verbietet es uns, solche Worte als Ausdruck unseres Empörens oder schlicht aus Spass jemandem an den Kopf zu werfen. Kinder müssen erst lernen, wie der Gebrauch von Schimpfworten zu handhaben ist. Es dauert seine Zeit, bis sich der Umgang damit in ihrem Wertempfinden verankert. Dass Kinder fluchen oder mit unschönen Wörtern um sich werfen, ist also nicht ungewöhnlich.
Um Ihrem Sohn den Umgang mit Schimpfwörtern zu vermitteln, müssen Sie in erster Linie als gutes Vorbild fungieren, indem Sie selber solche Worte nicht gebrauchen. Sie haben weiter zwei Möglichkeiten, auf die Schimpfwörter Ihres Sohnes zu reagieren.
Entweder Sie reagieren darauf mit einer Konsequenz, wie z.B. mit dem Stillen Stuhl. Dabei sollten Sie ihm genau erklären, weshalb er auf den Stuhl muss. 2 bis 3 Minuten ist für einen 4 Jährigen angemessen. Bei meiner Antwort auf Ängelis Frage habe ich erklärt, wie Sie den Stuhl einführen. Lesen Sie wenn möglich auch noch die anderen Fragen der swissmom Userinnen durch. Sie können überall wieder Tipps finden, wie sie den Stillen Stuhl einführen und was sie machen können, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert.
Die andere Möglichkeit, auf Beschimpfungen zu reagieren, ist, so paradox es tönt, nicht darauf zu reagieren. Ignorieren Sie es komplett. Das ist natürlich nur möglich, wenn er Sie beschimpft und nicht andere Leute. Und auch nicht wenn er spuckt oder schlägt. Dann müssen sie reagieren. Wenn Sie seine Beschimpfung ignorieren, bekommt er keine Reaktion darauf, und dieses tolle Spiel verliert sehr schnell seinen Reiz.



2. Wie bekomme ich ihn dazu nicht zu sagen: keine Lust, denn manchmal macht er es sup
Kanne er schön ein sogenanntes "àmtli" übernehmen, wie Zb Seinen Teller morgens abräumen - er macht es oft, sein kleiner Bruder auch . aber manchmal eben nicht und schmeist die Sachen durch die Gegend, das finde ich total ungezogen!

Ja, natürlich können 4 Jährige schon ganz kleine Ämtli übernehmen. Teller abräumen oder gewisse Spielsachen aufräumen halten dafür gut hin. Die Erledigung des Ämtlis sollte aber für das Kind absehbar ein, also schnell erledigt sein. Verbinden Sie eine schöne Tätigkeit mit dem Abräumen. Wer abräumt darf spielen gehen. Loben Sie ihn, wenn er es macht. Macht er es nicht, weil er angeblich keine Lust hat, soll er noch 10 Minuten bei Ihnen in der Küche bleiben, bis er spielen gehen darf.

3. Er bekommt eben noch Wutanfälle, aber ich denke, dass liegt auch ein bisschen an seinem Alter. Vor allem sowieso abends, wenn er müde ist.

Wie kann ich meinem Grossen helfen Frust abzubauen und zu lernen mit Frust umzugehen und das man eben nicht alles sofort haben kann.
Sport undd raussen sein hat er ausreichend jeden Tag.
Auch ruhige Moement geniessen wir zusammen- zusammen Lesen, UNO Spielen, Domino oder er spielt alleine oder mit seinem Freund oder sogar Bruder. Er hat viel Phantasie und kann nette Geschichten erzählen. GeWieviel Geduld kann man man 4 erwaten?

Frust lernt er abbauen, indem er immer wieder eigene positive Erfahrungen macht. Jeder geht mit Frust anders um und jeder muss seinen eigenen Weg finden, wie er seinen Frust am besten handhabt. Sie können nichts anderes tun, als ihm immer wieder zu erklären, weshalb er dies oder jenes nicht haben kann oder nicht machen darf, bis er denn Sinn davon einsieht.

Mein Kleiner:

MeineKinder stehen um 6/6.30 auf und gehen um 19 Uhr ins Bett, nacgh dem Abendritual können beide noch in ihren Zimemrn spielen, aber oft shclafen sie dann. NUR mein Keio^leiner kommt seit Wochen nahcts zu uns und schreit wie am Spiess wenn wir ihn zurück tragen. Er stdachte ich, er braucht die Nähe, aber ich denke es ist Gewohnheit. Da hilft wohl nur Kosequenz ihn bei sich zu lassen, trotzd er schrecklich langen Schreierei? Da halte ich dann wohl bei ihm eher Händchen. Übrigens, wenne r gegen 5 Uhr kommen würde, wäre es kein Problem. Aber vielelciht kommt das mitd er ZEit.

Bringen Sie ihn einfach immer wieder in sein Bett zurück, bleiben ganz kurz bei ihm und gehen zurück in Ihr Bett. Lassen Sie ihn nicht zu sich ins Bett, wenn Sie das nicht möchten. Dieses Verhalten verfestigt sich sonst schnell, wenn er damit Erfolgt hat.

Vielen lieben und herzlichen Dank, dass Sie mein Posting lesen, vor allem zum 1. Sohn wäre ich froh um Tipps. W
Schönes Wochenende
Eule

Gerne geschehen.
Freundliche Grüsse
Jacomine Lindblom
erziehungs-beratung.ch

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